Zerstörungsmentalität: Wie Leipziger Junk-Forschung (COVID-)Verschwörungsmentalität (bei der AfD) erschafft
Die größte Plage der Wissenschaft, das sind Personen, die entweder aus Opportunismus oder aus Unkenntnis, Daten in einer Weise traktieren, dass am Ende ein Ergebnis herauskommt, das es ermöglicht, den politischen Zeitgeist zu reiten, mit all den Goodies, die dabei anfallen, von der öffentlichen Förderung bis zum Forschungsgeld, das die politischen Vereine ausgeben, um die Forschung zu finanzieren, die – wie es der Zufall nun einmal so will – ihre politische Agenda fördert und den politischen Gegner als Bösewicht offenbart. Es sind diese pseudo-wissenschaftlichen Erzählungen, diese Mythen der Wissnschaftlichkeit, die jene einmalige, für die Wissenschaft so toxische Zerstörungsmentalität gebären.
“Verschwörungsmentalität, COVID1-19 und Parteipräferenz: Ergebnisse einer repräsentativen Befragung (natürlich ist die Befragung repräsentativ, was sonst sollte sie sein?)”, so lautet der Titel des EFBI Policy Paper 2021-1. EFBI steht für Else Frenkel-Brunswick-Institut für Demokratieforschung – EFBI findet sich an der Universität Leiptig. Das gute an EFBI ist, Else Frenkel-Brunswick ist lange tot. Sie, die vor allem durch ihre Mitarbeit an der Autoritären Persönlichkeit, jener Studie, die fälschlicherweise immer vor allem Theodor Adorno zugeschrieben wird, in Deutschland bekannt geworden ist, sie verstarb schon 1958 in Berkeley, California. Der Tod hat auch sein Gutes. Frenkel-Brunswick bekommt nicht mit, wie ihr Name heute zum virtue-signalling missbraucht wird.
Das EFBI Policy Paper 2021-1 wurde erstellt von Oliver Decker, Johannes Kiess, Clara Schliessler, Marius Dilling, Nele Hellweg und Elmar Brähler (wann wird Brähler emeritiert???).
Die Pressemeldung zu diesem Werk trägt einen ganz anderen Titel: “AfD-Wähler glauben besonders oft an Verschwörungserzählungen“.
Wer heute in der Welt der politischen Auftragsforschung etwas werden, will, der muss sich zum einen bei den Parteien, die nicht AfD sind, anbiedern und der muss seine ideologische Unbedenklichkeit am Ende des Papers mit “weiterführenden Materialien” belegen, etwa so:

Früher war es so, dass ideologische Vereine wissenschaftliche Ergebnisse zitiert haben, um wissenschaftlich zu erscheinen. Heute ist es so, dass Leute an Universitäten ideologische Vereine wie dei AAS-Stiftung zitieren, um ideologisch korrekt zu erscheinen. Die Zeiten haben sich geändert, die Zeitreise geht zurück in die DDR, als die Wissenschaft noch zum Vehikel des Marxismus-Leninismus verkümmert war. Wie passend, dass ehemalige Stasi-Spitzel dabei Spalier stehen.
AfD und Verschwörungstheorie, es kommt zusammen, was passend gemacht wird, denn aus Leipzig kommt auch dieses Mal, wie zu erwarten, JUNK. Die Mitte-Studien-Erfinder zeichnen sich durch eine bemerkenswerte Lernresistenz aus.
Gehen wir in medias res.
“Zentrale Ergebnisse:
– Verschwörungserzählungen sind deutlich verstärkt bei Anhängern der AfD verbreitet.
– Auch COVID-19 bezogene Verschwörungserzählungen erhalten bevölkerungsweit hohe Zustimmung, besonders unter Anhängern der AfD.”
