Rustikal-Manipulation: Belügen durch Auslassen bei der ARD

Wir könnten täglichen einen, wenn nicht mehrere Beiträge darüber schreiben, wie in öffentlich-rechtlichen Medien manipuliert, Stimmung gemacht, die Öffentlichkeit belogen wird (aber dazu fehlt uns die Zeit und das Geld).

Ein Beispiel hatten wir heute bereits mit Björn Höcke.

Hier ein weiteres.

Britische Firmen flüchten nach Deutschland

Das schreibt die ARD. Das Verb flüchten legt nahe, dass die Unternehmen in Britannien ihren Standort abbrechen, um in Deutschland neu zu beginnen. Das ist gelogen. Denn es geht darum, eine Niederlassung zu gründen. Rund 25.000 britische Unternehmen verfügen bereits über eine Niederlassung in Deutschland. Ein paar Hundert wollen jetzt, wegen Brexit, eine Niederlassung gründen:

Notwendige Nachhilfe für Journalisten-Darsteller

„Die Zahl britischer Firmen, die sich in Deutschland niederlassen wollen, ist auf Rekordniveau gestiegen. Das belegen Zahlen von Germany Trade & Invest (GTAI), die für das Standortmarketing der Bundesrepublik zuständig ist. Im zu Ende gehenden Jahr haben 172 britische Firmen ihr Interesse an Investitionen in Deutschland angemeldet – 2015 waren es lediglich 50, im Jahr des Brexit-Referendums 2016 dann 77 und im vorigen Jahr 111.“

Rekorde, die sich im Bereich von 61 Unternehmen bewegen, sind eher bescheiden.

Doch zurück zur Manipulation. Die Überschrift soll die Leser zum Glauben manipulieren, britische Unternehmen würden von der Insel fliehen, was definitiv gelogen ist. Der nachfolgende Text soll den Eindruck erwecken, dass die Bewegung eine Einbahnstraße aus Britannien nach Deutschland ist. Auch dies ist nicht wahr.

“Blick Rothenberg, a London-based accountancy company, said that it had registered particular interest from Germany and Austria since the June 2016 vote to leave the bloc, with more than 100 companies from the two countries requesting help to set up operations in the UK.”

Mit wenig Anstrengung findet man diese Meldung in der Financial Times (März 2018). Die „Flucht“, um den Begriff der ARD einmal zu benutzen, geht also in beide Richtungen. Das ist auch ganz normal, denn wenn sich ein wirtschaftliches Umfeld, in dem Unternehmen agieren, ändert, dann werden die Unternehmen darauf reagieren, sich der Veränderung anpassen. Im vorliegenden Fall bedeutet das, dass deutsche und österreichische Unternehmen, die auf den britischen Markt angewiesen sind oder dort Fuß fassen wollen, eine Niederlassung in Britannien gründen, während es für britische Firmen, auf die zutrifft, was gerade beschrieben wurde, in die andere Richtung geht.

Daraus eine Flucht kann nur stilisieren, wer boshaft hofft, dass der Brexit die Briten in die Armut stürzt. Dass ein derart niedriger Geist in öffentlich-rechtlichen Sendern geduldet wird, sagt einiges, über öffentlich-rechtliche Sender.

Journalismus geht anders!

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