Wie die Klimawandel-Mafia Geschichte umschreibt. ARD: Fairbourne in Wales

Dürfen wir vorstellen: Fairbourne.

Fairbourne liegt an der höchsten Stelle gerade einmal 10 Feet, also rund 3 Meter über dem Meeresspiegel. Das gut 1000 Einwohner zählende Dorf liegt im Norden von Wales, ein paar Kilometer hinter Aberystwyth, ein paar weitere vor Dolgelau in Gwynedd und an der irischen See.

Fairbourne wurde um 1900 gegründet. Das an der Mündung des Mawddach gelegene Dorf wurde dem Meer regelrecht abgerungen. Arthur McDougall, dessen Mehl in Britannien jeder kennt, ist dafür verantwortlich. Um Fairbourne als eines der Sea Side Ressorts, die um 1900 in Wales aus dem Boden gesprossen sind, zu schaffen, wurde ein Deich gegen das Meer errichtet, der es erlaubt hat, dahinter ein Dorf auf einem ehemaligen Feuchtgebiet zu errichten.

1900 war das Geld, das notwendig war, um ein solch‘ aufwändiges und teures Unterfangen zu finanzieren, noch vorhanden. Nach 2000 ist das anders.

Schon 2011 hat Royal Haskoning, das mit der Erstellung des „West of Wales Shoreline Management Plan“ beauftragt war, darauf hingewiesen, dass der Unterhalt adäquater Deiche gegen die Irische See in den Mündungen von Flüssen besonders schwierig und damit kostenintensiv ist:

“Among the most sensitive areas for nature conservation at the coast are the areas, typically around the estuaries, where the shoreline comprises mobile sediment. The shingle ridges and dune systems are a vital part of the coastal ecosystem, as well as being an important recreational and tourism resource, and, in areas, providing flood defence. These mobile systems require width to function both naturally and as a frontline defence or buffer against erosion.”

Fairbourne ist ein Ort, der in einer Flussmündung liegt, dessen Sicherung somit in Zukunft hohe Kosten für das zuständige Council (eine Art Bezirkverwaltung) von Gwynedd, in dessen Zuständigkeit das Dorf fällt, mit sich bringen würde. Entsprechend steht im West of Wales Shoreline Management Plan zu lesen:

“In the more populated areas, and where there is strategic infrastructure, there is, overall, an economic justification, at a national level, to warrant continued defence. […] Moving communities or developing an adaptive approach to major change is a problem that has not regularly been faced in the past. With the anticipated sea level rise of the future, this problem will have to be addressed.”

Fairbourne, das mit 400 Haushalten im Bericht verzeichnet ist, ist der erste Kandidat einer „Umsiedelungsaktion“, deren Ursache in den hohen Kosten liegt, die für den Unterhalt der Deiche und durch steigende Meeresspiegel verursacht werden. Im West of Wales Shoreline Management Plan werden „rising sea levels” als eine Ursache für die erwarteten hohen Kosten angegeben.

Der Begriff „climate change“ kommt im gesamten Plan im Übrigen genau einmal vor:

“It is likely that costs will increase in the future as the coast changes, either as it is now doing or because of climate change.”






Soweit so gut.

Nun sind die britischen Inseln nicht erst seit der Erfindung des menschengemachten Klimawandels mit einem steigenden Meeresspiegel konfrontiert. Tatsächlich stieg und steigt der Meeresspiegel seit der letzten Eiszeit zunächst sprunghaft und seit ein paar tausend Jahren relativ stetig um knapp einen halben Zentimeter pro Jahr. Das belegen eine Reihe von Messungen, wie sie z.B. von der National Tidal and Sea Level Facility (zuweilen mit Daten, die bis 1800 zurückreichen) zur Verfügung gestellt werden.