Denken Sie bitte nicht, das sei von uns. Das stammt aus dem EFBI-Policy Paper, und es ist Stuss. Nicht nur kommen die Autoren mit ihrer eigenen Terminologie durcheinander, ihre nicht-Beherrschung elementarer Methoden der empirischen Sozialforschung wirkt wie ein Stock, im Vorderreifen des gemeinsamen Gravy-Rads. Erzählung, Verschwörungserzählung, so belehren uns die Autoren in ihrem “Policy Paper”, sei ein konkreter Glaube an eine angebliche Verschwörung. Mentalität, Verschwörungsmentalität, so schreiben sie weiter, verweise auf “eine Grundhaltung, zu der Menschen nicht überzeugt oder verführt werden müssen”. Das Lustige an den beiden Begriffen ist nun, dass die Mentalität von den Helden aus Leipzig als summarischer Index der Erzählung operationalisiert wird. Wer also genug konkreten Glauben hat, der muss nicht verführt werden, oder so. Ein himmelschreiender Blödsinn, schon deshalb, weil im Text keinerlei Beleg für die angeblich unter Anhängern der AfD deutlich stärker verbreiteten “Verschwörungserzählungen” geliefert wird. Alles, was im Text empirisch belegt wird, bezieht sich auf “Verschwörungsmentalität”, also die Wesenheit, die man mit dem, was man wohl Leipziger Reinheitsgesetze nennen muss, identifizieren will.
Soweit, so schlecht.
Die Verschwörungsmentalität, also die summierte Verschwörungserzählung, Leute, die wissenschaftlich nichts zu sagen haben, lieben es, sich hinter Begrifflichkeiten, die sie selbst nicht einheitlich gebrauchen, schon weil die Beschreibung der Begrifflichkeiten weder trennschaft noch sinnvoll ist, zu verstecken, diese Verschwörungsmentalität ergibt sich aus den folgenden Aussagen:
- Die meisten Menschen erkennen nicht, in welchem Ausmaß unser Leben durch Verschwörungen bestimmt wird, die im Geheimen ausgeheckt werden.
- Es gibt geheime Organisationen, die großen Einfluss auf politische Entscheidungen haben.
- Politiker und andere Führungspersönlichkeiten sind nur Marionetten der dahinterstehenden Mächte.
Das Lustige an solcher Junk-Forschung ist, dass hier Anti-Verschwörungsmentale versuchen, ihren Glauben gegen diejenigen, die das Gegenteil glauben, zu verteidigen. Besonders deutlich wird dies am zweiten Item: Die Anti-Verschwörungsmentalen glauben, dass es diese “geheimen Organisationen” NICHT gibt, die mit Verschwörungsmentalität Geschlagenen, sie glauben an deren Existenz. Weder die einen noch die anderen wissen ob es diese “geheimen Organisationen” gibt. Warum? Weil sie geheim sind. Aus wissenschaftlicher Sicht ist es jedoch überhaupt nicht lustig, wenn als Wissenschaftler getarnte Gläubige versuchen, ihren Glauben gegen den falschen Glauben der aus ihrer Sicht Häretiker durchzusetzen. Solcher Junk hat an Hochschulen nichts zu suchen.
Doch zurück zur Verschwörungsmentalität, also dem kumulierten Glauben an konkrete Verschwörungserzählungen wie: “Es gibt geheime Organisationen …”. Jede Aussage, die wir oben zitiert haben, wird von sieben Antwortmöglichkeiten, die von 1 “stimme überhaupt nicht zu” bis “7 “stimme voll und ganz zu” reichen.” Wir veranschaulichen das am besten mit der Abbildung aus dem “Policy Paper”:
Wie man sieht, bildet der Wert 4 die Mitte. Leute, die die Aussagen für Quatsch halten, weil sie z.B. zwei Stimuli “Politiker” und “Führungspersönlichkeiten” enthalten, die nicht identisch sind (ein kapitaler Fehler, der mit Methodenkenntnissen zu vermeiden wäre) oder weil sie keine Ahnung haben, ob die Aussage zutrifft, können, sofern sie die Antwort nicht verweigern, ihre Unsicherheit dadurch zum Ausdruck bringen, dass sie den Wert 4, der in der Mitte liegt und somit weder Zustimmung noch Ablehnung signalisiert, wählen. Tatsächlich hat in jedem der drei Fälle der größte Anteil der Befragten den Wert in der Mitte, die 4, gewählt. Unter Sozialforschern gilt dies als Indiz für schlechte Items. Wer Methodenkenntnisse hat, der weiß das.
