Öffentlich-rechtliche Brandstifter: Logische und psychologische Einblicke in die Berichterstattung
Ganz klar: Die Anschläge in Kopenhagen haben einen islamistischen Hintergrund!
Das war schon nach kurzer Zeit geteiltes Wissen der deutschen Medien. Warum? Nun, der Anschlag galt einer Veranstaltung in einem “Kulturcafé im wohlhabenden Kopenhagener Stadtteil Österbro” und den Teilnehmern einer . Diskussionsveranstaltung mit dem Titel “Kunst, Blasphemie und Meinungsfreiheit”.
Wer, wenn nicht Islamisten sollte sich eine derartige Veranstaltung überfallen, an der auch Lars Vilks, seines Zeichens Kartoonist, der noch heute davon zu leben scheint, Mohammed im Jahre 2007 als Hund dargestellt zu haben, teilgenommen hat?
Anschließend so berichten die Printmedien im selben Wortlaut: “fielen dann Schüsse vor einer Synagoge in der Hauptstadt. Dabei wurden ein Mann getötet und zwei Polizisten verletzt. Polizisten erschossen wenig später den mutmaßlichen Attentäter.”
Wer, wenn nicht Islamisten sollte Synagogen überfallen und dort Menschen erschießen?
Der Rückschluss von der Tat bzw. dem Tatobjekt auf den Täter, er liegt deutschen Journalisten sehr nahe, so nahe, dass man fast von einem Reflex sprechen könnte, wenn man es behavioristisch erklären wollte. Träfe die behavioristische Erklärung, nach der bestimmte Taten den “das-waren-Islamisten-Reflex” bei Journalisten auslösen, zu, dann könnte man Journalisten durch entsprechende Reflex-Maschinen ersetzen, denn das, was Journalisten einst auszeichnete, nämlich dass sie recherchieren und nicht alles, was dpa in die Welt setzt, ungeprüft und wortgenau abdrucken, das gibt es nicht mehr und somit gibt es auch keine Notwendigkeit mehr, Journalisten zu beschäftigen, es sei denn, man will vortäuschen, dass recherchiert wird.
Aus sozialpsychologischer Sicht ist der Rückschluss von der Tat auf den Täter ein interessantes Phänomen, zeigt er doch ein Framing, das es in ähnlicher Weise bei deutschen Journalisten gibt, wenn es um Feminismus oder Homosexualität geht. So wie für viele deutsche Journalisten Kritik am Feminismus nur von Rechtsextremen und Kritik an Homosexualität nur von Homophoben geäußert werden zu können scheint, so muss alles, was sich gegen einen Kartoonzeichner, der einmal Mohammed als Hund dargestellt hat, zu richten scheint, alles, was sich gegen Meinungsfreiheit zu richten scheint, alles, was sich gegen Juden zu richten scheint, die Wirkung der Ursache “Islamistischen Terrors” sein.
Offensichtilch sind Journalisten gar nicht mehr in der Lage, andere Ursachen als einen “islamistischen Hintergrund” zu berücksichtigen. Dass ein Geheimdienst versucht, seinem Ministerpräsidenten ein Forum zu verschaffen, um eine internationale Operrolle zu kreieren, von der er zu profitieren glaubt, dass es Trittbrettfahrer geben könnte, die mit Islamismus so viel zu tun haben, wie der Chefredakteur der ARD, dass es die unterschiedlichsten Motive für Anschläge geben könnte, die zu denselben Ergebnissen führen, das ist deutschen Journalisten nicht vorstellbar.
Sie sind auf Islamismus programmiert und funktionieren nur im Modus Islamismus. Wer sich noch an die Zeiten von Schallplatten erinnert, der kennt das Phänomen einer Nadel, die in einer Rille hängen geblieben ist. Dieses Phänomen beschreibt den deutschen Journalismus in Teilen sehr gut: Er ist hängen geblieben in der Rille des Islamismus. Journalisten sehen überall Islamismus. Alles, was ihnen irgend wie zu passen scheint und sie aus unerfindlichen Gründen bzw. aus Gewohnheit mit Islamismus assoziieren, wird im Rahmen von Islamismus interpretiert. Anderes ist nicht vorgesehen, ganz so, als wollten deutsche Journalisten mit Gewalt herbeischreiben, dass alles, was schlecht ist, nur vom Islamismus, wenn nicht vom Islam ausgehen kann.