L. Woodworth, M. N. Tsimplis, R. A. Flather and I. Shennan kommen in einem 1999 veröffentlichten Text „A review of the trends observed in British Isles mean sea level data measured by tide gauges”, in den auch Daten für Holyhead eingeflossen sind, und somit Daten aus Wales, die für Fairbourne entsprechend gelten, da Holyhead 78 Meilen oberhalb von Fairbourne liegt, zu ähnlichen Ergebnissen. Die Daten zeigen, dass der Meeresspiegel in Holyhead von 1940 bis 1980 und somit vor der Erfindung des Klimawandels um rund 10 cm gestiegen ist. Ein steigender Meeresspiegel ist somit nichts neues für Fairbourne, Wales oder die Britischen Inseln.

Sowenig wie die Tatsache, dass manche Councils in Wales verschwenderisch mit dem Geld umgehen, das sie einnehmen, etwas Neues ist. Gwynedd gehört zu den Councils, die ihre Einwohner mit Top-Steuern belasten und dennoch eines der Councils in Wales geblieben sind, dem das Geld hinten und vorne nicht reicht.

Die Entscheidung, Fairbourne aufzugeben und die Kosten für teure Deiche zum Schutz der Bewohner einzusparen, muss vor diesem Hintergrund gesehen werden. Das wurde sie auch 2016 noch. Damals hat die Daily Mail über Fairbourne berichtet, darüber, dass die Anwohner ärgerlich auf ihr Council sind, dem sie vorwerfen, „nonsensical predictions“ über den in den nächsten 100 Jahren zu erwartenden Anstieg des Meeresspiegels als Vorwand zu nutzen, um das Dorf aufgeben zu können und die Kosten der Küstenverteidigung zu sparen. Damals wurde gestritten, ob der prognostizierte Anstieg um 50 cm über 100 Jahre eine korrekte Vorhersage ist oder nicht. Wie die Daten von P. L. Woodworth, M. N. Tsimplis, R. A. Flather and I. Shennan nahelegen, wäre für einen Zeitraum von 100 Jahren ungefähr mit einem Anstieg von 20 bis 30 Zentimetern zu rechnen, das ist dann auch das alternative Szenario, das noch 2016 durch die Presse ging.

2019 ist alles anders.

Die Klimawandel-Mafia hat zwischenzeitlich ihre Versuche, den menschengemachten Klimawandel zur Ursache von allem, was man besteuern kann oder nicht mehr finanzieren will, gemacht. Entsprechend wird über Fairbourne nunmehr und ausschließlich, ob es britische oder deutsche Medien sind, als Opfer des Klimawandels berichtet.

Der Wahnsinn dieses `Versuchs die Realität zu verdrehen, besteht nun darin, dass das Opfer „Fairbourne“ aktuell gar kein Opfer ist, denn die prognostizierte Überflutung basiert auf den Klimamodellen, die schon seit Jahrzehnten zeigen, wie miserabel sie darin sind, die Entwicklung von Temperatur und Meeresspiegel vorherzusagen. Die Prognosen, deren Stellenwert so gering ist, dass im oben angesprochenen West of Wales Shoreline Management Plan nicht einmal der Versuch unternommen wird, den davon ausgehenden Anstieg des Meeresspiegels zu quantifizieren, werden nunmehr zum Vorwand genommen, um einerseits zu legitimieren, was schon seit 2011 geplant ist und andererseits der Allgemeinheit einen neuen Klimawandel-Bären aufzubinden.

Da schaut her, der Klimawandel ist so furchtbar, dass in Wales bereits erste Dörfer geräumt werden müssen: „Ein Dorf muss dem Meer“ weichen, so ist dann auch der Blödsinn überschrieben, der in der Tagesschau veröffentlicht wurde: „Das walisische Dorf Fairbourne ist für die Bewohner nur noch ein Zuhause auf Zeit. Sie bekommen die Folgen der globalen Klimaerwärmung hautnah zu spüren: Das Dorf soll umgesiedelt werden“. So läutet Imke Köhler den Text ein, der einmal mehr die Erzählung vom menschengemachten Klimawandel in den Köpfen der Deutschen festhämmern soll.

