Eine Pressemitteilung des Deutschen Jugendinstituts hat mich stutzig gemacht. „Rund 500.000 deutsche Schülerinnen und Schüler“, so heißt es in der Meldung haben einen sonderpädagogischen Förderbedarf. (…) Drei Viertel, also rund 300.000 dieser jungen Menschen, haben am Ende ihrer Schulzeit keinen Hauptschulabschluss und finden nur schwer einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz“. Vor diesem Hintergrund sei Prof. Dr. Thomas Rauschenbach der Ansicht, Bildung- und Sozialpolitik richteten noch zu wenig Augenmerk auf „diese Gruppe der Förderschüler und Förderschülerinnen“[Hervorhebungen von mir]. Die Pressemeldung ist damit noch nicht am Ende. Es folgt die Feststellung, dass obwohl ein Lehrer-Schüler-Verhältnis von 1:11 herrsche, es nicht möglich sei, die Mehrheit der “Schüler und Schülerinnen“ an einen Hauptschulabschluss heranzuführen.
Was an dieser Pressemitteilung des Deutschen Jugendinstituts vor allem erstaunt, ist das vollständige Fehlen einer Aufschlüsselung nach Geschlecht, anhand von Daten, nicht anhand von Worten. Und das beim DJI, bei dem vermutlich selbst die Computerkabel nach Geschlecht aufsummiert werden.
Auch im Behindertenbericht [der Bericht heißt wirklich so] des Jahres 2009, herausgegeben vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales, fehlt die obligatorische Aufschlüsselung nach Geschlecht, die ansonsten doch Standard ist. So findet man beim Statistischen Bundesamt keine Statistik zum Thema „Bildung“, die ohne die Kategorien “Gesamt” und “davon weiblich“ daherkommt (dagegen fehlt gewöhnlich die Kategorie „männlich“, die sich der interessierte Nutzer selbst ausrechnen muss). Entsprechend kann man dem „Behindertenbericht“ entnehmen, dass rund 500.000 Schüler auf Förderschulen ihr Dasein fristen, die meisten davon im Förderschwerpunkt Lernen (rund 46%), gefolgt von den Förderschwerpunkten „geistige Entwicklung“ (rund 18%) und „emotionale und soziale Entwicklung“ (rund 10%).
Eine intensive Suche auf dem Server des Deutschen Jugendinstituts führt unter “Thema 2011/03 / Förderschulen“ zu dem eher verschämten Hinweis, dass „[n]ur 30% der Förderschüler/innen … weiblich“ sind [Man kann den “innen-Wahnsinn” offensichtlich bis zur Absurdität treiben]. Ein Blick in eine Veröffentlichung von Dr. Heike Diefenbach (2008, S.97) bringt Licht in das Dunkel der Förderschulen. Förderschulen sind mehrheitlich von Jungen bevölkert. Jungen sind gut doppelt so häufig wie Mädchen im Förderschwerpunkt „Lernen“ zu finden, sie sind nahezu doppelt so häufig unter den Förderschülern, die keinem Förderschwerpunkt zugeordnet werden können und sie sind sechs Mal so häufig unter den rund 37.000 Förderschülern im Förderbereich „emotionale und soziale Entwicklung“ zu finden – Tendenz seit Jahren steigend.
Wäre es umgekehrt, wäre der Anteil von Mädchen an Förderschulen höher als der Anteil von Jungen, der erste Satz in der Pressemitteilung des DJI wäre dieser nunmehr zu bekämpfenden Ungerechtigkeit gewidmet, die gesamte Pressemeldung wäre mit, „Mädchen Opfer von Ungleichheit“ oder „Mädchen werden auf Förderschulen abgeschoben“ überschrieben. Aber es ist nicht umgekehrt. Es sind Jungen, die häufiger auf Förderschulen zu finden sind, und es sind Jungen, die vorzugsweise in den Förderschwerpunkt „emotionale und soziale Entwicklung“ abgeschoben werden.
Weil niemand so richtig weiß, wie sich ein Problem der emotionalen und sozialen Entwicklung äußert, ist die Abschiebung unliebsamer Jungen einfach und vermutlich ein bequemer Weg, um Jungen, die nicht in die heile Welt der feminisierten Schulen passen, abzuschieben.
Es ist zumindest verwunderlich und grenzt an wissenschaftliche Unredlichkeit die Nachteile von Jungen zu verschweigen und weil dem so ist, habe ich Prof. Dr. Thomas Rauschenbach vom DJI angeschrieben und ihn gebeten, zu erklären, warum die Tatsache, dass Jungen häufiger unter Förderschülern zu finden sind als Mädchen, so beredt mit Schweigen bedeckt wird. Das Schreiben an Prof. Dr. Rauschenbach kann ebenso wie seine Antwort unter Science Watch nachgelesen weren.
Literatur
Diefenbach, Heike (2008). Jungen und schulische Bildung. In: Matzner, Michael & Tischner, Wolfgang (Hrsg.). Handbuch Jungen-Pädagogik. Weinheim: Beltz, S.92-108.
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An der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin existiert seit dem Jahr 2009 ein Studiengang für Informatik und Wirtschaft, der ausschließlich nur den Frauen vorbehalten ist. Dort studieren die “Damen” also unter sich ohne durch männliche Kommilitonen gestört zu werden. Das von der selben Gattung Mensch lancierte “Gleichstellungsgesetz” wird hier – ohne den üblichen Aufschrei der Empörung – nur weil es in ihre Ideologie paßt, in eklatanteste Art und Weise verletzt.
Hier liegt ein massiver Fall von Gender Mainstreaming vor. Es werden “Schutzräume” für Frauen geschaffen, weil sich eine Spezies von Lesben und Emanzen, wenn Männer mit im Raum sind, belästigt fühlt.
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Krankes Deutschland
Hat dies auf psychosputnik rebloggt.