Warum Deutschland einem Kindergarten gleicht
Oder einer ist?
Der Versuch, eine Demokratie zu leben, nimmt in Deutschland immer groteskere Formen an.
Heute: Eine Gesellschaft, gleich welchen politischen Systems, lebt davon, dass die Mitglieder miteinander kooperieren. Damit sie miteinander kooperieren, ist es notwendig, dass sie miteinander reden: Reden Sie nicht mehr miteinander, dann passiert, was im Kindergarten passiert: Rote Köpfe, gepresste Backen und Schreien, um die eigenen Interessen auch gegen den Willen der anderen durchsetzen zu können.
In seiner intellektualisierten Variante besteht die Verweigerung von Kooperation darin, mit „dem“ oder mit „denen“ nicht mehr zu sprechen. Entweder, weil es die Erhabenheit der eigenen moralischen Einbildung nicht zulässt oder weil es die Ärmlichkeit der Fähigkeit, die eigene Überzeugung zu begründen, nicht zulässt, sich ernsthaft mit Personen anderer Meinung auseinanderzusetzen.
Deshalb werden in Deutschland grundsätzlich diejenigen aus der Diskussion ausgeschlossen, deren Meinung anders ist. Wie im Kindergarten, so gibt es auch im vermeintlich erwachsenen Deutschland nur zwei Meinungen, die richtige, also die eigene, und die falsche, die andere. Wer eine andere Meinung hat, ist dementsprechend ein Nazi oder, umgekehrt, eine linke Zecke.
Auf der Strecke bleibt das, was Gesellschaften zusammenhält, das miteinander Sprechen. Die Väter der US-amerikanischen Verfassung haben das sehr klar gesehen und entsprechend jede Möglichkeit ausgeschlossen, dass irgend eine Meinung als nicht mehr salonfähig gebrandmarkt werden kann. Erlaubt ist jede Meinung. Wem eine Meinung nicht gefällt, der muss sich dennoch mit ihr arrangieren, sie aushalten lernen, sie verbal bekämpfen, aber er kann sie nicht unterdrücken oder gar verbieten.
In Deutschland ist das anders. Hier, im Kindergarten, spielen (sprechen) angeblich erwachsene Menschen, die von sich denken, sie seien intellektuell zu mehr als unartikuliertem Gebrabbel in der Lage, nicht mit anderen, die eine falsche politische Einstellung mitbringen.
Ein gefährliches Unterfangen, denn man soll nie ausschließen, in einer lebenswichtigen Situation auf die Hilfe von jemandem angewiesen zu sein, den man als Nazi gebrandmarkt hat und dessen Hand man nun fraglos erwartet, um aus dem Morast gezogen zu werden, in den man geraten ist. Die Ausgrenzung von Menschen mit anderer Meinung, sie blüht in Deutschland, und sie ist die dümmst-mögliche Form des gemeinsamen Umgangs.
Und es sind ausgerechnet diejenigen, die sofort freudig und willig skandieren, dass man Flüchtlinge integrieren müsse, ihnen helfen, mit ihnen sprechen müsse, die dieselbe Behandlung denen verweigern, die eine andere Meinung haben. Daran wird deutlich ersichtlich, dass nicht die andere Meinung das Problem ist. Die Interaktion und Freude über Flüchtlinge erfolgt aus einer überlegenen Position. Man gehört zu denen, die schon wissen, wie es in Deutschland läuft und kann dies den kleinen Brauen, die nach Deutschland kommen, zeigen. Es ist schlicht eine Form des gewendeten Rassismus, der sich in positiven Gefühlen ausdrückt, denn die negativen Gefühle, die werden in einer Art ideologischem Rassismus denen gegenüber gebracht, die nicht unterwürfig und nicht neu und nicht auf Hilfe angewiesen sind, die man als ebenbürtig ernst nehmen, mit denen man ebenbürtig reden und diskutieren müsste, und nichts fürchten die linken Herrenmenschen mehr als mit Menschen, die für sich in Anspruch nehmen, ebenbürtig zu sein und ein gleiches Recht auf freie Meinungsäußerung für sich reklamieren, reden zu müssen.
Wir sind eben im Kindergarten und mit „denen da“ spielt man nicht.
