Reiche leben länger! Wirklich? Die nächste sozialistische Propaganda-Lüge ist zerstört
Die Hans-Böckler-Stiftung hat herausgefunden: Reiche leben länger. Zumindest behauptet man das. „Lebenserwartung: Reiche leben länger – Arme schneller im Grab“, so titelt der Merkur. Aus dem Armutsbericht hat die Tagesschau entnommen, dass „Reiche bis zu 10 Jahre länger leben“. Bei RT ist man der Ansicht, dass die Lebenserwartung vom Geldbeutel abhängt, und die FAZ titelt unter „Gesundheit: Reiche leben länger“.
Wie so oft, wenn Dinge unhinterfragt in den Korpus der vermeintlichen gesellschaftlichen Wahrheiten eingegangen sind, macht es uns besonderen Spaß, sie zu prüfen, und wie im vorliegenden Fall zu zerstören, denn nicht Reiche leben länger als Arme, reiche Frauen leben länger als alle anderen!
Wir haben uns zunächst gefragt, wieso die ganzen Berichte über den Zusammenhang zwischen Einkommen und Lebenserwartung alle davon absehen, die doch ansonsten so unabdingbar erscheinenden (systematische) Vergleiche zwischen Frauen und Männern vorzunehmen bzw. warum die wenigen, die es tun, dies so seltsam wortkarg tun.
Eine nagelneue Studie aus dem Robert-Koch-Institut, die auf Daten des SOEP (Sozioökonomisches Panel) für die Jahre 1992 bis 2016 basiert und somit auf Verlaufsdaten für 83.860 Personen zurückgreifen kann, für die im Schnitt Daten über 7,4 Jahre ihres Lebens vorliegen und von denen 4.193 Personen im Zeitraum von 1992 bis 2016 verstorben sind, hat uns die Möglichkeit gegeben, die Wortkargheit zu erklären, die immer dann eintritt, wenn es darum geht, den Zusammenhang zwischen Einkommen und Lebenserwartung zu betrachten.
Der Zusammenhang zwischen Einkommen und Lebenserwartung ist nur auf den ersten Blick vorhanden. Der erste Blick findet sich in der folgenden Abbildung. Dort haben wir für Männer und Frauen den Zusammenhang zwischen Einkommen und Lebenserwartung als lineare Funktion abgetragen. Man sieht: Für Männer und Frauen steigt die Lebenserwartung mit dem Einkommen an.
Aber der erste Blick trügt, wie man der nächsten Abbildung entnehmen kann, in der wir die beiden Kurven kombiniert haben. Man sieht, dass nur Männer in der höchsten Einkommensgruppe mit Frauen mithalten können, sie leben etwas länger als Frauen in der untersten Einkommensgruppe. Alle anderen Männer sterben unabhängig von ihrem Einkommen im Durchschnitt deutlich früher als Frauen. Mit anderen Worten: Der Zusammenhang zwischen Einkommen und Lebenserwartung wird weitgehend durch den Zusammenhang von Geschlecht und Lebenserwartung zum Verschwinden gebracht.
In Zahlen: 75% der Varianz, die zwischen Einkommen und Lebenserwartung besteht, wird durch Geschlecht erklärt. Mit anderen Worten: Die einzigen, für die der Zusammenhang, dass man mit mehr Geld länger lebt, besteht, sind Frauen in der obersten Einkommensklasse.
Damit ist der Zusammenhang zwischen Einkommen und Lebenserwartung ein Mythos, denn: Frauen haben weitgehend unabhängig von der Höhe ihres Einkommens eine höhere Lebenserwartung als Männer.
Ist es nicht seltsam, dass Genderisten, die nicht müde werden, die Bedeutung der Intersektionalität, also der Berücksichtigung von mehr als einer Variable zu betonen, noch nie auf die Idee gekommen sind, den einfachen Zusammenhang zwischen Einkommen und Lebenserwartung mit der für Genderisten doch konstitutiven Variable „Geschlecht“ intersektional zu hinterfragen?
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Was ich noch nicht ganz verstanden habe:
Da das Geschlecht ja bekanntlich ein soziales Konstrukt ist, und jeder selbst entscheiden kann was er ist; wenn ich mich ab sofort als Frau betrachte, lebe ich dann auch ein paar Jahre länger, und warum nicht?
Die Linken haben schon Recht!
