Die Metamorphose der Hochschule zum ideologischen Shithole
Plötzlich wird im Bundestag über Meinungsfreiheit an Hochschulen diskutiert. Die FDP hat die aktuelle Stunde beantragt, weil Christian Lindner vom Präsidenten der Universität Hamburg ausgeladen wurde, jenem Präsidenten, an dessen Universität Folgendes zur Normalität geworden ist:
Wer hätte gedacht, dass diese Szenen im Jahr 2019 Normalität an deutschen Universitäten darstellen. Der Plural ist hier bewusst gewählt, denn Hamburg ist kein Einzelfall. Wir haben in der Vergangenheit über unzählige vergleichbare Vorfälle berichtet, die an deutschen Hochschulen, an denen der ideologische Mob, wie oben dokumentiert, ungehindert schalten und walten kann, normal sind.
Alle diese Vorfälle sind bekannt, haben aber in keinem Fall dazu geführt, dass Politdarsteller oder gar Kollegen den betroffenen Wissenschaftlern zur Seite gesprungen sind. Dies ist auch im aktuellen Fall, in dem es um Bernd Lucke geht, der den Fehler gemacht hat, an Meinungs- und Vereinigungsfreiheit zu glauben, das herausragende Merkmal. Wer die Studenten in den Videos oben betrachtet, die keinerlei Anstalten machen, ihre Veranstaltung gegen den Mob zu verteidigen, deren erster Gedanke ist, mit dem Smartphone zu filmen, was geschieht, die so wenig wie die Kollegen von Bernd Lucke, denen offenkundig das Rückgrat abhanden gekommen ist, auf die Idee kommen, sich vor Lucke zu stellen, wer diese Studenten betrachtet und die gewöhnliche Untätigkeit bei denen, die es angeht, hinzunimmt, der muss sich nicht darüber wundern, dass deutsche Universitäten zu ideologischen Shitholes werden. Bezeichnend ist auch, dass nicht einmal die Studenten in der Vorlesung auf die Idee kommen, sie hätten ein Recht darauf, die Vorlesung in Makroökonomie von Lucke zu hören, wenn schon keinem Politdarsteller einfällt, dass Steuerzahler das finanzieren, was der Mob in Hamburg verhindert.
Nun, nachdem der Mob bei Ihnen klopft, nun plötzlich sind die Vertreter der Mainstream-Parteien aufgeschreckt und halten eine „aktuelle Stunde“ ab, die Wolfgang Kubicki für seine Fraktion, wie folgt beginnt:
„Liebe … Kollegen, wir können bezweifeln, dass die Aktivisten, die unseren Kollegen Thomas de Maizière am Montag an einer Lesung in Göttingen hinderten, dabei Besucher bepöbelten und anrempelten, Artikel 1 unseres Grundgesetzes im Sinn hatten. Wir müssen bezweifeln, dass diejenigen, die Bernd Lucke in Hamburg an seiner Vorlesung hinderten, ihn schubsten und als Nazischwein beleidigten, seine Menschenwürde achteten, …. All diese Vorkommnisse sind keine Lappalien.”
Nun, die Vorkommnisse sind keine Lappalien, und sie sind nicht neu. Sie sind die Wiederholung eines Phänomens, das die Politdarsteller, das es sich bislang nicht selbst getroffen hatte – nicht zur Kenntnis genommen haben. Es wäre ein Leichtes gewesen festzustellen, dass an deutschen Hochschulen ein Aktivisten-Mob herangezüchtet wird.
Wir haben ein wenig in unserem Fundus gestöbert und ein paar Highlights aus einer großen Zahl von Beiträgen über Versuche von ASta und linken Studentengruppen, Meinungsfreiheit einzuschränken, Persönlichkeitsrechte zu missachten und vieles mehr, zusammengestellt.
Es ist ein Zeitstrahl daraus geworden, der im Jahr 2011 mit Martin von Creveld und der Universität Trier beginnt, die auf Druck von Studenten, den renommierten Militärwissenschaftler gebeten hat, der Universität Trier als Visiting Fellow doch fern zu bleiben.
