Tränendrüsen-Propaganda: Die ARD und die Unterschlagung von Zusammenhängen

Propaganda ist besonders wirksam, wenn sie Mitleid aktivieren kann. Tränendrüsen-Propaganda, die exemplarisch Kinder oder Behinderte oder immer noch: Frauen als Opfer von vermeintlicher Unmenschlichkeit darstellt, ist – so das Kalkül – besonders wirkungsvoll. Die gesellschaftliche Zuteilung von Opferrollen ist in der Vergangenheit ein wirksames Mittel gewesen, um privilegierte Zugänge zu Ressourcen zu schaffen und unter der Behauptung, man wolle Gleichheit herstellen, wurden immense Ungerechtigkeiten zementiert, gemeinhin dadurch, dass Privilegien an Mittelschichtsfrauen, LSBTIQusw., Rechtsextremismus-Unternehmer oder Migrationsprofiteure und andere soziale Gruppen verteilt wurden.

Die Wirkung von Propaganda hängt ganz entscheidend davon ab, dass es gelingt, eine Erzählung durchzusetzen, die die Realität bestenfalls in einem Miniaturbereich abbildet, wenn überhaupt, und deshalb muss Propaganda all das ausblenden, was dem, was propagandistisch durchgesetzt werden soll, widerspricht, es in Frage stellt oder auch nur in seiner Bedeutung einschränkt.



Propaganda kommt heutzutage vornehmlich von der politischen Linken, die unter dem Dach der Erfindung eines von Menschen gemachten Klimawandels, der den Umweltschutz als Einheitserzählung abgelöst hat, einen Kommunismus durchsetzen will, der die üblichen Unfreiheiten, Zwänge und Menschenfeindlichkeit mit sich bringt. Letzteres wird besonders deutlich darin, dass internationale Gutmenschenorganisationen im Konzert mit nationalen Mainstreammedien Menschen für ihre jeweiligen Zwecke missbrauchen. Die Gutmenschorganisationen missbrauchen Menschen, um ihre eigenen Ziele zu erreichen, die im Wesentlichen darin bestehen, die eigene Finanzierung über Spenden oder – je nach nationalstaatlicher Nützlichkeit – öffentliche Zuwendungen sicherzustellen. Die Mainstreammedien missbrauchen die Menschen um durch Tränendrüsen-Propaganda die politische Ideologie zu befördern, der sie anhängen: Kommunismus.

Bekanntermaßen ist der Hauptfeind des Kommunismus der Kapitalismus und alles, wofür er steht, vom Wohlstand bis zur individuellen Freiheit. Vor allem Unternehmer werden von Kommunisten im Geiste angefeindet. In diesem Sinne findet sich heute ein Beitrag auf Tagesschau.de, der mit “Modeketten stornieren Aufträge – Textilarbeiterinnen vor dem Nichts” überschrieben ist. Die Tränendrüse soll also über den Reiz “weiblich” aktiviert werden, bei manchen soll das ja immer noch klappen. Der Beitrag ist eine konspirative Kooperation von ARD und Human Rights Watch.

Human Rights Watch ist einer der Unternehmer in Gutmenschentum, der vom virtue signalling und der Benennung lebt, denn sich um Menschenrechte zu kümmern, das gilt den meisten als ehrenwertes Unterfangen, selbst dann, wenn es hochgradig selektiv erfolgt.



Human Rights Watch (HRW) ist ein mittelständisches Unternehmen mit einer Bilanzsumme von 229.416.242 US-Dollar, davon sind 150.902.909 US-Dollar in Aktien und Fonds angelegt. HRW beschäftigt 465 Personen und musste als Konsequenz u.a. davon im Jahr 2019 81.648.908 US-Dollar dafür erwirtschaften, um Löhne und Gehälter bezahlen zu können. Bei HRW ist man stolz darauf, kein Geld von Regierungen anzunehmen. Die Finanzierung des Unternehmens über Spenden hängt somit davon ab, in den Medien mit den eigenen Themen präsent zu sein. Die eigenen Themen sind unter anderem: Kinderrechte, Frauenrechte, LSBTIQusw Rechte und “andere Programme”.