Nach Statistischen Grundlagen und Überlegungen ist mir das auch vollkommen klar.
Arme Bürger müssen in Stadtteilen und Gegenden mit überwiegend ausländischen Mitbewohnern oder “angeblichen” Deutschen mit Migrationshintergrund leben und wohnen.
Die Wahrscheinlichkeit ist dort wesentlich größer von den neuen Schutzsuchenden und Facharbeitern verletzt, getötet oder vergewaltigt zu werden als in den schicken Villengegenden.
Na ja, das ist richtig und falsch zugleich.
Denn die Schatzsuchenden haben ja auch eine Lebenserwartung in die Statistik einzubringen..
Und die müßte eigentlich dann besser als die der indigenen Population sein.
Denn erstens hat diese Kohorte eher weniger beruflichen Stress (sofern man nur an bürgerliche bzw. Ausbildungsberufe denkt), zweitens haben die auch viel mehr Zeit für Arztbesuche und drittens sind sie im Mittel jünger und haben daher mehr von den zukünftigen Segnungen der modernen Medizin (falls dann noch bezahlbar). Also irgendwie wird das schon eine Erfolgsstory.
Die Schlussfolgerung verstehe ich nicht. Bei den Männern sehen wir eine rund 8 Jahre höhere Lebenserwartung bei den höchsten Einkommen. Bei den Frauen sind es rund 4 Jahre mehr. Die Lebenserwartung der Frauen liegt immer höher als in der Vergleichsgruppe der Männer. Der Gewinn an Jahren korreliert bei Frauen also nicht so starkt mit dem Einkommen wie bei den Männern. Das dürfte mit Beruf und Arbeitsbelastung leicht zu erklären sein. Die deutlich höhere Lebensewartung bei Männern mit höherem Einkommen ist doch aber unabhängig von der Lebenserwartung der Frauen. Oder verstehe ich etwas nicht? Dass reiche Frauen länger leben als alle anderen, spielt doch keine Rolle für die Aussage, dass Reiche länger leben.
Ach je, das sieht doch nur ungerecht aus. In Wirklichkeit verschleißen Männer ihr Leben mit zu viel Rauchen, Saufen, Rumsitzen, Rumfressen und in allerlei riskanten und anstrengenden, aber eben deshalb besser bezahlten Jobs. Alles Verhaltensweisen, die bei Frauen weniger ausgeprägt sind. Oder etwa nicht? Also: Selber schuld, wenn die Kerle eher ins Gras beißen.
Aber das ist freilich nur die eine Seite der Medaille. Die andere: Wer mehr Geld hat, lebt anders, und das hat weniger mit der Einkommenshöhe als vielmehr mit Bildung zu tun. White-Collar-Jobs bringen durchschnittlich mehr als das Malochen in Gruben, auf Straßen oder am Band. Aber sie sind auch mit einer anderen Kultur der Selbstachtsamkeit verbunden, für die die Kerls von der Handarbeitsfraktion nur ein verächtliches Grinsen haben. Hier gehen die früh sterbenden Männer einfach in die Rollenfalle. Die Lösung? Na klar! 50 Prozent Quotenfrauen auch beim Tief- und Hochbau, bei der Müllabfuhr, auf dem Trecker usw. Da werden sich die Sterblichkeiten dann schon angleichen.
Das jedenfalls wäre meine Hypothese. Ich warte auf den Ansturm der Genderista, die sich in die tollen Domänen der noch von Männern dominierten Jobs drängeln.
Ich schließe mich ihrem Einwand an. Bei beiden Geschlechtern geht es den wohlhabenderen nach der gezeigten Graik besser. Das Frauen einfach länge leben ist halt einfach so. Aber deswegen leben ja nicht nur wohlhabendere Frauen länger sondern auch wohlhabendere Männer.
Ursache und Wirkung…
Wohlhabendere Menschen haben meistens eine höhere Bildung, (daher) einen “ungefährlicheren”/”besseren” Beruf usw.
