Seerechts-Spezialist erhebt heftige Vorwürfe gegen Open Arms und andere vermeintliche Seenotretter
Die Postmoderne und diejenigen, die sich in ihr wohlfühlen, zeichnen sich dadurch aus, dass keinerlei Verbindlichkeit mehr herrscht. Was gerade recht und billig ist, wird al Gusto und von denen festgelegt, die für sich moralische Überlegenheit reklamieren, ohne dass sie einen Grund angeben würden, warum sie dazu berechtigt sein sollten. Wer widerspricht, ist ein Rechter, ein Rechtsextremer oder ein Nazi. Dr. habil. Heike Diefenbach hat den Postmodernismus und die Identitätspolitik als sein Vehikel ausführlich dargestellt.
Ein Ergebnis von Postmoderner Spinnerei ist die Erosion von Verhaltensmaßstäben, Anstand, Fairness, ja selbst Recht und Gesetz werden geopfert, wenn die postmodernen Krieger, die unterschiedliche Fetische anbeten, denken, es sei für ihre Zwecke nützlich.
Als Konsequenz sieht man sich einem täglichen Ansturm von Unsinn gegenüber, der nur durch den Versuch, alles zu unterminieren, lächerlich zu machen oder zu zerstören, was Orientierung, Standards oder Verhaltensregeln bereitstellt, verbunden ist. Öffentlich-rechtliche Medien machen Informationsvermittlung zur Travestie. Genderismus macht Wissenschaft lächerlich. Kämpfer gegen den Rassismus sind selbst die größten Rassisten. Anti-Hasser leben vom Hass, und Klimaretter zerstören das Leben der derzeit Lebenden, weil sie das Leben von Ungeborenen, die in ihrer Phantasie unter etwas zu leiden haben könnten, was sie Klimawandel nennen, schützen wollen.
Der Irrsinn hat insofern Methode, und er baut regelmäßig darauf auf, Worte ihrer Bedeutung zu berauben, z.B. das Wort „Schiffbrüchiger“. Schiffbrüchige werden von den guten NGOs, die mit viel Spendengeld u.a. der Katholischen Kirche „afloat“, flüssig gehalten werden, aus Seenot gerettet. So geht die Behauptung, so der Versuch, Worte ihrer Bedeutung zu berauben.
Wir haben in etlichen Posts darauf hingewiesen, dass die vermeintlichen Retter, die Notwendigkeit zur Rettung durch ihre Anwesenheit erst schaffen, denn kein Mensch normalen Verstands setzt sich auf einen überfüllten Seelenverkäufer, von dem klar ist, dass er nach wenigen Wellen absaufen wird, wenn er nicht sicher sein kann, gerettet zu werden.
Dazu:
Genau diese Argumentation findet sich nun auch bei Miquel Roca, einem spanischen Anwalt, der in der Kanzlei „Blas de Lezo“, benannt nach einem spanischen Marineoffizier, der in der Schlacht bei Cartagena de Indias die Briten daran gehindert hat, Kolumbien einzunehmen und somit dafür verantwortlich ist, dass Kolumbien spanisch geblieben ist.
Roca hat der Webseite „lawyerpressNews“ ein Interview gegeben, in dem er keinen Zweifel daran lässt, dass er die Handlungen von NGOs, die im Mittelmeer vermeintlich Menschenleben retten, für illegal, für Gesetzesverstöße hält.
Wir haben die entscheidenden Teile des Interviews für unsere Leser zusammengestellt.
Flüchtlinge, die von NGOs aufgenommen werden, so Roca gleich zu Beginn seines Interviews, sind keine Schiffbrüchigen und befänden sich auch nicht in Seenot. Schiffbrüchige im Seerecht seien Mitglieder der Besatzung oder Passagiere eines Schiffes, die durch ein nicht vorhersehbares Ereignis, durch eine Einwirkung von außen, schiffbrüchig geworden sind. Nur sie könnten auch in Seenot geraten. Das Element der Unvorhersehbarkeit, so Roca, sei grundlegend für die Bestimmung von Seenot, Schiffbruch und somit Schiffbrüchigen.
Ein Kapitän, der mit seinem Schiff auf Schiffbrüchige oder auf Personen in Seenot trifft, sei durch das Seerecht dazu verpflichtet, Personen in Seenot zu helfen, Schiffbrüchige aufzunehmen und in den nächstgelegenen Hafen zu bringen.
Was die NGOs im Mittelmeer treiben, sei dagegen „trata de seres humanos“, Menschenschmuggel, so Roca.
Wie er schon ausgeführt habe, so sagt Roca, gebe es eine Verpflichtung, Menschen, die in Seenot geraten sind, die schiffbrüchig sind, zu helfen, sie ggf. zu retten und in den nächstgelegenen Hafen zu bringen. NGOs tuen aber gerade das nicht. Open Arms, z.B. biete Transportleistungen an, die von zuvor mit Schleppern ausgehandelten Treffpunkten aus, erfolgten und nicht den nächstgelegenen Hafen zum Ziel hätten, sondern einen Hafen der Wahl des Kapitäns, der so ausgesucht sei, dass der ökonomische und ideologische Nutzen der NGO maximiert wird, das ist nicht, das hat mit der Hilfe für Schiffbrüchige gar nichts zu tun.
Was ihn an der Angelegenheit besonders verärgere, so Roca, sei die unterschiedliche Behandlung von NGO-Schiffen und kommerziellen oder privaten Schiffen. Obwohl „Open Arms“ unter spanischer Flagge fahre, fänden keinerlei Kontrollen statt, würden spanische Behörden nicht versuchen, dieselben Standards durchzusetzen, die für andere Schiffe unter spanischer Flagge durchgesetzt würden.