Human Rights Watch und die ARD haben zusammengewirkt, um das Propagandastück: “Textilarbeiterinnen vor dem Nichts” zu fabrizieren. In diesem Beitrag geht es im Wesentlichen darum, Unternehmen wie C&A dafür öffentlich anzuprangern, dass sie Bestellungen aus u.a. Kambodscha storniert haben, weil es derzeit in Europa keine Nachfrage nach den Kleidungsstücken gibt, die in Kambodscha angefertigt werden. Die Tränendrüsengeschichte hat somit den bösen Kapitalisten zum Gegenstand, der arme Textilarbeiterinnen in Kambodscha arbeitslos macht. Es ist an sich schon von einer fraglichen moralischen Qualität, nur die Textilarbeiterinnen, die mit Sicherheit nicht die einzigen sind, die von den Stornierungen betroffen sind, schon weil der gesamte Transport von vornehmlich Transportarbeitern, Männern, übernommen wird, zu thematisieren, ganz so als wäre es eine Katastrophe, wenn Frauen entlassen werden, aber verschmerzlich, wenn Männer arbeitslos werden. Diese moralische Fragwürdigkeit erklärt sich natürlich darüber, dass die Tränendrüsen-Propaganda mit Männern nicht funktioniert. Mit Frauen funktioniert sie zwar auch nicht, aber das hat man bei ARD und HRW wohl noch nicht bemerkt. Jeder lebt eben in seinem Echozimmer.

Die Erzählung ist also: Textilarbeiterinnen in Kambodscha werden wegen dem Ekel-Kapitalisten C&A arbeitslos.

Wie wir oben geschrieben haben, funktioniert derartige Tränendrüsenpropaganda natürlich nur, wenn man wesentliche Teile der Realität, zuweilen auch die gesamte Realität ausblendet. Also solche Realität:

Alle Textilarbeiterinnen, deren anstehende Arbeitslosigkeit von ARD und HRW öffentlickeitswirksam beklagt wird, sind seit rund einem Monat arbeitslos, denn infolge des Shutdowns der chinesischen Regierung haben 55 Textil-Fabriken in Kambodscha ihre Produktion eingestellt. Die Rohstoffe, die aus China nicht mehr geliefert werden, haben die Unternehmen dazu gezwungen. Die ARD und HRW unterschlagen diesen Teil der Realität, denn würde man berichten, dass die Textilfabriken in Kambodscha derzeit geschlossen sind, dann könnte man nicht auf C&A einschlagen, als eines der bösen Westunternehmen, das in seiner Profitgier die Textilarbeiterinnen in Kambodscha arbeitlos macht. Der fehlende Verweis auf das kommunistische China ist hier vielleicht auch nicht zufällig.

Reuters hat darüber berichtet, wie der Chinesische Lockdown die Textilindustrie u.a. von Kambodscha beeinträchtigt. Die ARD hat Reuters mit Sicherheit abonniert. Entweder, es wird nicht gelesen, was Reuters meldet, oder es wird dann unterschlagen, wenn es gerade nicht passt. Inkompetenz oder ideologische Böswilligkeit – was soll es sein?

20 von 55 kambodschanischen Fabriken haben mittlerweile wieder Teile ihrer Produktion aufgenommen und sind insofern gefährdet, als es keine Nachfrage nach ihren Produkten gibt. Ein Faktum, das die ARD vor der Tür von C&A und anderen Unternehmen ablegen will. Nur: Wenn man die Schuld dafür, dass Kambodscha als Produktionsstätte von Textilien aller Art für Unternehmen nicht mehr interessant ist, unbedingt verteilen will, dann muss man die Schuld bei der Europäischen Kommission und dem Europäischen Parlament abladen:

“The European Commission has decided to withdraw part of the tariff preferences granted to Cambodia under the European Union’s Everything But Arms’ (EBA) trade scheme due to the serious and systematic violations of the human rights principles enshrined in the International Covenant on Civil and Political Rights.

The withdrawal of tariff preferences – and their replacement with the EU’s standard tariffs (most favoured nation MFN) – will affect selected garment and footwear products, and all travel goods and sugar.