Nicht nur sind Methodenkenntnisse in Leipzig, im EFBI, wohl vollständig unbekannt, auch die Bedeutung ihrer eigenen Antwortskala ist den Leipziger Policy Paperern nicht klar, wie sich auf Seite 6 des Policy Papers zeigt. Dort steht:
“Die Werte im Folgenden sind Zustimmungswerte ab einem Wert oberhalb der mittleren Antwortmöglichkeit (3 bzw. 4). Für den Fragebogen zur allgemeinen Verschwörungsmentalität, der aus drei Items besteht, ergibt sich damit ein Grenzwert von 12: Befragte, die im Schnitt mehr als den Mittelwert 4 wählten, weisen eine Verschwörungsmentalität auf.”
Mit anderen Worten, Befragte, die sich zweimal nicht entscheiden, auf zwei Aussagen “weder noch”, das drückt der Wert 4 aus, sagen und einmal z.B. bei der ersten Aussage zur Zustimmung tendieren und eine 5, was auch immer 5 ausdrücken mag, wählen, sie gelten als Inhaber einer Verschwörungsmentalität. Einen derartigen Unsinn kann man nur mit dem heftigen Bemühen, überhaupt Menschen mit vermeintlicher Verschwörungsmentalität im Datensatz zu finden, erklären. Derartige Methoden gehören in den Giftschrank der empirischen Sozialforschung und darin in die unterste Schublade. Hätten die Leipziger Policy Paperer drei Vorgaben gemacht, stimme zu, stimme nicht zu, weiß nicht, die Ergebnisse wären vollkommen anders ausgefallen und die Verschwörungsmentalität wäre auf der Strecke geblieben. Deshalb gaukeln sie Befragten vor, es gäbe die Möglichkeit, nuanciert die Antwort abzustufen, für den Fall dass man sich nicht sicher ist, die Möglichkeit aber nicht ausschließen will, kann man 5 als Wert wählen und damit Zweifel zum Ausdruck bringen, die man, hätte man den Wert 7, “stimme voll und ganz zu”, gewählt, nicht zum Ausdruck gebracht hätte. Der Betrug am Befragten, den die Leipziger hier begehen, besteht darin, dass sie eigentlich gar keine Nuancierung anbieten, denn jeder wird gleichbehandelt, egal ob er 4, 5, 6 oder 7 auf der Skala auswählt. Das ist ein unlauteres Mittel, das gewählt wird, um Fallzahlen zu generieren, die man auf ehrliche Art und Weise nie zusammenbekommen würde. Fallzahlen, die man dann in eine solche Abbildung umbauen kann:
Da sieht man es, die Befragten der AfD haben am häufigsten eine Verschwörungsmentalität, oder sind am einfachsten in dieselbe zu manipulieren. Aber stimmt das auch?
Nun, nehmen wir an, die Befragung sei repräsentativ, nehmen wir ferner an, das Innehaben einer Verschwörungsmentalität sei für die deutsche Gesellschaft eine Gefahr: Wenn dem so ist, dann geht die Gefahr von Anhängern der Regierungspartei aus: 51% der Befragten mit Verschwörungsmentalität sind Anhänger der Regierungsparteien, CDU/CSU und SPD, 49% Anhänger der Oppositionsparteien Grüne, Linke, FDP und AfD. Selbstreinigung der Regierungsparteien ist angesagt.
