China nutzt die Schwäche des Westens gnadenlos aus: Erst Hongkong, dann Taiwan?
Liest man den Beitrag “China verabschiedet “Sicherheitsgesetz” bei der ARD, dann bekommt man den Eindruck, China habe ein Recht wahrgenommen, das seit Jahrzehnten brach gelegen hat, um in Hongkong “konterrevolutionäre Proteste […], die zum Ziel hatten, die Regierung zu stürzen oder sie irgendwie zu sabotieren” in Zukunft zu verhindern. Allein diese sprachliche Verpackung, denn es geht nicht um konterrevolutionäre Proteste, sondern um Demonstrationen gegen eine von China über das Parlament in Hongkong betriebene schleichende Übernahme der Stadt, zeigt schon, in welche Richtung die Reise geht.
Das Sicherheitsgesetz, dessen Text bislang unbekannt ist, von dem Teile jedoch geleakt wurden, wird die Situation in Hongkong grundsätzlich verändern, und zwar durch all die Dinge, die die ARD nicht berichtet:
- Die KPCh wird in China ein Ministerium für Nationale Sicherheit eröffnen, das “Straftaten gegen die nationale Sicherheit” erfassen und bestrafen soll. Was unter “Straftaten gegen die nationale Sicherheit” verstanden wird, unterliegt ausschließlich der Interpretation durch die KPCh. Das Parlament von Hongkong hat hier keine Mitsprache.
- Die Regierung von Hongkong muss eine eigenen Kommission für Nationale Sicherheit einsetzen, die auf Anweisung von “Beratern”, die die KPCh einsetzt, Straftaten gegen die Nationale Sicherheit verfolgen muss.
- Die Höchststrafe für Straftaten gegen die Nationale Sicherheit ist eine lebenslängliche Inhaftierung.
Dieser Coup aus Peking verändert die Situation für die Bewohner von Hongkong quasi über Nacht, denn das Gesetz wurde gestern vom Nationalen Volkskongress in Peking verabschiedet und tritt morgen in Kraft. Damit besteht für Kritiker der Chinesischen KPCh wie Joshua Wong und alle, die mit ihm gemeinsam für Demokratie und Freiheit in Hongkong eingetreten ist, akute Gefahr, inhaftiert zu werden, wenn nicht Schlimmeres. Zur Erinnerung, drei Citizen Journalists, mutige Männer, die aus Wuhan das berichtet haben, was die KPCh verschweigen wollte, sind als Folge ihrer Berichterstattung wohl in Polizeigewahrsam genommen worden. Zwei sind bis heute verschwunden. Die Namen, die nicht vergessen werden dürfen:
- Chen Qiushi
- Fang Bin
- Li Zehua
China hat eine lange Tradition bei Verstößen gegen Menschenrechte. Man vergisst das in letzter Zeit gerne, weil die westlichen Politiker, mit zwei Ausnahmen, aus den USA und aus Australien, gute Miene zum bösen Spiel machen, wenn es um China geht. Deshalb: China ist ein Land, das von einer kommunistischen Clique regiert wird. Das kommunistische Regime hat totalitäre Methoden der Überwachung der eigenen Bevölkerung eingeführt und zeigt bei jeder Gelegenheit, dass das “lumpige Individuum”, wie Engels gesagt hat, für die Parteiführung keinen Wert darstellt. Individuelle Grundrechte und Freiheiten gelten in China nichts, und mit dem gerade verabschiedeten Gesetz ist der Nichtgeltungsbereich auf Hongkong erweitert worden, handstreichartig und ohne dass aus westlichen Ländern eine entsprechende Reaktion zu vernehmen ist.
Die EU ist auf Schmusekurs mit der Kommunistischen Partei von China. Die EU-Kommission gefällt sich darin, mit der KPCh virtuelle Konferenzen abzuhalten. Egal, ob die KPCh an der Grenze zu Indien einen Konflikt provoziert und dabei 20 indische Soldaten tötet, egal, ob die KPCh in Regelmäßigkeit die territoriale Integrität von Taiwan in Frage stellt, die westliche Reaktion, mit Ausnahme der aus den USA, ist bemitleidenswert harmlos und jenseits jeden effektiven diplomatischen Mittels.