So stark ist der Frame der geistigen Selbstbeschränkung, innerhalb dessen Journalisten in Deutschland zu arbeiten scheinen, dass nicht einmal falsifizierende Informationen zur Kenntnis genommen werden. So steht bei der ARD Folgendes zu lesen:
“Der mutmaßliche Täter hatte am Samstagnachmittag Dutzende Kugeln auf ein Kulturcafé abgefeuert, in dem eine Debatte zum Thema “Kunst, Gotteslästerung und Freie Rede” stattfand. Dabei wurde ein Gast getötet. Der Angriff galt vermutlich dem schwedischen Mohammed-Karikaturisten Lars Vilks, der die Veranstaltung organisiert hatte – deshalb wurde rasch ein islamistischer Hintergrund vermutet. Vilks überlebte den Anschlag äußerlich unbeschadet, genau wie der ebenfalls anwesende französische Botschafter.”
Der mutmaßliche Täter, so ist zum Zeitpunkt, zu dem dies geschrieben wurde, bekannt, ist gebürtiger Däne. Das sollte eigentlich ausreichen, um “den Islam”, der das heutige Äquivalent für “die Juden” der Geschichte ist, als das, was im oben beschriebenen Reflex regelmäßig als Ursache von Anschlägen ausgemacht wird, auszuschließen. Nicht bei der ARD. Dort ist man resistent gegen Fakten und veröffentlicht die zitierte Passage unter der Zwischenüberschrift:
“Vieles spricht für einen islamistischen Hintergrund”
Das Bedürfnis, hier etwas zusammen zu biegen, ist so stark, dass vorhandene Fakten, selbst wenn sie gerade berichtet wurden, ignoriert werden, um das eigene Vorurteil aufrecht erhalten zu könnne. Dieser Versuch, mit einer kognitiven Dissonanz zu leben, kann zwei Ursachen haben: Absicht oder Dummheit. Ist der Versuch, eine Verbindung herzustellen, wo keine ist, Absicht, dann muss man im vorliegenden Fall vom journalistischen Versuch der Brandstiftung sprechen, der in kaum etwas entsprechenden Versuchen im Stürmer nachsteht. Ist der krampfhafte Versuch, eine Verbindung zwischen Islamismus/Islam und dem Attentäter in Kopenhagen herzustellen, Dummheit, dann ist es der Öffentlichkeit nicht mehr länger zuzumuten, als Mülleimer für die Ergüsse dummer Journalisten zu dienen.
In jedem Fall ist der Versuch, eine Verbindung beizubiegen, wo keine ist, ein logischer Fehlschluss. Das sollte eigentlich ausreichen, um die entsprechenden Journalisten zu diskreditieren. Aber in einem Zeitalter, in dem logische Fehlschlüsse Feste feiern, ist einer mehr nur ein weiterer Ausdruck für den geistigen Niedergang.
Beim angesprochenen Fehlschluss handelt es sich um den Fehlschluss der Bejahung des Konsequens.
Das Schulbeispiel, an dem der Fehlschluss deutlich gemacht wird, lautet:
- Wenn es regnet, dann ist die Straße nass.
- Die Straße ist nass.
- Also hat es geregnet.
Selbst Schulkinder sind in der Lage zu verstehen, dass der Schluss “Also hat es geregnet” ein Fehlschluss ist, denn es gibt mehr Ursachen für eine nasse Straße als Regen.
Da selbst Schulkinder diesen Zusammenhang zu verstehen im Stande sind, sollte man von Journalisten verlangen können, dass sie den folgenden Fehlschluss unterlassen:
- Islamisten haben schon einmal Anschläge auf Synagogen und auf Islamkritiker verübt.
- Es gab einen Anschlag auf einen Islamkritiker und eine Synagoge.
- Also haben Islamisten diesen Anschlag verübt.