Ein besonderes Beispiel dieser Idiotie hat sich auf Twitter ereignet, dem sozialen Netzwerk, auf dem die Sicherheit von nicht mehr als 140 Zeichen auch noch den letzten Sprachgestörten zum Flüssigsprecher werden lässt. Hier kann man den institutionalisierten Fehlschluss ad hominem, der eine direkte Folge des: mit dem redet man nicht ist und in seiner Konsequenz zu einer Spaltung der Gesellschaft führt, beobachten.
Der Fehlschluss ad hominem, den vor allem diejenigen so gerne begehen, die sich selbst für intellektuell begabt halten, er beginnt damit, dass Kolja Bonke, der auf Twitter für seine klare Meinung bekannt ist und von manchen als rechts bezeichnet wird, als einer der ersten Informationen zum Attentat von Manchester verbreitet hat.
Die FAZ-Redaktion auf Twitter, die sich hier nicht hinter Presseagenturen verschanzen kann und auf Informationen von anderen angewiesen ist, hat den Tweet von Bonke, in dem nur Informationen zum Anschlag in Manchester enthalten waren, weiterverbreitet.
Das wiederum hat einigen Saubermännern, die lieber im Kindergarten leben, als dass sie sich wie Erwachsene mit anderen Erwachsenen sprachlich auseinandersetzen, mit Argumenten und Begründungen und so weiter, nicht gefallen:
Ich bin sprachlos und schockiert, dass die @faznet Tweets von üblen #Nazis retweetet.
Gleich mal das Abo kündigen!#Manchester
— Marcel Wehner (@marcelwehner) May 23, 2017
Wer nun denkt, die FAZ-Redaktion stünde über derartigem Unsinn, der sieht sich getäuscht. Die Journalisten beteiligen sich am verordneten Sprachverbot. Mit „denen“ spricht man nicht. Nicht die Information zählt, sondern der, der die Information gibt. Bleibt nur noch zu klären, ob sich die Mitglieder der FAZ-Redaktion dann, wenn sie eine Meinungsverschiedenheit über z.B. die Setzung eines Kommas in einem ihrer Texte haben, mit Bauklötzen bewerfen, um herauszufinden, wer Recht hat. Jedenfalls haben die dort Beschäftigten die Hosen so voll, dass sie sich lieber intellektuell diskreditieren, als dass sie Stellung für die Rationalität und die Logik beziehen, als dass sie in die Welt der Erwachsenen wechseln.
Zum Glück hat die FAZ den Retweet von mir wieder entfernt – damit hat sie wohl mehrere Zusammenbrüche verhindert!https://t.co/3mjFk124pD pic.twitter.com/cO02tWnZYJ
— Kolja Bonke (@BonkeKolja) May 23, 2017
Im Kindergarten herrscht übrigens eine Oligarchie aus Personen, die über die Selbstbestimmungsrechte der Insassen nach Lust und Laune verfügen und letztere zu Tätigkeiten anhalten und verpflichten, die nicht selten gegen deren ausgesprochene Interessen stehen. Im Kindergarten wissen die Großen, weiß die Obrigkeit, was für die Kindlein richtig ist. Im Rest von Deutschland scheint es genauso zu sein.
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Mich erinnert das an ein Phänomen, das man gelegentlich beim Absturz eines Computers beobachten kann: Auch wenn nichts mehr geht, werden die letzten paar Sekunden eines Audiostreams, der gerade abgespielt wurde, in Endlosschleife auf die Lautsprecher geschickt. Die humanoide Variante: Auch wenn es einem bereits die Sprache verschlagen hat (was nicht heißt, daß man vorher sowas wie Argumente hatte), kann man immer noch auf diesem Twitterding seinen emotionalen Empörungsstatus rausrülpsen: “Ich bin sprachlos und schockiert, dass… “
Was ich nicht verstehe ist, warum man liberal und konservativ eingestellte Menschen als Nazis bezeichnet. Denn von Sozialisten, von nationalen noch dazu, sind diese Leute ziemlich exakt das Gegenteil.
Für die “linken” Kräfte in diesem Land wäre es mal Zeit zu realisieren, dass die Nazis Ihre Brüder im Geiste sind. Die haben damals auch mit Ausgrenzungen angefangen genau so wie es Ihre Nachfolger jetzt TUN.