“LE (Life Expectancy) at age 40 for men ranges by 6.3 years between individuals with a low
and a high education, 5.7 years between the lowest and highest household income
quartiles, 4.2 years across the main work statuses, and 13.2 years across the main
vocational classes. The maximum difference across all analysed male SEP subpopulations is 14.4 years between miners and men working in the social service sector…
Our results for the German population imply that the variations in survival and
longevity are much larger with respect to occupation than with respect to education and household income. The spans are more than double among men and approximately tripled among women. This is due to the fact that the subpopulations defined by specific occupations are more selected than those defined by education and income.”
aus Life Expectancy by Education, Income and Occupation in
Germany: Estimations Using the Longitudinal Survival Method, Luy et al., http://www.comparativepopulationstudies.de/index.php/CPoS/article/view/203/217
Mehr Geld für alle wird also nicht helfen diese “Ungerechtigkeit” zu beheben, auch gleiche Ausbildung/Erziehung nicht. Alle in den gleichen Job stecken? Arbeiter/Bauernstaat oder alle gleich weit verdummen damit niemand mehr einen “besseren” Beruf ergreifen kann…
Der groessere Skandal liegt hier meiner Ansicht nach bereits in der tatsahce, das der Effekt von Einkommen auf Lebenserwartung (fuer beide Geschlechter getrennt betrachet), fuer Maenner doppelt so gross ist, als fuer Frauen; man daran wieder gut und deutlich erkennen kann, dass Maenner-dominierte Berufe insbesondere in den unteren Einkommensklassen offensichtlich einen heoheren negativen Einfluss auf die Lebenserwartung haben, Maenner also deutlich mehr lebenszeitmindernden Einfluessen in ihrer Arbeit ausgesetzt sind, als dies fuer Frauen gilt, und man(n) dem erst entflieht, wenn man(n) den Sprung in die oberen >150% Nettoequivalezklasse geschafft hat, waehrend fuer Frauen hier wohl eine strukturelle Bevorteilung zu greifen scheint.
Eine Zeitungsmeldung:
In bayerischen Klöstern werden die Mönche fast gleich alt wie die Nonnen.
Muß man also davon ausgehen, daß der Umgang der Männer mit Frauen lebensverkürzend ist?
Ich dachte immer das finanziell unterdrückte Geschlecht (#Mindestens23%)
lebe 8 Jahre länger.
“Damit ist der Zusammenhang zwischen Einkommen und Lebenserwartung ein Mythos, denn: Frauen haben weitgehend unabhängig von der Höhe ihres Einkommens eine höhere Lebenserwartung als Männer.”
Kann mir irgendjemand diese Aussage erklären? Hier werden doch zwei statistische Größen verglichen, die keinen logischen Zusammenhang haben. Die zitierte Aussage “bis zu 10 Jahre länger” ist so sicher nicht korrekt. Laut Grafik sind es für die Männer aber eben 8,6 Jahre. Scheint mir kein so nennenswerter Unterschied zu sein und im Rahmen der üblichen Übertreibungen tolerabel. Einen zerstörten Mythos sehe ich nicht.
Vermutlich werden aber bald ein paar ganz gewiefte Genderisten hier eine Benachteiligung der Frauen entdecken. Das Patriarchat hat offenbar die wohlhabenden Frauen um eine angemessene Erhöhung ihrer Lebenserwartung betrogen. Das geht ja gar nicht.
Übrigens sind auch die Grafiken und Beschreibungen nicht korrekt. Es handelt sich hier nicht um Funktionen, sondern um empirische Daten. Wären es Funktionen, müssten sich der Zusammenhang eindeutig mathematisch beschreiben und Werte exakt extrapolieren lassen. Das ist hier aber nicht der Fall. In Grafik 2 sind die Farben vertauscht. Nicht so wichtig, aber auch nicht schön. Schlichtweg falsch ist allerdings die X-Achse. Hier finden wir den Wert 79,6 Jahre für Männer auf dem <60% Wert der X-Achse. Das ist nicht korrekt. Die Duplizierung des Wertebereichs (Lebenserwartung) ist es auch nicht.
Diese empirischen Daten zeigen, daß a) Frauen länger leben als Männer UND b) geschlechtsunabhängig, besserverdienende Menschen länger leben. Es wäre vieleicht angebracht sich den Artikel nochmals in Ruhe durchzulesen und ggf. zu korrigieren?
Die Daten zeigen, dass der Zusammenhang zwischen Einkommen und Lebenserwartung weitgehend VERSCHWINDET, wenn man Geschlecht in Rechnung stellt. Es ist eigentlich nicht schwierig zu verstehen. Lesen Sie einfach noch einmal.