Die BBC hat in einem Beitrag über das neue Sicherheitsgesetz die Frage gestellt, warum die KPCh genau jetzt dieses Gesetz in Windeseile verabschiedet hat. Die Frage bleibt ohne Antwort. Deshalb ein paar Vorschläge von uns:
- Aus Sicht der Vertreter eines Regimes, das keine Form von bürgerlicher Unmutsbekundung duldet, müssen Zustände, wie sie derzeit von machtlosen Regierungen in z.B. Washington State, dem Vereinigten Königreich, Frankreich oder Deutschland geduldet werden, als eindeutiges Zeichen der Schwäche gewertet werden.
- Aus Sicht eines geo-expansiven Funktionärs der KPCh machen westliche Regierungen, vor allem europäische Regierungen derzeit eine traurige Figur. Sie lassen zu, dass Ordnungsorganisationen wie die Polizei in Frage gestellt werden, sie stehen einem Mob von randalierenden Jugendlichen und ewigen Jugendlichen tatenlos gegenüber, sie zeigen keinerlei Entschlossenheit, Ordnung herzustellen.
- Hinzukommt, dass viele westlichen Staaten ihre Rüstungsausgaben regelmäßig gegen diejenigen verteidigen müssen, die in einem Traumland leben, in dem feindliche Akte von Regimen wie dem in China nicht vorkommen. Man kann sicher sein, dass jeder Bericht über die Ausrüstung der Bundeswehr, die inadäquat, disfunktional oder schlicht uralt ist, in China sorgfältig gelesen, analysiert, abgeheftet, archiviert und befriedigt als Zeichen der Schwäche zur Kenntnis genommen wird.
Kurz: Es ist offensichtlich, dass die Führer der KPCh, allen voran Xi Jinping, der Ansicht sind, sie hätten es mit westlichen Schoßtigern zu tun, von denen viele Worte der Entrüstung und viele Solidaritätsbekundungen mit den Anhängern der Demokratiebewegung in Hongkong kommen werden, aber mit Sicherheit keine Handlungen, keine ernst zu nehmenden Drohungen und schon gar keine Sanktionen. Einzige Ausnahme auch hier: Die USA, die den Sonderstatus von Hongkong beendet haben, wodurch der Finanzplatz “Hongkong” in Zukunft irrelevant zu werden droht.
Was die ARD ihren Leser zudem verschweigt, vorenthält, oder was man bei der ARD schlicht nicht weiß: Die KPCh ist vertragsbrüchig. Im Jahre 1984, genau am 19. Dezember, wurde in Peking zwischen der Volksrepublik China, damals unter Dheng Ziaoping und dem Vereinigten Königreich, Margareth Thatcher war damals Prime Minister, die Gemeinsame Erklärung über Hongkong verabschiedet. In dieser Erklärung wurden die Bedingungen formuliert und per Vertrag als bindend deklariert, unter denen das Vereinigte Königreich Hongkong zum 1. Juli 1997 an China zurückgibt. Die Formel für diesen Vertrag ist das einzige, was man in den letzten Tagen in einigen deutschen Medien lesen kann: Zwei Systeme, ein Staat. Die Formel bringt zum Ausdruck, dass die Rechte, Freiheiten, das politische System in Hongkong auch nach Übergabe an China an westlichen, freiheitlichen Werten und nicht an den totalitären Vorstellungen der KPCh ausgerichtet bleiben.
Mit dem Sicherheitsgesetz, das gerade verabschiedet wurde, ist dieser Vertrag gebrochen, in dem es unter anderem heißt:
(5) The current social and economic systems in Hong Kong will remain unchanged, and so will the life-style. Rights and freedoms, including those of the person, of speech, of the press, of assembly, of association, of travel, of movement, of correspondence, of strike, of choice of occupation, of academic research and of religious belief will be ensured by law in the Hong Kong Special Administrative Region. Private property, ownership of enterprises, legitimate right of inheritance and foreign investment will be protected by law.
Die Garantie von Pressefreiheit, Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit, Reisefreiheit, das garantierte Streikrecht, die Forschungsfreiheit und Religionsfreiheit, das alles sind Freiheiten, die unter dem neuen Sicherheitsgesetz vorhersehbar fallen werden. Das vorhersehbar erste Opfer neben den jungen Leuten, die für Freiheit und Demokratie in Hongkong auf die Straße gegangen sind, werden die Mitglieder von Falun Gong sein, einer buddhistischen Variation in Tai Chi, Meditation und Atemübung, die die KPCh 1999 verboten, zur terroristischen Vereinigung erklärt hat und seitdem gnadenlos verfolgt. Wer sich dafür interessiert und die Verstrickungen des internationalen Organhandels in das Verschwinden zahlreicher Falun Gong Mitglieder nachlesen will, der möge nach Falun Gong Organ traffic und China googlen und sich auf das Schlimmste vorbereiten.
