Ineffektiv und unsicher – schon wegen der „Verpackung“: Die funktionalen Lipide in PfizerBioNTechs „Comirnaty“

Die medizinische Zubereitung, genannt „Comirnaty“, von Pfizer/BioNTech ist eine wässrige Dispersion von Lipid-Nanomaterialien, die dazu vorgesehen ist, Menschen intramuskulär injiziert zu werden (Segalla 2023: 787). Die sogenannte aktive Substanz in PfizerBioNTechs Comirnaty, die zur Bildung von Antikörpern gegen das SARS-CoV-2 führen soll, ist eine Substanz namens BNT162b2 bzw. Tozinameran (so ihr generischer Name). Es handelt sich dabei um einen Botenstoff, genauer um

„ein m[messenger, d.h. „Bote/n-]RNA-Molekül mit Anweisungen zur Herstellung eines Proteins [des Spike-Proteins] aus dem ursprünglichen Stamm von SARS-CoV-2, dem Virus, das COVID-19 verursacht“,

so heißt es bei European Medicines Agency (EMA).

Damit die aktive Substanz, BNT162b2, vor enzymatischem Abbau geschützt werden und per intramuskulärer Injektion in den menschlichen Körper transportiert werden sowie in die Zellen des Organismus eindringen kann, muss sie in Lipid-Nanopartikel, im folgenden mit LNPs abgekürzt, „verpackt“ werden (s. hierzu z.B. Cao & Gao 2021: 1):

“The LNPs consist of a mixture of phospholipids, cholesterol, PEGylated lipids, and cationic or ionizable lipids. The phospholipids and cholesterol have structural and stabilizing roles, whereas the PEGylated lipids support prolonged circulation. The cationic/ionizable lipids are included to allow the complexing of the negatively charged mRNA molecules and enable the exit of the mRNA from the endosome to the cytosol for translation … The ionizable lipids were developed to decrease the highly inflammatory and cytotoxic effects of some of the permanently charged cationic lipids … (Ndeupen et al. 2021: 1).
„Die LNPs bestehen aus einer Mischung aus Phospholipiden, Cholesterin, PEGylierten Lipiden und kationschen oder ionisierbaren Lipiden. Die Phospholipide und das Cholesterin haben strukturelle und stabilisierende Funktionen, während die PEGylierten Lipide die verlängerte Zirkulation unterstützen. Die kationischen/ ionisierbaren Lipide sind enthalten, um die Komplexierung der negativ geladenen mRNA-Moleküle zu ermöglichen und den Austritt der mRNA aus dem Endosom in das Zytosol zur Translation zu ermöglichen … Die ionisierbaren Lipide wurden entwickelt, um die stark entzündlichen und zytotoxischen Wirkungen einiger der permanent geladenen kationischen Lipide zu verringern“ (Ndeupen et al. 2021: 1).

 

ALC-0315

Die in Pfizer/BioNTechs „Comirnaty“ enthaltenen vier Lipide sind (1) das kationische Lipid ALC-0315, (2) das PEGylierte Lipid ALC-0159, das die Opsonierung reduzieren soll, d.h. der Prozess, durch den die Oberfläche von in den Organismus eingedrungenen Fremdzellen mit Immunglobulinen bedeckt wird, (3) DSPC als „Helfer“-Lipid, um die Zellbindung zu befördern, und (4) Cholesterin, um sozusagen die „Lücken“ zwischen den Lipiden zu füllen.

Während die beiden zuletzt genannten Lipide an sich eher unbedenklich sein dürften, kann das von den ersten beiden nicht ohne Weiteres behauptet werden. Segalla (2023) weist darauf hin, dass alle Zutaten zum Injektions-„Cocktail“ von Pfizer/BioNTech im Europäischen Arnzeimittelbuch, dem „European Pharmacopeia“, enthalten sind außer ALC-0315 und ALC-0159, die von der Europäischen Arzneimittelbehörde (bzw. European Medicines Agency, kurz. EMA) als „neuartige Hilfsstoffe“ („novel exipients“) klassifiziert werden, als „nie zuvor in einem Arzneimittel in Europa verwendet“ und „nicht in der EU registriert“ (EMA, zitiert nach Segalla 2023: 792, Übersetzung d.d.A.). Segalla hält weiter fest:

“In addition to being unknown to the European Pharmacopoeia, the two lipid components ALC-0315 and ALC-0159 are not even reported in the C&L inventory [Classification Labelling Inventory of the European Chemicals Agency; ECHA]. Consequently, they do not have a REACH registration number and their CLP classification is not known. In other words, their general toxicological profile is not officially known—neither as substances, nor as nanoforms made up of them” (Segalla 2023: 793).
Die beiden Lipidkomponenten ALC-0315 und ALC-0159 sind nicht nur im Europäischen Arzneimittelbuch unbekannt, sondern haben nicht einmal im C&L-Inventar [Einstufungs- und Kennzeichnungsverzeichnis der European Chemicals Agency; ECHA] einen Eintrag. Folglich verfügen sie nicht über eine REACH-Registrierungsnummer und ihre CLP-Klassifizierung ist nicht bekannt. Mit anderen Worten, ihr allgemeines toxikologisches Profil ist offiziell nicht bekannt, weder als Stoffe noch als Nanoformen, die aus ihnen bestehen“ (Segalla 2023: 739).

