Theologen erfinden ein Recht auf Gesundheit: Himmel hilf

Heutzutage hat ja jeder ein Recht auf irgend etwas: Ein Recht auf Arbeit, auf Bildung und neuerdings auch auf Gesundheit. Letzteres findet sich in einer Pressemeldung der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg, die eine Tagung einer „internationalen Forschergruppe zu Religion and Human Rights“ zum Gegenstand hat:

„[1] Welcher Lebensstandard soll allen Menschen gleichermaßen garantiert werden? [2] Welche Minimalansprüche soll es geben, um die Würde des Einzelnen zu achten? [3] Mit Blick auf gegenwärtige Ereignisse wie die Flüchtlingsproblematik und die Finanzkrise gewinnen diese Fragen zunehmend an Brisanz.

[4] Grundlegende Menschenrechte wie das Recht auf Arbeit, auf Bildung und auf Gesundheit geraten zunehmend unter Druck.“

Wenn man diese Sätze liest, könnte man sich in jeder Zeile die Haare raufen oder doch zumindest ernste Zweifel anmelden. Es fängt in der ersten Zeile damit an, [1} dass eine höhere Macht „allen Menschen“ etwas garantieren will. Ein ausgemachter Blödsinn, der nur einem sozialistischen Gehirn einfallen kann, das umverteilen will, was von anderen erwirtschaftet wurde. Und im zweiten Satz geht es weiter: [2] Die Würde des Menschen wird durch Minimalansprüche gesichert. Das kann nur jemand schreiben, der denkt, die Würde von Menschen sei etwas, was man ihnen verleiht, nichts, was Menschen sich selbst erarbeiten müssen. Solche Ansichten sind wiederum kein Wunder in einer Gesellschaft, in der Rechte verteilt werden, ohne dass sie mit Pflichten verbunden sind und in der es normal geworden ist, dass Menschenwürde zugeschrieben und nicht etwa erworben wird.

Geht man von derart falschen Prämissen aus, die letztlich auf eine grundsätzliche Enteignung und Entmündigung von Menschen hinauslaufen, denn das, was Menschen sich erarbeiten, ist generell umverteilbar und das, was sie für sich entscheiden, generell irrelevant, denn Würde wird verliehen, nicht erarbeitet und Leistung ist nicht individuell, sondern für das Kollektiv, [3] dann ist es kein Wunder, dass mehr Mäuler, die gestopft werden müssen, zum Problem werden, weil sich zwangsläufig durch mehr Mäuler der „garantierte Lebensstandard“ für alle reduzieren muss, wenn nicht diejenigen, die leisten, mehr leisten und dann ist es auch nicht verwunderlich, dass im dämmrigen Geist theologischer Heilslehrer die Finanzkrise zum Problem wird, denn diejenigen, die ihre Kenntnisse von Ökonomie von EZB und Bundesregierung beziehen, sind immer noch der Meinung, wir seien mitten in einer Finanzkrise.

Tatsächlich sind wir mitten in einem der größten Umverteilungsspektakel, das die Menschheit je gesehen hat, in dem sich Regierungen und Staaten, die Schulden aufgehäuft haben, mit billigem Geld gesundstoßen, das sie wiederum ihren Bürgern enteignen, denen nicht einmal mehr ein paar Prozent Zinsen auf ihr Erspartes gewährt wird. Diese Umverteilung trifft die sogenannten kleinen Leute und diejenigen, die viel Geld auf der hohen Kante haben. Das scheint beabsichtigt zu sein, weil eine arme Bevölkerung leichter zu manövrieren ist als eine reiche, die Alternativen zum Dasein im Kümmerland hat.

What living standard means for some …

Das bringt zurück zur Frage des Lebensstandards, der allen gewährt werden soll und über dessen Höhe sich eine Reihe von sozialistischen Theologen anscheinend berufen fühlt, zu diskutieren, weil grundlegende [4] „Menschenrechte wie das Recht auf Arbeit, auf Bildung und auf Gesundheit … zunehmend unter Druck“ geraten würden.