“On July 20, 1999, security forces swooped, detaining several thousand leading Falun Gong practitioners. Days later the group was made illegal for “advocating superstition, spreading fallacies, hoodwinking people, inciting and creating disturbances, and jeopardizing social stability.”
Die Grundlage für die gnadenlose Verfolgung der Mitglieder von Falun Gong, von denen Millionen in Konzentrationslagern bei Sklavenarbeit umerzogen werden, und viele einfach verschwunden sind, ist das chinesische Sicherheitsgesetz, dessen Ableger nun von der KPCh in Hongkong in Kraft gesetzt wird. Die Intention, die damit verfolgt wird, ist offenkundig.
Und wie von China vorhergesehen, der Westen schweigt. Europäische Gesellschaften, deren Mitglieder mehr damit beschäftigt sind, die Freiheiten der eigenen Gesellschaft zu missbrauchen, um die eigene Gesellschaft zu bekämpfen, verfügen mit sehr wenigen Ausnahmen weder über die politische Führung noch die notwendige Entschlossenheit, um gegen die erneute Provokation aus China vorzugehen. Jahre der Dekadenz haben ihre Spuren hinterlassen. Wenn Regierungen wie die deutsche, lieber die eigene Armee internationalem Gelächter anheim stellen, als dass sie für deren notwendige Ausrüstung sorgen, dann wird jeder Parteiführer, der einen Machtanspruch erhebt, daraus ableiten, dass das entsprechende Land als globaler player nicht ernst zu nehmen ist.
Im Sog der Pandemie verwirklich China stetig und ohne die Reaktionen im Westen auch nur zur Kenntnis zu nehmen, einen aggressiven und expansiven Kurs. Wer das nächste Opfer Chinas ist, ob Taiwan auf Dauer dem chinesischen Ansturm Stand halten kann, wird davon abhängen, ob westliche Regierungen noch genug Rückgrat zusammentragen können, um eine entschlossene Reaktion zu zeigen und China von weiterer Hegemonie abzuschrecken. Was uns angeht, wir haben unsere Zweifel, dass aus westlichen Ländern viel kommen wird. Die Aktivisten aus Hongkong, über die deutsche Medien voller Stolz berichtet haben, dass sie Merkel um Hilfe gebeten hätten, werden einen deutschen Ausdruck erlernen, der das gesamte Debakel des Westens auf den Punkt bringt: Im Regen stehen lassen.
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Man braucht bloß den Text des Honkong-Vertrages von 1984 mit den Maßnahmen zu vergleichen, die das “Sicherheitsgesetz” zum Inhalt hat, um zu erkennen, daß es sich hier um einen Übergriff der kommunistischen Diktatur handelt, um eine Intervention.
Es steht aber dem “Westen”, insbesondere den USA, aber auch GB und BRD, schlecht an, sich über eine Intervention künstlich aufzuregen. Libyen war Intervention, die endlosen Kriege in Vietnam, in Afghanistan, am Golf, in Syrien, in Juoslawien waren Interventionen, auch die vielen “regime changes” in der Ukraine, in Zentralasien, in S-Amerika.
Die Politklasse im Westen ist um kein Haar besser als die kommnistische in China.
genau so ist es – traurig, aber wahr
dies ist ein Kommentar zum obigen Artikel, nicht zu Dr.Kümel
Um Taiwan mache ich mir wenig Sorgen. Die werden sich notfalls unter vielen menschlichen Verlusten, insbesondere mit Unterstützung der USA, wehren. Ob die Europäer rechtzeitig begreifen wage ich zu bezweifeln.
Oder sagen wir mal so, sollte Taiwan kippen, dann ist der wohlstand und die Freiheit des kompletten westlichen Systems gefährdet.
Der US Amerikaner Steve Blank hat es – die Herstellung logischer Prozessoren – sehr genau analysiert.
“..There are two types of companies in the chip industry.