 

„Offiziell“, d.h. in den europäischen Verwaltungen, scheint man tatsächlich nur das zu wissen (oder wissen zu wollen), was der Hersteller selbst mitteilt oder behauptet. So heißt es im „Comirnaty Assessment Report“ der EMA z.B. mit Bezug auf die Toxizität von ALC-0315:

“The applicant considered that there were no non-clinical safety issues based on the repeat dose toxicity studies at doses (on a mg/kg basis) much greater than administered to humans; this was acceptable to the CHMP” (EMA 2021: 46),

d.h.

„Der Antragsteller vertrat die Auffassung, dass es keine nicht-klinischen Sicherheitsprobleme auf der Grundlage der Toxizitätsstudien mit wiederholter Dosis bei Dosen (auf mg/kg-Basis) gab, die viel größer waren als die Verabreichung an den Menschen; dies war für den CHMP akzeptabel“ (EMA 2021: 46).

Und mit Bezug auf die Genotoxizität von ALC-0159 heißt es auf Seite 55:

“With regards to the vaccine components, only the whole formulation (modified RNA in LNPs) were used, so there is no toxicological data on the LNP alone or its specific novel excipients … No genotoxicity nor carcinogenicity studies have been provided. The components of the vaccine formulation are lipids and RNA that are not expected to have genotoxic potential. The novel excipient ALC-0159 contains a potential acetamide moiety. Risk assessment performed by the Applicant indicates that the risk of genotoxicity relating to this excipient is very low based on literature data where acetamide genotoxicity is associated with high doses and chronic administration (≥1000 mg/kg/day). Since the amount of ALC-0159 excipient in the finished product is low (50 μg/dose), its clearance is high and only two administrations of the product are recommended for humans, the genotoxicity risk is expected to be very low” (EMA 2021: 55).
„Mit Bezug auf die Impfstoffkomponenten wurde nur die gesamte Formulierung (modifizierte RNA in LNPs) verwendet, so dass keine toxikologischen Daten über den LNP allein oder seine spezifischen neuen Hilfsstoffe vorliegen… Es wurden keine Studien zur Genotoxizität [Fähigkeit, Veränderungen im genetischen Material von Zellen auszulösen] oder Karzinogenität [Fähgikeit, Tumore auszulösen] vorgelegt. Die Komponenten der Impfstoff-Formulierung sind Lipide und RNA, von denen nicht erwartet wird, dass sie ein genotoxisches Potenzial aufweisen. Der neue Hilfsstoff ALC-0159 enthält eine potentielle Acetamid [Essigsäureamid, wird als industrielles Lösungsmittel und Weichmacher verwendet]-Einheit. Die vom Antragsteller durchgeführte Risikobewertung zeigt, dass das Risiko der Genotoxizität in Bezug auf diesen Hilfsstoff auf der Grundlage von Literaturdaten, bei denen die Acetamid-Genotoxizität mit hohen Dosen und chronischer Verabreichung ( 1000 mg/kg/Tag) verbunden ist, sehr gering ist. Da die Menge an ALC-0159-Hilfsstoff im Endprodukt niedrig ist (50 μg/ Dosis), ist seine Clearance [ein Maß für die Entgiftungsleistung der Nieren mit Bezug auf eine bestimmte Substanz] hoch und nur zwei Verabreichungen des Produkts werden für den Menschen empfohlen, das Genotoxizitätsrisiko ist voraussichtlich sehr gering“ (EMA 2021: 55; Hervorhebungen d.d.A.).

 

“Literature data”, d.h. Literaturangaben, zu den Risiken von lipid-basierten Nanostrukturen kann derjenige, der sucht, aber durchaus finden – und konnte es auch schon vor 2021. Azarnezhad et al. (2020) haben in einem Übersichtsartikel die Frage zu beantworten versucht, ob LNPs als „complety safe nanocarriers“, d.h. als „vollkommen sichere Nanotransporter“ betrachtet werden können oder nicht:

“Although they [LNPs] are considered as the completely safe nanocarriers in biomedicine, the lipid composition, the surfactant, emulsifier, and stabilizer used in the LNP preparation, and surface electrical charge are important factors that might influence the toxicity of LNPs. According to the author’s opinion, their toxicity profile should be evaluated case-by-case regarding the intended applications. Since there is a lack of all-inclusive review on the various aspects of LNPs with an emphasis on toxicological profiles including cyto-genotoxiciy, this comprehensive and critical review is outlined” (Azarnezhad et al. 2020: 148).
“Obschon sie [LNPs] als die völlig sicheren nanocarriers in der Biomedizin betrachtet werden, sind die Lipidzusammensetzung, das Tensid, der Emulgator und der Stabilisator, die in der LNP-Vorbereitung benutzt werden, und elektrische Oberflächenladung wichtige Faktoren, die die Toxizität von LNPs beeinflussen können. Nach Ansicht der Autoren sollte ihr Toxizitätsprofil von Fall zu Fall hinsichtlich der beabsichtigten Anwendungen bewertet werden. Da es an einer umfassenden Überprüfung der verschiedenen Aspekte von LNPs mit einem Schwerpunkt auf toxikologischen Profilen einschließlich Zytogenotoxizität fehlt, wird diese umfassende und kritische Überprüfung skizziert“ (Azarnezhad et al. 2020: 148).