Die EU-Kommission hat diesen Entschluss am 12. Februar 2020 gefasst. Das EU-Parlament hat ihn zwischenzeitlich bestätigt. Als Konsequenz verteuern sich die Waren aus Kambodscha für EU-Unternehmen, was natürlich gerade in Krisenzeiten wie derzeit der Todesstoß für jede Form von Geschäftsbeziehung ist. Auch diesen Zusammenhang verschweigt man bei der ARD den eigenen Konsumenten. Offenkundig soll mit jedem Mittel die Erzählung von den bösen Unternehmen und den armen Textilarbeiterinnen aufrecht erhalten werden, auch wenn dabei einmal mehr jeder journalistische Standard von fairer und korrekter Berichterstattung über Bord geworfen werden muss. Der Hass auf Unternehmen muss bei den zwangsfinanzierten öffentlich-rechtlichen Journalisten-Darstellern groß sein.


Was indes verwundern muss ist, dass Human Rights Watch offenkundig seine eigenen Länderberichte nicht kennt, z.B. den über Kambodscha, in dem steht:

“The ruling Cambodian People’s Party maintains power through violence, politically motivated prosecutions, repressive laws, and corruption. Prime Minister Hun Sen, in power since 1985, oversees one-party rule in the National Assembly since government-controlled courts dissolved the main opposition Cambodia National Rescue Party, detained opposition leader Kem Sokha, and banned more than 100 opposition members from politics in the lead up to sham elections in July 2018. The government has also intensified its crackdown on independent media, local human rights defenders, and land rights activists. Rights to free expression and peaceful assembly are sharply curtailed, and there is no accountability for serious abuses.”

In Kambodscha hat die Kambodschanischen Volkspartei eine Alleinregierung etabliert, nachdem Oppositionsparteien verboten oder aufgelöst wurden, ihr Vorsitzender Hun Sen hat sich zwischenzeitlich wohl an die marxistisch-leninistischen Wurzeln der Partei erinnert. Die ARD vergisst auch darauf hinzuweisen.

Die Tränendrüsen-Propaganda der ARD stellt sich also wie folgt dar:

  • Human Rights Watch veröffentlicht eine Pressemeldung, in der über das Leid von Textilarbeiterinnen geklagt wird, die angeblich arbeitslos werden, weil westliche Unternehmen ihre Bestellungen stornieren und Textilunternehmen schließen müssen.
  • Die ARD übernimmt die Pressemeldung ungeprüft, stellt keinerlei eigene Recherchen an und schießt sich u.a. auf C&A ein.
  • Dass die kambodschanischen Textilunternehmen als Folge des chinesischen Shutdowns seit Wochen geschlossen sind, wird unterschlagen.
  • Dass die kambodschanische Regierung ein autokratisches System errichtet hat und Menschenrechte mit Füßen tritt, wird unterschlagen.
  • Dass Human Rights Watch diesen Umstand im eigenen Länderbericht zu Kambodscha festgestellt hat, wird unterschlagen.
  • Dass die EU-Kommission und das EU-Parlament die Handelsvorteile, die Kambodscha im Rahmen des EBA-Programms (Everything But Arms) eingeräumt wurden, eben wegen dieser Menschenrechtsverletzungen widerrufen hat, wird unterschlagen.
  • Dass dieser Widerruf nach Ansicht der Garment Manufacturers Association of Cambodia (GMAC) eine katastrophale Wirkung auf die beiden Export-Hauptsektoren Kambodschas, nämlich die Textilindustrie und die Reiseartikel-Industrie, die 75% des Exports von Kambodscha ausmachen und 90% der Exporte in die EU umfassen, haben wird, das wird unterschlagen.
  • Dass Industrien mit mehr als 750.000 Mitarbeitern mit Sicherheit nicht nur “Textilarbeiterinnen” beschäftigen, wird unterschlagen.

Es ist eben Tränendrüsen-Propaganda, mit der einmal mehr negative Emotionen gegenüber Unternehmen bei all denen geweckt oder verstärkt werden sollen, die mit dem Bauch zu denken versuchen und ansonsten für jede Form des virtue signalling anfällig sind.

Und es ist, mit einem Wort: widerwärtig.



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