Companies like Intel, Samsung, SK Hynix and Micron design and make their own products (microprocessors and memory chips) in factories that they own
There are also foundries, which fabricate chips designed by consumer and military customers; TSMC in Taiwan is the largest of these in the world
The chips that TSMC makes are found in almost everything: smartphones (i.e. Apple iPhones), high-performance computing platforms, PC’s, tablets, servers, base stations and game consoles, Internet-connected devices like smart wearables, digital consumer electronics, cars, and almost every weapon system built in the 21st century. Around 60% of the chips TSMC makes are for American companies…”
https://steveblank.com/2020/06/18/the-coming-chip-wars-of-the-21st-century/
Nun erstens ist “Moral ohne Macht eine Blechtrommel” (Wolfssohn).
Zweitens ist die EU eine eigene Art einer degenerierten Diktatur basierend auf geisteskranken Ideologien, und damit dem Untergang geweiht. Auch ohne Corona.
China kann eigentlich nur noch in Schwierigkeiten kommen, wenn die Wirtschaft dort in Schwierigkeiten kommt.
Die USA sind ebenfalls angeschlagen und ich weiß nicht ob sie Corona überleben und es hängt dort nur noch an einem einzigen Mann.
Was also soll man erwarten? Die EU wird untergehen und die USA werden andere Probleme haben. Man kann die Zukunft nicht vorhersehen, aber Westeuropa erholt sich nicht mehr, von nichts mehr. Man kann nur noch zusehen.
Die Aufregung darum scheint mir etwas gekünstelt.
Hongkong war mindestens 2000 Jahren ununterbrochen fester Bestandteil des Chinesischen Reiches.
1841 kamen dann die edlen Briten und usurpierten, äh – befreiten kurzerhand Hongkong, haben es zu seinem eigenen Schutz in das British Empire ‘eingemeindet’.
Der Westen war schon immer zu dumm, um in seiner Hybris zu verstehen, dass China eine seeeehr lange Tradition strategischer Kriegsführung beherrscht, die es taktisch zwar des öfteren kurzfristig alt aussehen lassen kann, aber langfristig es mit wirklich jedem aufnimmt.
Außerdem vergessen die Chinesen nichts. Da sind sie auf Augenhöhe mit einem kulturell ansonsten äußerst unbedeutendem Volk, das ca. 10.000 km westlich von Peking sein Dasein fristet.
Wer mag sich da also jetzt wundern?
Im Übrigen halte ich es für eine Verzerrung der politischen Wahrheit eine Dichotomie zwischen dem ‘kommunistischen China’ und dem ‘kapitalistischen Westen’ konstruieren zu wollen.
Beide kämpfen schlicht um dieselbe Ressource und um ihr eigenes Überleben.
China muss expandieren (nicht unbedingt militärisch, außer da wo der Westen halt meint den Bizeps spielen lassen zu müssen und China mit dem besser trainierten Latissimus dann kontert) – genau wie der ‘Westen’.
Die Kontrolle um Energie und Rohstoffe entscheidet demnächst radikal alles. Nichts weniger als das.
Da Sinologie schon immer eine stiefmütterliche Nischenexistenz hatte – Zitat Wikipedia / Sinologie:
“Zurzeit sind in Deutschland etwa 1.900 deutsche und 440 ausländische Studierende im Fach Sinologie (inkl. Koreanistik) immatrikuliert[1]. Weniger als 500 Studienanfänger nehmen jährlich das Studium neu auf, während es z. B. in der Anglistik mit jährlich 10.000 Studienanfänger deutlich mehr sind.” Zitat Ende. – lernen wir also von den künftigen Verlierern en masse und begreifen von den künftigen Gewinnern fast nichts.
Chinesisches Denken mit aristotelisch-bis-sloterdijk-verseuchter Dialektik verstehen und kontern zu wollen, wie es WASP-Eliten praktizieren, ist wahrlich kein Ausweis überlegenen Intellekts, sondern schlicht Dummheit.
Was soll das bedeuten? “Wir sind die Borg! Sie werden assimiliert! Jeglicher Widerstand ist zwecklos!”??? China hat auch eine 2000 Jahre alte Geschichte der Unterdrückung der Bevölkerung, die mit dem ersten Kaiser Chi Shuang-ti begann. China hat aber auch eine 2000jährige Geschichte von Volksaufständen, die so manche Dynastie, beginnend mit der Qin, hinwegfegte.Das dürfte auch die Angst der aktuellen Verbrecherbande sein, dass sie genau so endet. Darum der digitale Überwachungsstaat.
