Aufstand gegen Wohlstand: Demonstrationen gegen TTIP und CETA
Kennen Sie Angus Maddison? Sind Sie gegen TTIP und CETA? Sind Sie gegen eine Integration von Märkten, den Abbau von Handelsschranken, die größere und leichtere Verfügbarkeit von Gütern?
Angus Maddison sollten Sie kennen, wenn Sie sich zu TTIP und CETA äußern wollen. Angus Maddison ist Autor des monumentalen Werkes: „The World Economy – A Millenial Perspective“, in dem die Geschichte der wirtschaftlichen und zwangsläufig der menschlichen Entwicklung über 2000 Jahre verfolgt und dargestellt wird. Zu den vielen eindrucksvollen Ergebnissen, die Maddison zusammengetragen hat, gehört die Darstellung eines unglaublichen Bevölkerungswachstums, das zum Ende des 18. Jahrhunderts einsetzt und bis heute anhält und die Darstellung einer zeitgleichen Explosion der Produktionskraft, des Wachstums.
Betrachtet man die Schwierigkeiten, vor denen Subsistenzgesellschaften stehen, wenn auch nur ein Maul mehr gefüttert werden soll, dann ist die Tatsache, dass Menschen es geschafft haben, eine sprunghaft wachsende Bevölkerung zu ernähren und im 20. und 21. Jahrhundert einen Lebensstandard zu erreichen, der es manchen erlaubt, Freizeit zu haben und dazu zu nutzen, gegen freien Handel zu protestieren, ohne anschließend als Folge der nicht gearbeiteten Zeit am Hungertuch zu nagen, einerseits erstaunlich, andererseits das Ergebnis einer spezifischen Form des Wirtschaftens, die unternehmerische Initiative ermöglicht, freien Handel garantiert, Spielregeln für die ökonomische Interaktion definiert und einen Wettbewerb um die beste Nutzung der vorhandenen Ressourcen ausgelöst hat, der ein Wirtschaftswachstum, wie es in der folgenden Abbildung dargestellt ist, erst möglich gemacht hat.
Maddison, 2001: 42
Die spezifische Form des Wirtschaftens, die es möglich gemacht hat, eine Steigerung der Weltbevölkerung auf mehr als 7 Milliarden Menschen zu verkraften ohne in Hungersnöten und Chaos zu versinken, nennt sich Kapitalismus. Freier Handel und freies Unternehmertum haben den Wohlstand ermöglicht, den viele heute für selbstverständlich halten und in dem sie sich so satt eingerichtet haben, dass sie gegen alle Vernunft und gegen alle ökonomische Forschung, die wieder und wieder die Bedeutung des freien Handels für gesellschaftlichen Wohlstand belegt hat, heute durch die Straßen ziehen, in Bekleidung aus Bangladesh, China und Südamerika, mit Smartphones aus Asien bewaffnet und in Schuhen, die in Äthiopien oder China produziert wurden, um die Errichtung von Freihandelszonen zwischen Europa und Nordamerika zu verhindern.
Rationaler Widerstand gegen die Idiotien, die der Zeitgeist möglich macht, erfordert es, auch für den Freien Handel einzutreten und gegen ideologische Schlachten Position zu beziehen, die anhand von Schlagworten wie Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit oder Schiedsgerichten geführt wird, die viele im Mund führen und von denen nur wenige wissen, was sie denn bedeuten, geschweige denn, dass sie eine negative Auswirkung davon auf ihr tägliches Leben angeben könnten.
Es ist, wie mit dem Kapitalismus, den die am eifrigsten bekämpfen, die am meisten auf ihn und die von kapitalistischer Produktivität ermöglichten Transferzahlungen angewiesen sind. Früher gab es das Sprichwort, man solle nicht an dem Ast sägen, auf dem man sitzt. Heute muss man ergänzen, dass es auch unglücklich ist, die Hand zu beißen, von der man gefüttert wird. Am Ende muss man noch selbst arbeiten.
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Im Auftrag der britischen Regierung erstellte die London School of Economics ein Gutachten über TTIP. Das Ergebnis ist vernichtend. Das Freihandelsabkommen mit der USA berge viele Risiken und keinen Nutzen.
Wenn TTIP so toll für den Normalbürger wäre, würde man den Inhalt über alle Presseorgane öffentlich machen.
Da die Inhalte nicht öffentlich sind, fragt sich, welche Daten das Gutachten der LSE, das übrigens nicht im Auftrag der Britischen Regierung erstellt und auch nicht vernichtend:
“There remains a strong commitment to concluding the TTIP negotiations, and as such
stakeholder groups should take a proactive, systematic, engaged and evidenced based
approach that is focussed on supporting a positive growth agenda, protecting the right
to regulate and mitigating areas of potential risk. “
Bzw. geht es in einem weiteren Report, der tatsächlich von der Britischen Regierung in Auftrag gegeben wurde, nicht um TTIP, sondern um Regelungen zum Schutz von Investoren im Rahmen von TTIP (also um spezifisch britische Interessen).
Vielen Dank für diesen Artikel wider den anti-kapitalistischen, anti-westlichen und anti-freiheitlichen Zeitgeist, der hierzulande leider von einer breiten Querfront durch das politische Spektrum getragen wird!
Die Karrikatur fast es gut zusammen. Solchen Figuren wünscht man doch einen 6-monatigen Aufenthalt in Nord-Korea oder Venezuela. Das dürfte die Perspektive wieder grade rücken.
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Im Auftrag der britischen Regierung erstellte die London School of Economics ein Gutachten über TTIP. Das Ergebnis ist vernichtend. Das Freihandelsabkommen mit der USA berge viele Risiken und keinen Nutzen.
Wenn TTIP so toll für den Normalbürger wäre, würde man den Inhalt über alle Presseorgane öffentlich machen.
Da die Inhalte nicht öffentlich sind, fragt sich, welche Daten das Gutachten der LSE, das übrigens nicht im Auftrag der Britischen Regierung erstellt und auch nicht vernichtend:
http://www.lse.ac.uk/businessAndConsultancy/LSEEnterprise/pdf/TheTTIPInternationalTradeLawHealthSystemsandPublicHealthFinalJan2015.pdf
Bzw. geht es in einem weiteren Report, der tatsächlich von der Britischen Regierung in Auftrag gegeben wurde, nicht um TTIP, sondern um Regelungen zum Schutz von Investoren im Rahmen von TTIP (also um spezifisch britische Interessen).
https://www.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/260380/bis-13-1284-costs-and-benefits-of-an-eu-usa-investment-protection-treaty.pdf
Wo haben Sie also Ihre Erkenntnis her, dass das Ergebnis “eines” LSE-Reports “vernichtend” sei?
Wie berechnet man eigentlich das Bruttoinlandsprodukts Westeuropas und Chinas des 4. Jhds. n. Chr?
Suchen Sie nach der zitierten Arbeit von Maddison im Internet und Sie werden es erfahren.
Vielen Dank für diesen Artikel wider den anti-kapitalistischen, anti-westlichen und anti-freiheitlichen Zeitgeist, der hierzulande leider von einer breiten Querfront durch das politische Spektrum getragen wird!
Die Karrikatur fast es gut zusammen. Solchen Figuren wünscht man doch einen 6-monatigen Aufenthalt in Nord-Korea oder Venezuela. Das dürfte die Perspektive wieder grade rücken.
Da einzige Abkommen was es braucht: “Jeder kann mit jedem wo auch immer Handel treiben” Guck’ mal keine 10 sec und man ist durch mit “Freihandel”