Ein souveräner Staat ist ein Staat, der das alleinige Recht für sich in Anspruch nimmt, nicht nur über sein Staatsgebiet, sondern auch über die Gesetze, die das Zusammenleben nach innen und außen regeln, zu entscheiden.
Die EU-Kommission lernt das gerade.
“Dürfen die das einfach“, so lautet die putzige und hilflose Überschrift zu einem Beitrag der ARD-tagesschau, in dem es darum geht, dass die britische Regierung angekündigt hat, Teile des Withdrawal Agreements mit britischer Gesetzgebung außer Kraft zu setzen. Die entsprechende Ankündigung, die Brandon Lewis, der Minister für Nordirland, zu Beginn der Woche im House of Commons gemacht hat, hat hohe Wellen geschlagen, die, nachdem das Gesetz nun am Mittwoch eingebracht worden und somit bekannt geworden ist, nicht abgeebbt sind.
Wir haben hier und hier über die Hintergründe berichtet.
In Verhandlungen mit Handelspartnern ist es die EU gewohnt, rüpelhaft aufzutreten, um ihre Interessen weitgehend durch Einschüchterung des Gegenüber durchsetzen zu können. Das ist ein Grund dafür, dass es auch nach jahrelangen Verhandlungen bislang kein Freihandelsabkommen mit Indien gibt. Offenkundig hat man bei der EU die Ansicht vertreten, in Verhandlungen mit dem Vereinigten Königreich könne man die entsprechenden dicke Arme machen und u.a. durchsetzen, dass EU-Fischer auch weiterhin unbeschränkten Zugang zu britischen Gewässern haben. Britische Fischer dürfen unter EU-Recht knapp 10% der Fische fangen, die in britischen Gewässern gefangen werden (das ist die Antwort auf unser kleines Rätsel von vor ein paar Tagen). Die EU-Kommission war der Ansicht, das könne auch nach dem 31. Dezember 2020, nach dem Ende der Übergangsphase so weitergehen. Darüber hinaus ist man in Brüssel der Meinung es sei statthaft, eine Zollgrenze in der irischen See einzuführen, die Waren aus Schottland, Wales und England betrifft, die nach Nordirland geliefert werden und – weil das alles noch nicht reicht – der Überzeugung, dass die EU-Regelungen zu staatlichen Beihilfen, an die sich kaum ein Mitgliedsstaat der EU bislang gehalten hat, Buchstabe für Buchstabe für das Vereinigte Königreich gelten müssten, und die EU auch weiterhin deren Einhaltung überwachen und deren Inhalt unilateral und ohne Einflussmöglichkeit des UK ändern könne.
Nun, die Internal Market Bill macht mit dem ganzen Spuck ein Ende, in dem die gesetzgebende Gewalt, was die Innengrenze zwischen Nordirland und dem Rest des UK und staatliche Beihilfen betrifft, nach Westminster geholt und dort verankert wird, inklusive der Möglichkeit, Regelungen, die im Withdrawal Agreement stehen, außer Kraft zu setzen.
43 Regulations about Article 10 of the Northern Ireland Protocol (1) The Secretary of State may by regulations make provision for the purposes of domestic law in connection with Article 10 of the Northern Ireland Protocol (State aid).
(2) Regulations under subsection (1) may (among other things) make provision— (a) about the interpretation of Article 10; (b) disapplying, or modifying the effect of, Article 10.
Und die EU ist im Aufruhr.
Ein Ultimatum, von dem niemand weiß, was passiert, wenn es ergebnislos verstrichen ist, kommt aus Brüssel: Die Internal Market Bill müsse zurückgenommen werden, so die Forderung. Maros Sefcovic, Vizepräsident der EU-Kommission, hat es persönlich bei Michael Gove, dem zuständigen Minister, abgegeben und von Gove die Versicherung erhalten, dass die Regierung des UK nicht gedenke, den Gesetzentwurf zurückzunehmen, im Gegenteil, die Regierung gedenkt, den Gesetzentwurf zu einem Gesetz zu machen.
