Gezielte Ablenkungsmanöver: Von inszenierter (COVID, Klima etc.) Aufregung und verdeckten Zielen
Nach Jahrzehnten, die wir wissenschaftliche Forschung, vor allem die Veröffentlichung der entsprechenden Ergebnisse beobachten, können wir ein Modell des Forschungsniedergangs vorlegen.
Thomas Kuhn, der einst die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen beschrieben hat, unterscheidet in seiner Beschreibung zwischen der relativ langweiligen Zeit der Normalwissenschaft, in der die Forscher unter der Herrschaft eines Paradigma dümpeln und nichts anderes zu tun haben, als “Rätsel”, die vom Paradigma vorgegeben werden, zu lösen, der vor-praradigmatischen Zeit, die durch den Streit unterschiedlicher Schulen gekennzeichnet ist, Schulen, die letztlich “Paradigma” werden wollen und der Zeit des Umbruchs, die damit einsetzt, dass Anomalien, also Widersprüche im Paradigma, die nicht gelöst werden können, sich in einer Menge auftürmen, die letztlich dazu führt, dass das Paradigma in eine Krise gerät, immer mehr seiner wissenschaftlichen Anhänger verliert, bis eine Revolution ein neues Paradigma hervorbringt.
Die Theorie von Kuhn hat eine heftige Diskussion unter den Anhängern des Kritischen Rationalismus ausgelöst, eine Diskussion, die Imre Lakatos einst mit einem sehr langen Beitrag, mit dem Titel “Falsification and the Methodology of Scientific Research Programmes” versucht hat, wie üblich vergeblich versucht hat, in einem “Konsens” aufzulösen. Konsens gibt es in der Wissenschaft nicht. Wer jemals versucht hat, interdisziplinär zu arbeiten oder unterschiedliche theoretische Schulen in ein Boot zu bekommen, der weiß das.
Wie dem auch sei, die Kuhn’sche Normalwissenschaft, die durch die Herrschaft eines Paradigmas ausgezeichnet ist, man könnte von einer Gleichschaltung der Wissenschaftler unter der Herrschaft dieses Paradigma, z.B. der Relativitätstheorie von Einstein, sprechen, ist eine geregelte Zeit, in der aus dem Paradigma Rätsel abgeleitet werden. Rätsel sind mehr oder weniger Forschungsfragen, die an die Realität herangetragen werden, um sie an derselben zu prüfen, die Rätsel im Sinne von Kuhn zu lösen, denn im Paradigma gibt es nur eine Lösung von Rätseln, sie können sich nicht als falsch erweisen. Tun sie es dennoch, dann werden sie als Anomalie im Keller des Paradigmas gelagert, bis sich im Keller zu viele Anomalien finden.
Diese Beschreibung der Normalwissenschaft vergisst wichtige soziologische Aspekte und basiert auf der Annahme, dass die wissenschaftliche Gemeinschaft aus vergleichbar fähigen und kompetenten Personen besteht, die alle dem Ziel “Erkenntnisgewinn” verpflichtet sind.
Dem ist nicht so, wie wir nach Jahrzehnten der Beobachtung feststellen müssen.
Wissenschaftler, die institutionelle Positionen einnehmen, sind in den meisten Fällen nicht an Erkenntnisgewinn, sondern am Vorankommen interessiert. Letzteres ist im Idealzustand, in dem wissenschaftliche Erkenntnis der Gegenstand ist, um den sich der wissenschaftliche Wettbewerb rankt, kein Problem. Wenn wissenschaftlicher Wettbewerb aber nicht mehr an der Qualität des Outputs – gemessen als Erkenntnisgewinn – ausgerichtet ist, sondern an Staatsdienlichkeit, daran durch Andienforschung staatliche Fördermittel erhalten zu können, wenn es Stelleninhabern nicht mehr darum geht, ihre Position mit wissenschaftlicher Leistung zu festigen, sondern durch Koalitionenbildung und Aktivismus, dann ist Normalwissenschaft im Kuhnsche Sinne, so es sie jemals gegeben hat, nicht mehr möglich.
Dann ergibt sich, was wir seit Jahren beobachten, ein Phänomen, das man am Beispiel wissenschaftlicher Arbeiten zu einem neuen Thema darstellen kann.
