Ist es nicht seltsam, dass bei all der Empörung über Plagiate, die als eigene wissenschaftliche Arbeiten eingereicht und von wohlmeinenden Doktorvätern durchgewunken wurden, eine Frage nie gestellt wurde? Welche Frage? Na die nach der Qualität der deutschen Wissenschaft, danach, ob denn unter den Arbeiten, die als Eigenleistung durchgehen, nicht welche sind, immer mehr sind, die zwar keine Plagiate darstellen, deren Qualität aber so niedrig ist, dass man feststellen muss: Hier wurde ein Doktortitel verschenkt, die Qualifikation all jener, die einen Doktortitel redlich erworben haben, relativiert und darüber hinaus eine Situation geschaffen, die sich nur unwesentlich von der unterscheidet, die entsteht, wenn ein Plagiator einen Doktortitel erhält.
Wir schreiben das, nachdem uns ein Buch, eine Dissertation auf den Tisch gekommen ist, deren Besprechung demnächst in einem Fachjournal zu lesen sein wird (wir werden davon berichten), die nicht einmal die rudimentärsten Anforderungen an eine Dissertation erfüllt – eigentlich nicht einmal die Anforderungen, die man an eine Bachelorarbeit stellen würde. Die Arbeit ist einfach nur schlecht, von einer ideologischen Besessenheit durchdrungen, und ihre Autorin bar jeglicher methodischer und theoretischer Kenntnisse.
Wie konnte es dazu kommen, dass Teile der deutschen Wissenschaft derart verkommen sind? Wie kann es sein, dass Doktortitel verschleudert werden und damit die Arbeit all derer, die einen Doktortitel redlich erwerben, die den wissenschaftlichen Ansprüchen an eine Dissertation genügen, relativiert wird?
Nun, die Antwort kann man auf zwei Ebenen finden. Die erste Ebene, die der Hochschulen und Universitäten hat nicht durch die Bachelorisierung, sondern durch die Ideologisierung der Hochschulen einen weitgehenden Verlust wissenschaftlicher Standards, Methodenkenntnisse und Techniken gesehen. Verantwortlich dafür, ist der Einzug von Ideologen, die dafür sorgen, dass das Ansehen von Wissenschaft zerstört, Hochschulen als Orte, an denen Wissenschaft betrieben wird, diskreditiert und Methoden und Standards, die einst Wissenschaft ausgemacht haben, erodiert werden.
Ähnlich wie am Beispiel der Soziologie beschrieben, wurden mit den Gender Studies Hochschulen gekapert und mit Unterstützung eines politisch-korrekten Diskurses, der Hochschulen von Ministerien ebenso aufgezwungen wurde, wie die Lehrstühle für Gender Studies, eine Atmosphäre produziert, in der sich Wissenschaftler lieber in den Elfenbeinturm zurückziehen, um dort Wissenschaft zu betreiben, als sich mit den Kadern der Gender Studies und ihrem ideologischen Auftrag auseinanderzusetzen. Letztere nutzen den dadurch geschaffenen Freiraum, um nun ihrerseits Hinz und Kunz mit akademischen Titeln zu versorgen und auf diese Weise eine Erosion von Standards und Methoden, von Wissenschaft als solcher zu betreiben.
Die beschriebene Entwicklung vollzieht sich in einem gesellschaftlichen Klima, in dem toleriert wird, dass es in öffentlich lesbaren Printerzeugnissen, in Tageszeitungen, für die manche sogar Geld ausgeben, möglich ist, Unsinn wie den folgenden abzusondern:
“Die Gender Studies sind tatsächlich ein Betrug an der Wissenschaft, zumindest an jener im altertümlichen Sinne einer unveränderbaren Erkenntnis verstandenen, einer, die an Objektivität der ForscherInnen glaubt, an eine Wahrheit gar. Dieser geht die Selbstreflektion vollkommen ab. Denn diese Wissenschaft betreibt der kleine Gott – ein Mensch, der sich in dieser von Ausschüssen und Hierarchien zerfressenen Welt nicht hinterfragen muss. In der Regel ist das der bürgerliche weiße heterosexuelle Mann“.
Das schreibt eine Sonja Vogel in der Taz, in der sie beschrieben wird als „taz2-Redakteurin und Teilzeitverlegerin, Geschlechter- und Osteuropawissenschaftlerin“.
Der Niedergang der Sozialwissenschaften in Deutschland, er findet in einem Klima des kompetenzlosen Tagtraums kognitiv a-normaler, weißer, bürgerlicher und a-sexueller Nicht-Männer statt und wird an Universitäten durch Gender Studierte Kader umgesetzt, die zwar nicht wissen, was Wissenschaft ist, aber ganz genau wissen, dass sie von weißen Männer betrieben wird, die Wahrheit gefunden haben und Objektivität besitzen und alle heterosexuell sind. Auf so ein Feindbild muss man erst einmal kommen. Und wenn man auf ein solches Feindbild kommt, dann sagt die Wissenschaft, dann sagen die entsprechenden Forschungsergebnisse der Sozialpsychologie vorher, dass der, dem diese Ideen kommen, mit hoher Wahrscheinlichkeit ein an Geist und Leben gescheiterter Versuch, Persönlichkeit zu sein, ist.
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