Und damit sind wir zurück bei der verzweifelten Frage: “Dürfen die das?”, die die ARD-Tagesschau stellt und mit Schiedsverfahren, Vertragsverletzungsverfahren und Verfahren vor britischen Gerichten beantwortet, alles Möglichkeiten nach Ansicht der Tagesschau, die ihre Weisheiten wohl beim Guardian abgeschrieben hat, um die britische Regierung dafür zu strafen, dass sie Souveränität übt.
Nun, die beiden ersten Möglichkeiten, Schieds- und Vertragsverletzungsverfahren setzen voraus, dass die EU Jurisdiktion über Großbritannien hat. Schiedsgerichte sind im Rahmen des Withdrawal-Agreements (WA) vereinbart, jenem WA, das die Internal Market Bill in Teilen außer Kraft setzt. Vertragsverletzungsverfahren, wie sie der Tagesschau wohl vorschweben, setzen eine Mitgliedschaft aller Parteien in der EU voraus, … eben! Bleibt die Klage vor Gerichten des Vereinigten Königreiches und somit die aussichtsloseste der drei Tagesschau-Hoffnungen.
Warum aussichtslos? Weil die britische Regierung die EU klassisch ausmanövriert und mit ihren eigenen Waffen geschlagen hat.
Im Withdrawal Agreement (WA) findet sich die folgende Passage, die von Bill Cash in das WA eingebracht wurde und die die EU ratifiziert hat.
Sie lautet wie folgt:
Artikel 38 gibt dem UK das umfassende Recht, Gesetze zu erlassen, die EU-Recht beseitigen und das Nordirland-Protokoll ändern. Die EU hat diesen Teil des WA ebenso ratifiziert wie das Vereinigte Königreich und damit die Möglichkeit, den geschlossenen Vertrag durch nationales Recht in Teilen auszusetzen, bereits vorgesehen. Wenig verwunderlich findet sich der Hinweis auf diese Möglichkeit in der Stellungnahme des Attorney General der britischen Regierung, in der es heißt:
“The legislation which implements the Withdrawal Agreement including the Northern Ireland Protocol is expressly subject to the principle of parliamentary sovereignty. Parliament’s ability to pass provisions that would take precedence over the Withdrawal Agreement was expressly confirmed in section 38 of the European Union (Withdrawal Agreement) Act 2020, with specific reference to the EU law concept of ‘direct effect’.”
Hinzu kommt, was für die Frage, welcher Erfolg einer europäischen Klage vor britischen Gerichten zuteil werden könnte, entscheidend ist, das, was eine weitere Passage aus der Stellungnahme wie folgt beschreibt:
“Parliament is sovereign as a matter of domestic law and can pass legislation which is in breach of the UK’s Treaty obligations. Parliament would not be acting unconstitutionally in enacting such legislation. This ‘dualist’ approach is shared by other, similar legal systems such as Canada, Australia and New Zealand. Under this approach, treaty obligations only become binding to the extent that they are enshrined in domestic legislation. Whether to enact or repeal legislation, and the content of that legislation, is for Parliament and Parliament alone. This principle was recently approved unanimously by the Supreme Court in R (Miller) v Secretary of State for Exiting the European Union [2017] UKSC 5.”
Es gibt somit ein Urteil des höchsten britischen Gerichts, das eindeutig feststellt, dass Verpflichtungen, die das UK in internationalen Verträgen eingeht, nur dann im UK Wirkung entfalten können, wenn sie in einem nationalen Gesetz formuliert worden sind. Die Gewalt, ein Gesetz, einen Vertrag oder eine internationale Verpflichtung in britisches Recht zu übersetzen oder außer Kraft zu setzen, das hat der Supreme Court ausdrücklich festgestellt, ist beim britischen Parlament verankert. Es gibt somit keine, überhaupt keine Möglichkeit, gegen die Internal Market Bill vor einem britischen Gericht vorzugehen.