Die Arbeit beginnt mit einem neuen Problem, dessen Lösung nicht bekannt ist, an der deshalb Leute arbeiten, die sich tatsächlich um die Lösung dieses Problems kümmern wollen. Diese erste Phase ist geprägt, durch eine Vielzahl von Beiträgen, die neues Licht auf das Problem werfen, es in Teilen, vielleicht auch vollständig lösen und im Zuge dieses Prozesses neue Probleme entdecken. Diese erste Phase ist eine fruchtbare Phase mit einer schnell voranschreitenden wissenschaftlichen Erkenntnis. Die ersten Monate, in denen Beiträge zu 2019-nCoV, später dann SARS-CoV-2 veröffentlicht wurden, sind Ausdruck dieser ersten Phase.
Eine solche Phase erfolgreicher wissenschaftlicher Arbeit führt nicht nur zu Fachaufmerksamkeit und besonders dann, wenn das Problem, das gelöst werden soll, von gesellschaftlichem Interesse ist, zu reichlich fließenden Forschungsmitteln, es führt auch dazu, dass Leute, deren wissenschaftliche Karriere darin besteht, Trittbrett auf den Zügen, die von den Ideen von Wissenschaftlern angetrieben werden, zu fahren, in großer Zahl sich des Themas zu bemächtigen beginnen. Ihr Bemühen, auch ein Stück vom Kuchen abzuheben, an dem, was sie als wissenschaftliche Mode ansehen, zu partizipieren, führt dazu, dass die wissenschaftlichen Publikationsorte mit einer Unzahl von Junk überschwemmt werden, mit Beiträgen, die das zu lösende Problem, wenn überhaupt, so nur mit viel Phantasie und bestenfalls am äußersten Rand bearbeiten. Es ist die Phase, in der wissenschaftliche Erkenntnis versumpft, begraben wird unter dem Morast absurder und blödsinniger Trittbrettfahrerforschung mit Titeln wie:
- Leaders’ gender and the fight against COVID-19: investigation, replication, and a possible explanation
- Female authorship of covid-19 research in manuscripts submitted to 11 biomedical journals: cross sectional study
Derartiger BS, der seinen Autoren ausschließlich dazu dient, als Trittbrettfahrer bei einem Thema mitzufahren, von dem sie keine Ahnung haben, wird ergänzt durch Myriaden der Andienforschung, bei der man Pseudo-Wissenschaftler dabei beobachten kann, wie sie versuchen, sich bei ihren Regierungen anzudienen:
- Oxford COVID-19 Vaccine Hesitancy in School Principals: Impacts of Gender, Well-Being, and Coronavirus-Related Health Literacy
- Perceptions of and obstacles to SARS-CoV-2 vaccination among adults in Lebanon: a cross-sectional online survey
- Psychological characteristics associated with COVID-19 vaccine hesitancy and resistance in Ireland and the United Kingdom
- COVID-19 and vaccine hesitancy: a challenge the United States must overcome
- Politische Soziologie der Corona-Proteste
- Zusammen statt nebeneinander. Die Proteste gegen die Corona-Maßnahmen und die extreme Rechte
Das alles hat mit Forschung am ursprünglichen Problem nichts mehr zu tun, es ist eine Form des Themen-Schmarotzens, das diejenigen betreiben müssen, die entweder vom eigentlichen Thema nichts verstehen oder in all den Jahren, in denen sie ihren Hintern auf einem Stuhl an einer Universität plattgedrückt haben, noch nie in der Lage waren, eine eigenständige Idee zu entwickeln. Es hat zuweilen auch den Eindruck, als würden staatliche Akteure gezielt diese Art von Beiträgen fördern, diese Beiträge, die nichts zur Lösung des eigentlichen Problems beitragen, die vielmehr dazu beitragen, vom eigentlichen Problem abzulenken, die relevanten und wichtigen Arbeiten unter einem Wust von BS zu vergraben, so dass ein Interessierter sich durch Unmengen des Irrelevanten fressen muss, um zu dem vorzudringen, was ihn weiterbringt. Es hat zumindest den Eindruck, und im Ergebnis führt der Zustrom der Trittbrettfahrer, der Themen-Schmarotzer und Anderer-Ideen-Opportunisten dazu, dass ein Thema verbrannt ist, dass nur noch diejenigen, die von Anfang an dabei waren, eine Idee haben, wo man die relevante Literatur wie findet. Aber auch für sie werden die Suchkosten immer höher, wird die Anzahl der Newsletter und RSS-Feeds, die man durchsuchen muss, um aus der Unzahl von Junk die wenigen relevanten Texte hervorzukramen, immer größer.