Klammern wir die Gesundheit für den Moment aus, dann ist festzustellen, dass die Gesellschaft, deren Mitglieder sich an einem Recht auf Arbeit oder Bildung ausrichten lassen, eine an Ärmlichkeit kaum zu überbietende Gesellschaft ist. Denn die Umkehrung dieses gönnerhaften Zugeständnisses eines Rechts auf Bildung und Arbeit ergibt Individuen, die ohne die wohlwollenden Retter ihrer individuellen Existenz weder Arbeit noch Bildung hätten. Nun haben sie zwar weiterhin beides nicht, aber sie haben ein Recht darauf. Wen außer Theologen kann man mit derart hohlen Phasen fangen?

Brauchen Sie jemanden, der ihnen gnädigerweise ein Recht auf Arbeit oder Bildung einräumt? Oder sind Sie eigenverantwortlich und selbständig genug, um Arbeit zu suchen und zu finden und Bildung zu erwerben?

Moderne Staaten und ihre Helfershelfer, dieses Mal im Gewandt von Theologen, sind Meister im Umkehren der Verhältnisse. Bürger werden mit Rechten ausgestattet, um die Hierarchie dessen, der gewährt (der Staat) und derer, die froh sein müssen, gewährt zu bekommen (den Bürgern) zu zementieren. Und seltsamerweise wird damit das Bild der Volksgemeinschaft, der Gemeinschaft als Organismus, das doch angeblich überwunden sein soll, festgeschrieben. Jeder hat seinen Platz. Der Platz wird vom Staat garantiert. Aber wehe jemand kommt und schert aus, strebt nach einem anderen, als dem garantierten Lebensstandard, will niemanden, der ihm Rechte gewährt, weil er als Mensch Naturrechte hat, über die kein Staat befinden kann, weil er sich als Mensch nicht entmündigen lassen will. Ein solcher jemand ist natürlich, richtig: rechts!

… and what it means for others. Source

Und weil er rechts ist, deshalb hat er auch kein Recht auf Gesundheit. Der Aberwitz des Rechts auf Gesundheit, das man in Würzburg an der Julius-Maximilian-Universität zu diskutieren scheint, macht sehr deutlich, worum es in der ganzen Diskussion um Rechte und um Lebensstandard geht. Nicht darum Menschen zu „empowern“, wie es so schön heißt, sie zu Schmieden ihres eigenen Glückes zu machen, sondern darum, sie zu versklaven, sie zu Rechteinhabern zu machen, die sich mit einem mickrigen Lebensstandard, den Theologen in Würzburg diskutieren und etliche adipöse Politiker festsetzen zufriedengeben. Das Recht auf Gesundheit ist insofern nur der aberwitzige Endpunkt einer versuchten Versklavung, gemäß dem Motto. Wer sich mit einem Recht auf Arbeit oder einem Recht auf Bildung abspeisen lässt, der frisst auch das Recht auf Gesundheit und denkt, sein mickriger Lebensstandard, der ihm als Untertan garantiert wird, komme mit ärztlicher Betreuung.

Leider scheitert das Recht auf Gesundheit wie alle Rechte an der Realität. So wie das Recht auf Gesundheit wenig nützt, wenn man mit einem Lungentumor gesegnet ist, so nutzt das Recht auf Bildung nichts, wenn in Bildungsinstitutionen keine Bildung, sondern Indoktrination angeboten wird, Indoktrination zum willigen Sklaven des Staates, der glaubt, es gebe Rechte ohne Pflichten und denkt, Erstere bekomme man verliehen, weil man sich als guter und braver Staatsbürger ausgewiesen hat, als Sklave, ganz so, wie die Herren über die Sklaven, Erstere in der Hierarchie oben, Letztere unten, also Untermenschen zu Herrenmenschen, es sich gewünscht haben.

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