Wir geben hier in aller Brutalität die Verfehlungen, die von Creveld zur Last gelegt wurden und dazu geführt haben, dass er seine Stelle als „Visiting Fellow“ nicht antreten konnte, wieder:
So soll van Creveld z.B. gesagt haben: “Diskussion über Feminismus ist keine wissenschaftliche Diskussion, sondern ein politisches Thema mit Fussnoten”, “Ohne Frauen, die sich verführen lassen, hätte es weder Kriege noch Kriegsspiele gegeben”. Spiegel-Online weiß noch zu ergänzen, dass van Creveld gesagt haben soll, Frauen würden es genießen, dabei zuzuschauen, wie Männer sich gegenseitig abschlachten. Weitere belastende Äußerungen gegen van Creveld werden auf Querelles-net in einer Rezension seines Buches “Frauen und Krieg” zusammengetragen: Krieg und Kampf gehöre nicht zur Rolle von Frauen. Sobald Frauen in namhafter Anzahl bestimmte Berufe infiltrieren, sinkt das Prestige der Berufe und deren Effizienz.
Weiter geht es mit dem Nukleus des Zerfalls deutscher Hochschulen, der Humboldt-Universität, von der in den letzten Jahren so viele Idiotien ausgegangen sind. Wer sich dafür interessiert, der kann nach Humboldt-Universität bei uns suchen und ausgiebig fündig werden. Es beginnt 2014 mit Schreien und Johlen, um eine Vorlesung, in der u.a. Immanuel Kant behandelt werden soll, zu verhindern. Kant, das muss man wissen, ist von Berliner Studenten posthum zum Rassisten erklärt worden, weil Kant, wie Hegel übrigens auch (was zeigt, dass die Studenten sich des Einflusses, den Hegel auf Marx hatte, nicht bewusst sind) u.a. von Negern schreibe und alles, aus einer „weißen“ Perspektive betrachte. Der Wahnsinn ist unter Berliner Studenten schon 2014 weit verbreitet gewesen. Hier der Irrsinnim Originalton aus Berlin:
„Weltweit anerkannte Philosoph_innen wie Hegel, Rousseau oder Kant verbreiteten aus einer eurozentristischen weißen Perspektive rassistische Ansichten – so seien die Bewohner_innen von Afrika nicht reif genug für die Freiheit, daher wäre es notwendig, dass sie von den Europäer_innen „erzogen“ werden (Ayim 1992: 35, vgl. ebd. 1997: 127).“
Besonders in das Visier des studentischen Mobs an der HU-Berlin sind Jörg Barberowski und Herrfried Münkler geraten. Ersterer musste sich als„brauner Professor“ verunglimpfen lassen und seine Veranstaltugen gegen den studentischen Mob verteidigen, Letzterer hatte die Studenten-Stasi in seinen Veranstaltungen und konnte später unter„Münkler-Watch“ die Anklageschrift, die die studentische Inquisition auf Grundlage seiner aktuellen Vorlesung erstellt hatte, nachlesen.
Die gerade berichteten Geschehnisse datieren zurück in die Jahre 2014 und 2015.
Seit 2016 sieht sich Ulrich Kutschera im Fadenkreuz der studentischen Sauberfrauen. Kutschera kritisiert die Gender-Ideologie. Eine Häresie für die ideologischen Krieger, der nur mit heftigen Attacken, kontinuierlicher Überwachung und Strafanzeige begegnet werden kann. Wer in Deutschland vom Kanon dessen abweicht, was der studentische Mob für richtig hält, der merkt schnell, wie sehr Hochschulen wie Kassel bereits zu einem ideologischen Shithole geworden sind.
In Köln haben sich 2018 Studentenvertreter, das sind zumeist ewige Studenten, die ihre akademische Erfolglosigkeit durch politisches Engagement ausgleichen wollen, um sich Parteien als besonders gute Gesinnungsvasallen zu empfehlen, darüber erregt, dass sie bei zwei Bauarbeitern, die auf dem Unigelände tätig waren, t-Shirts von Thor Steinar sehen mussten. Derart ideologische Verfehlungen, die wohl als Ergebnis intensiver Beobachtung der Bauarbeiter, die den jeweiligen Studenten vollkommen fremde Tätigkeiten ausgeübt haben, entdeckt wurden, haben in Köln allen Ernstes die ideologisch Reinen beschäftigt, und sie hatten Konsequenzen für die Bauarbeiter. Das war im Jahre 2018.
Wir haben schon 2018 eine Zusammenstellung des ideologischen Aktivismus an deutschen Hochschulen angefertigt, in dem die Highlights zu finden sind. Hinzu kommen zwei Bonus Tracks aus Siegen und Leipzig, die wir unseren Lesern empfehlen.
Die letzte Station auf dem Weg nach Hamburg wollen wir in Dresden einlegen. Dort haben sich Studenten der Hochschule für Bildende Künste schockiert darüber gezeigt, dass die Leiterin der Bibliothek als Parteilose für die AfD für den Stadtrat in Meißen kandidiert. Das geht nicht. Nicht auf dem extra-demokratischen Campus in Dresden. Deshalb wurde demonstriert und gezetert und gejohlt.
