Stalinistisch besetzte Zone: die neueste Soap Opera von der Uni-Marburg

Großes Kino in Marburg. Eigentlich könnte man sich zurücklehnen, ein kaltes Ale zur Seite, eine Packung Chips in der Hand und ein breites Grinsen auf den Lippen, und der Komödie im x-ten Akt, die gerade wieder an der Universität Marburg gegeben wird, als einer Art Reality Show derjenigen, die es nicht in die IQ-Leistungsklasse derer geschafft haben, die man eigentlich an Hochschulen erwarten würde, beiwohnen.

Aber diese Irren machen sich nicht nur lächerlich, sie zerstören Wissenschaft und kosten Steuerzahler Unsummen, die angesichts dessen, was neuerdings als Erkenntnis gilt, nicht zu rechtfertigen sind. Wenn man den Fachbereich für Gesellschaftswissenschaften der Universität Marburg schließen würde, würde es außerhalb der Universität jemand bemerken? 

Wir halten jede Wette, dass es niemand bemerken würde. 

Wie auch immer, nehmen wir dennoch Chips und Ale zur Hand and let the entertainment begin:

Hier findet sich das Drehbuch.

Die Besetzung der Hauptrollen ist, wie man das gewohnt ist, wenn es darum geht, Wissenschaft zu verunmöglichen. Das Autonome Schwulenreferat, die LINKE und der Asta regen sich gemeinsam auf. Wer die Hauptrolle unter den Hauptrollen spielt, ist eigentlich egal. Der Irrsinn, der am Ende herauskommt, ist derselbe, denn das Drehbuch, es variiert in keiner Weise.

Immer geht es darum, jemandem den Mund zu verbieten. Ob es Werner J. Patzelt ist, Ulrich Kutschera, Bernd Lucke oder, wie in der Serie der Soap Opera, die gerade in Marburg gedreht wird, Susanne Schröter, immer ist es jemand, der aufgrund seiner wissenschaftlichen Expertise etwas sagt, was die weinerlichen Hauptdarsteller nicht hören wollen.



Sie wollen nichts hören, was sie für Rassismus halten. Alice Schwarzer gilt den Marburgern als Rassist, ist sie ihnen doch in “der Vergangenheit” mit “rassistischen Aussagen” aufgefallen. Die Blockwarte vergessen nichts. Das ist ein Chips wert.

Sie wollen nichts hören, was sich gegen Muslime richten könnte, denn alles, was Muslime kritisiert, gilt ihnen als “anti-muslimisch-rassistisch”. Ob das anti-muslimische oder das rassistische Moment überwiegt, ist unbekannt, aber in den Kreisen, in denen sich die Hauptdarsteller bewegen, ist es immer einen zusätzlichen Brownie-Punkt für gekonntes Anschleimen wert, wenn man einen Gegner mit doppelter Verfehlung belegt, mit dem, was man für eine Verfehlung hält.  Zweiter Chips. 

Sie wollen nichts anti-feministisches, anti-genderistisches hören, denn Frauen gelten ihnen als vom Patriarchat zu befreiende Krone der Schöpfung. Das ist einerseits primitiver Sexismus, andererseits einen Schluck Ghostship wert.

Die Liste dessen, was sie nicht hören wollen, ist beliebig verlängerbar, sie wollen eigentlich gar nichts hören, was dem, was sie für ihre eigene Meinung halten widerspricht, der Meinung die sie zwar nicht begründen können, aber nun einmal haben, ja, selbst sie “haben etwas” und daran klammern sie sich mit aller Anstrengung, zu der sie fähig sind. Denn es gefährdet ihren Glauben. Und dieser Glaube sagt, dass sie gar nichts anderes als den ewigselben Katechismus hören müssen, denn sie wissen durch diesen Katechismus schon alles. Und weil sie schon alles wissen, und die normalen Zweifel, die normale Menschen haben, wenn sie Aussagen über die Zukunft machen sollen, bei ihnen nicht greifen, deshalb schreiben sie Blödsinn wie diesen:

“Wir denken nicht, dass Schröters Vortrag ein sachlicher, wissenschaftlich wertvoller Beitrag zur Thematik sein wird, sondern befürchten, dass dieser Vortrag von Populismus und rassistischen Pauschalurteilen geprägt sein wird”.