Dieses Ergebnis haben wir auf Grundlage der Daten aus dem Policy Paper berechnet. Dazu reicht es, das Datum zu ergänzen, das die Leipziger, weil es ihnen darum geht, die AfD zu diffamieren, unterschlagen. Wie viele Befragte mit angeblicher Verschwörungsmentalität finden sich unter den Parteianhängern? Hier die Antwort:
- CDU/CSU: 111 Anhänger mit angeblicher Verschwörungsmentalität;
- AfD: 75 Anhänger mit angeblicher Verschwörungsmentalität;
- SPD: 72 Anhänger mit angeblicher Verschwörungsmentalität;
- Grüne: 43 Anhänger mit angeblicher Verschwörungsmentalität;
- Linke: 43 Anhänger mit angeblicher Verschwörungsmentalität;
- FDP: 17 Anhänger mit angeblicher Verschwörungsmentalität;
Sofern Verschwörungsmentalität ein Problem sein sollte, was wir nicht glauben, aber nehmen wir das einfach einmal an, dann findet sich das größte Problem unter den Anhängern von CDU und CSU und innerhalb der Regierungsparteien. Dass die Policy Paperer die AfD herausnehmen und versuchen, was auch immer es ist, das sie messen, mit einem von ihnen negativ konnotierten Begriff “Verschwörungsmentalität” zu verbinden und ausschließlich oder überwiegend der AfD anzuheften, zeigt, dass nicht die Suche nach Erkenntnis hinter dem Policy Paper steht, sondern die Suche nach Fördergeldern und Letztere, die gibt es in den Ministerien des Bundes nur, wenn man den politischen Gegner derer, die darin sitzen, anschwärzt (oder muss man anpoct schreiben?). Derartiger ideologischer Junk, wie er aus Leipzig kommt, ist nicht nur Ausdruck einer Anbiederungserzählung und des konkreten Glaubens mit rekatler Akrobatik Status zu gewinnen, er mündet in eine Zerstörungsmentalität, die Wissenschaft als Ruine zurücklässt.
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Heuet in der ZEIT: CO-19 mit der Grippe zu vergleichen ist “typisch rechtsradikal”.
.
Thoms Assheuer dixit.
[…] (wann wird Brähler emeritiert???).
Wird? Er wurde 2013 entpflichtet.
Mache mir oft die “Mühe” auf Focus bei den Umfragen mit zu machen. Warum auch immer, nach dem abstimmen erscheint dann das Ergebniss und gefühlt bei ca. 50 % der Umfragen taucht dann noch die Statistik auf, wie viele AFD Wähler mit ja/nein gestimmt haben. Allerdings wurde ich gar nicht gefragt wie ich wähle. Schon interessant.
“Mit den Begriffen Verschwörungsmythos oder -erzählung wird ein konkreter Glaube an eine angebliche Verschwörung […] bezeichnet.” (Seite 3 des Papers)
–
“Glaube” dürfte im Sinne von “religiöser Glaube” benutzt werden, nicht im Sinne von “wahrer begründeter Meinung”, denn das Paper geht von der Prämisse aus, dass Verschwörungsmythen oder – erzählungen falsch sind, und von Menschen mit einer bestimmten psychologischen Prädisposition, die u. A. historisch bedingt verursacht worden ist, ungeprüft geglaubt werden. Natürlich setzen die Autoren des Papers nicht etwa damit an, die Meinungen von denen, denen sie eine Verschwörungsmentalität zuweisen wollen, zu widerlegen, sondern deren Strategie beruht ausschließlich auf der Zuschreibung von persönlichen Eigenschaften, die zu bestimmten Ansichten und Entscheidungen, wie etwa die Gründung einer regierungskritischen Bewegung, oder zu Attentaten führen. Ganz klar, weil jeder, der den Eindruck hat, dass die offiziell erlaubte Meinung, falsch ist, und sich damit näher beschäftigt, automatisch zu mentaler Störung, Radikalisierung (logischerweise nach extrem rechts), und schließlich zu gewalthafter Entladung der durch die Fehlinformationen gestörten Emotionen, neigt. Deshalb braucht es dann ja auch solche Lösungen wie Twitters Birdwatch, mit denen dann die politisch unerwünschten Meinungen von wohlmeinenden Besserwissern als falsch gekennzeichnet, und mit den politisch richtigen Fakten versehen werden.
Wie oft muss man es eigentlich noch wiederholen?!?:
An Verschwörungen zu “glauben” ist eine schlichte Funktion eines Mindestmaßes an Lebenserfahrung oder ein Ergebnis von Schulbildung (oder wie ist z.B. Cäsar umgekommen, und wie war das mit einem Attentat auf Hitler, das nicht gelang?!).
An eine bestimmte Verschwörung zu glauben, ist so vernünftig wie man seinen Glauben begründen kann.
Zu glauben, dass es keine Verschwörungen gebe und deshalb Leute, die an Verschwörungen . glauben, für irrational zu halten, ist höchst irrational (- und sei es nur wegen Cäsar!).