Jeder, der sich von der Aufzählung, Beschreibung von Fakten emotionalisieren lässt, darf sich gerne fragen inwiefern das hilfreich sein soll.
Ich rede weder dem chinesischen Parteiregime das Wort, noch ignoriere ich die Möglichkeiten von Widerständen aller Art.
Hier ging es aber speziell um den ‘Westen’, der sich von China übervorteilt sieht – was natürlich grotesk ist angesichts der ausbeuterischen, unterdrückerischen und verräterischen Historie der ‘Beziehung’ des Westens zu China.
Man mag von Shi-Huang-Ti halten was man will – er hat eine schiere Endlosserie von Dauerkriegen beendet.
Er war also das ‘kleinere Übel’ für das Volk.
Was das nämlich bis dahin de facto bedeutet hat, kann man wirklich ganz leicht am 30-jährigen Krieg in Deutschland studieren!
Und, jaja, die ‘Volksaufstände’ … sicher – dumme, hybrisverfallene, ignorante Regierungen fallen hin und wieder.
Tja, und dann?
Geht die Katze zwar auf neuen Füßen weiter, aber in die alte Richtung, oder wie erklärt man sich sonst 2000 Jahre fortlaufendes Kaisertum???
(btw: am Kaisertum hat sich ja nichts geändert, trotz und gerade wegen Mao!)
Und: ja, die Überwachungsorgie in China ist der Vorsicht demgegenüber geschuldet; auch die Uiguren-‘Umerziehungslager’ gehören hier hinein.
Was aber wäre die wahrscheinlichste Alternative dazu?
Zerfall Chinas in unbeherrschbare Provinzen mit jeder Menge ‘Warlords’ (siehe Afghanistan), voller Leute, die nie gelernt haben mit Freiheiten dieser Art, mit Eigenverantwortlichkeit und eigenem Augenmaß umzugehen?
Was der Zerfall Chinas auf Grundlage einer ‘Revolte’ des Volkes bedeuten würde kann sich ein politisch, geostrategisch naiver Mensch nicht mal im Ansatz ausmalen!
Das würde, nur so nebenbei, auch für uns die ultimative Katastrophe bedeuten.
Die ganzen Empörungen mögen ja berechtigt sein, sie sind aber weder hilfreich, noch öffnen sie den Blick für das Wesentliche, im Gegenteil.
Frankreich hat keine 12 Jahre nach der Köpfung des Königs gebraucht, um aus den Reihen der Revolutionäre ihren Kaiser zu küren.
Das könnte nachdenklich stimmen.
Dergestalt, dass die üblichen Scheißhausparolen der Möchtegern-Welt’verbesserer’ rein gar nichts an Substanz zu bieten haben.
Ein favorisierter Paradigmenwechsel (egal wohin der führen soll) ist leider mit dauererregten Salonrevoluzzern nicht zu machen.
Ein Paradigmenwechsel – und um den ginge es ja in diesem Fall – geht nur über 2 Formen:
a) absolutes Chaos oder
b) sehr langfristige Fraktalisierung bis zum ‘tipping point’
Aber von b) verstehen all diejenigen nichts, die so ausufernd über alle möglichen Maßnahmen gegen China schwafeln – also wollen sie Variante a), das Chaos, in der vagen Hoffnung, dass auf wundersame alchemische Weise aus Scheiße plötzlich Gold wird.
Wer´s glaubt…
Die Qin-Dynastie war so beliebt beim Volk, dass sie nach 14 Jahren schon vorbei war. Hatte den Bogen wohl überspannt. Und dass Chinesen auch Demokratie können, beweist Taiwan. Im übrigen sind die Deutschen auch angelernte Demokraten, tun aber heute so als hätten sie sie erfunden.
Die alten Ägypter kannten die Figur des fiesen Gottes Seth (eine Figur ähnlich wie König Claudius in “Hamlet”), der nichtsdestotrotz der einzige war, der die Kraft hatte, den Dämon Apep abzuwehren; Hobbes musste auf der Basis der jüdisch-christlichen Mythologie den Leviathan bemühen.