Was machen diese Persönchen, deren anti-wissenschaftliche Haltung nur noch von ihrem Narzissmus übertroffen wird, an einer Hochschule? Wieso können sie, die keinerlei Interesse an Wissenschaft haben, an einer Hochschule Steuerzahlern zur Last fallen? Kann man es dem Maurermeister, der von morgens bis abends körperliche Arbeit verrichtet oder dem Müllfahrer, der bei Wind und Wetter den Abfall anderer entsorgt, zumuten, diese Persönchen mit seinen Steuern zu finanzieren? Wir glauben, man kann es nicht und sind der Ansicht, das Hochschulsystem müsste einer grundlegenden Finanzreform unterzogen werden (Vorschläge dazu haben wir in Hülle und Fülle). Aber die Mittelschicht, die ihre Kinder an Hochschulen parkt, oft genug, um sie endlich aus dem Haus zu haben, wird sich die Finanzierung ihres Nachwuchses durch die Arbeiter vermutlich nicht nehmen lassen. 



Doch zurück nach Marburg.

Erst ein Schluck Ale, dann ein Chip, dann eine Geschichte vom Philosophen-Onkel. Also, ihr kleinen Kindlein, die ihr Angst vor anderen Menschen und vor allem vor deren anderer Meinung habt und einer Religion anhängt, die Euch einredet, ihr wüsstet schon alles: Es gab einmal einen Philosophen, der hieß Bertrand Russell. Bertrand Russell war ein begabter Philosoph, ja ein großer Philosoph. Weil er in Wales geboren wurde, hatte er keine andere Wahl als ein großer Philosoph zu werden. Der große Philosoph Russell war mit Zeitgenossen konfrontiert, die nicht verstanden haben, was ein induktiver Fehlschluss ist. So wie ihr das nicht versteht. Um zu zeigen, was ein induktiver Fehlschluss ist, hat er folgende Geschichte erzählt: Es war einmal ein Truthahn. Der Truthahn lebte mit vielen anderen Truthähnen auf einem Truthahnhof. Der Truthahn war ein kluger Truthahn. Schon nach wenigen Tagen der Beobachtung hat er gemerkt, dass immer zur selben Zeit am selben Ort Futter für ihn bereit lag. Kurz nachdem er dies bemerkt hat, war er immer schon zur Stelle, wenn der Bauer ihm sein Futter brachte. Er war eben ein kluger Truthahn, der die Zukunft auf Grundlage dessen, was er aus der Vergangenheit zu wissen glaubte, gut vorhersagen konnte. Bis ihm eines Tages der Hals durchgeschnitten wurde und er folglich kein Futter mehr bekam. Er endete als Weihnachtsbraten.

Und die Moral von der Geschicht’ was ihr denkt, dass “Schröters Vortrag” bringen wird, könnte dazu führen, dass ihr als Weihnachtsbraten endet. 

Figurativ natürlich.
Als Vegetarier lehnen wir  Weihnachsbraten mit und ohne studentischen Bestandteilen ab.
Deshalb ein Chips und ein Schluck Ale.

Übrigens ist eine Hochschule ein Ort des Lernens. Was ein induktiver Fehlschluss ist, haben die Persönchen in Marburg nun vielleicht verstanden. Aber wir haben Zweifel: Marburg scheint nicht wirklich ein Ort zu sein, der Denken befördert. Und deshalb gibt es hier zwei Dinge, die nicht vereinbar sind: Diejenigen, die denken, sie wüssten schon alles und die ihr eingebildetes Wissen zur Grundlage ihrer Ablehnung von Personen, Vorträgen und was auch immer an Neuem sie treffen ereilen, machen, sind lernunfähig. Lernunfähige sind nun wirklich die Letzten, die an Hochschulen geduldet werden können, denn Hochschulen sind der Idee nach Orte des Lernens. Wer des Lernens nicht fähig oder nicht willig ist, ist daher fehl am Platze.

Das bringt uns zurück zur Frage: Würde es jemand bemerken, wenn der Fachbereich “Gesellschaftswissenschaft” der Universität Marburg geschlossen würde? Wir glauben nach wie vor, dass es niemand bemerken würde, außer dem Asta und der LINKEN, die dann plötzlich weniger Menschenmaterial an der Hochschule vorfinden würden und sich neue “VertrauensprofessorenVertrauensprofessorinnen” suchen müssten. Es mag, als Kompromissvorschlag, auch ausreichen, das Institut für Politikwissenschaft zu schließen. Das hat einerseits nichts mit Politikwissenschaft zu tun und scheint andererseits geradezu ein Anker für diejenigen zu sein, die nichts anderes können, als anti- zu sein und zu stammeln und das Denken zu verweigern.

Das finden Sie radikal?
Nun, das Trockenlegen eines Sumpfes ist eine für den Sumpf radikale Angelegenheit, kein Zweifel.

Prost!




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