Diese zweite Phase führt letztlich dazu, dass ein Thema zerredet wird, was einmal mehr denjenigen nutzt, deren politische Interessen eine Legitimation durch eine ganz bestimmte Art von Ergebnis benötigen, Legitimation, die durch viele Ergebnisse, die im BS-Wust vergraben wurden, in Frage gestellt, wenn nicht als nicht vorhanden ausgewiesen wird. Einmal mehr könnte man den Eindruck haben, dass interessierte Akteure zumindest einen Anreiz haben, Wissenschaft dadurch, dass Junk-Produzenten platziert oder die Produktion von Junk angereizt wird, zu erschweren, wenn nicht zu kompromittieren. Für all das gibt es Vorbilder, z.B. die politisch gewollte und betriebene Etablierung von Gender Studies an Hochschulen und mithin eines wissenschaftsfremden Faches, dessen einziger Zweck darin besteht, eingespielte wissenschaftliche Prozesse zu torpedieren und Hochschulen in ein Tummelfeld von Aktivisten zu verwandeln.

Diese zweite Phase endet in der Regel damit, dass sich die Interessenkonstellation in einer Weise ändert, die es den Anderer-Ideen Opportunisten und Themen-Schmarotzern nicht mehr lohnenswert erscheinen lässt, Trittbrett zu fahren. Der Grund dafür kann sich z.B. daraus ergeben, dass staatliche Fördermittel nunmehr in einem anderen Topf gewandert sind, dass die Anzahl derjenigen, die sich als Anderer-Ideen-Opportunist oder Themen-Schmarotzer betätigen wollen, so groß geworden ist, dass die individuelle Auszahlung zu gering und unsicher ist, um einen wie auch immer gearteten Aufwand zu rechtfertigen. Möglicherweise hat sich auch die gesamtgesellschaftliche Lage dahingehend geändert, dass nunmehr ganz andere Themen “IN” sind, so dass derjenige, der ein Auskommen dadurch finden will, dass er schreibt, wovon er sich Status und finanziellen Nutzen verspricht, das Trittbrett wechseln muss. Der Tross all derer, die davon leben, sich an Themen anzuhängen, von Polit-Darstellern über in MS-Medien Tätige bis hin zu eben den beschriebenen Pseudo-Wissenschaftlern zieht weiter.
Zurück bleiben Wissenschaftler, diejenigen, die das Thema deshalb bearbeiten, weil sie an der Lösung interessiert sind. Phase III entspricht von der personellen Zusammensetzung weitgehend Phase I bzw. einer um die Schmarotzer und Opportunisten gereinigten Phase II, ohne mediale Aufmerksamkeit.
Wir befinden uns, was die Forschung zu COVID-19 betrifft, derzeit noch in Phase II, wobei die Anzeichen sich dahingehend mehren, dass ein Übergang in Phase III bevorsteht.
Letzten Endes beschreiben wir hier einen Wanderzirkus, dessen Zweck darin besteht, die öffentliche Aufmerksamkeit durch “In-Themen”, durch Moden und aufgeblasene Trends auf Themen zu lenken, die entweder irrelevant sind oder durch den Zustrom dieser vielleicht am besten als Wissenschaftlermimen beschriebenen Akteure übernommen und in ihrem wissenschaftlichen Wert kompromittiert werden sollen. Wer Direktor in diesem Wanderzirkus ist, ist ebenso unklar wie unklar ist, welche eigentlichen Ziele durch diese Inszenierungen, dieses Wissenschaftstheater verfolgt bzw. erreicht werden sollen. Fest steht nach unserer Ansicht nur, dass diese Aufführungen nicht dazu dienen, den Nutzen derer, die damit getäuscht werden sollen, zu mehren. Wer andere ablenken will, sie hinters Licht oder in die Irre führen will, ihnen etwas vorgaukeln will, der tut dies, weil er der Ansicht ist, dass er dann, wenn er diesen Anderen ehrlich begegnen würde, seine Ziele nicht erreichen könnte.
Betrugsabsicht ist auch die einzige Erklärung, die hinter Versuchen, Menschen durch “Nudging” hinters Licht zu führen, stehen kann.

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… und man sollte nicht vergessen, dass der menschengemachten Klima-Wandel gerade ein “In-Thema” sein mag, aber tatsächlich eine verdellte, faulige Zitrone, ein Ladenhüter ist, der seit den 1970er-Jahren wie die besagte arme Sau durch’s Dorf getrieben wird und einfach nicht an den Mann und an die Frau zu bringen ist.
