Neuer Extremismus: Deutsche Bundesstiftung Umwelt befördert deutschen Nationalismus

Wenn sich der Versuch, Umfragedaten so zu manipulieren, dass die eigenen ideologischen Lieblingsprojekte darin am besten wegkommen, mit dem Versuch, eine Legitimation für die eigenen Lieblingsprojekte zu inszenieren, in den Weg kommt, dann kommen dabei zuweilen erstaunliche Dinge ans Tageslicht. So freut man sich bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) derzeit über einen Nationalismus, der unter Jüngeren weitere Verbreitung findet als unter älteren. Soviel zur internationalen Völkergemeinschaft und zur Zukunft der EU.

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt ist 1990 geschaffen worden. Am 18. Juli 1990 hat sie der Bundestag als rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts errichtet und mit einem Stiftungskapital von 1,28 Milliarden Euro mehr als üppig ausgestattet. Das Kapital stammt aus dem Verkauf der Salzgitter AG (damals 2,5 Milliarden DM) und ist ein Beispiel dafür, dass schon unter Helmut Kohl Politiker keine Skrupel hatten, Geld aus Verkaufserlösen nicht an die rechtmäßigen Eigentümer zurückzugeben, z.B. als Steuerentlastung, sondern für ideologische Zwecke zu missbrauchen. Also wurde die DBU gegründet und ist fortan die reichste Stiftung im Umweltbereich weit und breit.



Es ist sicher kein Fehler, die DBU als Lobbyorganisation für Erneuerbare Energien und alle damit zusammenhängenden Technologien anzusehen. Wer einen Forschungsantrag, in dem die Nutzung der Kernenergie zur Bewältigung der “Klimakrise” – wir benutzen hier absichtlich DBU-Jargon – untersucht werden soll, zur Förderung einreicht, wird dies schnell bemerken. Aktuell sitzt die DBU auf einem Stiftungskapital von 2,24 Milliarden Euro und dies, obwohl seit 1991 rund 1,83 Milliarden Euro ausgegeben wurden, um 9.941 Projekte zu fördern. Mit der DBU hat sich der Bundestag eine Organisation geschaffen, die Mittel zur Förderung einseitiger klar auf das eng beschrieben Stiftungsziel:

“Förderung von Vorhaben zum Schutz der Umwelt unter besonderer Berücksichtigung der mittelständischen Wirtschaft. Sie fördert Projekte außerhalb der staatlichen Programme aus den Bereichen Umwelttechnik, Umweltforschung und Naturschutz sowie Umweltkommunikation.”

zusätzlich bereitstellt. Die DBU ist damit eine ideologische Konkurrenzveranstaltung zur Deutschen Forschungsgemeinschaft und ein El Dorado für Erneuerbare Energien Glücksritter.

Zum Stiftungsziel gehört es offenkundig auch, Meinungsforschungsinstitute wie Forsa dafür zu finanzieren, dass sie Umfrageergbnisse liefern, die geeignet sind, die ideologischen Ziele der Stiftung zu stützen bzw. zu befördern. Die Ergebnisse der neuesten dieser Umfragen, “DBU-Umweltmonitor: Corona-Folgen” sind gerade veröffentlicht worden. Im Wust der wissenschaftlich gesehen mehr oder weniger sinnlosen Einstellungsfragen, deren Wert sich ausschließlich daraus ergibt, dass ihre Ergebnisse politisch verwendbar sind, finden sich zwei Fragen, bei denen sich der Manipulator, der für die Formulierung der Fragen zuständig war, selbst ein Schnippchen geschlagen hat.

Beginnen wir zunächst mit einem Beispiel kruder Brachialmanipulation:

Falls es unter unseren Lesern Dozenten gibt, die nach Beispielen für manipulative Frageformulierungen suchen, hier haben sie hiermit ein Musterbeispiel.

Die Manipulationen, mit denen Befragte übertölpelt werden sollen, im Einzelnen:

  • Die “Klimakrise” wird den Befragten als Faktum untergejubelt, obwohl es keine Belege für eine “Klimakrise” gibt.
  • Dagegen gibt es Belege für eine Coronakrise, derzeit rund 285.000 weltweit Verstorbene.
  • Durch die Gleichsetzung beider angeblicher Krisen, soll die handfest spürbare Coronakrise ausgenutzt werden, um eine phantasierte “Klimakrise” zu legitimieren.
  • Die Frageformulierung ist leer: Was sind “Auswirkungen der Coronakrise”? Sind das wirtschaftliche Folgen, Folgen der Bevölkerungsverteilung, Insolvenz des Staates, Kriege. Es ist ein alter Trick derjenigen, die mit ihren Befragungen manipulieren wollen, den Antwortraum so breit und schwammig vorzugeben, dass sich jeder etwas Anderes darunter vorstellen kann und die verschiedenen Vorstellungen, die nichts gemein haben müssen, dennoch alle unter die Schwammigkeit der Formulierung “Auswirkungen” subsumiert werden können.
  • Ein Umfrageforscher der NICHT manipulieren will, stellt KONKRETE Fragen bzw. gibt KONKRETE Antwortvorgaben.
  • Der Zusatz von “langfristig” ergänzt die vollkommene Unbestimmtheit des inhaltlichen Antwortraums durch eine ebensolche des zeitlichen Antwortraums. Die Frage ist in hohem Maße manipulativ, hat keinerlei wissenschaftlichen, aber natürlich ideologischen Wert. Forsa scheint darauf spezialisiert zu sein, ideologische Gefälligkeitsumfragen zu vertreiben.

Derartige plumpe Manipulationen lassen keinen Zweifel darüber, welche Intention Auftraggeber und ausführendes Meinungsforschungsinstitut mit ihrer Umfrage verfolgen. Dass derartige Manipulationsabsichten zuweilen kräftig in die Hose gehen, zeigt das nächste Beispiel, in dem mit einer weiteren Todsünde wissenschaftlicher Befragung, einem weiteren Mittel zur Suggestion der richtigen Antwort an die Befragten gearbeitet wird: Mehrere Stimuli werden in eine Frage gepackt, so dass man aus gleich zwei Motiven dieselbe Antwort geben kann. Der Manipulator wählt dann den Stimuli der beiden Vorgaben aus, der ihm in den ideologischen Kram passt.

Aus ideologischer Sicht wird hier meisterhaft die irrationale Abneigung gegenüber fossilen Brennstoffen, die vor allem bei jungen Menschen verbreitet ist, eingesetzt, um eine Zustimmung zu einem verstärkten Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland herbeizufragen. Das ist natürlich eine Brachialmanipulation, aber wie die Ergebnisse zeigen funktioniert diese Manipulation und sie funktioniert vor allem bei jungen Menschen. Junge Menschen gehören auch zu denen, die aktiviert bzw. zu Aktivismus manipuliert werden, wenn es darum geht, die Europäische Union, jenes Fanal des Internationalismus und der Völkerverständigung begeistert zu feiern oder in anderer Weise gegen den furchbaren Nationalismus, der vor allem bei alten weißen Männern und Rechten, wie sie sich in der AfD finden, vorhanden sein soll, zu demonstrieren.



Umso erstaunlicher, dass dieselben jungen Menschen in der Befragung von Forsa als Nationalisten in Erscheinung treten, die Rohstoffe nicht aus fremden Ländern importieren wollen, sondern nach – wie man sagen könnte: erneuerbare Energien Autarkie streben. Das ist natürlich ein Hirngespinst. Nichtsdestotrotz wollen vor allem junge Menschen die Abhängigkeit von anderen Ländern reduzieren und eigene, nationale Energie, erneuerbare Energie versteht sich, produzieren. Plumper Nationalismus, kaum steigerbar, und das vermutlich unbeabsichtigte Ergebnis eines noch plumperen Manipulationsversuchs durch Forsa oder die DBU.

Grotesker Weise sind es vor allem “Anhänger der AfD”, die gegen Erneuerbare-Energien-Nationalismus, der so gar nicht mit den europäischen Werten vereinbar ist, immun zu sein scheinen:

“Nur die Anhänger der AfD halten es mehrheitlich nicht für erforderlich, den Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland verstärkt voranzutreiben, um weniger fossile Brennstoffe aus anderen Ländern einführen zu müssen”.

Schon lustig, wenn Umfragen in manipulativer Absicht solche der Ideologie des Auftraggebers kategorial widersprechende Ergebnisse produzieren und eine durchideologisierte Jugend zur Schau stellen, die das eigene Denken durch die Zustimmung zu den eingeübten Wohlfühlvokabeln ersetzt hat, denn würden die 85% der 14 bis 29jährigen, die hier zustimmen, denken, sie würden den Widerspruch zwischen Nationalismus, von dem man sie gelehrt hat, dass sie ihn ablehnen müssen und erneuerbaren Energien, von denen man sie gelehrt hat, dass sie sie begeistert begrüßen müssen, bemerken.

Und so kommt es, dass die DBU deutschen Nationalismus befördert.
Gut, dass die Umfrage natürlich nicht repräsentativ ist, wie all der Junk, der aus Umfrageinstituten geliefert wird.




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