Dead End. Frage: Dürfen die das? Antwort: Ja. Frage: Was kann die EU dagegen tun? Antwort: Nichts.
Die Feststellung des UK Supreme Court, nach der das britische Parlament und nur das britische Parlament die Gewalt inne hat, über Verträge, deren in oder außer Kraft-Setzen zu entscheiden, stammt übrigens aus einem Rechtsstreit, den Remainer, die jahrelang versucht haben, den Austritt des UK aus der EU zu verhindern, gegen die Regierung von damals noch Teresa May angestrengt haben. Es ging darin um die Frage, ob das Withdrawal Agreement (Austritts-Vereinbarung), nachdem es von der Regierung unterschrieben wurde, eine Bestätigung im Parlament erfahren muss. Der Supreme Court hat damals gegen die Regierung und für die Remainer entschieden, von denen bekannt ist, dass sie Rechtsberatung durch die EU erhalten haben. Die Ironie der Geschichte besteht nun darin, dass die britische Regierung eine Rechtsprechung nutzen kann, deren Zweck darin bestand, den Brexit zu verhindern, um den Brexit sauber und ohne bleibende EU-Spuren im britischen Recht und Staat, umzusetzen.
Well done!
Wir haben in der Zwischenzeit eine Reihe von Berichten verfolgt, in denen die Frage diskutiert wird, ob die Internal Market Bill einen Versuch darstellt, die EU doch noch zu einem Freihandelsabkommen mit dem UK unter Wahrung der britischen Souveränität zu bewegen – ob es der Regierung Johnson also damit ernst ist. Nun, seit heute ist klar, es ist der Regierung Johnson damit ernst:
“Officials in London and Tokyo have both confirmed the historic agreement has been signed. Liz Truss, the UK trade minister, held a video conference with her Japanese counterpart Toshimitsu Motegi this morning. The Department for International Trade confirmed the UK had signed its first post-Brexit trade deal on Friday morning.”
Das erste Handelsabkommen des souveränen Vereinigten Königreichs steht. Japan und das Vereinigte Königreich haben es geschlossen. Das Rennen zwischen Japan und Australien darum, wer zuerst ein Handelsabkommen mit dem Vereinigten Königreich abschließen wird, ist somit entschieden.
In Brüssel wird man sich damit abfinden müssen, dass das Vereinigte Königreich nicht mehr zur EU gehört und auch keinerlei Erpressungs- und Manipulationsversuchen mehr zugänglich ist. Letztere hatten bevor Boris Johnson eine Mehrheit von 80 Sitzen im House of Commons hatte, auch häufig Versuche zum Gegenstand, die Regierung durch im Parlament verabschiedete Gesetze, Gesetzesergänzungen usw. daran zu hindern, den Brexit zu vollziehen. Auch diese Hoffnung ist der EU nun genommen, denn der Widerstand, der innerhalb der Tories gegen die Internal Market Bill organisiert werden konnte, ist 30 Backbenchers stark. Die 30 Mannen um Bob Neil haben eine Ergänzung zur Internal Market Bill eingebracht, die – ganz im Sinne der EU – die Möglichkeiten, die in Section 42 bis 45 der Bill verankert sind, durch ein Vetorecht des Parlaments in Fragen die die Einhaltung internationaler Vereinbarungen betreffen, beseitigen will. Zum einen sind 30 Abgeordnete zu wenig, als dass von ihnen eine Gefahr für die Regierung ausgehen könnte. Zum anderen enthält die Ergänzung einen entscheidenden Fehler (Sam Coates bei SkyNews für die Innenpolitik zuständig und ein Remainer, wie unschwer zu erkennen ist):
ScienceFiles lebt von Spenden! Bitte unterstützen Sie uns, damit wir Sie auch weiterhin auf dem Laufenden halten können.
Folgen Sie uns auf Telegram.
Anregungen, Hinweise, Kontakt? -> Redaktion @ Sciencefiles.org
Wenn Ihnen gefällt, was Sie bei uns lesen, dann bitten wir Sie, uns zu unterstützen.