Kein Wort findet sich im Text dazu, dass Fairbourne in einer Flussmündung liegt. Kein Wort dazu, dass die Entscheidung, Fairbourne aufzugeben, eine politische Entscheidung ist, die vermutlich anders ausgefallen wäre, wenn Dyfrig L. Siencyn, der Council-Leader von Gwynedd nicht in Dolgelau, sondern ein paar Meilen weiter flussabwärts in Fairbourne wohnen würde. Wie dem auch sei, die Uferbefestigungen werden nicht weiter ausgebaut. Für ihren Unterhalt soll kein weiteres Geld ausgegeben werden. Das allein besiegelt, angesichts der Tatsache, dass der Meeresspiegel wie die historischen Daten belegen, seit Jahrhunderten steigt, und im 20. Jahrhundert um rund 20 bis 30 Zentimeter in 100 Jahren gestiegen ist, das Schicksal von Fairbourne. Die Annahme eines noch höheren Anstiegs ist gar nicht notwendig, wird aber dennoch eingeführt, um nicht die politische Entscheidung, kein Geld mehr in Fairbourne zu investieren, zur Ursache für die Aufgabe des Dorfes machen zu müssen, sondern dem angeblich von Menschen gemachten und sich der Kontrolle des Councils von Gwynedd entziehenden Klimawandels in die Schuhe zu schieben.

Rote Linie: Von 102 Klimamodellen vorhergesagte durchschnittliche Erdtemperatur. Blaue, violette und grüne Linie: Tatsächliche Entwicklung der durchschnittlichen Erdtemperatur nach Messmethoden unterschieden.

Man sieht hier deutlich, wie die Erzählung vom menschengemachten Klimawandel denselben als Schuldiger und Mittel für nahezu alles aufbauen will. Sollen die Steuern erhöht werden, ist der Klimawandel schuld. Wollen finanziell klamme Councils Geld sparen, dann wird der Klimawandel als Grund angeführt. Und weil das alles noch nicht reicht, wird die Hysterie durch falschen Zahlenangaben weiter angeheizt. So schreibt Köhler in der ARD von einem Anstieg des „Meeresspiegels um etwa einen Meter in den kommenden Jahrzehnten“. Der Extremwert von einem Meter, der neuerdings die Runde macht, war noch vor zwei Jahren und auf Grundlage derselben Modelle nur ein halber Meter und der Zeitraum, auf den er sich bezieht, sind nicht „die kommenden Jahrzehnte“, sondern ein ganzes Jahrhundert.

Wenn es darum geht, die Öffentlichkeit zu täuschen und einen Klimawandel zu inszenieren, denn – wohlgemerkt – die prognostizierte Erhöhung des Meeresspiegels durch den menschengemachten Klimawandel ist eine Zahl, die ein Klimamodell des IPCC ausgespuckt hat, das bekannt ist, schon in der Vergangenheit so weit daneben gelegen zu haben, dass man mit einer freien Schätzung höhere Erfolgsaussichten hätte, sie ist keine Realität. Hier werden unter dem Vorwand „Klimawandel“ Fakten geschaffen, in dem ganze Dörfer geräumt werden sollen, und es wird unter dem Vorwand „Klimawandel“ Hysterie geschürt.

Fairbourne ist nicht, wie Köhler behauptet, die erste Gemeinde Großbritanniens, die „Wegen des Klimawandels aufgegeben wird“, sondern eine Gemeinde, die aufgrund einer politischen Entscheidung aufgegeben wird: 1900 wurde Fairbourne dem Meer abgerungen und mit einem Deich gesichert. 2054, nicht 2045 wie Köhler schreibt, soll Fairbourne wieder an das Meer zurückgegeben werden.

Das hat mit Klimawandel überhaupt nichts zu tun.


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