Deutschlands Hochschulen 2019 – die Metamorphose zum ideologischen Shithole ist in vollem Gange.
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»Über dem runden Portal des alten Universitätsgebäudes in Hamburg lief ein Band aus Stein mit der in römischen Versalien gehaltenen Inschrift DER FORSCHUNG, DER BILDUNG, DER WISSENSCHAFT. Ironische Gemüter hatten das Gerücht in Umlauf gesetzt, die Frauenbeauftragte der Universität, Frau […], hätte die Inschrift als chauvinistisch denunziert und vom Präsidenten verlangt, daß dort DIE FORSCHUNG, DIE BILDUNG, DIE WISSENSCHAFT eingemeißelt würde.« D. Schwanitz (1995): Der Campus, S. 84
— Heute hätte sie bestimmt gefordert, dort FÜR GENDER, FÜR KLIMA, FÜR MIGRATION* als Graffiti aufzusprühen.
*) Oder ähnlichen bullshit (oder cowshit?).
In Hamburg hat schon vor 20 Jahren das Faustrecht um die Hörsäle gegolten. Und die Präsenzbibliotheken sind schlechter bestückt als die öffentlichen Bücherhallen (soweit diese von den Sozis nicht schon eingestampft wurden).
Durch die öffentliche Bücherhalle in Duisburg lies sich (vor einigen Jahren zumindest noch) schneller Literatur beschaffen als durch die Fernleihe in HH. Das sagt doch bereits viel aus über den verrotteten Zustand dieses Sozisumpfes.
Irgend wann, 70er Jahre, Uni-Regensburg, damals zwischen 500 und 1000 Studenten.
Vorlesungsbeginn, im h01, einziger größerer Hörsaal, soltte eine Jura-Vorlesung statt finden.
Beide Eingangstüren wurden von Linken blockiert mit der Begründung, heute sei Streik.
30-40 Hörwillige standen davor, blöd schauend und untätig, zukünftige Juristen halt.
Dann kam ein Student, Herkunft Bayerischer Wald , klein aber kräftig, schob sich nach vorn und stand vor einem hochgewachsenen, aber dürren Linken, schaute den von unten nach oben an und sprach: geh weg, sonst schlofst ei” (gehen Sie bitte zur Seite, sonst droht Ihnen Bewußtlosigkeit).
Der Linke wich, der Student und in der Folge alle anderen betraten den Hörsaal, die Linken verschwanden, die Vorlesung verlief ungestört.
Gibt es an den Universitäten denn nur noch Arschkriecher ?
April 1970 Uni HH. Kam gerade aus dem (nicht minder bekloppten) Ausland heim ins Reich. Wollte zum Unterricht im »Philosophenturm«: Alle Eingänge mit Tischen und Stühlen verrammelt. Davor ein paar Streikposten. Ich gehe auf die Eingänge zu, machte mich an den Möbeln zu schaffen. Da sprach mich ein verängstigter Student an, daß man über den Personaleingang auf der Rückseite in den Turm gelangen könne. Ich wollte aber durch einen der normalen Vordereingänge, also flogen die Möbel zur Seite und ich ging durch den frei gewordenen Vordereingang. Die Streikposten glotzten dumm. Im Unterrichtsraum angekommen, befanden sich mit mir zwei Studenten; der andere war durch den Hintereingang gekommen. Professor erschien und sagte, ab zwei Teilnehmer gebe es Unterricht. — Nächster Tag. Sah am Turm wieder aus wie am Vortag, aber doch nicht ganz: An der rechten Seite war jetzt, wenn auch nicht auf den ersten Blick sichtbar, ein Eingang schön passierbar frei, während die Streikposten weiterhin so taten, als ob alle geschlossen wären.
Cool, das wurde bei uns – wenn überhaupt – nur so am Rande behandelt … War das hauptsächlich an der Waseda, oder lief das landesweit ab? Und nur an den privaten, oder auch an den staatlichen? Fragen über Fragen … 🙂
An der Tôdai war es am schlimmsten. Da wurde ja sogar das Hauptgebäude in Brand gesetzt. Der Gipfel aller Demos war der Tag vor Kaisers Geburtstag, also vor dem 29. April damals.
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Haben diese linksverdrehten Gehirne an den Uni’s nichts anderes zu tun?
Ist dieser linke Virus ansteckend, das da alle mitmachen?
Ich weine mit euch. Dieses schreiende Unrecht!