ScienceFiles lebt weitgehend von Spenden.
Helfen Sie uns, ScienceFiles auf eine solide finanzielle Basis zu stellen.Wir haben drei sichere Spendenmöglichkeiten:
Man konnte wohl damit rechnen, daß auch das gestrige Spektakel zünftig daneben geht,
Sei es, daß die Kabel geklaut waren oder irgendwelche Biotope sich im Lautsprecher eingenistet hatten, sei es, daß der Alarm-Knopf nicht auffindbar war oder wegsaniert wurde.
Aber trotzdem:
Jetzt wundert es mich noch mehr, daß ich gestern keine Alarm-Sirenen gehört habe.
Und nun haben die Briten (nicht wir) aber die erfreuliche Situation, daß das UK in der Liste (völlig) souveräner europäischer Staaten aufgenommen wird.
Einer muß ja den Anfang machen 🙂
Und wenn das in Europa so weitergeht und sogar schlimmer wird, dann werden wohl noch einige Länder folgen. Viele fragen sich mittlerweile, ob sie ohne das Geld aus Brüssel letztlich sogar besser dran sind. Besonders für die Ostblockländer sind Identität und nationale Souveränität wesentlich wichtiger als sich zum Sklaven einer abgehobenen Bürokratenkaste zu machen und dafür Peanuts zu erhalten.
Die “EU” ist eine Facebook-Party.
Die meisten Gäste kennen sich nicht und sind nur wegen des Freibiers und des Futters da.
Die Gastgeberin verliert die Übersicht. und das Chaos wird immer schlimmer.
Ist dann nichts mehr zum Verteilen da, dann ist die Party schlagartig zu Ende.
Der Schaden ist hoch, die Kosten sind noch höher, die Scherben müssen aufgeräumt und die Schäden bezahlt werden. Und auf wen wohl wird bei den Nachbarn mit den Fingern gezeigt.
Richtig! So wird es kommen.
Auch wenn die Gastgeberin Deutsch gelernt hat und das alles lesen und verinnerlichen könnte – es juckt sie und ihresgleichen nicht, denn die Befehle ergehen in anderen Sprachen.
Da können die Briten froh sein, dass sie eine Atommacht sind und über eine Art Militär verfügen. Der Friedens-Nobelpreiskontinent könnte sonst in Versuchung geraten, die Diplomatie ‘mit anderen Mitteln’ (v. Clausewitz) fortzusetzen.
Vorsicht!
Haben Sie denn gar keine Angst vor Pfuschis Solar-U-Boot-Rudeln
oder vor AKK´s brandgefährlichen Landungstruppen? (AKK = Afrika Kann Kommen).
Mir scheint, die Friedensunion hat den Kanal zunehmend voll.
Dass ein Vertrag zwischen Nationen oder Ländern in jedem Unterzeichnerstaat/-land “legalisiert” werden muss, war für mich immer eine Selbstverständlichkeit. Für die heutige Generation ist das etwas was man erklären muss?
Diesselbe Dummheit regiert auch was die GEZ angeht. Es ist ein Staatsvertrag. Die Vereinbarung müssen von allen Vertragsunterzeichnern für ihren Bereich legalisiert werden. Einige Bundesländer haben das gemacht (shame on them). Dort ist der Staatsvertrag legal geworden. Mein Bundesland hat es bis heute nicht gemacht. Hier ist der Einzug der Gebühren illegales Raubrittertum.
Meine diesbezügliche Einlassung bei den “Raubrittern” hatte zur Folge, dass man argumentierte, die Gebührenzahlung basiere auf dem Staatsvertrag. Ehrlich? Die Legalisierung des Staatsvertrages ist der Staatsvertrag? Auf die Frage hin in welchem lokalen Landesgesetz diese Behauptung legalisiert wurde kamen die übliche blöden Blasen (in Form von wir haben Recht, Gehorche ohne Fragen zu stellen), aber keine verwertbare Information.