Speziell für PEGylierte Lipide – und ALC-0159 ist ein solches – bzw. PEGylierte lipid-basierte Nanopartikeln ist belegt, dass Antikörper, die gegen sie gebildet werden, ihre Integrität beeinträchtigen können und zu einer vorzeitigen Wirkstoff-Freisetzung führen können bzw. dazu, dass ihre „Fracht“ freigesetzt und osponiert wird, also gerade das passiert, was durch sie verhindert werden soll (Mohamed et al. 2019; Senti et al. 2022: 475).

Was kationische Lipide betrifft, halten Duan et al. (2023) fest:

“Unfortunately, studies have shown that cationic liposomes cause acute cell necrosis in a positive charge-dependent manner, and highly positively charged cationic nanovaccines may destroy blood cells and lead to hemolysis …, and Cationic nanocarriers induce acute cell necrosis through the interaction with Naþ/Kþ-ATPase, with the subsequent exposure of mitochondrial damage-associated molecular patterns as a key event that mediates the inflammatory responses … Meanwhile, serum proteins could be absorbed by cationic liposomes, form precipitates and are subsequently cleared by the reticuloendothelial system … In addition, most liposome/mRNA complexes are trapped in endosomes and lysosomes after endocytosis, where a large number of enzymes affect the stability of the mRNA, resulting in low transfection efficiency … Furthermore, the high positive charge of the liposome/mRNA complex is detrimental to transport to immune organs …, resulting in insufficient uptake of mRNA by immune cells and difficulty in exerting the function of mRNA … Novel carriers and auxiliary phospholipids as well as excipients have been developed to reduce the surface charge of mRNA nanovaccines. However, successfully delivering mRNA remains a challenge” (Duan et al. 2023: 943).
„Leider haben Studien gezeigt, dass kationische Liposome akute Zellnekrose in einer von von positiver Ladung abhängigen Weise verursachen, und hoch positiv geladene kationische Nanoimpfstoffe können Blutzellen zerstören und zu Hämolyse … führen, und kationische nano-Träger induzieren akute Zellnekrose durch die Interaktion mit Naþ/Kþ-ATPase, mit der anschließenden Exposition von molekularen Mustern, die mit mitochondrialem Schaden assoziiert sind, als dem Schlüsselereignis, das die entzündlichen Reaktionen vermittelt … Gleichzeitig können Serumproteine von kationischen Liposomen aufgenommen werden, Ausfällungen bilden und anschließend durch das retikuloendotheliale System gereinigt werden … Außerdem werden die meisten Liposom/mRNA-Komplexe nach der Endozytose in Endosomen und Lysosomen eingeschlossen, wo eine große Anzahl von Enzymen die Stabilität der mRNA beeinträchtigt, was zu einer geringen Transfektionseffizienz führt … Darüber hinaus ist die hohe positive Ladung des Liposom/mRNA-Komplexes schädlich für den Transport zu Immunorganen, was zu einer unzureichenden Aufnahme von mRNA durch Immunzellen und Schwierigkeiten bei der Ausübung der Funktion von mRNA führt … Neue Träger und zusätzliche Phospholipide sowie Hilfsstoffe wurden entwickelt, um die Oberflächenladung von mRNA-Nanoimpfstoffen zu reduzieren. Die erfolgreiche Bereitstellung von mRNA bleibt jedoch eine Herausforderung“ (Duan et al. 2023: 943).

 

Zu den Studien, die gezeigt haben, dass kationische Liposome entzündliche Reaktionen hervorrufen und zytotoxisch wirken, gehören Filion and Phillips (1997; 1998), Lv et al. (2006), Samaridou et al. (2020); Sedic et al. (2018) und Tao et al. (2011). Hätte man bei der EMA eine entsprechende Literaturrecherche durchgeführt, hätte man dort feststellen können (und müssen), dass bereits seit Langem bekannt ist und bereits vor 2021 bekannt war, dass kationische Liposome alles andere als unproblematisch sind. Die EMA hätte sich dann mit Bezug auf ALC-0315, das in „Comirnaty“ enthaltene kationische Lipid, nicht schlicht die vom Antragsteller vertretene Auffassung zu eigen machen können/müssen, nach der „… es keine nicht-klinischen Sicherheitsprobleme auf der Grundlage der Toxizitätsstudien mit wiederholter Dosis bei Dosen (auf mg/kg-Basis) gab, die viel größer waren als die Verabreichung an den Menschen; dies war für den CHMP akzeptabel“ (EMA 2021: 46).

