von Dr. habil. Heike Diefenbach In der sozialwissenschaftlichen Literatur gibt es eine lange Reihe von Arbeiten, in denen die Frage behandelt wird, warum Menschen so oft und so lange bereit sind, Mißstände hinzunehmen, Vorgaben von ihren Verwaltungen und Politikern zu folgen, die ihre eigenen Freiheiten einschränken oder zu ihrem eigenen Nachteil sind, sie sogar als
von Dr. habil. Heike Diefenbach Dem Begriff der „Macht“ konnte man während der letzten Jahr(zehnt)e immer häufiger begegnen – in den Sozialwissenschaften, im Zusammenhang mit sozialen Bewegungen, beim Thema Gerechtigkeit, in vielen öffentlichen Diskussion um politische Ideologien und Politiken. Max Weber (1995[1922]: 311) hat „Macht“ definiert als „Möglichkeit, den eigenen Willen anderen aufzuzwingen“, und dies
In der B.Z. berichtet Gunnar Schupelius darüber, dass die Junge Union Berlin Gegenstand eines Shitstorms, eines linken Shitstorms geworden ist. Grund: Die Junge Union will eine Weihnachtsfeier abhalten. Die Weihnachtsfeier steht unter dem Motto: Schlager gegen Links. Let the show begin, oder in den Worten von Schupelius: “Zur Begründung schrieb die Junge Union: „Angesichts aufkeimender
Von Dr. habil. Heike Diefenbach Sie haben sich vermutlich daran gewöhnt, als naive Opfer von sogenannten Populisten betrachtet zu werden, als einfache „Menschen“ da draußen, die gewöhnlich nicht wissen, warum sie wen oder was wählen, sondern Protestwähler sind oder von besagten „Populisten“ verführt wurden, sofern Sie nicht so wählen, wie Laiendarsteller in Politik und An-Instituten
In der letzten Zeit ist er uns mehrfach aufgestoßen, der Begriff des Framings. Nicht, weil wir etwas gegen den Begriff hätten. Nein. Ganz im Gegenteil, weil der Begriff und das Konzept, das er beschreibt, zunehmend verunstaltet und in die Absurdität getrieben wird. Beispiele gibt es zuhauf. Wir haben uns für eines entschieden, in dem behauptet
Don Alphonso wird ab 31. März keine Blogs mehr für die FAZ betreiben. Allein die Ankündigung hat schon einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Bei den einen. Bei den anderen war es ein Anlass zu unverhohlener Freude. Der Don selbst hat sein Ende als FAZ-Blogger damit erklärt, dass sein Fortbestand immer von Frank Schirrmacher und nach
Der neue Mensch ist nicht dick. Sicher nicht. Er ist auch nicht unsportlich. Das schon gar nicht. Er raucht nicht. Himmel hilf. Seine Kritikfähigkeit reduziert sich auf Aussagen wie „Du Nazi“ oder „Das ist ja anti […. beliebiges Gutwort einsetzen]“. Der neue Mensch, wie er den Do-Goodern und Regierungen in dem, was sich moderne Staaten
Die Unverfrorenheit, der man heutzutage gegenübersteht, ist erstaunlich. Politiker fälschen wissenschaftliche Arbeiten, erfinden ein ganzes Studium, finanzieren ihre Kumpane über eigens erfundene Programme, die von Steuerzahlern bezahlt werden. Und weil das noch nicht reicht, beschimpfen sie Bürger, die ihre bürgerlichen Rechte wahrnehmen, als Wut- oder Problembürger oder gleich als Pack, sprechen anderen demokratische Rechte vollständig
Wir haben wieder einmal ein kleines Juwel der Sozialforschung gefunden. Zachary K. Rothschild, Mark J. Landau, Lucas A. Keefer und Daniel Sullivan sind dafür verantwortlich. Und: “Another’s punishment cleanses the self: Evidence for a moral cleansing function of punishing transgressors” ist der Titel des Beitrags, der in der Zeitschrift Motivation and Emotion zur Veröffentlichung ansteht. Die
“Im Sommer 1954 versammelten Forscher um den US-amerikanischen Sozialpsychologen Muzafer Sherif 22 Jungen in einem Sommerlager. Die Jungen entstammten ausnahmslos weißen, protestantischen Elternhäusern der Mittelschicht. Die Jungen wurden in zwei Gruppen geteilt, wobei die Forscher darauf geachtet haben, dass die physischen, geistigen und sozialen Talente der Jungen auf beide Gruppen ungefähr gleich verteilt waren. Beide
Ist es nicht interessant, dass die deutschen Sozialwissenschaften (und nicht nur die deutschen) die Diversität, die Toleranz und Akzeptanz Andersdenkender predigen, dass sie gegen Diskriminierung zu Felde ziehen und sich für Vielfalt einsetzen, dies aus einem Fach heraus tun, das all dies nicht ist: tolerant, divers, vielfältig, und, so muss man anfügen auch nicht interessant? Es
Wir schämen fremd (Präsens, Plural, Indikativ); Ich schäme fremd (Präsens, Singluar, Indikativ); Du schämest fremd (Präsens, Singular, Konjunktiv I); Wir schämten fremd (Präteritum, Plural, Indikativ); Fremdschämend (Partizip I); Fremdzuschämen (Infinitiv); Schäme Dich fremd (Indikativ). Haben Sie sich schon einmal fremd geschämt? Seit 2009 ist das in korrektem Deutsch möglich und seit 2010 sogar mit einer
Uns scheint, in Deutschland herrscht in bestimmten Kreisen eine immense Angst vor der Realität. Nur so ist es zu erklären, dass manche ein gebrochenes Verhältnis zu eben dieser Realität haben. Ein paar Beispiele: Inhaber wissenschaftlicher Positionen verstecken sich hinter Begriffsen, die sie davor schüzen sollen, mit Realität konfrontiert zu werden. Entsprechend schreibt man lieber über die Armut,
An Universitäten, aber nicht nur dort, ist ein Typ Sozialforscher verbreitet, den man als Datenhuber bezeichnen kann. Er lebt für seine Daten. Ein SPSS-Befehl bereitet ihm große Freude und ein signifikanter Wert als Output einer Regression macht ihn fast ekstatisch. Regelmäßig startet der Datenhuber, wenn wir diesen Typus einmal sterotypsieren dürfen, mit großen Erwartungen in
Was uns regelmäßig irritiert, da wir nun seit mehreren Jahren nicht mehr in Deutschland leben, ist die Emotionalität, mit der selbst wenig relevante Themen in Deutschland (sofern man die Medien als Maßstab nimmt) und in Interaktionen (sofern man Foren und Blogs als Maßstab nimmt) behandelt werden. Fast scheint es so, als wäre die emotionale Reaktion
Ein Tag ScienceFiles-Betrieb kostet zwischen 250 Euro und 350 Euro.
Wenn jeder, der ScienceFiles liest, uns ab und zu mit einer Spende von 5, 10, 20, 50 Euro oder vielleicht auch mehr unterstützt, vielleicht auch regelmäßig, dann ist der Fortbestand von ScienceFiles damit auf Dauer gesichert.