Der Fehlschluss ist so offensichtlich, dass man sich fragt, warum man überhaupt ein Wort darüber verlieren muss, warum Journalisten nicht selbst auf die Idee kommen, dass es noch andere Personengruppen außer Islamisten (wer auch immer sie sein mögen) geben kann, die ein Interesse an einem Anschlag haben, der Synagogen oder Islamkritiker zum Ziel hat, ein Interesse, das z.B. darin besteht, den oben beschriebenen Reflex nebst zugehörigen Framings bei Journalisten, die einfachster logischer Schlüsse nicht fähig sind, auszunutzen. Gruppen wie Geheimdienste, der Mossad fällt hier ein. Aber man muss gar kein politisches Komplott annehmen, es soll Amokläufer geben, die ganz ohne “islamistischen Hintergrund” auskommen, eine Tatsache, die an den Redakteuren der ARD vorbeigeht, obwohl sie regelmäßig über die Amokläufer in den USA berichten, dann natürlich im Belehrungs-Frame: “Seht Ihr, das kommt davon, wenn man Waffenbesitz zulässt”, und der hat keine Verbindung zum “islamistische Attentäter-Frame”.
Es gibt Demokratietheoretiker, die sehen in Medien die vierte Gewalt, eine Kontrollinstanz in der Demokratie, die die anderen drei Gewalten von Exekutive, Legislative und Judikative kontrolliert ……………………………………………………………………
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Das bringt es auf den Punkt. Danke!
Da scheint mir der logische Fehlschluss eher auf einer anderen Seite zu liegen – wieso sollte ein Däne nicht extremistischer Moslem sein, sei es, dass er von Arabern abstammt, sei es, weil er ein Konvertit ist.
Ah, die Wiederkehr des Essentialismus, der das Wesen der Menschen in ihrem Blut erkennt?! Und natürlich, wenn ein muslimischer Däne Menschen umbringt, dann steckt der Islam dahinter, jene Kraft, die sich noch in das Kinderzimmer der best gehütetsten Kommune einschleicht…
Ich weiß nicht was Sie mit “Blut” meinen. Ich erinnere mich nicht von Blut geschrieben zu haben. Religion wird aber oft von den Eltern übernommen – nicht qua Blut, sondern sozial, kulturell. Da dürften Sie aber eigentlich nicht drüber stolpern.
Und dass der Islam dahintersteckt? Die Zitate die Sie brachten sprachen von Islamismus, nicht Islam. Sie zeigen da doch selbst eine Menge der Laxheit, die Sie anderen vorwerfen.
Finden Sie es nicht erstaunlich, dass Sie von Religion schreiben, die von Eltern übernommen wird, und das im Zusammenhang mit einem vermeintlich “islamistischen Anschlag”. Wer ist hier also lax, wenn es um die Frage von Islam und Islamismus geht.
Und die sozial-kulturelle Vermittlung auf ausschließlich die Famile zu begrenzen, Familie somit zu einer extra-gesellschaftlichen Entität zu erklären, das ist eine interessante Idee insofern Sie die eigene Argumentation ad absurdum führt, da man “sozial-kulturell” nicht mehr braucht, denn offenbar spielt nur Familie eine Rolle, womit ich wieder zum Blut komme, denn irgend einen Agenten, der das Bazillus des Islamismus gegen alle staatlichen Erziehungsversuche und gegen alle sonstigen Umwelteinflüsse so unveränderbar von einer auf die nächste Generation überträgt, werden sie schon angeben müssen und wenn Sie schon dabei sind, können sie gleich noch erklären, warum dieses Bazillus offensichtlich die Generation der Eltern verschont hat.
Sie haben geschrieben, dass gebürtiger Däne den Islam ausschließt und die Frage inwiefern noch nicht damit beantwortet, dass es neben den Eltern natürlich weitere Einflüsse auf die Person gibt, was ich nirgends bestritten habe. Ich weise nur auf die empirische Tatsache hin, dass die meisten Menschen die Religion ihrer Eltern übernehmen. Wenn Sie daraus lesen “unverändert übernehmen” ist das auch wieder ein Strohmann – das sage ich gar nicht.
Im Gegenteil habe ich darauf hingewiesen, dass es auch Konvertiten gibt. Sie dagegen versuchen mich mit einer Bazillusmetapher auf irgendwelche Blutideologien festzulegen.
Mir ist auch unklar was Sie damit sagen wollen, dass die Familie kein sozialer, kultureller Faktor ist. Bei meiner Erziehung war sie ein wesentlicher.