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Auch ohne eine diesbezüglichen Literaturrecherche hätte es der EMA möglich sein müssen, herauszufinden und zu würdigen, dass der Hersteller von ALC-0315 und ALC-0159, die Verwendung im „Comirnaty“-„Cocktail“ finden, eine Firma namens Echelon Biosciences, in der Beschreibung dieser beiden Produkte jeweils schreibt: „This is a reagent grade product, for research use only“, nachzulesen hier und hier.

In „Comirnaty“ werden also Reagenz-Produkte benutzt, die nur für die Verwendung für Forschungszwecke bestimmt sind und nicht für die Verwendung im menschlichen Organismus, und dementsprechend auch keine Zulassung für die Verwendung im menschlichen Organismus haben. Diese Tatsache hat u.a. dazu geführt, dass Guido Reil, Abgeordneter im Europa-Parlament für die AfD, am 22.12.2021 eine „Priority question for written answer“ (P-005690/2021), d.h. eine „Prioritätsfrage für eine schriftliche Antwort“, an die EU-Kommission gestellt hat, in der er u.a. geschrieben hat:

“Administering a vaccine – particularly to children – which contains unauthorised excipients is illegal, dangerous and unethical”,

d.h.

„Die Verabreichung eines Impfstoffs – insbesondere an Kinder -, der nicht-autorisierte Hilfsstoffe enthält, ist illegal, gefährlich und unethisch“.

Die schriftliche Antwort, die Reil am 09.02.2022, nach einer langen Weihnachtspause, von einer Frau namens Kyriakides „on behalf of the European Commission“, d.h. „im Namen der Europäischen Kommission”, enthalten hat, lautet:

“The Commission grants a marketing authorisation to a medicinal product based on the objective scientific criteria of quality, safety and efficacy of the medicinal product concerned, following a recommendation from the European Medicines Agency (EMA). At any time, if new evidence becomes available, EMA assesses it and, if appropriate, recommends the Commission to amend or suspend the authorisation. Comirnaty was granted a conditional marketing authorisation in December 2020, according to this procedure. A very significant part of the data that any manufacturer of medicines must supply to regulators relates to the quality of the product and its individual ingredients, as well as to showing the necessary manufacturing processes and controls are in place to maintain the quality in every batch of the medicine. This means that the excipients used in a medicinal product are scrutinised by the regulatory authorities and are part of the authorised composition. The quality of the ALC-0159 used as an excipient in Comirnaty has been demonstrated to be appropriate for its intended use and is in compliance with the relevant EMA scientific guidelines and standards expected for all medicines. Details of EMA’s quality and safety assessment of Comirnaty are available in its public assessment report …”
„Die Kommission erteilt auf der Grundlage einer Empfehlung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) eine Genehmigung für das Inverkehrbringen eines Arzneimittels auf der Grundlage der objektiven wissenschaftlichen Kriterien für Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit des betreffenden Arzneimittels. Wenn neue Informationen zur Verfügung stehen, bewertet die EMA diese jederzeit und empfiehlt der Kommission gegebenenfalls, die Zulassung zu ändern oder auszusetzen. Gemäß diesem Verfahren wurde Comirnaty im Dezember 2020 eine bedingte Genehmigung für das Inverkehrbringen erteilt. Ein sehr wichtiger Teil der Daten, die jeder Hersteller von Arzneimitteln den Regulierungsbehörden liefern muss, bezieht sich auf die Qualität des Produkts und seiner einzelnen Inhaltsstoffe, sowie die notwendigen Herstellungsverfahren und Kontrollen aufzuzeigen, um die Qualität in jeder Charge des Arzneimittels zu erhalten. Das bedeutet, dass die in einem Arzneimittel verwendeten Hilfsstoffe von den Regulierungsbehörden geprüft werden und Teil der zugelassenen Zusammensetzung sind. Die Qualität des ALC-0159, der in Comirnaty als Hilfsstoff verwendet wird, wurde für seinen beabsichtigten Gebrauch als angemessen erwiesen und entspricht den einschlägigen wissenschaftlichen Leitlinien und Standards der EMA, die für alle Arzneimittel erwartet werden. Details zur Qualitäts- und Sicherheitsbewertung der Comirnaty durch die EMA finden Sie in ihrem öffentlichen Bewertungsbericht.“

 

Es sollte aufgrund dessen, was oben im Text berichtet wurde, hinreichend klar geworden sein, dass die Empfehlung der EMA, auf deren Grundlage die Kommission „Comirnaty“ eine – wohlgemerkt: bedingte und erst später eine nicht mehr bedingte – Marktzulassung spendiert hat, keineswegs „auf der Grundlage der objektiven wissenschaftlichen Kriterien für Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit des betreffenden Arzneimittels“ erfolgt ist, sondern allein aufgrund dessen, was der Hersteller, in diesem Fall Pfizer/BioNtech, der EMA berichtet hat bzw. was die EMA „erwartet“ hat. Genau das kann jeder selbst im öffentlichen Bewertungsbericht nachlesen, auf den Frau Kyriakides selbst verweist. Zur Erinnerung: Dort heißt es auf Seite 55:

„Es wurden keine Studien zur Genotoxizität [Fähigkeit, Veränderungen im genetischen Material von Zellen auszulösen] oder Karzinogenität [Fähgikeit, Tumore auszulösen] vorgelegt. Die Komponenten der Impfstoff-Formulierung sind Lipide und RNA, von denen nicht erwartet wird, dass sie ein genotoxisches Potenzial aufweisen“.