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Aber es gibt Hoffnung: Es ist nur eine lautstarke, protegierte Minderheit. Die Masse wird eingeschüchtert mit drohenden Repressionen, zum Stillhalten wird allerorts geraten. Eure Pedition um die AA-Stiftung finanziell auszutrocknen haben über 20.000 gezeichnet. Folgenlos?
»Über dem runden Portal des alten Universitätsgebäudes in Hamburg lief ein Band aus Stein mit der in römischen Versalien gehaltenen Inschrift DER FORSCHUNG, DER BILDUNG, DER WISSENSCHAFT. Ironische Gemüter hatten das Gerücht in Umlauf gesetzt, die Frauenbeauftragte der Universität, Frau […], hätte die Inschrift als chauvinistisch denunziert und vom Präsidenten verlangt, daß dort DIE FORSCHUNG, DIE BILDUNG, DIE WISSENSCHAFT eingemeißelt würde.« D. Schwanitz (1995): Der Campus, S. 84
— Heute hätte sie bestimmt gefordert, dort FÜR GENDER, FÜR KLIMA, FÜR MIGRATION* als Graffiti aufzusprühen.
*) Oder ähnlichen bullshit (oder cowshit?).
Ähm, wie hat das bei der Kulturrevolution in China noch mal angefangen???
In Hamburg hat schon vor 20 Jahren das Faustrecht um die Hörsäle gegolten. Und die Präsenzbibliotheken sind schlechter bestückt als die öffentlichen Bücherhallen (soweit diese von den Sozis nicht schon eingestampft wurden).
Durch die öffentliche Bücherhalle in Duisburg lies sich (vor einigen Jahren zumindest noch) schneller Literatur beschaffen als durch die Fernleihe in HH. Das sagt doch bereits viel aus über den verrotteten Zustand dieses Sozisumpfes.
Irgend wann, 70er Jahre, Uni-Regensburg, damals zwischen 500 und 1000 Studenten.
Vorlesungsbeginn, im h01, einziger größerer Hörsaal, soltte eine Jura-Vorlesung statt finden.
Beide Eingangstüren wurden von Linken blockiert mit der Begründung, heute sei Streik.
30-40 Hörwillige standen davor, blöd schauend und untätig, zukünftige Juristen halt.
Dann kam ein Student, Herkunft Bayerischer Wald , klein aber kräftig, schob sich nach vorn und stand vor einem hochgewachsenen, aber dürren Linken, schaute den von unten nach oben an und sprach: geh weg, sonst schlofst ei” (gehen Sie bitte zur Seite, sonst droht Ihnen Bewußtlosigkeit).
Der Linke wich, der Student und in der Folge alle anderen betraten den Hörsaal, die Linken verschwanden, die Vorlesung verlief ungestört.
Gibt es an den Universitäten denn nur noch Arschkriecher ?
JA!🤮🤮🤮🤬🤬🤬
April 1970 Uni HH. Kam gerade aus dem (nicht minder bekloppten) Ausland heim ins Reich. Wollte zum Unterricht im »Philosophenturm«: Alle Eingänge mit Tischen und Stühlen verrammelt. Davor ein paar Streikposten. Ich gehe auf die Eingänge zu, machte mich an den Möbeln zu schaffen. Da sprach mich ein verängstigter Student an, daß man über den Personaleingang auf der Rückseite in den Turm gelangen könne. Ich wollte aber durch einen der normalen Vordereingänge, also flogen die Möbel zur Seite und ich ging durch den frei gewordenen Vordereingang. Die Streikposten glotzten dumm. Im Unterrichtsraum angekommen, befanden sich mit mir zwei Studenten; der andere war durch den Hintereingang gekommen. Professor erschien und sagte, ab zwei Teilnehmer gebe es Unterricht. — Nächster Tag. Sah am Turm wieder aus wie am Vortag, aber doch nicht ganz: An der rechten Seite war jetzt, wenn auch nicht auf den ersten Blick sichtbar, ein Eingang schön passierbar frei, während die Streikposten weiterhin so taten, als ob alle geschlossen wären.
Hier ein paar Eindrücke von 1969 aus dem nicht minder bekloppten Ausland:
https://www.flickr.com/photos/palmeir/albums/72157632141461510
Cool, das wurde bei uns – wenn überhaupt – nur so am Rande behandelt … War das hauptsächlich an der Waseda, oder lief das landesweit ab? Und nur an den privaten, oder auch an den staatlichen? Fragen über Fragen … 🙂
An der Tôdai war es am schlimmsten. Da wurde ja sogar das Hauptgebäude in Brand gesetzt. Der Gipfel aller Demos war der Tag vor Kaisers Geburtstag, also vor dem 29. April damals.