Das sei für ihn als Spanier nicht nachvollziehbar.
Das gesamte Interview kann hier nachgelesen werden.
Zwischenzeitlich ist zudem ein Video aufgetaucht, dessen Stellenwert wir nicht einschätzen können, das aber, wenn es tatsächlich Open Arms Mitarbeiter zeigt, eine Vielzahl von Fragen aufwirft, die einmal mehr klärungsbedürftig sind. Sie sind einmal mehr klärungsbedürftig, weil es nicht die ersten Fragen sind, die im Zusammenhang mit Open Arms auftauchen.
#OpenArms könnt ihr mir mal erklären was ihr da macht?#Seenotrettung #PullEffekt pic.twitter.com/CpeUSRPS67
— Jule (@1407jule) August 22, 2019
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Die NGOs bestreiten ja eine Kommunikation mit den Schleppern. Praktisch läuft das so: Jedes Hochsee-Schiff hat heute einen Inmarsat Transponder/Beacon, der die aktuelle Position per Sat “kundgibt”. Diese Daten sind öffentlich für jedermann zugänglich (u.a. per Web bei Inmarsat). Über die dort gelistste Schiffsbezeichnung wissen die Schlepper in Afrika, welches Schiff ein kooperstionswilliges Schiff ist. Juristisch gilt das bisher als angeblich unanfechtbar – also strafrechtlich für den Nachweis der Kooperation, die zweifelsfrei stattfindet – nur eben implizit / mittelbar kommuniziert.
Neben dem Transpondersignal gibt es auch noch die NGO Alarm Phone (https://alarmphone.org/de/). Die möchte
“Insofern ist es Ziel des Projektes, das Mittelmeer zu einem Ort der Solidarität zu verwandeln mit offenen Grenzen für alle Menschen.”
Das Filmchen soll aufgenommen worden sein von der italienischen Küstenwache. TE hatte bereits eine Besprechung drin, und es muss über das italienische TV ausgestrahlt worden sein. Das dürfte authentisch sein.
Open Arms? Ist das sowas wie Open Source, nur für Waffen? Klingt interessant 😊.
Ein sehr schöner und RICHTIGER Beitrag. Ich danke für die Ausführungen. Dieser Artikel zeigt, wie die Bevölkerung über die ach so spontanen/ plötzlich in seenotgeratenen Migranten,für dumm verkauft wird / wurden. Was für eine Lüge von diesen getürkten Seenotretter. PFUI!!!
Eigentlich unfassbar, wie diese Menschen entwürdigt werden. Entweder stellt man sie als so dumm hin, dass sie das Mittelmeer nicht von einem Baggersee unterscheiden könnten – oder man spricht ihnen das natürliche Grundrecht auf kollektiven Bilanzsuizid ab.
Wenn sich Menschen als Ausdruck ihres Selbstbestimmungsrechts dazu entschließen in ein seeuntaugliches Schlauchboot zu steigen und ohne GPS oder Skipper ins Mittelmeer hinauszufahren, genau wissend, dass ihr minimaler Treibstoffvorrat nicht ausreicht, um nach Europa zu kommen, ja nach 30 Kilometer nicht einmal mehr für eine Rückfahrt zur rettenden Küste reichen wird, sie sich also entschieden haben in den sicheren Tod zu fahren – dann sollte niemand so anmaßend sein, den freien Willen dieser Menschen durch eine aufgezwungene Seenotrettung so eklatant zu mißachten.
Es sei denn, es handelt sich um einen groß angelegten Betrug, bei dem diese Menschen ihre Selbstmordabsicht nur vortäuschen, um für sich und für die vor der Küste bereits lauernden „Retter“ irgendwelche Vorteile zu Lasten Dritter zu erschleichen.
Wenn der letzte Arbeitsplatz weggefallen ist, wenn das letzte elektrische Licht erloschen, die letzte Heizung ausgegangen ist, wenn das letzte bisschen Sozialsystem von Fremden ausgeplündert wurde, dann werdet ihr begreifen, dass Moral euch nicht ernähren kann.
Rackete&Gen. ist vorzuwerfen, daß sie durch ihr Handeln vorsätzlich Menschen zu Tode bringen.
Denn ohne die Aussicht auf ein “gutes Leben” in Europa nach gefahrlosem Seetransport würde sich selbst ein Minderintelligenter nicht aus dem Inneren Afrikas zur teuren Fernreise aufmachen.
Beim Durchqueren der Sahara gehen ebensoviele (oder mehr) Goldsucher zugrunde wie auf dem Trip durch das Mittelmeer. Alle diese Menschen haben die “Retter” auf dem Gewissen, die sich an ihrem Verbrechen noch eine goldene Nase verdienen.
Das wird hervorragend dargestellt durch eine Frau, die jahrelang als “Flüchtlings”-Helferin gearbeitet hat und alle diese Fragen berührt:
https://basisinitiative.wordpress.com/2019/07/13/doris-ammon-zum-fall-rackete-ich-war-4-jahre-lang-fluchtlingshelferin/
“Doris Ammon: “Zum Fall RACKETE . . .Ich war 4 Jahre lang Flüchtlingshelferin””
BTW hatte “Open Arms” vor dem Auslaufen lediglich die Genehmigung,”Hilfsgüter nach Griechenland” zu bringen. Die Aufnahme von Bootsflüchtlingen war ihnen von den spanischen Behörden ausdrücklich untersagt worden. DESHALB hatte die O.A. das Anlandeangebot der beiden spanischen Häfen abgelehnt – Beschlagnahme und knapp 1 Mio Strafe wären sofort erfolgt.