Das Argument der fehlenden legalisierung hat man ansonsten einfach ignoriert. Heißt für mich, dass ich vermutlich im Recht bin! Nur was nützt mir das?
Da hat er Recht, im HoL gibt es eine Mehrheit von Labour. Das ist aber nur eine “Technicality”. Die Bill kommt dann zurück und wir ein zweites Mal im HoC beschlossen. Fertig.
Anders ausgedrückt, sitzt die EU nicht doch grundsätzlich am längeren Hebel, weil sie den Trumpf des Crashs hat?
Schweden nutzt es ja auch nichts bei Corona anders gehandelt zu haben. Zwar ist die Wirtschaft intern sicher nicht so belastet, aber international wird ja auch Schweden vom Zusammenbruch betroffen sein.
Man kann die Situation auch noch folgendermaßen darstellen. UK vertritt zumindest in der EU-Angelegenheit die eigenen Interessen. UK muß sich also an rationalen Kriterien messen lassen. Die EU ist weitgehend oder vollkommen frei von irgendwelchen Interessen, außer den Interessen quer zu schießen, zu diffamieren zu betrügen und rein zu legen.
Als Diktatur muß sie sich gegenüber der eigenen Öffentlichkeit für nichts rechtfertigen. Da auch der EU der Zusammenbruch gewiß sein muß oder wenn nicht, sie sich nicht darum kümmert, außer per Insolvenzverschleppung, hat sie keinerlei Schranken in ihrem Treiben. Es sei denn, sie muß international darauf achten nicht allzu sehr aufzufallen.
Möglich, das dadurch eine rudimentäre Disziplinierung erfolgt. Aber da der Crash gewiß ist und es die EU nicht kümmern muß, hat die EU alle Trümpfe in der Hand und quasi einen Freifahrtschein für ihr Handeln.
Natürlich nutzt das, wenn die Briten aufpassen, zunächst der EU nichts, aber was sollte das die EU kümmern, außer, dass sie den Eindruck erwecken wollen.
Und wenn die EU subjektiv meinen sollte, das sie mit Perspektive nach gerechten Interessen verhandelt so führt es doch zum selben globalen Endzustand, wie wenn sie bewußt per “nach mit die Sintflut” verhandelt.
Für die EU sind die Verhandlungen damit (objektiv) nur ein Dummy. Ob sie für die Briten am Ende mehr sein können ist fraglich.
Man kann es noch klarer reduzieren. Im Prinzip verhandelt eine (zumindest bezogen auf das Thema EU), Demokratie mit einer Diktatur der alles egal sein kann
Nun kennen wird das Verhandeln zwischen Demokratien und Diktaturen zur Genüge. Früher (und auch heute) hatten aber auch die (herkömmlichen) verhandelnden Diktaturen noch ein Interesse an Ergebnissen für das eigene Land. Natürlich wollten sie die Demokratie über den Tisch ziehen (oder waren bockig und schossen quer um das Gesicht zu wahren), aber sie hatten (und haben) ein Interesse am eigenen Land.
Aber woran, außer an den eigenen Pfründen (mit denen sie vielleicht hoffen durchzukommen), hat die EU ein Interesse. Niemand stellt sie intern zur Rede. Die Briten müssen das zunächst nur nervlich durchstehen. Aber ob es ihnen was nutzt ist fraglich.
Wir sehen, dass du dich in Vereinigtes Königreich befindest. Wir haben unsere Preise entsprechend auf Pfund Sterling aktualisiert, um dir ein besseres Einkaufserlebnis zu bieten. Stattdessen Euro verwenden.Ausblenden
Liebe Leser,
gerade haben Sie uns dabei geholfen, eine Finanzierungslücke für das Jahr 2023 zu schließen, da ist das Jahr auch schon fast zuende.
Weihnachten naht.
Und mit Weihnachten das jährlich wiederkehrende Problem: Ein Weihnachtsmann, der im Kamin stecken bleibt, weil er zu viel anliefern muss.