Oder anders formuliert:
In welcher Phantasie-Welt, bitte, muss man leben, um ernsthaft zu meinen, es gebe keine Verschwörungen?!
Und was die “Mentalität” betrifft, so ist sie mir als ein wissenschaftliches Konzept bislang nicht begegnet. Es gibt Denkstile, Lernstile, Wahrnehmungsgewohnheiten etc. etc., von mir aus auch Verhaltenssyndrome u,ä., aber “Mentalität” ist ein esoterische Größe, die mir als wissenschaftliches Konzept wie gesagt noch nicht untergekommen ist. Das sagt für mich eigentlich alles.
Ich wünschte – einmal mehr – Ideologen würden dazu stehen, dass sie Ideologen sind, und nicht vorgeben, Wissenschaftler zu sein!
Aber gut, wenn man die DDR-“Wissenschaftssozialisation” erfahren hat, wie Herr Brähler, bei der “Wissenschaft” eine Funktion von Marxismus-Leninismus gewesen ist, dann versteht man vermutlich gar nicht den Unterschied zwischen Ideologie und Wissenschaft.
Allerdings sollte man meinen, dass 30 Jahre Möglichkeit, Erfahrungen mit dem, was Idee und Praxis der Wissenschaft ist, diesbezüglich Nachhilfe gegeben haben sollte (immerhin war Brähler als “Medizinsoziologe” damals schon dem soziologischen Institut der Uni Leipzig angegliedert, und dort haben damals u.a. Karl-Dieter Opp und ich selbst gearbeitet).
Immerhin ist es ein Trost, dass die Ideologen, die unbedingt vorgeben wollen, ihr ideologischer Schmarrn sei “Wissenschaft”, solche Personalnot haben, dass sie auf den eigentlich emeritierten Herrn Brähler zurückgreifen müssen.
Das ist der Glaube an das absolut Gute. CIA, NSA, UN, WHO usw. machen alle nur „gute Sachen“. Und wenn ich fest daran glaube, gehöre ich zu den „Guten“.
Letztlich sind das alles narzisstische (infantile) Tendenzen. Die Welt ist gut und böse und ich bin bei den Guten.
Klimawandel ist doof, aber existent, Fakten dagegen stören nur (deswegen das wisschensahftliche Konsens-Mantra, wir sind die „95% Schlauen“) der Rest sind Leugner und damit böse.
So wird die ganze Welt eingeteilt. Und die Störer bekämpft.
Eisenhower und Kennedy warnten auch vor einer ” monolithischen, ruchlosen weltweiten Verschwörung”. Waren die beiden nur auch Verschwörungstheoretiker? Ach nee, geht ja nicht, wäre anachronistisch. Der Begriff wurde erst nach der Ermordung Kennedys durch die CIA populär gemacht, um die kristischen Stimmen zur Warren-Kommission abzuwürgen.
Ronald Reagan warnte ebenfalls – kurioserweise mit erstaunlich detaillierter Voraussicht, wenn man mit dem inzwischen tatsächlich bereits eingetretenen vergleicht – vor der schleichenden Übernahme des freien Westens durch die “Weltsozialisten” über die staatlichen Entitäten. Nur haben ihn damals wohl noch wenige wirklich verstanden und/oder es auf kriegerische Eroberung durch Sowjets interpretiert (obwohl er sich recht klar dazu ausdrückte).
Apropos : Verschwörungstheorien sind auf dem Vormarsch …
Immer mehr Rechtsextreme nun auch in Singlebörsen
https://aufgewachter.wordpress.com/2020/07/13/immer-mehr-rechtsextreme-nun-auch-in-singleboersen/
Apropos : Zerstörungsmentalität
Corona Masterplan The Great Reset – 4. industrielle Revolution des Transhumanismus Klaus Schwab / Video (43 Min)
https://www.youtube.com/watch?v=feW_zRfhSIs
P.S.: Die wahre Absicht hinter der CORONA-Plandemie einfach erklärt
empfehle dazu auch “ants & termites” von Dinesh D’Souza u.a….