Schließlich die Frage wieso die Eltern verschont wurden von der islamistischen Ideologie. Wurden Sie das? Wissen Sie es? Ich halte es für gut möglich.
Ich habe nur die Argumentation bemängelt, man könne Islamismus ausschließen, wenn der Täter gebürtiger Däne sei. Dass Islamismus erwiesen sei, wenn die Eltern arabischer Herkunft sind ist natürlich noch lange nicht gesagt. Es ist aber eine Spekulation die im Zusammenhang mit den anderen, bekannten Fakten (Thema der Veranstaltung, Personen dort, Mord an der Synagoge) einiges für sich hat.
Da der Täter nun tot ist wird es schwierig werden mehr zu seinen Motiven und zu seiner Selbsteinschätzung zu erlangen. Womöglich gibt es Aussagen von Personen die ihn kannten, womöglich schriftliches Material des Täters. Insgesamt ist “Islamismus” natürlich eine grobe Schublade die sehr viele Fragen offen lässt, Fragen die interessant wären, etwa, wie Sie richtig fragen, wieso die Dänische Gesellschaft diesen Menschen nicht zu einem freiheitsliebenden Demokraten erziehen konnte, der heimtückische Gewalt ablehnt und die Veranstaltung besucht um sich kommunikativ auseinanderzusetzen.
Was sagen Sie eigentlich? Warum ist es angebracht im Vorgriff auf die späteren Ermittlungsergebnisse, die nun, da man den Täter erschossen hat, einen gewissen Spielraum erlauben, islamistische Hintergründe anzunehmen und damit das Ergebnis einer Ermittlung, die erst noch erfolgen soll, zu präjudizieren?
Des Wortgeplänkels ungeachtet könnten Sie vielleicht bitte erklären, warum und wie Sie meinen, logische Fehlschlüsse und unzulässige Verallgemeinerungen sowie Behauptungen gegen die empirisch verfügbare Evidenz, derer sich die Medien in diesem Fall (und nicht nur diesem) schuldig machen, verteidigen zu können, nur, weil es anscheinend um ein Thema geht, zu dem Sie ebenfalls eine vorgefasste Meinung haben (denn sonst würden Sie ja nicht meinen, diese Fehlschlüsse etc. verteidigen zu müssen, oder habe ich Sie da falsch verstanden?). Oder anders gefragt: Wie kommen Sie auf die Idee, dass Fehlschlüsse, unzulässige Verallgemeinerungen und Wunschdenken in diesem Fall irgendwie trotzdem richtig sein könnten, auch wenn sie logisch falsch sind und empirisch nicht begründet werden können? Das ist hoch höchst seltsam …!
An die “Daumen-Runter”-Wähler:
Wie, bitte, kann man allein schon die Frage nach einer Begründung dafür, dass jemand einen Fehlschluss irgendwie trotzdem “richtig” findet, negativ bewerten?!?! Sie sind noch ganz bei Sinnen???
Michael, schau Dir die Bewertungssterne an!
Wenn es um Inhalte geht, die man irgendwie mag, weil sie einem Identität geben und – wie im Text beschrieben – das Gefühl von persönlicher Wichtigkeit, dann haben es einige unserer Leser plötzlich nicht mehr so sehr mit der Logik und sind im Stande, Fehlschlüsse und unzulässige Verallgemeinerungen irgendwie doch “richtig” zu finden. Ach ja, der Kampf der Ratio gegen die Emotionen …!
Liebe Heike,
ich schau mir die Sterne immer an, jeden Abend im klaren Waliser Himmel (wanna join me?).
Die Blogsterne scheinen mir ein gutes Abbild dafür zu sein, wie sehr ein Thema emotional aufgeladen ist und wie hilflos manche ihren Emotionen ausgeliefert sind, die sie weder begründen noch in Worte fassen können. Und damit sich diejenigen nicht so hilflos fühlen und ihre Wut am Monitor auslassen müssen, geben wir Ihnen die Gelegenheit, eine schlechte Bewertung abzugeben, das erleichtert und hat fast die Funktion von einem Orgasmus… oder auch nicht nur fast.