Es hat 1970 mit der Warnung von Paul Crutzen angefangen, dass menschliche Betätigung die Ozonschicht beschädigen könnte, und dann hat es neun Jahre gedauert, bis die National Academy of Science sich der Erzählung vom menschengemachten Klimawandel verschrieben hat.
Die wurde dann gehegt und gepflegt, bis 1987 das Montreal-Protokoll formuliert wurde, und siehe da: ein Jahr später, 1988, wurde das “Intergovernmental Panel on Climate Change” eingerichtet, und zwar von der World Meteorological Organization und dem United Nations Environment Programme (die mussten ihre Existenz ja irgendwie rechtfertigen).
Man kann also sagen, dass die Erzählung vom menschengemachter Klimawandel seit etwa 1980 gepflegt und politisch instrumentalisiert wird. Inzwischen verdienen eine Menge Leute eine Menge Geld mit dem Blödsinn. Wir sollten uns daher nicht darüber wundern, woher “plötzlich” die ganzen konsentierenden “Wissenschaftler” kommen, die der Erzählung einen wissenschaftlichen Anstrich geben sollen; sie wurden über Jahrzehnte heran-, sagen wir: heran”kultiviert”.
Wie hat Elizabeth Kolbert in ihrer persönlichen Variante der Apokalypse mit dem Titel “Field Notes from a Catastrophe” geschrieben?!:
“It is now more than twenty-five years since the Charney panel issued its report, and, in that period, American have been alerted to the dangers of global warming so many times that reproducing even a small fraction of these warnings would fill several volumes; indeed, entire books have been written just on the history of efforts to draw attention to the problem [wohlgemerkt: NICHT über den Nachweis der Existenz des behaupteten Problems!]. (Since the Charney report, the National Academy of Sciences[! s.o.] alone has produced nearly two hundred more studies on the subject…)” (S. 11-12).
Geschrieben hat Kolbert das im Jahr 2005!
(Und natürlich ist das Buch eine Ansammlung von Reiseanekdoten, Einzelaussagen einzelner Personen, die vermutlich bei entsprechenden internationalen Organisationen auf der Gehaltsliste stehen, und Erwartungen über den CO2-Ausstoß von irgendetwas, so als sei es schon eine ausgemachte Sache, dass das eine negative Sache sei; es ist definitive keine ausgewogene Darstellung von Argumenten PRO und CONTRA. Als Zeitdokument der Lächerlichkeit ist das Buch aber interessant, naja, jedenfalls unterhaltsam.)
Das ist eine bemerkenswerte Geschichte ideologischen Scheiterns.
Kein Wunder, dass in gewissen Kreisen der Eindruck herrscht, nach soooooo vielen ideologischen Fehlversuchen über Jahrzehnte hinweg MÜSSTE der alte Ladenhüter jetzt oder nie richtig gewinnbringend verkauft werden – bevor er in den Händen der Hüter des Ladenhüters vollkommen zu Staub zerfällt.
Danke! Das ist eine sehr kompetente Übersicht, Frau Dr Diefenbach!
Aha, seit 80 läuft das an. Waldsterben und Ozonloch habe ich seinerzeit mitbekommen, das waren wohl die Zwischenspiele. Die Anti-Geburtenpropaganda des Club of Rome (“Überbevölkerung”) fing ja wohl in den 1960ern an und war auch in den 1980ern noch aktiv, eigentlich heute noch (aber nur im “Westen”). Das WEF scheint mir der Nachfolger des Club of Rome zu sein, was das Zeitgeistthemensetzen angeht. Über die UNO läuft es aber immer.
Analoges in der Kunst und Kultur: Verschnittene haben schon seit Jahrzehnten übernommen, sowohl auf der Künstlerseite als auch bei denen, die darüber bestimmen, was Kultur u. Kunst ist. Nur natürlich mit dem Unterschied, daß sich die Trittbrettfahrer festgesetzt haben und selber die Maßstäbe u. Akteure generieren, um Kunst & Kultur zu inszenieren.
So bilden sich Inkompetenzfestungen, wo nur noch die Leistungslosen und Willfährigen nach oben kommen. Das ist schon fast automatisiert. Letztes Beispiel bei “Talk im Hangar”, als ein Wissenschaftler berichtete, wie er bei der letzten UNICEF-Pressekonferenz ausgeladen wurde, weil die UNICEF-Leitung herausbekommen hatte, daß dieser Wissenschaftler Kontakt zu John Ioannides hatte. Kein Witz! Diese Anekdote erzählt er ganz zu Anfang der Sendung-
Ein bravoröser Artikel !!!