Vermeiden Sie dieses Jahr diese Kalamität. Diversifizieren Sie Ihr Geschenkportfolio.
Z.B. indem Sie unsere Sorgen um die Finanzierung des nächsten Jahres mindern.
Unser Dank ist Ihnen gewiss! Und Sie können sicher sein, dass Sie auch im nächsten Jahr ScienceFiles in gewohntem Umfang lesen können.
Man konnte wohl damit rechnen, daß auch das gestrige Spektakel zünftig daneben geht,
Sei es, daß die Kabel geklaut waren oder irgendwelche Biotope sich im Lautsprecher eingenistet hatten, sei es, daß der Alarm-Knopf nicht auffindbar war oder wegsaniert wurde.
Aber trotzdem:
Jetzt wundert es mich noch mehr, daß ich gestern keine Alarm-Sirenen gehört habe.
Und nun haben die Briten (nicht wir) aber die erfreuliche Situation, daß das UK in der Liste (völlig) souveräner europäischer Staaten aufgenommen wird.
Einer muß ja den Anfang machen 🙂
Und wenn das in Europa so weitergeht und sogar schlimmer wird, dann werden wohl noch einige Länder folgen. Viele fragen sich mittlerweile, ob sie ohne das Geld aus Brüssel letztlich sogar besser dran sind. Besonders für die Ostblockländer sind Identität und nationale Souveränität wesentlich wichtiger als sich zum Sklaven einer abgehobenen Bürokratenkaste zu machen und dafür Peanuts zu erhalten.
Die “EU” ist eine Facebook-Party.
Die meisten Gäste kennen sich nicht und sind nur wegen des Freibiers und des Futters da.
Die Gastgeberin verliert die Übersicht. und das Chaos wird immer schlimmer.
Ist dann nichts mehr zum Verteilen da, dann ist die Party schlagartig zu Ende.
Der Schaden ist hoch, die Kosten sind noch höher, die Scherben müssen aufgeräumt und die Schäden bezahlt werden. Und auf wen wohl wird bei den Nachbarn mit den Fingern gezeigt.
Richtig! So wird es kommen.
Auch wenn die Gastgeberin Deutsch gelernt hat und das alles lesen und verinnerlichen könnte – es juckt sie und ihresgleichen nicht, denn die Befehle ergehen in anderen Sprachen.
Da können die Briten froh sein, dass sie eine Atommacht sind und über eine Art Militär verfügen. Der Friedens-Nobelpreiskontinent könnte sonst in Versuchung geraten, die Diplomatie ‘mit anderen Mitteln’ (v. Clausewitz) fortzusetzen.
Vorsicht!
Haben Sie denn gar keine Angst vor Pfuschis Solar-U-Boot-Rudeln
oder vor AKK´s brandgefährlichen Landungstruppen? (AKK = Afrika Kann Kommen).
Mir scheint, die Friedensunion hat den Kanal zunehmend voll.
Dass ein Vertrag zwischen Nationen oder Ländern in jedem Unterzeichnerstaat/-land “legalisiert” werden muss, war für mich immer eine Selbstverständlichkeit. Für die heutige Generation ist das etwas was man erklären muss?
Diesselbe Dummheit regiert auch was die GEZ angeht. Es ist ein Staatsvertrag. Die Vereinbarung müssen von allen Vertragsunterzeichnern für ihren Bereich legalisiert werden. Einige Bundesländer haben das gemacht (shame on them). Dort ist der Staatsvertrag legal geworden. Mein Bundesland hat es bis heute nicht gemacht. Hier ist der Einzug der Gebühren illegales Raubrittertum.
Meine diesbezügliche Einlassung bei den “Raubrittern” hatte zur Folge, dass man argumentierte, die Gebührenzahlung basiere auf dem Staatsvertrag. Ehrlich? Die Legalisierung des Staatsvertrages ist der Staatsvertrag? Auf die Frage hin in welchem lokalen Landesgesetz diese Behauptung legalisiert wurde kamen die übliche blöden Blasen (in Form von wir haben Recht, Gehorche ohne Fragen zu stellen), aber keine verwertbare Information.