Offensichtlich falsch ist auch, dass die EMA dann, wenn neue Informationen zur Verfügung stehen, diese „jederzeit“ würdigen würde und der Kommission gegebenenfalls empfehlen würde, die Zulassung zu ändern oder auszusetzen. Wenn das richtig wäre, dann hätte die EMA inzwischen (u.a.) „Comirnaty“ aufgrund der Masse an inzwischen vorliegenden Studien, die schwere Nebenwirkungen des Injektions-„Cocktails“ belegen, vorsichtshalber die Zulassung entzogen.

Wenn die EMA als Regulierungsbehörde gelten soll, muss auch festgehalten werden, dass es falsch ist, wenn Frau Kyriakides behauptet, dass „die in einem Arzneimittel verwendeten Hilfsstoffe von den Regulierungsbehörden geprüft werden und Teil der zugelassenen Zusammensetzung sind“, denn die EMA hat jedenfalls ALC-0315 und ALC-0159 eben nicht geprüft, nicht einmal die zum Zeitpunkt der Erteilung der bedingten Zulassung bereits vorhandene Forschungsliteratur zur Kenntnis genommen.

Interessanterweise behauptet Frau Kyriakides in ihrer Antwort nur von ALC-0159, dass es „… für seinen beabsichtigten Gebrauch als angemessen erwiesen [sei] und […] den einschlägigen wissenschaftlichen Leitlinien und Standards der EMA, die für alle Arzneimittel erwartet werden [die EMA scheint es gewöhnt zu sein, sich mit Erwartungen zufrieden zu geben und auf ihrer Grundlage zu handeln], entspr[eche]“, aber nicht von ALC-0315, einem kationischen Lipid, deren inflammatorische und zytotoxische Wirkungen seit vielen Jahren belegt sind (s.o.).

Die Initiative von Reil und anderen, die auf die Produktinformationen zu ALC- 0159 und ALC-0315 auf den Seiten des Herstellers Echelon Biosciences hingewiesen haben, hat vorhersehbarerweise eine Reihe von diskreditierenden Texten nach sich gezogen, und offensichtlich ist Druck auf Echelon Biosciences ausgeübt worden, die folgende Stellungnahme auf ihren Seiten als „additional information“, d.h. „zusätzliche Information“, zu ALC-0315 und ALC-0159 abzugeben:

„We have recently become aware that our website has been used to falsely call into question the safety of the vaccines developed for COVID-19 and want to address this misrepresentation. While ALC-0315 and ALC-0159 are being safely used in the BioNTech/Pfizer vaccine, the material that Echelon Biosciences is making and selling is not being used in vaccine production and is only for research use in laboratories. When sold as laboratory products, the manufacturing and testing processes do not need to be as strict as they do when the same product is being administered to people. That is the reason why we state on our website that the material we make is for research use only and not for human use. It is not a statement that ALC-0315 and ALC-0159 are unsafe”.
„Wir sind kürzlich darauf aufmerksam geworden, dass unsere Website fälschlicherweise verwendet wurde, um die Sicherheit der für COVID-19 entwickelten Impfstoffe in Frage zu stellen, und wollen auf diese Falschdarstellung reagieren. Während ALC-0315 und ALC-0159 sicher im BioNTech/Pfizer-Impfstoff verwendet werden, wird das Material, das Echelon Biosciences herstellt und verkauft, nicht in der Impfstoffproduktion verwendet und dient nur der Forschung in Labors. Beim Verkauf als Laborprodukte müssen die Herstellungs- und Testprozesse nicht so streng sein wie bei der Verabreichung desselben Produkts an Menschen. Aus diesem Grund geben wir auf unserer Website an, dass das Material, das wir herstellen, nur für die Forschung und nicht für den menschlichen Gebrauch bestimmt ist. Es ist keine Aussage, dass ALC-0315 und ALC-0159 unsicher sind”.

 

Damit hat die Firma bekräftigt, dass ihre Produkte ALC-0315 und ALC-0159 „nur für die Forschung [in Labors] und nicht für den menschlichen Gebrauch bestimmt“ sind und sich damit der Verantwortung für ggf. entstehende Schäden durch diese Lipide in „Comirnaty“ (m.E. zurecht) entledigt, aber gleichzeitig (m.E. zu ihrer Schande, weil unprofessionellerweise und moralisch höchst fragwürdig,) Zweifel an „der Sicherheit der für COVID-19 entwickelten Impfstoffe“ als „Falschdarstellung“ eingeordnet.