“Wir haben es mit einer monolithischen und ruchlosen weltweiten Verschwörung zu tun, die ihren Einfluss mit verdeckten Mitteln ausbreitet: mit Infiltration statt mit Invasion, mit Umsturz statt Wahlen, mit Einschüchterung statt Selbstbestimmung…mit Guerillakämpfen bei Nacht statt Armeen bei Tag…” (J.F.Kennedy, 27.04.1961)
Ein heutiges Hauptproblem – ja geradezu postmodernistische “Seuche” ist die inzwischen aus dem Frühmittelalter re-etablierte Sicht, daß alles, was schlüssig sei (oder auch nur so klinge) auch wahr sei.
Schlüssigkeit allerdings liefert(e) in echter Wissenschaft ja nicht mehr als ein Theorem, dessen Anwendbarkeit auf die Realität (also zutreffende Vorhersagen zu treffen) auch rational-evident sein muß, was nicht zuletzt einschließt, auch gegen jedwede rational-evidente Falsifizierung “standhalten” zu können. Daraus resultiert auch die willkürlich-beliebige “Unterscheidung” zwischen (derzeit vor allem staatsnah-politisch dominierter) “Wahrheit” und (derzeit vor allem staatsnah-politisch unerwünschter) “Verschwörungstheorie”, bei der es nicht weniger als um das ewig geglaubte Wahrheitsmonopol der staatspolitischen Elite geht, ohne die – wie ein bekanntes Märchen imaginiert – der Kaiser (heute auch KaiserIn…) nackt vor seinem(ihrem) Volk dastünde…
Eine elementare Begriffslogik würde mich eher vermuten lassen, dass Leute mit einer ‘Verschwörungsmentalität’ dazu neigen, sich mit anderen real zu verschwören oder tatsächlichen Verschwörergruppen beizutreten, und wenn ich diesen Kommentar noch etwas aufblähen würde, könnte ich mich damit sicher bei den Leipzigern auf eine Stelle bewerben, mit keinen schlechten Aussichten.
Der einzige Verschwörungstheoretiker ist der, der das Wort “Verschwörungstheorie” gebraucht, denn er impliziert ja, die Leute hätten sich verschworen, irgendeinen Unsinn zu glauben!
Ganz abgesehen davon beginnt nach der o.g. Definition die Verschwörung überall dort, wo der Zugang zu Informationen begrenzt wird. Ich zitiere § 50 PatG: “Wird ein Patent für eine Erfindung nachgesucht, die ein Staatsgeheimnis (§ 93 des Strafgesetzbuches) ist, so ordnet die Prüfungsstelle von Amts wegen an, daß jede Veröffentlichung unterbleibt…” Demzufolge sind alle Patentanwälte und Mitarbeiter des DPMA also Verschwörungstheoretiker.
Wie vertuscht man den die Demokratie korrumpierenden Filz zwischen Wirtschaft und Parteipolitik?
Indem man sämtliche Einwürfe dagegen als Verschwörungstheorie, also als Einbildung abtut.
Es könnte ja sonst passieren, dass jemand genauer hinschaut, was dann zu Ermittlungen führen könnte und damit vielleicht sogar zu Verurteilungen. Aber so lange der linke Mainstream wirklich so strunzdumm ist und meint, die “Rechten” wären “Verschwörungstheoretiker”, sich also vom Filz erfolgreich vor seinen Karren spannen lässt, bleiben die Netze im Hintergrund natürlich verborgen und alles geht weiter den gleichen Bach runter, wie bisher.
Ich versuche immer ohne Verschwörungshypothese auszukommen, aber Verschwörungen können sich nunmal leicht aus Lobbyismus und dem Hang, daß man sich bei versteckter Einflussnahme auch gern effizienzsteigernd vernetzt und organisiert, ergeben. Das ist doch recht verbreitet, wenn man den Verschwörungsbegriff etwas weiter fasst. Und außerdem ist die Geschichte voller aufgedeckter Verschwörungen, also bewiesen. Man sollte keine Scheu haben und den Spieß umdrehn: die, die andere Verschwörungstheoretiker nennen, sind geschichtsvergessene Verschwörungsleugner! 😀