501Y.V2: Fürchtet Euch nicht, denn Euch ist heute ein Impfstoff gegeben, in dem Staat Merkel

Ist es Ihnen auch schon aufgefallen?
Die Ähnlichkeit, ja Analogie der Dinge, die sich derzeit im Kontext von COVID-19 abspielen mit der Weihnachtsgeschichte?

“Und der Gesundheitsminister sprach zu ihnen: Fürchtet Euch nicht! Siehe, ich verkünde Euch große Freude, die allem Volk wiederfahren wird, denn euch ist heute der Impfstoff gegeben, welcher ist BNT162b2, das Vakzin, in dem Staat Merkels. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet eine Gestalt finden, in Schutzkleidung gewickelt eine Einwegspritze haltend. Und alsbald war da bei dem Gesundheitsminster die Menge der menschenrettenden Heerscharen, die lobten ihre Konzerne und sprachen:

Ehre sei den Steuergeldern in unseren Säcken und Gesundheit auf Erden und den Menschen ein Wohlverhalten.”

Die Dramaturgie verlangt natürlich noch nach dem, wovor sich Volk fürchtet. Wie ist es damit?

  • b.1.1.7
  • 501Y.V2

Nein?
Dann zur Erklärung:
MUTANTEN
Neue SARS-CoV-2 “Varianten”.
Gefährlicher.
Übertragbarer.

Aber fürchtet Euch nicht, denn Euch ist heute ein Impfstoff gegeben, in dem Staat Merkels – das hatten wird schon, muss aber dennoch wiederholt werden, denn im Ersten Buch der Propaganda, Vers 13 Satz 4 steht zu lesen: Du sollst den Menschen deine Wahrheit so lange einhämmern, bis sie sie auswendig kennen und aufsagen können: Fürchtet Euch nicht …



Nachdem sich b.1.1.7, die Hoffnung aus Britannien für all die Morbiden, die einen Kick aus Todesstatistiken zu gewinnen vermögen, als herbe Enttäuschung erwiesen hat, deren Gefährlichkeit bislang in umgekehrt reziprokem Verhältnis zur Hysterie, die sie ausgelöst hat, steht, kommt nun, passend zum Beginn der Impfkampagne (Sie wissen schon: Fürchtet Euch nicht …) eine neue Hoffnung auf neue Gefahr aus Südafrika. Südafrika, so liest man in MS-Medien, erlebt derzeit eine zweite Welle von SARS-CoV-2 und die zweite Welle, sie sei noch schlimmer als die erste Welle. Die zweite Welle sieht so aus:

Bislang ist die Zweite Welle nicht schlimmer als die erste Welle, der Verlauf scheint dem der ersten Welle vielmehr zu entsprechen. Egal, die neue Variante aus Südafrika, die den Namen 501Y.V2 erhalten hat, muss noch gefährlicher sein als b.1.1.7 aus Britannien, sie muss einfach, manche scheinen sich das regelrecht zu wünschen, als Weihnachsgeschenk.

Tragen wir deshalb die Fakten zusammen, die zusammenzutragen MS-Journalisten entweder nicht fähig oder nicht willens oder beides sind.

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501Y.V2 wurde von der KwaZulu-Natal Research Innovation and Sequencing Platform (KRISP) isoliert und analysiert. Es gibt mittlerweile einen Bericht über 501Y.V2, der mit “Emergence and rapid spread of a new severe acute respiratory syndrome-related coronavirus 2 (SARS-CoV-2) lineage with multiple spike mutations in South Africa” überschrieben ist.

Es sei einmal mehr vorweggeschickt, dass es für Viren, insbesondere RNA-Viren NORMAL ist, dass sie mutieren. Ein Virus lebt davon, Kopien von sich zu erstellen und diese Kopien zu verbreiten. RNA-Viren sind für die schludrige Art, in der sie ihr eigenes Genom kopieren, bekannt. Derzeit rund 10.000 Mutationen für SARS-CoV-2 künden davon. Auch die Tatsache, dass die Gen-Sequenzen, die in Südafrika analysiert werden, derzeit vornehmlich die neue Mutation von SARS-CoV-2 finden, sagt nichts darüber aus, dass 501Y.V2 übertragbarer ist als vorherige Mutationen, denn um eine solche Aussage definitiv treffen zu können, müsste man die Verbreitung kennen, die SARS-CoV-2 OHNE Mutation 501Y.V2 derzeit in Südafrika gefunden hätte.

Es ist also alles Vermutung und zuweilen auch mehr oder minder schwach belegte Vermutung.