Liebe Leser,

Texte wie dieser sind nicht nur einmalig und nur bei uns zu finden, sie sind besonders akribisch recherchiert und entsprechend mit viel Aufwand verbunden, deshalb haben wir in der Redaktion darüber diskutiert, ob wir die entsprechenden Texte hinter einer Bezahlschranke anbieten sollten.

Wie Sie sehen, haben wir uns gegen eine Bezahlschranke entschieden.

Wir werden auch weiterhin unser Beiträge frei zur Verfügung stellen, weil wir wollen, dass unsere Texte von Nutzen für möglichst viele Leser sind, und weil wir darauf vertrauen, dass unsere Leser unsere einmaligen Angebote zu schätzen wissen und uns deshalb im angemessenen Ausmaß unterstützen werden, und in der Hoffnung, dass wir diese Serie, für die wir Mitarbeiter tagelang freistellen müssen, weiterführen können.

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Davon abgesehen, dass die Äußerung von Zweifeln oder Etwas-In-Frage-Stellen keine „Falschdarstellung“ sein kann, eben weil es sich um eine verbale oder schriftliche Darstellung von Zweifeln, Einwänden oder Fragen handelt, bleibt dem Leser verborgen, woher genau man bei Echelon Biosciences wissen will, dass ALC-0315 und ALC-0159 als Bestandteile des Comirnaty-„Cocktails“ bzw. für den menschlichen Gebrauch nicht „unsicher“ sind.

In jedem Fall bleibt es die Aufgabe des Herstellers einer auf mRNA-Technologie basierenden Invention am Menschen nachzuweisen, dass die Intervention sicher ist. Es ist nicht die Aufgabe von Herstellern von Produkten, die für Laborforschung gedacht sind, die Verwendung dieser Produkte in Rezepturen anderer Hersteller für die Anwendung am Menschen ohne Weiteres für „nicht unsicher“ zu erklären,. Besonders dann, wenn der erste Hersteller als Lieferant für den zweiten fungiert, ist eine solche Stellungnahme wie die von Echelon Biosciences schwerlich anders denn als peinliche Unterwürfigkeitsgeste zu betrachten, denn sie ist sicher nicht geeignet, Zweifel an der Sicherheit von „Comirnaty“ zu zerstreuen.

Und Artikel wie dieser in der Pharmazeutischen Zeitung, die diese peinliche Angelegenheit auch noch publik machen und allen Ernstes davon überzeugen wollen, dass etwas sicher sein müsse, weil es – in einer bestimmten Rezeptur – zugelassen sei, selbst dann, wenn die zulassende Anstalt selbst einräumt, dass keine toxikologischen Studien zum in Frage stehenden Produkt vorliegen, machen die Sache nicht besser; im Gegenteil: sie „verpeinlichen“ die Angelegenheit weiter, falls das überhaupt noch möglich ist und „Verpeinlichen“ ein Wort ist, mit dem man die neue Bereitschaft, sich öffentlich jede mögliche Blöße zu geben, angemessen bezeichnet.

Festhalten lässt sich jedenfalls, dass die LNPs, auf die die gesamte mRNA-Technologie angewiesen ist, im Rahmen dieser Technologie problematische Substanzen sind, die nicht nur gerade das behindern oder gar verunmöglichen können, was sie ermöglichen sollen, nämlich die Transfektion bzw. die Übertragung der mRNA in die Zellen, die im Fall der Covid-19-„Impfung“ dazu gebracht werden sollen, das Spike-Protein von SARS-CoV-2 zu bilden, sondern auch toxikologisches Potenzial haben. Sie können also sowohl ineffektiv als auch unsicher sein.

Ndeupen et al. (2022) haben vor diesem Hintergrund darauf hingewiesen, dass unter der Annahme, dass die als „Impfung“ (fehl)bezeichneten mRNA-basierten Dispersionen sicher seien, viele Ärzte und anderes injektionswilliges Personal akute Reaktionen wie Schmerzen und Schwellungen an der Einstichstelle nach Injektion als Anzeichen dafür gewertet hätten, dass die erwünschte Immunantwort des Körpers bereits eingesetzt habe, während

“[t]hese side effects … are more in line with acute inflammatory responses induced by the vaccine” (Ndeupen et al. 2021: 1),

d.h.

„Diese Nebenwirkungen … stehen eher im Einklang mit akuten Entzündungsreaktionen, die durch den Impfstoff ausgelöst werden“ (Ndeupen et al. 2021: 1).