Zustimmung, ein hervorragender Artikel von Herrn Klein, und ein hervorragender Kommentar von Frau Dr. Diefenbach.
“Wer Direktor in diesem Wanderzirkus ist, ist ebenso unklar wie unklar ist, welche eigentlichen Ziele durch diese Inszenierungen, dieses Wissenschaftstheater verfolgt bzw. erreicht werden sollen.”
“Was ist es denn, auf einen Nenner gebracht, was eure Führer, eure Politiker, eure Professoren, Priester, Theologen und Philosophen auszeichnet? Sie wissen mit Worten umzugehen. Sie wissen, wie man Worte voller Bedeutung und Nachdruck logisch und konsequent verwendet – und damit
können sie andere beeindrucken.
Wir machen uns selten klar, wie sehr unsere ganze Gesellschaft von wortgewandten Leuten beherrscht wird. Sie brauchen gar nichts zu wissen, brauchen gar nicht klug zu sein, ja nicht mal intelligent! Aber eines ist sicher: Sie verstehen es, mit Worten zu spielen.” (Chandra Mohan Jain)
Er hat diese Leute vorgeführt, das verziehen sie ihm nie: Seite 142 ff:
https://pdfcoffee.com/osho-bhagwan-shree-rajneesh-das-buch-vom-ego-2000-625-s-textpdf-pdf-free.html
Zurück ins Mittelalter: Inquisition, die Erde ist eine Scheibe und: Ablaßhandel
Dass das Mittelalter die Erde als eine Scheibe auffasste ist eine hartnäckige Legende. Bereits im Altertum ging man von der Kugelgestalt aus. Diese Legende wurde dem Mittelalter im 19. Jahrhundert übergestülpt, um es als dumm und primitiv zu brandmarken.
Eben: Es kommt noch besser als im Mittelalter !
Ich habe die Hybris der letzten Aufklärung gegenüber dem Mittelalter auch nur verstanden. Ist wohl v.a. polemisch bedingt.
Hybris gegenüber dem Mittelalter… nie verstanden
Was Sie hier sehr strukturiert beschreiben, hat meiner Meinung nach eine seiner Ursachen darin, daß sich immer mehr Leute in Bereiche verdrücken, die den gesellschaftlichen und existenziellen Notwendigkeiten weder Aufmerksamkeit noch Nahrung geben, sondern im Sinne des Wortes lebensunfähige Luxusexistenz darstellen!
Danisch reitet dagegen in einer Suada gg. die “Geisteswissenschaften”. Man kann das aber auch in allen anderen akademischen Fächern finden. Der Realitäts Kontakt bzw das Interesse an ihr verliert sich, Probleme sind immer mehr nur selbstreferentiell und im Grunde eskapistisch. Der geistige Hintergrund schwankt zwischen einem Relativismus( und es ist letztlich egal ob es sich dabei um einen Foucault schen Nominalismus oder irgendwelche konstruktivistische Post x Dekonstruktionen handelt: die Kultur fault von Kern her.) und nihilistischem Instant Hedonismus.
Andererseits fehlen dann die in der Ausbildung und Praxis, die anpacken und etwas ausprobieren und wagen wollen.
Das Ergebnis ist eine bigote Schein Zivilisation, die nah am Realitäts Abbruch gesiedelt hat.
Ich fühle mich in der kritischen Einstellung zur “Wissenschaft” bestätigt. Vor den Forschern, die ohne jeden Tag in der Zeitung zu stehen und die für die Menschen Nützliches herausfinden, habe ich hohe Achtung. Nur ist mein Eindruck, vor allem durch Corona und Klima bedingt, dass viel Wissenschaft auf den Markt gebracht wird, die den Namen nicht verdient. Früher gab es, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, so etwas wie die zweckfreie, vom Wissenschaft, die in vom Staat unterhaltenen Universitäten zu Hause war. Der Titel des Professors setzte die Habilitation voraus. Seit der Liberalisierung und Privatisierung muss Wissenschaft wirtschaftlich verwertbare Ergebnisse bringen und die Wissenschaftler hängen häufig im Schlepptau von Unternehmen. Sie unterliegen den Marktgesetzen und müssen Ergebnisse liefern. Dass dabei Unausgegorenes herauskommt, verwundert nicht. Vielleicht kommen wir, wenn Deutschland zurückgefallen ist, wieder zu den alten Verhältnissen (Phase 1) zurück.