Sehr geehrter Herr Klein. Einer von uns beiden sollte sich die Sache nochmal ansehen. Kein Zweifel.
Die Stichprobe zeigt zweifelsfrei das alle besser verdienenden Männer länger leben als alle schlechter verdienenden Männer dieser Stichprobe. Ausnahmslos.
Das gleiche gilt für alle besserverdienenden Frauen. Sie leben laut der Daten ausnahmslos länger als ihre schlechterverdienenden Geschlechtsgenossinnen in dieser Stichprobe. Ich denke Sie stimmen mir soweit zu?
Der Datensatz zeigt weiterhin, daß Frauen länger leben als Männer. Dies ist der stärkere Trend in diesem Datensatz. Ich denke auch hier sind wir einer Meinung?
Beide Trends miteinander zu vermengen um dann zu behaupten es gäbe keinen Trend “Lebenserwartung vs. Verdienst der Gesamt-Gruppe Mensch” ist zwar technisch machbar, meiner Meinung nach aber verschleiernd und unter dem Niveau von Sciencefiles.
Für mich ist sciencefiles ein hervorragender Blog mit dem ich nahezu immer einig gehe. Nur leider diesmal nicht.
Herr Klee hat schon alles notwendige gesagt. Entsprechend muss ich mich nur anschließen.
Selbst wenn man so täte, als wäre die Darstellung in Grafik 2 zulässig, verschwindet der Zusammenhang doch nicht. Die Darstellung wäre aber nur korrekt, wenn man die Daten für Frauen und Männern als EINEN Datensatz auftragen würde. Dann würde der bei Frauen geringere Gewinn an Lebenserwartung die Kurve flacher machen. Für den letzten Datenpunkt läge sie dann bei 6-7 Jahren. Damit diese Daten überhaupt sinnvoll interpretierbar werden, ist aber die nach Geschlechtern getrennte Darstellung viel sinnvoller. Sie können nicht zwei Datensätze nehmen und die nacheinander in einen Kurvenzug packen und dabei noch die X-Achse in zwei Teile splitten.
“Die Stichprobe zeigt zweifelsfrei das alle besser verdienenden Männer länger leben als alle schlechter verdienenden Männer dieser Stichprobe. Ausnahmslos. Das gleiche gilt für alle besserverdienenden Frauen.”
Sie meinen sicherlich den Mittelwert. Für jeden einzelnen Mann und jede einzelne Frau gilt die Aussage so sicher nicht.
“Der Datensatz zeigt weiterhin, daß Frauen länger leben als Männer. Dies ist der stärkere Trend in diesem Datensatz.”
Das lässt sich den Zahle nicht entnehmen. Die höhere Lebenserwartung der Frauen liegt bei maximal plus 7,4 Jahren. Die höhere Lebenserwartung der Männer in der höchsten Einkommensstufe liegt aber bei +8,6 Jahren im Verlgleich zu den Männer mit niedrigem Einkommen. Der stärkste Unterschied liegt also bei Männern mit niedrigem Einkommen im Vergleich zu Männern mit sehr hohem Einkommen.
In der Medizin spricht man von einem Risikofaktor. Der größte Risikofaktor für einen frühen Tod ist hier die Kombination “Mann mit niedrigem Einkommen”. Natürlich gilt das nur für die hier untersuchten Faktoren.
Nichts anderes sagt die HB-Stiftung in ihrer Zusammenfassung.
Herr Klee, was ich zum Ausdruck bringen wollte: jede Gruppe ist klar getrennt in dieser Stichprobe. Es sind natürlich die Mittelwerte. Ich bedaure meine unrichtige Aussage diesbezüglich. Freue mich aber, daß Herr Klein nun auch zustimmt. Höheres Einkommen scheint bei Männern und Frauen mit längerer Lebenserwartung zu korrelieren. Macht aber dann der Artikel so noch Sinn?
Dann muss ich doch noch etwas anfügen.
Es gibt Korrelationen und Scheinkorrelationen. Letztere erscheinen nur als Korrelation, spiegeln also einen Zusammenhang vor, wo keiner ist.