Warum sollte das so sein? Darum:

“The synthetic mRNA is also least likely to instigate allergic responses per se, since the disclosed mRNA in the Pfizer-BioNTech COVID-19 vaccine contain N1-methylpseudouridine instead of uridine to dampen immune responses and cytotoxicity induced by introducing mRNA into cells. However, truncated and modified RNA trace impurities are present in the Pfizer-BioNTech COVID-19 vaccine; … thus, there is a possibility that aberrant proteins could be expressed and initiate delayed immunological reactions in some subjects. This leaves LNPs and other excipients as possible sources of allergens” (Moghimi 2021: 898).
„Die synthetische mRNA ist auch am wenigsten geeignet, allergische Reaktionen per se auszulösen, da die Formulierung der im Pfizer-BioNTech COVID-19-Impfstoff enthaltenen mRNA soweit angegeben N1-Methylpseudouridin anstelle von Uridin enthält, um Immunantworten und Zytotoxizität zu dämpfen, die durch die Einführung von mRNA in Zellen induziert wird. Allerdings sind verkürzte und modifizierte RNA-Spurenverunreinigungen im Pfizer-BioNTech COVID-19-Impfstoff vorhanden; daher besteht die Möglichkeit, dass anormale Proteine exprimiert werden und bei einigen Probanden verzögerte immunologische Reaktionen auslösen können. Damit bleiben LNPs und andere Hilfsstoffe als mögliche Allergenquellen übrig“ (Moghimi 2021: 898),

insbesondere in Kombination miteinander oder mit anderen Substanzen in der Dispersion, die Menschen injiziert wird:

“Although four different lipid components in a conventional LNP ‘cocktail’ [wie sie auch PfizerBioNTechs Comirnaty enthält] seem manageable, variations in nucleic acid cargo types and lipid modifications lead to countless distinct LNP formulations. To navigate this huge matrix of possible LNP designs requires a fundamental understanding of the physicochemical properties of the various lipid-based building blocks that make up LNPs” (Albertsen et al. 2022: 14).
“Obwohl vier verschiedene Lipidkomponenten in einem herkömmlichen LNP-‚Cocktail‘ [wie sie auch PfizerBioNTechs „Comirnaty“ enthält; s. oben] überschaubar erscheinen, führen Variationen in Nukleinsäure-Ladungstypen und Lipidmodifikationen zu unzähligen unterschiedlichen LNP-Formulierungen. Um sich in dieser riesigen Matrix möglicher LNP-Designs zurechtzufinden, ist ein grundlegendes Verständnis der physikalisch-chemischen Eigenschaften der verschiedenen lipidbasierten Bausteine erforderlich, aus denen LNPs bestehen“ (Albertsen et al. 2022: 14).

Worauf Albertsen et al. (2022) hier hinweisen, verweist letztlich auf das, was bereits die Schlussfolgerung von Azarnezhad et al. (2020) gewesen ist, nämlich, dass es keinen allgemeingültigen toxikologischen Befund für LNPs geben kann, sondern jedes spezifische LNP auf sein Verhalten im spezifischen Kontext, in dem es auf bestimmte Weise wirken soll, überprüft werden muss.

Aber bereits vor der Überprüfung des toxikologischen Potentials der LNPs, die in PfizerBioNTechs „Comirnaty“ benutzt wurden, am Menschen, haben Ndeupen et al. im Jahr 2021 die LNPs, die von Pfizer/BioNeTech und von Moderna in ihren vorklinischen Studien benutzt wurden, einer entsprechenden unabhängigen Prüfung an Mäusen unterzogen. Sie wollten wissen, ob die damals häufig berichteten unmittelbaren entzündlichen Reaktionen auf die Injektionen mit dem „Impf“-Stoff auf die in ihm benutzten LNPs zurückzuführen sein könnten:

“… in this study, we took a systematic approach, focusing our attention on the injection site and analyzing the inflammatory reactions caused by the LNPs used for preclinical vaccine studies … Using complementary techniques, we show that in mice intradermal, intramuscular, or intranasal delivery of LNPs used in preclinical studies triggers inflammation characterized by leukocytic infiltration, activation of different inflammatory pathways, and secretion of a diverse pool of inflammatory cytokines and chemokines. Thus, the inflammatory milieu induced by the LNPs could be partially responsible for reported side effects of mRNA-LNP-based SARS-CoV-2 vaccines in humans and are possibly contributory to their reported high potency for eliciting antibody responses” (Ndeupen et al. 2021: 1-2).
„… in dieser Studie haben wir einen systematischen Ansatz verfolgt, wobei wir unsere Aufmerksamkeit auf die Injektionsstelle konzentrierten und die entzündlichen Reaktionen analysierten, die durch die LNPs verursacht werden, die für präklinische Impfstoffstudien verwendet werden … Mit komplementären Techniken zeigen wir, dass bei Mäusen die intradermale, intramuskuläre oder intranasale Verabreichung von LNPs, die in präklinischen Studien verwendet werden, eine Entzündung auslöst, die durch leukozytäre Infiltration, Aktivierung verschiedener Entzündungswege und Sekretion eines vielfältigen Reservoirs von entzündlichen Zytokinen und Chemokinen gekennzeichnet ist. Somit könnte das durch die LNPs induzierte entzündliche Milieu teilweise für die berichteten Nebenwirkungen von mRNA-LNP-basierten SARS-CoV-2-Impfstoffen beim Menschen verantwortlich sein und möglicherweise zu ihrer hohen Wirksamkeit bei der Auslösung von Antikörperantworten beitragen“ (Ndeupen 2021: 1-2).

