Repräsentative Umfrage: Schutzgelderpresste freuen sich, an Mafia zahlen zu dürfen
Zwei Drittel der von der Mafia um Schutzgeld Erpressten, zahlen das Schutzgeld gerne. Man fühle sich durch die Zahlung sicher und freue sich, etwas zur gemeinschaftlichen Sicherheit beitragen zu können. Das zeigte eine repräsentative Umfrage, die im Auftrag der Mafia durchgeführt wurde.
Falsch!
Oh, da haben wir uns doch tatsächlich geirrt. Richtig ist:
“Drei Viertel der Deutschen zahlen gern Steuern. Neue repräsentative Umfrage für das Bundesfinanzministerium.”
Das ist der Titel einer Pressemitteilung, die die Rheinische Post auf dem dpa-Presseportal und damit direkt unter der Nase der dpa-Wichtel “Faktenchecker” verbreitet. Die “Umfrageergebnisse liegen der Düsseldorfer “Rheinischen Post” (Donnerstag) exklusiv vor”, so heißt es weiter. Den Rest der Pressemeldung haben wir auf die wesentlichen Informationen gekürzt, die ausreichen, um zu wissen, dass man es hier mit absichtlicher Irreführung der Öffentlichkeit zu tun hat.
Was machen nur die dpa-Wichtel “Faktenchecker”?
Das Ergebnis aus der Überschrift findet sich im Text in der folgenden Formulierung wieder:
“Drei Viertel oder 76 Prozent der Bürger geben in der Umfrage … an, persönlich gerne Steuern zu zahlen und damit einen Beitrag zum Gemeinwesen zu leisten.”
Wenige Zeilen weiter heißt es:
“Allerdings ist eine knappe Mehrheit von 53 Prozent der Befragten der Meinung, sie müssten persönlich zu viel Steuern und Abgaben zahlen. Acht von zehn Befragten (82 Prozent) sind der Auffassung, dass es keine Steuergerechtigkeit gebe … Allerdings sind nur 38 Prozent der Befragten der Meinung, dass Steuergeld im Allgemeinen sinnvoll verwendet wird”.
Das reicht, um zu wissen, dass die Rheinische Post Fake News verbreitet.
Zunächst sind Berichte über Umfragen, die angeblich repräsentativ sind, für die aber keinerlei Information über die Art und Weise, in der die Befragten ausgewählt und dazu überredet wurden, an der Umfrage teilzunehmen, bereitgestellt werden, Junk. Entweder der Journalisten-Darsteller, der über die Umfrage berichtet, weiß nicht, wie wichtig die entsprechenden Angaben sind und was ist seine Behauptung, die Befragung sei repräsentativ, dann wert? Oder er weiß es und unterschlägt die Informationen absichtlich, was mehr sagt, als tausend Worte je sagen könnten.
Dann ist es natürlich eine Unverschämtheit, dass ein SPD-geführtes Ministerium Steuergelder einsetzt, um Umfragen zu finanzieren und dann einem Spezi (vielleicht des Ministers, vielleicht eines Staatssekretärs, bei dem derzeitigen Ausmaß an Korruption ist all dies und noch mehr möglich) bei der Rheinischen Post die Ergebnisse zugeschustert werden, damit er “exklusiv” darüber berichtet, wobei exklusiv wohl in diesem Fall als “im Sinne des Auftraggebers der Umfrage” zu übersetzen ist.
Die beiden angeführten Punkte reichen bereits um begründet der Ansicht zu sein, dass die Rheinische Post im Dienste des Bundesfinanzministeriums ihren Lesern einen Bären aufbinden will, sich zum gefügigen Sykophanten dessen macht, der wie kein anderer von Steuerzahlungen profitiert und natürlich ein großes Interesse daran hat, den Eindruck zu erwecken, die Deutschen, die – was die Höhe der Steuern angeht – in der internationalen Spitzengruppe sind, ließen sich gerne schröpfen.
Die begründete Ansicht wird zur Gewissheit wenn man das Propagandastück in seiner miserablen Machart und Widersprüchlichkeit würdigt.
Klammheimlich wird den Lesern, denen noch in der Überschrift die Lüge verkauft werden sollte, Deutsche würden gerne Steuern bezahlen, im Text ein deplaziert wirkender Nebensatz untergeschoben: “und damit einen Beitrag zum Gemeinwesen zu leisten”. Offenkundig wurde in der Umfrage nicht gefragt: “Wie ist das mit Ihnen: Zahlen Sie gerne Steuern?” Mithin die einzige Formulierung, die die Überschrift rechtfertigen würde. Nein, den Befragten wurde eine bedingte Frage vorgelegt, die Steuerzahlung wurde an einen positiven Stimulus “Beitrag zum Gemeinwesen” gekoppelt. Etwa so: Wie sehr stimmen Sie der folgenden Aussagen zu: “Ich zahle gerne Steuern, wenn ich damit einen Beitrag zum Gemeinwesen leisten kann”. Wie auch immer die Frage gestellt wurde, die Überschrift, die man bei der Rheinischen Post wohl wissend, dass die meisten Journalisten-Darsteller in Deutschland sie einfach durchreichen werden, gewählt hat, ist mit 95%iger Sicherheit durch die Daten nicht gestützt. Sie ist eine Lüge.