Fakt ist, im Westen toben derzeit Kräfte reiner Destruktivität, von FFF bis BLM – das sind keine “Bürgerrechtsaktivisten”, keine “Umweltschützer”, sondern einfach Chaoten im urspünglichen Wortsinn, die kein anderes Ziel haben, als zu zerstören, was andere aufgebaut haben (dass u.a. ein Lincoln-Denkmal zerschmissen worden ist, sagt diesbezüglich alles). Von den Islams und der Schwarzen Axt möchte ich gar nicht erst anfangen; wer diese Leute zu demokratiebewegten Mustermänner*innen und der letzten Hoffnung der Entrechteten dieser Erde hochstilisiert, hat m.E. nicht mehr alle Tassen im Schrank. Zustände wie in der gefeierten afrikanischen Demokratie Liberia, wo der Putsch die übliche Form des Machtwechsels ist und der gestürzte Präsident schon mal vor laufender Kamera Ohren und Finger abgeschnitten bekommt, um der Bevölkerung zu zeigen, dass er keinen magischen Schutz mehr hat, sind jedenfalls unterhalb jeglicher zivilisatorischer Mindeststandards.
Die chinesische und auch die russische Regierung sind da wie Seth – brutale Unsympathen, aber sie halten eine funktionierende zivilisatorische Ordnung aufrecht. Ich war längere Zeit – noch vor 2015 – geschäftlich in China und habe mich in chinesischen Städten erheblich wohler und vor allem sicherer gefühlt als etwa in den “multikulturellen Vierteln” deutscher Großstädte. Zugegeben, dass ich des Chinesischen mächtig bin, des Türkischen, Arabischen und Persischen jedoch nicht, mag auf der subjektiven Ebene dazu beigetragen haben, aber ich denke, vollkommen verblendet bin ich nicht: Xi und Putin verteidigen ihre Länder, während den westeuropäischen Regierungen der Austausch von Bevölkerung und Kultur gar nicht schnell genug gehen kann… offensichtlich hat sich da jemand Brechts Empfehlung, das Volk aufzulösen und ein neues zu wählen, zu Herzen genommen. Was kein Russe und kein Chinese jemals täte. (Auch kein Ungar… hier bei den Magyaren sieht man es derzeit auch sehr deutlich, dass die große Mehrzahl der Bevölkerung Frieden, Ordnung und Arbeit höher schätzt als irgendwelche utopischen Phantastereien.)
Die USA werden binnen 20 Jahren ein zweites Afrika sein, die ersten Warlords sind ja schon da, und Eurabia ein erweiterter Naher Osten. China wird als einziger Ordnungsfaktor übrigbleiben, auf eine Weise, die auch den Chinesen selber nicht gefallen wird (Ordnung durchsetzen zu müssen, ist eine unprofitable Aktivität). Deal with it.
Ich denke eher, die chinesische Verbrecherbande wird analog zur ehemaligen Sowjetischen in all diesen zersetzenden Aktionen ihre schmierigen Finger drin haben.
Brauchen die gar nicht. Die Bevölkerungsexplosion in Afrika und die Gewalt des Islam waren bereits globale Probleme, als in China noch das eigene Fahrrad der ganze Stolz war. “Wu wei” – zurücklehnen und zuschauen, wie die Gegner sich selber vernichten.
Die amerikanische- und die englische Botschaft in Moskau haben pünktlich zur Abstimmung über die Verfassungsänderungen in Rußland neben der Nationalflagge noch die Regenbogenflagge gehisst 🙂 Ich gehe davon aus, dass die Verantwortlichen keine Vollidioten sind – lächerlicher kann man sich in Moskau kaum machen. Ergo ist das m.E. ein subtiles Nudging an das russische Volk, den Änderungen zuzustimmen.
Falls das jedoch ernst gemeint ist, ist wohl auch in ein paar Jährchen bei unseren Beschützern Hopfen und Malz verloren. Dann wird es Zeit, sich ein sicheres Plätzchen in Südameriks zu suchen.
конституция – была ваша, будет наша
griechisch-christlich
Es ist eine absolute Schande, wie die Menschen in Hongkong alleine gelassen werden. Währenddessen zerschlägt AKK das KSK, was die einzige Einheit der Bundeswehr ist, die überhaupt noch irgendwie vorzeigbar war. Ab jetzt werden Hongkong und Stuttgart halt von der Antifa und von Black Lives Matter gesichert und konterrevoluzionäre Bösewichte haben keine Chance mehr. Tja. Wir sind so blöd.