Endlich freier Handel: BREXIT macht’s möglich
Die ökonomische Literatur, die sich mit den positiven Effekten des freien Handels beschäftigt, füllt Bibliotheken. Jagdish Bhagwati hat seinen Teil dazu beigetragen. Aber lange vor Bhagwati den freien Handel gegen jede Form von Protektionismus verteidigt hat, haben Ökonomen die Vorteile eines Handels ohne Schranken dargelegt:
„The merit of free trade was discovered and disclosed by Adam Smith … The rationale for free trade is thus over two centuries old. Building his case on the gains from trade to be had from specialisation reflecting the division of labour, Smith had the essence of the argument right. But it was left to David Ricardo to clinch the case formally. Ricardo used a stripped-down model … to show that both countries could gain from trade via specialisation” (Bhagwati, 2003: 3-4).
Die Nutzen, die freier Handel bringt, sie basieren vornehmlich auf der Spezialisierung: Rohstoffe kommen nur in bestimmten Ländern vor, Unterschiede in Klima, Arbeitsmarkt und Ressourcenausstattung resultieren in komparativen Vorteilen und die Spezialisierung auf die Produktion bestimmter Waren, ermglicht Economies of Scale, also Lerneffekten, die dazu führen, dass höhere Stückzahlen zu immer geringeren (Arbeits)Kosten produziert werden können. Wer die rasante Verbilligung von Computern oder Smartphones verfolgt hat, der hat ein Lehrbuch-Beispiel für Economies of Scale. Wer das billige t-Shirt aus China trägt, ein Lehrbuch-Beispiel für den komparativen Vorteil, der sich z.B. über geringe Arbeitskosten erreichen lässt.
Freier Handel kommt entsprechend immer Konsumenten und Arbeitern zugute. Erstere können durch freien Handel aus einem großen Angebot wählen, und zwar zu geringen Preisen. Letztere erhalten durch freien Handel die Möglichkeit, sich ein Auskommen zu verdienen oder ein Unternehmen zu gründen, das am freien Handel partizipiert.
Diese Idee des freien Handels, sie war einmal die treibende Kraft der Europäischen Union. Das war, bevor die Europäische Kommission damit begonnen hat, den europäischen Markt gegen Produzenten aus aller Herren Länder abzuschließen, bevor die gemeinsame Agrarpolitik eingeführt wurde, um internationale Märkte mit billigen Agrarprodukten zu überschwemmen und gleichzeitig den EU-Markt zum Hochpreismarkt zu machen, auf dem Produzenten höhere Preise für europäische Agrarprodukte zahlen müssen als die Käufer der gleichen Agrarprodukte in China oder auf Tuvalu. Es war, bevor die Europäische Kommission freien Handel in einer Flut von Regulationen, Zöllen, Tarifen und Direktiven erstickt hat und Abkommen über den freien Handel zwischen der EU und Drittstaaten wie Kanada, den USA oder Indien zur geheimen Verschlusssache wurden, die in manchen Fällen zur never ending story zu werden drohen.
Kurz: Die Idee des freien Marktes, sie wurde von der Europäischen Kommission so lange harmonisiert, bis nur noch Protektionismus übrig geblieben ist.
Und deshalb ist der BREXIT für viele eine Befreiung.
Seit neun Jahren, neun Jahre (!sic), verhandelt die EU-Kommission mit Indien über ein Handelsabkommen. Vergeblich und ohne Aussicht auf Erfolg, schon weil der europäische Agrarmarkt einer Einigung im Weg steht. Nun gibt es für Indien einen Silberstreif am Horizont: Jayant Sinha, Vize-Finanzminister von Indien sagt: “The UK is going to look to build its relationships with the rest of the world, and will seek to pursue new opportunities with us.” Neuseeland, Australien, Kanada, Ghana, Island, die USA, Mexiko, Südkorea, die Schweiz, sie alle stehen bereit, um mit dem Vereinigten Königreich ein Handelsabkommen, das den freien Handel erlaubt, abzuschließen. Und wir freuen uns auf all die Waren, die infolge der entsprechenden Abkommen, u.a britische Supermärkte bereichern werden.
Wenn der EU-Protektionismus erst einmal gewichen ist, werden wir uns die Augen über all die Waren reiben, die nun ungehindert eingeführt, verkauft und gekauft werden können. Und wir sagen voraus, dass spätere Generationen auf den 23. Juni 2016 als den Tag zurückblicken werden, an dem die Starre, Stagnation und Reglementierung der Flexibilität, den Chancen, dem Neuen und der Freiheit offener Märkte gewichen sind.
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