501Y.V2 zeichnet sich durch acht Veränderungen im Spike-Protein von SARS-CoV-2 aus, drei davon finden sich an den Positionen, die für das Anbinden des Spike-Proteins an menschliche ACE2-Zellrezeptoren verantwortlich sind, in der sogenannten Receptor Binding Domain (RBD): K417N, E484K und N501Y. Die zuletztgenannte Mutation findet sich auch in b.1.1.7, der “britischen” Mutation. Über E484K bzw. darüber, was diese Mutation bewirkt, ist nichts bekannt. In den rund 50.000 Sequenzen, die bislang von SARS-CoV-2 analysiert wurden, findet sich ein Anteil von weniger als 0.02%, der die entsprechende Mutation trägt. Bleiben K417N und N501Y, um die neue Gefährlichkeit für 501Y.V2 zu begründen.


Zu N501K haben wir hier ausführlich geschrieben. Es gibt ein paar Studien, die zeigen, dass diese Mutation die Fähigkeit des Spike-Proteins, menschliche Zellen zu infiltrieren, erhöhen könnte. Ob es sich tatsächlich so verhält, ist eine anderer Frage.

Bleibt K417N. Für K417N Mutationen, die es auch schon häufiger gibt, wurde bislang in einer Studie gezeigt, dass ein Einfluss der Mutation auf die Fähigkeit von SARS-CoV-2, menschliche Zellen zu infiltrieren, nicht vorhanden ist.
Die Studie, für diejenigen, die sie nachlesen wollen:

Starr TN, Greaney AJ, Hilton SK, et al. (2020) Deep Mutational Scanning of SARS-CoV-2 Receptor Binding Domain Reveals Constraints on Folding and ACE2 Binding. Cell.182(5):1295-1310 – ein alter Bekannter…


Die Autoren um Houriiyah Tegally von der KwaZulu-Natal Research Innovation and Sequencing Platform, die für die Bereitstellung der ersten Ergebnisse, die wir hier verarbeiten, verantwortlich sind, es sind zu viele, um sie zu zählen, verweisen nun im Hinblick auf K417N auf eine andere Folge, die diese Mutation haben könnte: Die Mutation von K417 nach K417N könnte dafür sorgen, dass neutralisierende Antikörper ins Leere laufen, weil sie K417 nicht mehr zu erkennen vermögen, weil es zu K417N mutiert ist,so dass SARS-CoV-2 von menschlichen Antikörpern in Teilen nicht mehr erkannt werden kann.

Ob dem so ist, ist eine andere Frage. Drei Studien haben sich mit der Frage beschäftigt, welche Mutationen von SARS-CoV-2 dazu führen können, dass das Virus der Entdeckung durch menschliche Antikörper entkommen kann. Wer es nachlesen will:

Greaney, A.J., Starr, T.N., Gilchuk, P., Zost, S.J., Binshtein, E., Loes, A.N., Hilton, S.K., Huddleston, J., Eguia, R., Crawford, K.H. and Dingens, A.S. (2020). Complete mapping of mutations to the SARS-CoV-2 spike receptor-binding domain that escape antibody recognition. Cell Host & Microbe.

Liu, Z., VanBlargan, L.A., Rothlauf, P.W., Bloyet, L.M., Chen, R.E., Stumpf, S., Zhao, H., Errico, J.M., Theel, E.S., Ellebedy, A. and Fremont, D. (2020). Landscape analysis of escape variants identifies SARS-CoV-2 spike mutations that attenuate monoclonal and serum antibody neutralization.

Weisblum, Y., Schmidt, F., Zhang, F., DaSilva, J., Poston, D., Lorenzi, J.C., Muecksch, F., Rutkowska, M., Hoffmann, H.H., Michailidis, E. and Gaebler, C. (2020). Escape from neutralizing antibodies by SARS-CoV-2 spike protein variants. Elife, 9.


Einmal mehr ist die beschworene Gefahr eine potentielle Gefahr, von der niemand weiß, ob sie zu einer materiellen Gefahr werden wird. Einmal mehr verweist die Arbeit von Wissenschaftlern darauf, dass die Mutation Ergebnis einer sich über Wochen ziehenden Infektion mit SARS-CoV-2 war, in deren Verlauf das Virus genug Gelegenheit hatte, nach Herzenslust zu mutieren. Lange Infektionen, nebst zugehöriger Entzündung sind für Menschen, deren Immunsystem kompromittiert ist, bekannt. Ein kompromittiertes Immunsystem kann eine Organtransplantation zur Ursache haben oder HIV/AIDS. Südafrika ist nach wie vor ein Hotspot für HIV/AIDS. Dass die neue Mutation aus Südafrika kommt, ist daher nicht verwunderlich, dass es eine von vielen Mutationen ist, ebensowenig.



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