Dafür, dass die Überschrift erlogen ist, spricht auch die Tatsache, dass dieselben Befragten, die angeblich zu zwei Dritteln gerne Steuern zahlen, in ihrer Mehrheit der Meinung sind, sie müssten zu viel Steuern zahlen. Nur ein Drittel der Befragten ist der Ansicht, die Steuern, die man zahle würden sinnvoll verwendet, und das, obwohl zwei Drittel angeblich gerne Steuern zahlen. Und, weil das alles noch nicht reicht, sind vier von fünf Befragten der Ansicht, das deutsche Steuersystem sei ungerecht.
Die Rheinische Post will ihren Lesern also erzählen, dass
drei Viertel der Befragten gerne Steuern zahlen,
obwohl vier Fünftel der Befragten das Steuersystem für ungerecht halten,
jeder Zweite der Ansicht ist, er zahle zu viel Steuern und
zwei Drittel der Befragten der Ansicht sind, die Steuern würden nicht sinnvoll verwendet.
Wenn Journalisten-Darsteller der Ansicht sind, sie kommen mit einer solch’ dreisten Lüge durch, dann spricht das für sich, gibt einen Einblick in die intellektuelle Leistungsfähigkeit der Journalisten-Darsteller und überdies eine Erklärung dafür, warum die Journalisten-Darsteller der Ansicht sind, ihre Leser seien zu blöd, um diese offensichtliche Fake News als solche zu erkennen.
Die einzigen, die wieder nichts gemerkt haben, das sind die dpa-Wichtel, die von sich behaupten, sie könnten Fake News identifizieren. Das können sie offenkundig nicht. Man kann ihnen auf ihrem eigenen Portal Fake News unterschieben, ohne dass sie es bemerken.
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Wenn der Hund sich kratzt, streichelt er also nur seine Flöhe?
Zitat:”Die einzigen, die wieder nichts gemerkt haben, das sind die dpa-Wichtel, die von sich behaupten, sie könnten Fake News identifizieren. Das können sie offenkundig nicht.”
Nein, Herr Klein. ein Deutscher, und dann noch von der offiziösen quasi staatlichen Stelle wie der dpa, braucht unbedingt einen Auftrag, ach was sag ich, Befehl, um eine fast-amtliche Fake-News zu schreiben, bzw., zu entdecken, zu entlarven. Das was die Rheinische Post da geschrieben hat, war wohl nach Ansicht von dpa offenbar “kein Fake-News”. Oder? 🙂
Verliert nicht der, der dauerhaft und vorsätzlich Dritte belügt und damit auch betrügt, den Eigenbezug zur Realität?
O doch, und aus diesem selbstgewaehlten Gefängnis gibt es kein Entrinnen : LEBENSLÄNGLICH!!!
Mich freuen Differenzierungen, auch wenn die Lage dadurch auf den ersten Blick noch ein wenig unübersichtlicher wird. In diesem Fall geht das so: Lüge verlangt den Vorsatz, die Unwahrheit zu sagen. Hier ist, mein’ ich, nicht mit letzter Sicherheit ein solcher Vorsatz auszumachen. Man sollte sich also damit begnügen festzustellen, dass die Unwahrheit, also faktisch unrichtige Dinge gesagt werden. – Macht es das die Lage besser? Nicht unbedingt, denn Leute verteidigen, was sie gesagt haben in den Fällen, in denen sie ihrer eigenen Überzeugung nach nicht lügen, umso heftiger das, was sie gesagt haben. Die Lage wird durch diese Differenzierung also was die in ihr steckende und wirende Psychodynamik angeht noch “zaubrisch verworrener” (Joseph von Eichendorf, hehe) als sie wäre, wenn wir es mit einer einwandfreien Lüge zu tun hätten.
La lotta (per il verita!) continua!
Was kommt mir da – gezwungenermaasen – an Fragen gleich in den Sinn?:
Wem gehört die Rheinische Post?
Wie hoch ist die Beteiligung eines der größten Pressekonzerne Deutschlands – der SPD – daran?
Wer ist das Führungspersonal der rheinischen Post und welche Verbindungen gibt es zu den entsprechenden Regierungsstellen?
Sind demnächst Steuererhöhungen vorgesehen?
Der Wichtel, der das ins Blatt eingestellt hat und seine intellektuelle Schieflage sind belanglos.
Denn er möchte auch im Februar sein Salär bekommen.
Oberste Regel für Fakten-Checker: Alles was aus dem Wahrheitsministerium kommt ist per definitionem wahr.
A propos Journalisten: früher hieß es ‘Wer nix wird wird Wirt’
Im Gegensatz zu “Journalist” ist Wirt aber ein ehrenwerter Beruf…
Die Journaille war schon vor über einhundert Jahren & schon da zu Recht verrufen, Schlag nach bei K.K.