Wilhelm, wenn sie den Marktgesetzen unterliegen, können sie nicht Unausgegorenes produzieren, ohne Job/Einkommen/Stellung zu verlieren, und den Gesetzen nur noch als Taxifahrer zu unterliegen; der Bullshit, der uns überschwemmt, ist nur möglich, weil diese Wissenschaftler eben nicht einem wirklichen Markt unterliegen, sondern nur dem simulierten der Politik und ihrer menschlichen Werkzeuge.
Die gegenwärtige Entwicklung scheint mir nicht durch die beschriebenen Paradigma-Zyklen erklärbar. Diese dürften sich zeitlich etwa in der Größenordnung von 20-30 Jaren bewegen, was ich beobachte erschein mir aber vom Charakter her eine säkularer Entwicklung, die das Ende der Neuzeit einleitet und uns nicht nur wissenschaftlich einem dunklen Zeitalter entgegen führt, etwa so wie die Antike ins Mittelalter führte. Die Wissenschaft erhält dabei theologische Züge im Sinne einer reinen Auslegung und Unterstützung eines vorgegebenen Dogmas. Das aufgeklärte westliche Imperium ist ziellos, dekadent und unmoralisch geworden. In seiner Peripherie entstehen aufstrebende neue Mächte und die Wissenschaft ist bereits in weiten Teilen theologisiert und vom neuen Dogma der Weltrettung und der Marginalisierung der Menschen beherrscht.
Ich finde die hier von Herrn Klein dargelegte Phasenerklärung schon überzeugend, nicht zuletzt, da Herr Klein vermutl. in 1 Monat mehr Studien liest als ich in meiner gesamten Berufszeit (ich hab mich da immer drum gedrückt, weil man bei kritischer Studienlektüre schon sehr versiert in die angewandte Mathematik einsteigen muss). Seine Einschätzung kommt also nicht aus unberufenem Munde.
Allerdings scheint mir Ihr Einwand der “Theologisierung der Naturwissenschaft” für spezielle Kreise, denen ich leider viel zu oft begegnet bin (es sind paradoxerweise dieselben, die aus Wissenschaft und Glauben eine Antinomie zimmern!), ziemlich treffend! Das ist allerdings der harte Kern der Weltanschaulichen, die man sowohl in den Naturwissenschaften wie in der Philosophie (bes. analytische Philosophie/logischer Positivismus und in den Materialismus/ Determinismusströmungen antrifft). Neben diesen gibt es die kritisch rationale Wissenschaft, die um die methodischen Einschränkungen ihres Herangehens an die Wirklichkeit weiß. Und dann gibt es halt die hier im Artikel beschriebenen Meuten der Trittbrett-Wissenschaftlernden*inen/d.
Ich schätze von allen diesen nur die Kritisch Rationalen Wissenschaftler mit klarem Methoden-Denken.
Tja, es läuft letztlich auf die Frage raus, wie Moden entstehen. Nach wie vor ungeklärt. Das einzige, was man beobachten kann, ist, daß ein paar vorweggehen und etwas Neues aufwerfen, und dann tutti quanti sich eine Zeitlang anhängen.
Klimaganda löst Kloronaganda ab = Klimarona…ß}
Die praktisch postmodernistische Entwicklung des Westens ist für mich relativ gut am/mittels Modell/Konzept der „Kompetenzpyramiden“ (Peterson) erklärbar.
Reale Kompetenz ist in der „Natur“ pareto „fairteilt“ – nach oben in den unzähligen Pyramiden kommen also nur wenige reale Kompetente – aber jeder kann sich (in Freiheit) „seine“ Pyramide suchen. Was reale Kompetenz ist, wird in den Pyramiden ausgehandelt (Markt im weitesten Sinne).
Staat bot/bietet (als Gewaltmonopol) den einzigen realen Weg zur Spitze von Pyramiden vorbei an realer (!) Kompetenz: und genau dafür wurde die Entität Staat schon einst von der Priesterkaste ersonnen/errichtet…
Das haben die Linken in den 70ern erkannt und den Staat gekapert. Wissenschaft / Bildung ist weitestgehend staatlich im Westen – freier Markt staatlich weitestgehend niedergehalten. Echte Wissenschaft wäre ein „Feind“ der Linken – weshalb sie postmodernistisch substituiert worden ist.