Erst brennen die Bücher und dann die Menschen, so wie schon einmal und wieder waren es die ach so sozialen Sozialisten deren Ideologie auf Raub basiert und wie die international bekannten Vorgänger denken Sie, daß Ihnen, diesmal nicht durch Geburt, mal wieder die Sonne aus dem Hintern scheint. Auf jeden Fall heller als bei den anderen.
Das Sie damit sogar die freiheitlich demokratische Grundordnung ad absurdum führen, können die scheinbar nicht realisieren.
Zuerst gabs den Roten Terror,dann kam der Braune.Hitler gab Anweisung jeden Ex-Kommunisten in die NSDAP aufzunehmen.Ein Berliner Jude und Ex-Kommunist(er wurde in der UDSSR geheilt,als er dort zu viele Fragen stellte kam er in dne Gulag)sagte das 80% der Berliner Kommunisten zu den Nazis überliefen,als er aus der UDSSR wiederkam sah er die gleichen Leute nun bei der SED.Name ist mir entfallen,stand glaube ich mal bei achgut.com
Deutschland ist eine Femokratie.
Darum.
*over and out*
Das liegt ganz einfach daran, daß anscheinend das Treiben der Mächtigen mit ihrer Neuen Weltordnung langsam in das Bewußtsein der Öffentlichkeit geht und damit einige merken, daß sie einem Haufen Lügen aufgesessen sind. Aber wie es in diesen Kreisen üblich ist, kann man ja keine Fehler eingestehen noch sich gar entschuldigen. Also machen sie munter weiter bis zum eigenen Untergang!
http://AktuelleWeltnachrichten.de
1. Die BRD ist allerhöchstens Anti-Deutschland und nicht “Deutschland”.
2. Die BRD ist kein Kindergarten, da in einem Kindergarten kein Völkermord am eigenen Volk ausgeführt wird, jedenfalls wäre mir kein derartiger Vorfall bekannt. Außerdem neigen Kindergartenkinder zu weit mehr Ehrlichkeit und sind viel Vertrauenswürdiger, als die politische Junta + Lügenmedien der BRD.
3. Ist nicht gegen den ScienceFiles-Autor gerichtet, sondern soll nur Kindergärten vor der “Gleichstellung” mit der BRD in Schutz nehmen.
Erinnert mich daran, dass man sich über einen Trauermarsch der AfD für eine getötete Studentin mehr empört hat als über die eigentliche Tat.
Der Kindergarten scheint an der Uni seinen Fortgang zu haben.
Gestern führte ich mit einer Dame ein Gespräch, deren Tochter Politik- und Sozialwissenschaften studiert.
Eine Professorin soll sie darauf “hingewiesen” haben, dass sie von ihren Kommilitonen nicht erwarten kann, dass denen Namen wie Willy Brandt, Herbert Werner oder Franz Josef Strauß geläufig sind.
Ja, da bleibt einem nur noch die Spucke weg.
Zu dneail:
Ach, die können sagen und denken, was sie wollen – auch wenn es in Deutschland keine wirkliche Pressefreiheit gibt.
Aber was mich wirklich verzweifeln lässt, ist: Warum glauben immer noch viele Landsleute den Quatsch, den die Massenmedien verbreiten???
Echt nichts aus der Geschichte gelernt? Wir hatten schon Wochenschau, Aktuelle Kamera.
Nun: Tagesschau.
Martin1 (ein Zyniker, der sagt: “Die größten Verbrecher tragen Anzüge.” und daran fest glaubt. 🙂 )
Zu: Ick sag was ick denk:
Sicher, Frauen und Männer unterscheiden sich enorm, was das Verhalten in Konflikten angeht!
Da sind Männer durchweg konfrontativer, Frauen i. d. R. defensiver und harmoniesüchtiger.
Man sieht das gegenwärtig im Verhältnis Erdogan und Merkel (2. Verweigerung des Bundeswehrbesuch durch Parlamentarier).
Merkel ist nicht die Richtige für Deutschland.
Aber gleiches trifft auf Frau vdL zu. Und Herrn Schäuble!