Wenn man einen Zusammenhang zwischen Lebenserwartung und Einkommen hat, und dieser Zusammenhang fast vollständig durch den Zusammenhang zwischen Geschlecht und Einkommen ERKLÄRT werden kann, dann folgt daraus, dass es sich beim Zusammenhang zwischen Einkommen und Lebenserwartung weitgehend um eine Scheinkorrelation handelt, die sich über Geschlecht erklären lässt. Das können Sie leicht nachvollziehen, wenn Sie die Daten für die Lebenserwartung aus der Abbildung für Männer und Frauen in eine gemeinsame Reihe bringen, dann verschwindet der Zusammenhang schon deshalb, weil unabhängig vom Einkommen fast alle Männer eine geringere Lebenserwartung haben als alle Frauen. What more is there to tell.
Herr Klein, was ist das für eine Logik? Wenn ich Äpfel nehme und deren Verderblichkeit gegen die Zeit auftrage, bekomme ich eine Korrelation von Zeit und Verderblichkeit. Wenn ich das gleiche für Erdbeeren mache, bekomme ich eine andere Korrelation. Wenn ich nun beide Datensätze in eine Grafik übertrage, bleibt die Verderblichkeit beider Früchte natürlich die gleiche. Nur wenn ich einen Mittelwert bilde und dann sage, dass die Äpfel nicht nach 20 Tagen verderben, sondern nach 10 Tagen (weil die Erdbeeren so schnell verderben), hätten Sie Recht. So ist es hier auch. Die höhere Lebenserwartung von rund 9 Jahren innerhalb der Männergruppe ist völlig unabängig von der der Frauen. Was ist denn daran so schwer zu verstehen? Die einzige unkorrekte Aussage ist die Angabe von rund 10 Jahren als Maximalwert. Aber wie ich oben schon sagte, ist eine tolerable Ungenauigkeit. Dass es fast 9 Jahre sind, ist bemerkenswert genug. Erklären Sie uns doch bitte mal, warum sich an diesen 9 Jahren irgendetwas ändern soll, wenn man sich die Zahlen für die Frauen ansieht. Das ergibt schlichtweg keinen Sinn. Die Frauen könnten auch 100 Jahre älter werden als Männer. Das hätte für die Zahlen in der Männergruppe natürlich nicht die geringste Bedeutung. Dann könnten Sie auch ebenso gut die Lebenerwartung russischer Männer einbeziehen und sagen, dass Männer in Deutschland eine viel geringere Lebenserwartung hätten. Haben sie aber nicht, weil die Lebenserwartung der russischen Männer dafür genau so irrelevant ist wie die der deutschen Frauen.
Was ist so schwer daran zu verstehen, dass eine allgemeine Aussage wie: mit zunehmendem Einkommen steigt die Lebenserwartung falsch ist? Ich dachte das sei leicht einsichtig, wenn man sieht, dass Geschlechte den lineraren Zusammenhang zerstört. Die allgemeine Aussage “steigendes Einkommen -> längeres Leben” gilt nun einmal für FRAUEN UND FÜR MÄNNER.
Selbst wenn wir mit einem Mittelwert von Frauen und Männern rechnen, ändert sich an der Aussage nichts. In diesem Fall müssten wir aber relative Änderungen abbilden: Männer gewinnen dann rund 9 Jahre, Frauen rund 4 Jahre. Im Schnitt wären das dann also 6,5 Jahre, die Menschen mit hohem Einkommen länger leben. Auch hierfür spielen die absoluten Zahlen keine Rolle. Man könnte es auch prozentual abbilden. Aus Ihrer Grafik 2 könnte man höchstens (falsch) ablesen, dass Reiche rund 11 Jahre länger leben. Das wäre in der Tat eine nicht mehr tolerable Ungenauigkeit. Aber die Größenordnung wäre ja noch immer korrekt (was die Männer angeht). Wenn es schon um das Geschlecht geht, dann ist die viel interessantere Frage, warum Frauen deutlich weniger an Lebenserwartung gewinnen. Insofern ist Ihr Artikel ein Gewinn, weil dieser Unterschied schön deutlich wird. Einen Mythos zerstören Sie aber nicht.
Die Frage, ob eine allgemeine Aussage richtig oder falsch ist, hat mit dem Mittelwert einer Verteilung herzlich wenig zu tun.
Das habe ich auch nirgendwo behauptet. Ich nehme zu Ihren Gunsten an, dass Sie nicht wirklich glauben, was Sie uns hier sagen. Mir ist die Zeit für weitere Debatten zu schade.