Wenn 30% der höchsten Einkommensbezieher ca. 80% des Einkommensteueraufkommens tragen, würde mich nicht wundern, wenn die restlichen 70% ihre Steuer gerne zahlen.
Ganz offensichtlich ist doch ein überwiegender Teil der Leser wirklich “zu blöd, um diese offensichtliche Fake News als solche zu erkennen”.
Woran machen sie das fest?
Na ja, inzwischen gibt es doch wohl für JEDE erwünschte Meinung eine Umfrage mit passendem Ergebnis:
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– „Die Mehrheit der Deutschen glaubt an den menschengemachten Klimawandel.“ (ARD-Deutschlandtrend im Mai 2019)
– „Die Mehrheit der Deutschen glaubt an die Veränderungskraft der Fridays-for-Future-Bewegung.“ (Umfrage im Auftrag der Zurich Versicherung im November 2019)
– „Die Mehrheit der Deutschen ist ganz klar für eine Energiewende und für mehr Klimaschutz.“ (Umweltbewusstseins-Studie 2018)
– „Die Mehrheit der Deutschen lehnt klimaschädlichsten Energieträger Kohle ab.“ (YouGov-Umfrage im März 2015)
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Und IMMER ist die Lobby dahinter deutlich sichtbar:
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– „Die Mehrheit der Deutschen zahlt lieber bargeldlos.“ (Forsa-Umfrage im März 2019)
– „Die Mehrheit der Deutschen für bedingungsloses Grundeinkommen.“ (Cashbackportal Shoop Umfrage im Februar 2017)
– „Die Mehrheit der Deutschen für ein liberaleres Cannabisrecht.“ (EMNID-Umfrage im Juli 2010)
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Selbst Ergebnisse, die JEDER Vernunft widersprechen, bringen sie mühelos zusammen:
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– „Die Mehrheit der Deutschen will nicht, dass CDU und AfD zusammenarbeiten.“ (RTL/n-tv-Trendbarometer im Juni 2019)
– „Die Mehrheit der Deutschen ist für die weitere Aufnahme von Flüchtlingen.“ (Studie des Sachverständigenrates Migration im September 2018)
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Nur eines haben sie anscheinend immer noch nicht geschafft:
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„Die Mehrheit der Deutschen will zu Minderheit im eigenen Land werden.“
DDR, UdSSR und die restlichen Brüderstaaten wurden durch zwei Hauptfaktoren gestürzt:
1. Die junge Elite (die Zugang zum westlichen Lebensstil hatte) wollte nicht mehr ihre Mercedes und Karibikreisen nur heimlich genießen können.
2. Die Knappheit an Lebensmitteln und alles sonst verärgerte sogar die Parteigenossen, Paramilitärs und Geheimdienstler. Dazu kam es in manchen Ländern zu Blackouts (4 Std. Strom, 4 Std. keinen, was im Winter zu Ausfälle der Heizungen usw. führte).
Sonst hätte man in den Ländern des reellen Soz. immer noch mit Hammer und Sichel anstatt mit Gabel und Messer essen müssen, denn die Armeen und die Stasis waren bereit gewesen, die Perestroika in Blut zu ersaufen.
Fazit: Dieser Zerfall wird erst dann aufhören, wenn Faktoren 1. und 2. aktivieren.
Rette sich wer kann, nur wohin?
Warum schrumpfen die 3/4 im Verlaufe des Textes auf 2/3 zusammen?
“Drei Viertel oder 76 Prozent der Bürger geben in der Umfrage … an, persönlich gerne Steuern zu zahlen und damit einen Beitrag zum Gemeinwesen zu leisten.”
“Die Rheinische Post will ihren Lesern also erzählen, dass zwei Drittel der Befragten gerne Steuern zahlen, …”
Warum macht man Fehler?
Danke für den Hinweis.
In diesem Fall aber muss ich die Autoren zumindest auf halbem Wege in Schutz nehmen. Durchaus zutreffend dürfte sein, daß eine Mehrheit an Deutschen (prinzipiell) durchaus freiwillig / gern Steuern zahlt, wenn auch viele gern “selbst weniger” und/oder “für andere Dinge”. Das Grundprinzip, sich besteuern zu lassen, finden die meisten Deutschen aber in großer Mehrheit “schon richtig” – so jedenfalls meine persönliche Erfahrung in zig bis wenn nicht hunderten Gesprächen mit verschiedensten Deutschen dazu.
Das “Paradoxon”, daß eine Mehrheit von Deutschen mehr Steuern fordert, aber eine Mehrheit zugleich meint persönlich zuviel zu bezahlen, ist seit einigen Jahren mehrfach belegt worden – u.a. mit Umfragen, die dem mit “gezielt formulierten” Fragen nachstöberten. Letztlich bestimmt die Formulierung der Fragestellung (angelehnt an z.B. bekannte politische Phrasen) darüber, was die Leute ankreuzen, was darauf deutet, Opfer polit-medialen Framings zu sein.