Dieser Beitrag ist mutig, deshalb verdient er Zustimmung. Er ist mutig deshalb, weil er sich einer Gefahr aussetzt, für die er nichts kann, der sich auszusetzen aber das Problem erst deutlich macht, um das es geht: Bisher ist NICHTS über den Tathintergrund bekannt. Dass der Täter aus einer islamistisch motivierten Haltung heraus handelte, ist z.Z. weder beweisbar noch widerlegbar.
Mehr noch: Allein die Frage, ob der Täter Islamist geweisen sein könnte, verrät schon Voreingenommemnheit ähnlicher Art wie der, durch die in Deuschland die Morde der NSU lange Zeit Bandenkämpfen unter “Ausländern” zugeschrieben wurden. Kriminalistisches Vorgehen muss von real vorhandenen Spuren ausgehen, nicht von einer die Lösung schon vorwegnehmenden Interpretation. Darauf noch einmal hinzuweisen, ist das Verdienst dieses Betrags.
Mutig ist er deshalb, weil die polizeiliche Recherche irgendwann zu einem Ergebnis führen kann. Wenn diese korrekt durchgeführt war, KANN das Ergebnis auch ein Täter mit islamistischer Motivation sein. Bei Kurzschlussdenkern könnte dieser Beitrag dann als widerlegt und erledigt gelten.
Umso wichtiger ist er, denn er verlangt gerade in dieser Situation der Ergebnisoffenheit nichts anderes, als methodisch und logisch sauber vorzugehen. Egal, welches Ergebnis es geben wird: Entweder es ist logisch sauber (also brauchbar) oder von Vorurteilen verfälscht (also nicht brauchbar).
Deshalb für alle Kurzschlussdenker: Auch durch einen islamistisch eingestellten Täter wäre dieser Beitrag nicht widerlegt. Er ist bestätigt, wenn wirklich offen für alle denkbaren Möglichkeiten den Spuren zu dem Ergebnis nachgegangen wird, das sich aus ihnen ergibt – unabhängig von jeglicher Vorannahme durch danebenstehende Vermuter und Räsonnierer.
Natürlich. Man kann selbstverständlich auch alle bisherigen Erfahrungswerte ignorieren. Wenn jemand plattgefahren mit 4 Reifenspuren auf dem Rücken auf der Landstrasse liegt, dann KANN er von einem Auto überfahren worden sein.
Vielleicht ist aber auch ein Flugzeug drauf gelandet. Oder ein Kangüruh mit Stiefeln auf Reifengummis drauf rumgesprungen.
Muß man halt abwarten, ist alles gleich wahrscheinlich und bisher genauso oft vorgekommen.
Auch wenn Sie mit ziemlich durchsichtigen Methoden, die Schopenhauer ausführlich hier beschrieben hat, versuchen, die Diskussion ins Lächerliche zu ziehen, was mehr Licht auf Ihre Vorurteile als auf den Diskussionsgegenstand wirft, so führte Ihr Argumentationsversuch, nähme man ihn ernst, nur dazu, dass man den Fehlschluss der Bejahung des Konsequens mit den Problemen eines Induktionsschlusses vertauscht, von denen selbst seine heftigsten Befürworter wie Bertrand Russell meinen, er gebe bestenfalls eine Wahrscheinlichkeit an. Und nun ist es an Ihnen, aufgrund der bisherigen Ermittlungsergebnisse, die Wahrscheinlichkeit eines islamistischen Attentats zu belegen. Das ist natürlich schwieriger als die Sophisterei, der Sie bislang huldigen.
Möglicher Weise sind Sie gar nicht Martin, sondern jemand, der nur so tut, um Martin als jemand zu diskreditieren, der nicht versteht, wovon Sie wollen, dass Martin nicht geglaubt wird, dass er es versteht.
Verstehen Sie das Problem?
Die Lösung einer Frage ergibt sich nicht daraus, dass man die Antwort zu kennen glaubt, man muss vom Problem ausgehen, nicht von der Antwort, die man gerade im Kopf hat.
Wenn mein Papagei den Hahn meines Nachbarn nachkräht, hilft es mir wenig, wenn dessen Nachbar glaubt, seine Kinder ließen ein Tonband mit Hahnengeschrei laufen, um ihn zu ärgern. Besser ist es, jeder füttert seien eigenen Papagei. Wenn man einen hat.
Wer aber keinen hat, der schweige lieber von Papageis.