Und in der Diskussion ihrer Ergebnisse halten die Autoren abschließend fest:

„The ionizable lipids were developed to overcome the inflammatory nature of the permanently charged cationic lipids … However, we found that the proprietary ionizable lipid component of these LNPs is inflammatory … The inflammatory responses triggered by the LNPs alone or complexed with mRNAs were independent of the delivery route and were dominated by neutrophil infiltration” (Ndeupen 2021: 6).
“Ionisierbare Lipde wurden entwickelt, um die entzündlichen Eigenschaften der permanent geladenen kationischen Lipide zu überwinden … Wir fanden jedoch heraus, dass die proprietäre ionisierbare Lipidkomponente dieser LNPs entzündlich ist … Die Entzündungsrekationen, die durch die LNPs allein oder in Kombination mit mRNAs ausgelöst wurden, waren unabhängig vom Verabreichungsweg und wurden von der Infiltration neutrophiler Granulozyten dominiert [d.h. Diffusion oder Akkumulation einer bestimmten Form von weißen Blutkörperchen in Geweben oder Zellen als Reaktion auf eine Vielzahl von Substanzen, die an den Stellen von Entzündungsreaktionen freigesetzt werden]“ (Ndeupen 2021: 6).

 

Dessen ungeachtet behauptet Martin Lewicki im „Fitbook“ aus dem Hause Springer zwei Jahre später, im Jahr 2023, Nebenwirkungen einer Injektion mit einer mRNA-basierten Substanz seien Anzeichen einer Bildung von Antikörpern gegen das Corono-Virus, ohne dass seine Behauptung sogenannte Faktenchecker auf den Plan rufen würde, um sie als falsch zu qualifizieren oder mindestens auf „fehlenden Kontext“ hinzuweisen. Wenn man der Wissenschaft folgen will, dann muss man ihr folgen, egal, wohin sie führt.

Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es eine große Gruppe von Personen – von Martin Lewicki und gewöhnlich gegen die Fakten anschreibende „Faktenchecker“ bis hin zu den bei der EMA Angestellten – gibt, die nicht der Wissenschaft folgen wollen, sondern sich nur ihrer bedienen wollen, wenn es ihnen gerade in die Agenda passt. Sie wollen nicht wissen, weil nicht sein kann, was nicht sein darf, besonders dann nicht, wenn erheblicher Schaden an Tausenden oder Zehn- oder Hunderttausenden von Menschen angerichtet wurde, für den diejenigen, die ihn angerichtet haben, zur finanziellen oder strafrechtlichen Verantwortung gezogen werden könnten.

In diesem Zusammenhang wird übrigens die Relevanz vermeintlich sicheren Wissens über Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge überschätzt: Der Europäische Gerichtshof hat im Juni 2017 ein wichtiges Urteil in der Rechtssache C-621/15 mit Bezug auf Artikel 4 der Richtlinie 85/374/EWG des Rates vom 25. Juli 1985 zur Angleichung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Haftung für fehlerhafte Produkte gefällt. In der Richtlinie heißt es mit Bezug auf in Folge der Nutzung eines Produktes wie z.B. eines Impfproduktes, auftretende Schäden:

„Der Geschädigte hat den Schaden, den Fehler und den ursächlichen Zusammenhang zwischen Fehler und Schaden zu beweisen“

Im Urteil des Europäischen Gerichtshofes aus 2017 wird jedoch klargestellt:

„Art. 4 der Richtlinie 85/374 ist dahin auszulegen, dass er einer auf Vermutungen beruhenden Beweisregelung entgegensteht, wonach dann, wenn in der medizinischen Forschung ein Zusammenhang zwischen der Verabreichung des Impfstoffs und dem Auftreten der Krankheit, an der der Geschädigte leidet, weder nachgewiesen noch widerlegt ist, ein Ursachenzusammenhang zwischen dem Fehler, der einem Impfstoff zugeschrieben wird, und dem Schaden, den der Geschädigte erlitten hat, stets als bewiesen anzusehen wäre, wenn bestimmte im Voraus festgelegte tatsächliche Indizien für eine Ursächlichkeit vorliegen“,

oder wie es weniger verklausuliert in der Pressemitteilung zu diesem Urteil des Gerichtshofes der Europäischen Union heißt:

„Die zeitliche Nähe zwischen der Verabreichung eines Impfstoffs und dem Auftreten einer Krankheit, fehlende Vorerkrankungen bei der geimpften Person selbst und in ihrer Familie sowie das Vorliegen einer bedeutenden Anzahl erfasster Fälle des Auftretens der Krankheit nach solchen Verabreichungen können gegebenenfalls hinreichende Indizien für die Erbringung dieses Beweises darstellen“

Wir dachten, daran zu erinnern, könnte demnächst wichtig sein.


Literatur

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