Das Argument der fehlenden legalisierung hat man ansonsten einfach ignoriert. Heißt für mich, dass ich vermutlich im Recht bin! Nur was nützt mir das?
Köstlich.
telegraph.co.uk:
Internal Market Bill unlikely to pass House of Lords, says Michael Howard ???
R.F.
Da hat er Recht, im HoL gibt es eine Mehrheit von Labour. Das ist aber nur eine “Technicality”. Die Bill kommt dann zurück und wir ein zweites Mal im HoC beschlossen. Fertig.
Aber wird das den Briten nutzen in einer zusammen brechenden Welt?
Anders ausgedrückt, sitzt die EU nicht doch grundsätzlich am längeren Hebel, weil sie den Trumpf des Crashs hat?
Schweden nutzt es ja auch nichts bei Corona anders gehandelt zu haben. Zwar ist die Wirtschaft intern sicher nicht so belastet, aber international wird ja auch Schweden vom Zusammenbruch betroffen sein.
zusammen k**zenden ? 🙂 R.F.
Man kann die Situation auch noch folgendermaßen darstellen. UK vertritt zumindest in der EU-Angelegenheit die eigenen Interessen. UK muß sich also an rationalen Kriterien messen lassen. Die EU ist weitgehend oder vollkommen frei von irgendwelchen Interessen, außer den Interessen quer zu schießen, zu diffamieren zu betrügen und rein zu legen.
Als Diktatur muß sie sich gegenüber der eigenen Öffentlichkeit für nichts rechtfertigen. Da auch der EU der Zusammenbruch gewiß sein muß oder wenn nicht, sie sich nicht darum kümmert, außer per Insolvenzverschleppung, hat sie keinerlei Schranken in ihrem Treiben. Es sei denn, sie muß international darauf achten nicht allzu sehr aufzufallen.
Möglich, das dadurch eine rudimentäre Disziplinierung erfolgt. Aber da der Crash gewiß ist und es die EU nicht kümmern muß, hat die EU alle Trümpfe in der Hand und quasi einen Freifahrtschein für ihr Handeln.
Natürlich nutzt das, wenn die Briten aufpassen, zunächst der EU nichts, aber was sollte das die EU kümmern, außer, dass sie den Eindruck erwecken wollen.
Und wenn die EU subjektiv meinen sollte, das sie mit Perspektive nach gerechten Interessen verhandelt so führt es doch zum selben globalen Endzustand, wie wenn sie bewußt per “nach mit die Sintflut” verhandelt.
Für die EU sind die Verhandlungen damit (objektiv) nur ein Dummy. Ob sie für die Briten am Ende mehr sein können ist fraglich.
Man kann es noch klarer reduzieren. Im Prinzip verhandelt eine (zumindest bezogen auf das Thema EU), Demokratie mit einer Diktatur der alles egal sein kann
Nun kennen wird das Verhandeln zwischen Demokratien und Diktaturen zur Genüge. Früher (und auch heute) hatten aber auch die (herkömmlichen) verhandelnden Diktaturen noch ein Interesse an Ergebnissen für das eigene Land. Natürlich wollten sie die Demokratie über den Tisch ziehen (oder waren bockig und schossen quer um das Gesicht zu wahren), aber sie hatten (und haben) ein Interesse am eigenen Land.
Aber woran, außer an den eigenen Pfründen (mit denen sie vielleicht hoffen durchzukommen), hat die EU ein Interesse. Niemand stellt sie intern zur Rede. Die Briten müssen das zunächst nur nervlich durchstehen. Aber ob es ihnen was nutzt ist fraglich.
Danke für den ergänzenden Beitrag, denn nach dem Studium der “Zeit” hätte man schon wieder zweifeln müssen:
https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-09/brexit-abkommen-aenderung-verstoss-internationales-recht-grossbritannien?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE