Die Gesellschaft als geschützter Raum für Weltflüchtige einer Art
Eine Gesellschaftsanalyse von Dr. habil. Heike Diefenbach
Vermutlich haben Sie alle oder fast alle von so genannten geschützten Räumen gehört. Geschützte Räume sind normalerweise Bereiche in Gebäuden oder an Orten, in/an denen Personen, wichtige Geräte oder Gegenstände oder Vermögenswerte durch erhöhte Sicherheitsvorkehrungen geschützt werden, z.B. vor den vernichtenden Wirkungen einer Explosion. Beispiele für geschützte Räume sind Bunker, Kontrollwarten und Abhörpositionen sowie – seit den 1990er-Jahren: bestimmte Bereiche an Universitäten.
Vor diesem Hintergrund würde man vermuten, dass geschützte Räume an Universitäten die Räumlichkeiten des Universitätsrektorats sind oder der zentralen Studienverwaltung, die die Daten der Studenten verwaltet, bestimmte Laboratorien, in denen teure Maschinen oder Anlagen stehen, oder bestimmte Bereiche der Universitätsbibliothek, in denen alte Handschriften oder seltene Bücher aufbewahrt werden. Tatsächlich ist aber all das nicht gemeint, wenn mit Bezug auf Universitäten von geschützten Räumen die Rede ist. So genannte geschützte Räume an Universitäten sind keine Orte, an denen wichtige Personen, Daten, Maschinen oder andere wertvolle Gegenstände besonders geschützt werden, sondern Orte, an denen sich Personen aufhalten oder treffen können, die ein erhöhtes Bedürfnis nach emotionaler oder ideologischer Sicherheit haben, wie ein Berater des ehemaligen U.S.-Präsidenten Barack Obama namens Van Jones sagte: „But there’s another view that is now I think ascendant, which I think is just a horrible view, which is that ‚I need to be safe ideologically. I need to be safe emotionally. I just need to feel good all the time, and if someone says something that I don’t like, that’s a problem for everybody else, including the [university] administration”.
Solche geschützten Räume kann man als Ergebnis eines überhöhten Bedürfnisses nach emotionaler oder ideologischer Sicherheit ansehen, die durch jeden Missklang, jede andere Meinung, jede mangelnde Zuneigungsbekundung gefährdet ist und auf dessen Befriedigung durch andere Personen und Institutionen dem so Bedürftigen ein moralisches (wenn nicht juristisches) Recht zugestanden wird, ein Recht darauf, dass die eigenen Gefühle unverletzt bleiben. Wessen Gefühle verletzt werden, der gilt vor diesem Hintergrund als Opfer, und wer Gefühle verletzt, dementsprechend als Unterdrücker, Hasser, Feind von irgendjemand oder irgendetwas, mit dem sich derjenige, dessen Gefühle verletzt wurden, gerade identifiziert. Triggerwarnungen sind ein Ausdruck dieses zugestandenen Rechtes auf emotionale oder ideologische Sicherheit vor gefühlsverletzenden Meinungen oder Tatsachen.
Nun ist der Planet, auf dem wir leben, die Art und Weise, nach der Überleben und Miteinanderleben funktioniert, auf alle möglichen Arten und ohne Unterlass dazu geeignet, unsere Gefühle zu verletzen. Wir täten deshalb wahrscheinlich gut daran, in uns selbst und anderen eine Art Immunität gegen Gefühlsverletzungen durch alles und jeden aufzubauen, ganz so, wie eine Studie über Allergie gegen Erdnüsse unter amerikanischen Kleinkindern gezeigt hat, dass unter den 530 Kindern, die bei der Eingangsuntersuchung keine Reaktion auf einen Erdnussextrakt gezeigt hatten, 13,7 Prozent der Kinder, deren Eltern angewiesen wurden, ihre Kinder von allen Erdnuss-Produkten fernzuhalten, eine Erdnuss-Allergie entwickelten, aber nur 1,9 Prozent der Kinder, deren Eltern angewiesen wurden, ihren Kindern dreimal in der Woche Erdnuss-Produkte wie Erdnuss-Puffs oder Erdnussbutter zu essen zu geben. Unter den 98 Kindern, die bei der Eingangsuntersuchung eine Reaktion auf Erdnussextrakt gezeigt hatten, entwickelten 35,3 Prozent derer, die keinerlei Erdnussprodukte gegessen hatten, eine Allergie, aber nur 10,6 Prozent derer, die dreimal in der Woche Erdnussprodukte gegessen hatten (Du Toit et al. 2015).
Nun kann man einwenden, dass psychische Gesundheit etwas anderes sei als physische Gesundheit, aber tatsächlich besteht zunächst kein Grund, dies anzunehmen, und darüber hinaus ist es gerade die Vorstellung von der De-Sensibilisierung gegen Belastungs- oder Störfaktoren, die vielen Psychotherapien zugrundeliegt. Selbst dann, wenn man zugestehen wollte, dass emotional oder ideologisch besonders Bedürftige geschützte Räume benötigen, würde man vor einem praktischen Problem stehen: Weil sich emotionale oder ideologische Bedürftigkeit auf alle möglichen Inhalte beziehen kann, wären geschützte Räume für alle möglichen Menschen mit allen möglichen emotionalen oder ideologischen Empfindlichkeiten einzurichten. Und wenn das möglich wäre, würde es eine sehr weitgehende Segregation der Menschen voneinander bedeuten. Demokratie, geschweige denn eine pluralistische Gesellschaft, wäre niemandem mehr zuzumuten, beruht doch beides notwendigerweise auf dem Aushalten und der Anerkennung von Vielfalt und Unterschieden.
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Wenn die Schaffung geschützter Räume für jeden nicht möglich ist, kann das Ziel der emotional oder ideologisch übermäßig Schutzbedürftigen nur sein, die eigene Welt als die Welt zu etablieren. Der den eigenen Bedürfnissen entsprechende Schutzraum muss möglichst soweit ausgedehnt werden, dass so gut wie jede Erfahrung, die zu machen den übermäßig Schutzbedürftigen droht, eine ist, die ihre Gefühle nicht verletzt, nicht gegen ihre Voreingenommenheiten oder Empfindlichkeiten verstößt; die Welt darf nicht mehr so sein, wie sie ist, sie muss so werden, wie sie nach den persönlichen Bedürfnissen der emotional oder ideologisch übermäßig Schutzbedürftigen zu sein hat. Dazu gehört auch, dass die Entstehung von Schutzräumen für Menschen mit anderen Bedürfnissen verhindert wird, z.B. dadurch, dass solche Schutzräume als „fake news“ produzierende Echo-Kammern gebrandmarkt werden, die angeblich eine Gefährdung einer angeblich existierenden Demokratie in einer pluralistischen Gesellschaft darstellen und bekämpft werden müssen, während der eigene Schutzraum eine gute Sache ist, die andere zu akzeptieren haben und an die sie keinerlei Maßstäbe oder Erwartungen heranzutragen haben, die sie schon gar nicht zu kritisieren haben.
Tatsächlich wird der öffentliche Raum zunehmend zu einer von wichtigen Elementen sozusagen gereinigten künstlichen Umgebung. Es sind ja nicht nur geschützte Räume an Universitäten und Triggerwarnungen, die wichtige Elemente der Realität systematisch auszublenden versuchen. Wir halten Kinder und Jugendliche für etwa 20 Jahre in künstlichen Umwelten samt pädagogischen Spielzeugs und angeblich kind“gerechtem“ Tapetendruck, die auf sie und ihre vermeintlichen Bedürfnisse zugeschnitten sind und die sie nur absehbare und kontrollierbare Erfahrungen machen lassen, sie aber nicht lehren, mit Unerwartetem und vielleicht Unliebsamem umzugehen. Es ist durchaus plausibel zu vermuten, dass geschützte Räume an Universitäten und Triggerwarnungen lediglich die Fortsetzung von Kindheit als geschütztem und damit künstlichem Raum sind, eine Fortsetzung, die notwendig erscheint, weil man Leute, die 20 Jahre in einer künstlichen Umgebung gehalten werden, nicht einfach von heute auf morgen in die reale Welt der Vielfalt und des Unliebsamen entlassen kann und erwarten kann, dass sie sich mit der realen Welt schon irgendwie arrangieren werden.
Die Fortsetzungsgeschichte von der Weltflucht hat inzwischen aber noch eine weitere Episode aufzuweisen, die weit ins Erwachsenenalter hineinreicht, nämlich einen künstlichen Arbeitsmarkt für emotional oder ideologisch übermäßig Bedürftige, in dem sie sich ungestört mit dem auseinandersetzen können, was sie sind oder nicht sind, und in dem die einzige Begegnung mit der realen Welt – abgesehen davon, dass der weniger bedürftige Steuerzahler ihnen monatlich Geld überweist – darin besteht, die Bausteine der realen Welt und diejenigen, die sie bewohnen, zu beklagen, zu beschimpfen und verurteilen bzw. abzuurteilen. Man denke nur an die Legionen von insbesondere weißen Mittelschichtsfrauen und hier insbesondere an die Gender-Ideologen, in prekären, weil unproduktiven Anstellungen beim Staat, in irgendwelchen An-Instituten an Universitäten, Stiftungen oder Ministerien, die nichts anderes können (und vielleicht auch nicht wollen), als die Elemente der realen Welt und ihre Bewohner mit negativ wertenden Adjektiven zu belegen, ihnen in freier Assoziation alle möglichen Verfehlungen zu unterstellen, die Freiheitsrechte anderer Menschen einzuschränken zu versuchen und genau hieraus emotionale Befriedigung und eine Bestärkung ihres Gefühls für die eigene Opfer-Identität zu saugen. Diese Identität pflegen zu können, ist für sie grundlegend wichtig, weil ja gerade aus dieser Identität das „Recht“ abgeleitet wird, die reale Welt als eine böse Welt bekämpfen zu können – oder sie nicht wahrnehmen zu müssen. Würde man eine beliebige Frau „Doktor“ in Sachen Gender in den freien Arbeitsmarkt entlassen, wo sie messbare und daher mit den Leistungen anderer Personen vergleichbare, produktive Leistungen als Gegenleistung für die monatliche Gehaltsüberweisung erbringen müssten, würde sie vermutlich sehr schnell von den Verhältnissen in der realen Welt und den legitimen Ansprüchen, die andere Menschen an sie haben können, eingeholt.
Ihre Nischenexistenz ist eine Existenz in einer künstlichen Welt, einem eigens nach ihren Bedürfnissen geschaffenen Schutzraum mit einer eigenen Mythologie, einer eigenen Symbolik, einer eigenen Sprache, in der sie sich gut fühlen, als rein formal gebildete, akademisierte „Volks“erzieher sogar als irgendwie überlegen inszenieren können, unbedroht bleiben von Leistungsstandards und Ansprüchen anderer Menschen an sie. Ansprüche, die sie selbst haben, z.B. auf einen Schreibtisch-Job beim Staat und eigene Kinder, gelten ihnen als legitim und werden an „den Staat“ gestellt – den es natürlich nicht gibt; es gibt nur Menschen bzw. Steuerzahler – mit dem sie in inniger Vereinigung wie der Säugling mit der nährenden Mutter bis an ihr Lebensende verharren wollen. Dass ihnen das Leben in ihrer künstlichen Welt erhalten und zumutbar bleiben kann, setzt voraus, dass Menschen mit anderen emotionalen und ideologischen Bedürfnissen diese zurückstellen, ihre Gefühle verletzen und ihre Geldbeutel leeren lassen.
Und so erweist sich der Versuch, die gesamte Gesellschaft in einen geschützten Raum für emotional und ideologisch Überbedürftige einer speziellen Ausprägung zu verwandeln, als von vornherein zum Scheitern verurteilt. Der Versuch kann nur so lange währen, wie andere Menschen bereit sind, in einem erheblichen Ausmaß die eigenen Gefühle verletzen zu lassen und das eigene Geld für Weltflüchtige aufzuwenden. Je mehr die Schar der etablierten Weltflüchtigen wächst und je mehr sie die Menschen, die die reale Welt bewohnen, beschimpfen, desto schneller wird die Bereitschaft der Ausgenutzten und Beschimpfen, die etablierten Weltflüchtigen zu unterhalten, schwinden.
Literatur:
Wen die „Erdnuss-Studie“ interessiert, hier die bibliographischen Angaben:
Du Toit, George et al. 2015: Randomized Trial of Peanut Consumption in Infants at Risk of Peanut Allergy. The New England Journal of Medicine 372: 803-813.
Wer eine Studie über die Inszenierung von Kindheit geschütztem Raum lesen möchte, bzw. darüber, wie mit dem Einbrechen der Realität in diesen Raum – verbal – umgegangen wird, liest vielleicht mit Gewinn:
Golden, Deborah, 2005: Childhood as Protected Space? Vulnerable Bodies in an Israeli Kindergarten. Ethnos: Journal of Anthropology 70(1): 79-100.
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Dürfen wir in gewissen Sinne auf die “Evolution” vertrauen und voraussagend hoffen, daß eine derartige Spezies von Mimosen keine Überlebenschancen hat? Sie würden dann nur in Mythen überleben und keinerlei materielle Spuren in den kommenden Schichten für den zukünftigen Archäologen hinterlassen.
Eigentlich wollen die doch wieder Embryonen in den Bäuchen ihrer Muttis sein. Absolut Lebensunfähig. Doof nur, dass exakt die gleiche Klientel eben jenen Embryonen den Schutzraum verweigern, indem Sie “Recht auf Abtreibung” bis zu den Wehen fordern. Diese Leute sind so seltsam, so gestört, so egoistisch – es fällt einem nichts mehr dazu ein.
Sehr gut, ich gratuliere Frau Dr. habil. Heike Diefenbach!
Allerdíngs fehlt der Aspekt, daß diese schutzbedürftigen Menschen andere Existenzen sehenden Auges vernichten, sie sind nicht bereit zu erkennen, daß es auch Menschen, wertvolle Menschen (wenn auch mit anderen Erkenntnisen) sind.
Das ist eine spezifische Art von Empathielosigkeit.
Bemerkenswert ist meiner Ansicht nach, daß diese Spezies ihre Feinde stets irgendwo im rechten Spektrum verortet, vorzugsweise natürlich “Nazis”. Ich habe noch nie einen Vergleich mit Pol Pot gesehen, der immerhin in kürzester Zeit fast ein Drittel der kambodschanischen Bevölkerung ausgelöscht hat, ganz zu schweigen von Mao.
Ich erwarte, daß die schweigende Mehrheit der Bevölkerung dieses Phänomen mit all seinen Auswüchsen ziemlich lange und geduldig mitmachen und auch bezahlen wird. Es wird vermutlich eher so sein, daß dieses Leute sich immer mehr ausdifferenzieren und sich dann aufgrund entstehender Widersprüche gegenseitig an die Gurgel gehen. Natürlich nur virtuell in sozialen Medien und aus “geschützten” Räumen heraus. Das könnte für Außenstehende spaßig werden.
In den USA ist der Hype um “safe spaces” bei der großen Mehrheit der Bevölkerung inzwischen durch, nachdem man sich inzwischen mit einer “ganzen” “Generation Schneeflocke” konfrontiert sieht, die offenbar nicht in das – im Vergleich zu DE und EU doch eher noch von Selbstbestimmtheit und Eigenverantwortung geprägte – Gesellschaftsenvironment passen, ja nicht überlebensfähig sind, ohne das ihnen staatliche Posten und Beschäftigungen zugeschoben werden. Diese Debatte war nicht zuletzt ein Faktor für den Erfolg Trumps, der ja einen Rückbau der geschaffenen staatlichen Übergriffigkeit in Aussicht stellte (und dafür als “Rassist” und “Frauenfeind” verschrien wird). Kurioserweise sind ausgerechnet jene Medien / Journalisten, die für sich besonders laut solche “safe spaces” fordern, alles andere als “sanft” bei Angriffen, Beschimpfungen, Verleumdungen und übler Nachrede gegen Dritte, die sie nicht ihrem ideologisch geprägten Tapetenbild ihrer social bubbles namens “safe spaces” sehen wollen.
Hallo,
Religionen verlangen auch in Deutschland einen geschützten Raum! Vor 3 Wochen, Karfreitag, die Aussage der junge Mann in Paläsina war schön blöd sich ans Kreuz nageln zu lassen statt sich schlicht zu “verpissen”. Das gilt als religiöse Beschimpfung. Foren z.B. beantworten das mit Account-Löschung….
Es ist eine Sache, gegen Religionen zu sein, dass ist grundgesetzlich verbrieft.
Eine andere Sache ist es aber, Schwachsinn zu reden und gleichzeitig zu erwarten, das seien Argumente, mit denen jedermann sich auseinandersetzen müsse. Ein Forum ist ja im Grunde ein privater Raum, in dem Hausrecht ausgeübt wird.
Die Aussage, die Sie zitieren, ist Schwachsinn, und zwar nicht aus religiösen, sondern vor allem aus historischen Gründen. Glauben Sie im Ernst, dass der „junge Mann“ am Tag des höchsten jüdischen Festes, das die Judenheit dazu verpflichtete, nach Jerusalem zu pilgern, sich so einfach von dort hätte „verpissen“ können? Aus diesem Grund halte ich diese Behauptung im Kern sogar für eine antisemitische Provokation.
Hallo, auch an diesem höchsten Feiertag waren nicht z.B. alle Hirten mit ihren Herden in Jerusalem. Also keine Anwesenheitskontrolle, und die überlieferten Legenden zeigen ja daß der extra um Zoff zu machen nach Jeruslaem zog. Z.B. statt Abendmal ab über den Jordan….
Wenn, dazu stehe ich, eine antireligiöse Provokation. Die gleiche Aussage mache ich auch gegenüber den ach so hoch “geheiligten” Märtyrern der Christenheit, in die Arena zu den Löwen statt den Imperator zu huldigen, schön blöd!
Diese Art von Schutzräumen gibt es nicht nur an deutschen Universitäten, siehe den Kommentar von Dr. habil. Heike Diefenbach, es gibt sie quasi flächendeckend als eine Art “linkes Unkulturgut”,
So sind z.B. Frauencafés nichts anderes als Schutzräume, aus denen ausgeschlossen wird, wer ideologisch nicht passt, in diesem Fall Männer.
Die neue Sitte, mit Steuergeldern finanzierte Konferenzen abzuhalten und nur zuzulassen, wer auch ideologisch passt, dient der Schaffung weiterer Schutzräume, um beim ideologischen Salbadern nicht von anderen Meinungen beeinträchtigt zu werden.
Wenn man drüber nachdenkt, dann fallen die Schutzräume der Linken nur so vom Himmel …
Ja. Sie werden gewöhnlich als irgendwelche “Zusatzangebote” angeboten, die an Unis eigentlich nichts zu suchen haben, weil sie kaum oder gar keine Bezüge zu Wissenschaft haben und meist auch nicht zu spezifischen Studiengängen. Sie sind eine Art Volkshochschulkurse, die sich aber vor allem an Angehörige der eigenen Uni richten.
An der Uni Erfurt z.B. wurden sogenannten Hochschulwerkstätten eingerichtet. Die Art, wie sie auf den Seiten der Uni Erfurt beschrieben werden, ist typisch für diese Art von “Zusatzangeboten”. Dort heißt es:
“Lernwerkstätten an Hochschulen sind ganz unterschiedlich konzeptionell ausgerichtet. Je nach Profilierung können sie sich eher als Labore mit experimentellem Charakter, Lernwerkstätten zum Entdecken, Erproben, aktivem Erkunden oder als Forschungswerkstätten verstehen. Und entsprechend bieten sie je nach Profil und Schwerpunktsetzung auch unterschiedliche Entwicklungspotenziale für Studierende. An der Uni Erfurt haben Studierende und Dozierende bestimmte Erwartungen an die hiesige Hochschullernwerkstatt formuliert, in denen die mit einer Lernwerkstatt verbundenen Chancen ganz gut zum Ausdruck kommen: Sie soll kollektivieren, d.h. Beziehungen stiften und intensivieren zwischen Studierenden unterschiedlicher Fächer, Dozierenden und Studierenden unterschiedlicher Fachbereiche. Sie soll den Blick „über den Tellerrand“ ermöglichen und Fähigkeiten des flexiblen Umgangs mit (auch ungewissen) Situationen fördern und damit auch auf gesellschaftliche Herausforderungen berufsunspezifischer Art vorbereiten. Sie soll dazu anregen, dass sich Studierende mit weniger Themengebieten umfangreicher, länger und intensiver beschäftigen. Sie soll ästhetische Erfahrungen ermöglichen, indem mehrere Sinne angesprochen werden, sinnliche Wahrnehmung und kognitive Reflexion und Bewertung Hand in Hand gehen, in dem interessante Gegenstände Interesse wecken, die Raumgestaltung mitbestimmt und verändert werden kann. Und sie soll als geschützter Raum fungieren, in dem Lehramtsstudierende durch das Erleben und Reflektieren des eigenaktiven, selbstbestimmten Lernens am eigenen Leibe in die Lage versetzt werden, Lernwerkstattarbeit auch im schulischen Alltag umsetzen.”
Also, alles irgendwie toll und ganz flexibel, offen, kreativ etc. Keiner weiß, was wer warum mit welchen Zielsetzungen tun soll, geschweige denn: lerrnen soll, aber wir haben uns alle lieb und sind nett zu einandern und “kollektivieren” uns und “sttiften Beziehungen”, und ich denke, dort liegt der sprichwörtliche Hund begraben. M.E. handelt es sich bei solchen Aktivitäten, die sich als geschützte Räume verstehen, um Versuche, Multiplikatoren für bestimmte Weltanschauungen, Ideologien, Politiken zu rekrutieren. Dementsprechend sind solche “Angebote” sehr häufig, aber nicht immer bei der Frauenbeauftragten der Uni angesiedelt oder bei den Pädagogen, die sich kultureller Minderheiten annehmen s-/wollen.
Unterhalbe der offiziellen Universitätspolitik gibt es Studentengruppen, meist der AStA oder um den ASta herum angelagert, aber auch nicht immer, die geschützte Räume einrichten oder deren Einrichtung fordern, sei es auf der Ebene der Fachschaft, auf Institutsebene oder Uni-Ebene.
Weil in der Presse in Deutschland häufig, auch häufig negativ, über die “geschützten Räume” berichtet wurde, als die Kunde von ihnen aus den USA oder dem Vereinigten Königreich nach Deutschland drang, und man das als Anlass nahm sich negativ über die übertreibenden, komischen Anglos äußern zu können, werden in Deutschland die geschützten Räume gewöhnlich nicht gerne so genannt. Dort heißen die geschützten Räume irgendwie anders und sind natürlich etwas gaaaaanz anderes als bei den komischen Anglos. Nur – in der englischsprachigen Welt ist die Kritik, auch von sehr vielen Universitätsangehörigen, an “safe spaces” so groß geworden, dass eine Vielzahl von ihnen inzwischen geschlossen wurde (wovon die deutsche Presse anscheinend nicht so gerne berichtet), während sich in Deutschland die geschützten Räume unter anderen Namen munter (weiter-/)verbreiten.
