Human Challenge Trials: SARS-CoV-2 Infektion gegen Bezahlung?
Würden Sie sich gegen Geld mit SARS-CoV-2 infizieren lassen?
Seit einigen Monaten läuft im Vereinigten Königreich ein klinisches Trial, in dessen Verlauf bis zu 90 Freiwillige im Alter von 18 bis 30 Jahre mit unterschiedlichen Mengen von SARS-CoV-2 infiziert werden, um herauszufinden, ab welcher Menge SARS-CoV-2 sich festsetzen und zu COVID-19 werden kann.
SARS-CoV-2 in die Nase.
Zwei Wochen Quarantäne in einem britischen Krankenhaus.
4.500 Britische Pfund gibt es dafür. Und für die besonders Glücklichen COVID-19 als Zugabe.
Die New York Times hat schon im Februar von diesen “Human Challenge Trials” berichtet. Was an dem Bericht auffällt, ist das Missverhältnis zwischen der konkreten Beschreibung, wie unterschiedliche Dosen von SARS-CoV-2 in die Nase der Testpersonen geträufelt werden und der wolkigen wischi-waschi Beschreibung dessen, was aus diesem Trial als Erkenntnis resultiert.
Aus dem Trial könnten Erkenntnisse darüber resultieren, welche Impfstoffe gegen neue, besorgniserregende Varianten helfen könnten, heißt es. Man könne unterschiedliche Impfstoffe im Hinblick auf ihre Wirkung vergleichen, heißt es. Wenn man ungeimpfte Menschen mit SARS-CoV-2 infiziere, dann könnten daraus “wichtige Einsichten” resultieren, heißt es.
Das ist, was beteiligten Wissenschaftlern zu der Frage einfällt, was an Nutzen aus diesem Trial zu erwarten ist.
Dagegen steht das offenkundige Problem dieses Trials, dass ausgerechnet junge, gesunde Menschen mit geringem Risiko, an COVID-19 zu erkranken, zum Studienobjekt gemacht werden, um die Reaktion des Immunsystems auf SARS-CoV-2 zu verstehen. An COVID-19 erkranken vornehmlich alte Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen. Das Trial mag die Eitelkeiten der beteiligten Forscher befriedigen und ihnen vielleicht Antworten auf etwas geben, was sie schon immer wissen wollten. Ob diese Antworten dann übertragen werden können, auf diejenigen, die tatsächlich an COVID-19 erkranken, das ist eine ganz andere Frage, deren Beantwortung durch die Beschränkung auf maximal 90 Teilnehmer nicht leichter wird.
Indes wird im Zuge dieser Forschung deutlich, was derzeit nach wie vor unbekannt ist, wenn es um SARS-CoV-2 geht: Wie SARS-CoV-2 das Immunsystem zur Reaktionen anregt und welche Reaktionen das Immunsystem zeigt, ist demnach weitgehend unbekannt. Wie eine Immunreaktion aussieht, die tatsächlichen Schutz bietet, ist unbekannt. Das sagen Virologen, die an dem Projekt beteiligt sind und man fragt sich, auf welcher Grundlage von Wissen über SARS-CoV-2 eigentlich die Impfstoffe entwickelt und produziert wurden und werden.
Und natürlich fragt man sich, wenn man zu den Guten gehören will, ob eine solche Forschung ethisch vertretbar ist. Seltsamerweise eine Frage, die den meisten bei Tierversuchen nicht einfällt. Daniel P. Sulmasy hat sich die Frage nach der ethischen Verantwortbarkeit von Human Challenge Trials gestellt und sie natürlich auch beantwortet, im Journal of the American Medical Association, in dem der Text vor zwei Tagen veröffentlicht wurde. Das wichtigste, so Sulmasy, sei die Einwilligung der Testpersonen, die nur auf Basis eines grundlegenden Verständnisses darüber erfolgen können, worauf sie sich einlassen. Wie dieses grundlegende Verständnis aussehen soll, wenn nicht einmal die Forscher wissen, was nach Infektion mit SARS-CoV-2 geschehen wird, das ist eine Frage, die sich Sulmasy nicht stellt. Interessant sind die sonstigen Kriterien, an denen er die ethische Frage der Vertretbarkeit solcher Trials misst und verwirft:
- Gibt es andere Möglichkeiten, die entsprechenden Erkenntnisse zu gewinnen?;
- Ist es möglich, die Risiken zu überschauen und die Folgen, wenn sich die Risiken materialisieren, zu mildern?;
- Rechtfertigt das Ergebnis den Aufwand?
- Rekrutieren sich die Freiwilligen nicht mehrheitlich aus sozial benachteiligten Bevölkerungsschichten?;
- Gibt es eine öffentlich-finanzierte Kompensation für diejenigen, die bei dem Trial gesundheitliche Schäden davontragen?;
Es spricht für die Verlogenheit unserer Zeit, dass das Einzige, was Sulmasy nach knapp eineinhalb Seiten Text zu beanstanden findet, die Höhe der Kompensation, die 4.500 Britischen Pfund sind. Das sei zu viel. Davon gehe die Gefahr aus, dass sich vornehmlich Personen aus sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen freiwillig meldeten.

Man fragt sich, in welcher Welt Leute wie Sulmasy leben. Was glaubt er, welches Interesse ein Freiwilliger haben kann, seine Gesundheit einer Forschung zur freien Nutzung zur Verfügung zu stellen hat, wenn nicht ein pekuniäres? Glaubt er, die Freiwilligen sind alle von der Hoffnung getrieben, als Helden der Volksgesundheit in die Geschichte eingehen zu können, als Märtyrer der frühen SARS-Tage verehrt und heilig gesprochen zu werden? Wenn ja, warum hat er sich dann nicht freiwillig gemeldet?
Es entbehrt nicht eines gewissen Witzes, wie sehr diejenigen, deren Probleme finanzieller Art eher gering sein dürften, weshalb sie nie auf die Idee kämen, sich für Menschenversuche freiwillig zu melden, nicht einmal, um der Gemeinschaft zu dienen, denjenigen, die sich melden, auch noch die spärliche Kompensation zusammenstreichen wollen. Und das Beste daran ist, sie wollen die Kompensation aus Gründen der sozialen Gerechtigkeit zusammenstreichen.
Manche merken wirklich gar nichts mehr in ihrem Rausch der Heuchelei.
Bleibt abschließend festzustellen, dass die Zeiten von Dr. Jekill, der noch “Skin in the Game” seiner eigenen Forschung hatte [für den mit seiner Forschung noch ein eigenes Risiko verbunden war], vorbei sind. Somit gehört auch Mr. Hyde der Vergangenheit an, jedenfalls in seiner Form als alter ego von Dr. Jekill.

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Wenn einer wenig Geld verdient oder sonstwie (relativ) erfolglos ist, ist er noch lange nicht irgendwie (sozial) benachteiligt. Es ist noch nicht einmal klar, ob derjenige für mehr Geld/Erfolg mehr Einsatz bringen wollen würde oder nicht einfach den Status Quo (Einsatz – Ergebnis) optimal findet. Auf jeden Fall ist hier niemand gezwungen, seine Gesundheit zu verkaufen und mit höheren Zahlungen wird es doch eher auch für risikofreudlige Personen interessant, die das Geld erst recht nicht unbedingt brauchen würden.
“Seltsamerweise eine Frage, die den meisten bei Tierversuchen nicht einfällt.”
Nach meiner Erfahrung fällt das Leuten vornehmlich bei Tierversuchen ein; bei Menschenversuchen nur, wenn es Minderheiten und/oder Menschen in armen Ländern sind.
Das sehe ich genauso. Medikamententests an Menschen gegen Bezahlung werden allgemein nicht kritisiert, man geht dann von Freiwilligkeit aus. Bei Laborratten unterstellt man, daß sie lieber in der Kanalisation leben würden, als wohlversorgt bis zur Verwendung, im Zuchtbetrieb. Sie sind nicht einwilligungsfähig, das ist das moralische Dilemma. Bei Primaten kommt erschwerend die Menschenähnlichkeit hinzu, solange Menschen mit dem Begriff “Freiheit” noch etwas Erstrebenswertes verbinden.
Na, es dürfte jetzt doch genügend Leute geben, die durch die Zwangsmaßnahmen ihren Job und ihr Erspartes losgeworden sind und die erst durch die zerstörerische Politik zu sozial Benachteiligten gemacht wurden.
Eine erhebliche Zahl dieser Unglücklichen hat sich in ihrer Verzweiflung sogar umgebracht oder stht völlig ruiniert davor dies zu tun.
Da ist es doch besser man macht bei so einem Experiment mit und hat etwas Geld und kommt mit dem Leben (höchstwahrscheinlich!) davon.
Dann noch als Zusatzvereinbarungen:
1. Entbindung vom Impfzwang und Bestätigung einer durchgemachten Infektion
und
2. Zusage einer Behandlung mit Medikamenten (im Fall des Falles) an die man sonst nicht rankommt und die in der Behandlung blockiert werden (z.B. Ivermectin u.a.). Auch wenn man bei sowas zu absoluter Geheimhaltung verpflichtet wäre, hielte ich das für sinnvoll.
Gemessen am Ausweiden von Hinrichtungsopfern in einem allseits bekannten Entwicklungsland oder dem Deal von Organen von Hungernden in der Dritten Welt halte ich das sogar beachtlich human für eine Gutmenschen-Kommunismunity, die sich an gewissen Dingen überhaupt nicht zu stören scheint.
” Zusage einer Behandlung mit Medikamenten (im Fall des Falles) an die man sonst nicht rankommt und die in der Behandlung blockiert werden (z.B. Ivermectin u.a.).”
Hat jemand Wissen, wo man diese Medikamente her bekommen kann ?
Schließlich ist ein Vorrat für einen frühzeitigen Einsatz doch sehr vorteilhaft.