Was?
Irgendwie habe ich den Faden verloren. Worum geht’s?!?
Und welche “Erfahrungwerte” sind das, bitte?
Zählen Sie tatsächlich zu Ihren “Erfahrungswerten”, was Sie in der Presse, der in Deutschland bekanntermaßen bloß eine Heroldfunktion, aber keine kritische Recherche-Funktion, erzählt bekommen? So naiv werden Sie doch wohl nicht sein. Nur – was sind denn dann Ihre “Erfahrungswerte”?
Und jenseits Ihrer persönlichen “Erfahrungswerte”, was auch immer sie sein mögen, gibt es Daten, d.h. Zahlen und Fakten, anhand derer sich das Risiko, dass jemand, der dem muslimischen Glauben angehört, einen Terroranschlag an öffentlichen Orten in Deutschland ausübt und dabei von den Aussagen des Koran angeleitet wird, einschätzen lässt. Dabei wäre dann von der Gesamtzahl der Muslime auf der Erde auszugehen, also von ungefähr 1,6 Milliarden (im Jahr 2014) Menschen, und ebenso von der völlig trivialen Tatsache, dass Gewalttäter gewöhnlich irgendeinen Grund für ihre Taten angeben, wobei zu fragen wäre, ob der angegebene Grund auch das Motiv für die Tat war oder nicht. In jedem Fall könnte man von der Gesamtzahl der Gewalttäter ausgehen, ihre angegebenen Gründe (sofern sie die noch angeben konnten, bevor sie erschossen wurden,) sammeln, und dann den Anteil der Kategorie “Aussagen im Koran” oder “überlieferte Aussagen des Propheten Mohammad” an allen angegebenen Gründen errechnen. Was, glauben Sie, käme wohl dabei heraus?!?
Abseits von Blog Sternen möchte ich meinen persönlichen Eindruck vermitteln der letzten zwei Tage – und persönlich ist natürlich nicht wissenschaftlich.
Die Mainstreammedien berichten von einem “weiteren Anschlag” auf die Meinungsfreiheit.
Bei dem “Anschlag” in Frankreich hat sich die gefühlte halbe westliche Welt in Paris zu einem Statement für Meinungsfreiheit versammelt.
In Deutschland wird die Versammlungs und Meinungsfreiheit mit den Füßen getreten.
Sei es durch terroristische Warnungen, sei es durch fehlenden Schutz der Behörden gegen Gegendemonstranten, die staatlich legitimiert (und finanziert) in verbrecherischerweise gegen Mitmenschen auftreten.
In Dänemark – eben in Radio – hält die Ministerpräsidenten vor dem Land eine Rede, als ob
100.000 Hunnen eingeritten werden und gibt weltweit Statements aka Durchhalteparolen, als ob Dänemark kurz vor Fall ist, während Hollande in Frankreich stante pede zum nächsten jüdischen Friedhof eilt, weil vandaliert wurde.
So dann kommt die nächste Nachricht, die ISIS schächtet 20 koptische Christen youtubegerecht und Nethanjahu in Israel ruft weltweit alle Juden zu Heimkehr auf..
Dieser Aufruf führt seitens der Politik wiederum dazu, sich zu der jüdisch christlichen “Wertegemeinschaft” zu bekennen – und heute Abend erzählt uns Maischberger und Konsorten, wann und wo welche Lichterkette gegen Rechts zu organisieren ist – danach
der nächste Talk – Motto “Karneval und Islam”
Was derzeit abgeht ist extrem krank..
Und was genau ist krank daran, warum und was ist der Auslöser?
Unabhängig von obigen Hin- und Herüberlegungen um korrekte Wortverpackungen wage ich anzumerken, dass baldigst damit zu rechnen sein wird, das Mode-Wörtchen “radikalisiert” in der Berichterstattung unserer geliebten Presse vorzufinden. Für mich das Unwort des Jahres 2015, was immer uns damit in möglichen Nuancen und Färbungen berichtet werden soll.
Ich wollts ja nur mal anmerken. :-))))
Lotta
Hat dies auf psychosputnik rebloggt und kommentierte:
Das Mantra nicht vergessen: “Hat aber nichts mit Islam zu tun, denn Islam ist eine fredliche Religion der Liebe!”