Ich verlinke hier eine Studie, die im Jahr 1921 veröffentlicht wurde. Bei der Studie wurden insgesamt 63 Freiwilligen die Sekrete von an der spanischen Grippe Erkrankten zugeführt: teils als Anhusten, als Rachen- und Nasenaufstrich, teils als längere Exposition mit Kranken, teils als Injektion. Das Experiment fand im Spätjahr 1918 statt.
Die 63 Probanden gaben an, ob sie zuvor der Grippe ausgesetzt gewesen seien. Die meisten antworteten mit ‘nein’, einige mit ‘ja’ und einige wussten dies nicht.
Das Ergebnis laut Studie:
Außer einem Probanden, der vor dem Experiment schon unter einem entzündeten Hals klagte und der dies nach dem Experiment auch tat, erkrankte keiner der 63 Probanden an der Grippe. Conclusio der Forscher: keine Reaktionen durch die Exposition mit Sekreten.
Die Forscher schlossen hieraus, dass Immunität vorgelegen haben könne und dass anzunehmen ist, dass die Immunität in den frühen Lebensjahren sich herausbildet. Sie gaben darüberhinaus an, dass über die Übertragungswege der Grippe weiter Unklarheit besteht.
Meine Conclusio:
Über 100 Jahre später hat sich in Sachen Geschäftemacherei mit der Grippe einiges getan. Und ein Herr Drosten erzählt zur Gaudi von Pfizer, Roche und den anderen etwas vom Schuh.
(via Samuel Eckert)
https://cloud.samueleckert.net/index.php/s/rjSt3SbaBFHMBcw?path=%2FStudien
@SV
Ich kann nur meine eigenen Erfahrung dazu publik machen. Ich, 65+, werde fast nie krank an Atemwegsinfektionen. Kaum Grippe, Erkältung.
Die wenigen Ausnahmen haben folgenden Grund:
1, Wenn ich im Winter die Aussentemperatur falsch einschätze, und mir zum Laufen einen Pullover weniger anziehe.
2, Im Sommer trinke ich zu kaltes Bier, Mineralwasser.
Ich leite mir daraus ab, dass die Viren (oder was auch immer) ständig in meinem Körper sind, aber durch diese zwei Massnahmen schaffe ich günstige Bedingungen für ihren Angriff (durch die Schleimhaut).
Ich habe schon Ärzte darauf angesprochen, sie haben sich um die Antwort gedrückt.
Die Studie wurde 19018 in den US unternommen.
Siehe auch hier: https://www.samueleckert.net/gallups-island-files-resultate-drosten-wieler-und-spahn-haben-nichts-gelernt/
Das Experiment wurde 1918 unternommen. Die Johns-Hopkins-Universität war beteiligt.
Ein “Ethiker”, der die Probandenentschädigung für zu hoch ansieht, ist das denn nur noch ein Irrenhaus mit Ansage? Wenn, hätte er eine deutlich höhere Summe fordern müssen, damit es eben nicht nur ein Anreiz für Ärmere ist. Kapiert der nicht, daß der mit diesem “Einwand” den Heuchler Jackpot geknackt hat? Kriegen diese Berufsheuchler denn garnix mehr mit? Gibts denn keinen in seinem Umfeld, der ihn mal darauf aufmerksam macht, oder sind die nur noch in geschlossenen Heuchelblasen unterwegs? Fragen über Fragen..
Ich meine, die Frage ist nicht, wie viel die Probanden bekommen, es ist viel zu wenig, wie viel ist das eigentlich nach Abzügen ?, es scheint mir ungleich wichtiger zu sein, welche Für- oder Nachsorge und welche Sicherheit im Fall der Fälle gegeben ist.
Ich würde auch den Zeitpunkt der Studie kritisieren, jetzt, wo alles gelaufen scheint, mit der Vorsorgeproblematik daher zu kommen, scheint mir das Risiko für Menschenopfer nicht verantwortbar.
Fehlt nur noch, wenn dann alles gelaufen ist, zu untersuchen, welche Behandlungsmöglichkeiten damals wohl die richtigen gewesen wären.
Wahrscheinlich auch nicht schlimmer als die “Impfung”. Und immerhin gibt es Geld dafür.
Geldnot oder -gier zuzüglich Leichtsinn durch Unkenntnis schaffen Mutationen: Aus Menschen werden Laborratten.
ist es wenigstens steuerfrei?
Im UK sind derzeit gut 12.000 Pfund pro Jahr steuerfrei.
Eine ganz interessante Sache. Wie sieht das infektiöse Material aus? Flüssig, schleimig, welche Farbe hat es? Wie haben sie es hergestellt? Wie haben sie es kontrolliert? Mit PCR? Mit welchem Ct-Wert? Wie haben sie es sichergestellt, dass nur SARS-COV-2 mit von der Partie ist? Wie geschieht die Infektion? Anhusten wäre schlecht, weil dann tausend andere Erreger da wären. Fast wäre ich bestrebt, am Versuch teilzunehmen.
Ich frage mich, auf welch erbärmlich niedriger Bewußtseinsstufe existieren diese Probanden, daß sie sich als Laborratten verkaufen.
Warum laufen die noch auf zwei Beinen?