Danke für die Aufklärung. An meiner Universität bin ich inzwischen so verärgert darüber, dass Drittmittel- und “Verbundforschung” dermaßen an der der Substanz unseres Seminars zehren (als Mittelbauler müssen wir das ausbaden, ohne was dagegen tun können), dass ich solche Angebote, die unter falscher Flagge segeln, anscheinend gar nicht mitbekomme…
Die Idee, den Diskurs einzuschränken, bzw. das Symptom, kritische oder der Eigenen Meinung wiederläufigen Äusserungen den Riegel vor zu schieben , symptomiert einen zivilisatorischen Rüchschritt der im Prinzip durch den schönen Spruch Ausdruck verliehen wird, willst Du nicht mein Bruder sein, so schlag ich Dir den Schädel ein. Kindliches Allmachtsgehabe. Nur halt anders rum: Man ist zum Schädeleischlagen gar nicht mehr in der Lage und wimmert rum, damit Mami/ Papi oder großer Bruder ( oder Staat) das blutige Handwerk übernimmt.
Wirft ein Interessantes Licht auf die Grundbefindlichkeit: Glaubensdogmen statt Argumente. Das Mittelalter lässt grüßen.
Brilliant.
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Erwähnenswert noch, daß diese Strukturen adaptiv, also dynamisch sind. Sie leben nicht durch das Erreichte sondern die Differenz.
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Und führen deshalb unweigerlich ins Desaster, wenn, wie derzeit, die Kontrollmechanismen außer Kraft gesetzt sind.
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Die aber niemand auch nur ansprechen kann (da dies gegen die konditionierte allgemeine Auffassung verstieße).
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(Bibel, irgendwo im Alten): wehe dem Staat, in dem Frauen und Kinder das Sagen haben.
Man muß allerdings auch sehen, daß das Ganze ein Phänomen des sog. Westens ist, also im Wesentlichen der USA und ihrer Vasallen. Die Chinesen kennen das nicht, die Inder nicht und auch die Russen nicht, Letzere sind Garant dafür, daß gewisse Anteile europäischer Kulturerrungenschaften vor dem Rückfall ins Mittelalter bewahrt werden.
„If you need a safe space, see a therapist. University is not a safe space. If university is done right, it’s a radically unsafe space. If you want to go somewhere and get yourself taken apart, intellectually, and then hopefully get put back together, then go to university. Everything you believe should be challenged in every possible way.“ – Jordan B. Peterson, 2017/03/11: Strengthen the Individual: Q & A Parts I & II, YouTube
Bill Maher: „How did we get to this place where we’re so fragile, the save space people…. I call these people emotional hemophiliacs. It’s like the least little thing will make them start to bleed. But their answer ist not to go into a room of sharp objects, the answer is to make all of us wear bubble wrap, so nothing we ever do makes them have a moment of discomfort.“
Jordan B. Peterson: „The way you make people resilient is by exposing them to things that they’re afraid of and that make them uncomfortable voluntarily. If you over coddle people, if you protect them from everything that’s sharp you make them dull and stupid and narcissistic.“
Jordan B. Peterson | Real Time with Bill Maher (HBO), 20.04.2018, YouTube
einer der besten Kommentare überhaupt zu dem Thema, danke Frau Diefenbach, gerade weil er argumentativ wirklich nüchtern-sachlich und deshalb umso stärker inhaltlich auf die Schwächen der Schutzraumideologie verweist.
Ich werde zu dem Thema “Diversität” an Universitäten und Firmen auch ein Filmprojekt starten, das u.a. auf den Arbeitsbeschaffungscharakter der ganzen Geschichte eingeht -brillant zusammengefasst von Ihnen dies: “Die Fortsetzungsgeschichte von der Weltflucht hat inzwischen aber noch eine weitere Episode aufzuweisen, die weit ins Erwachsenenalter hineinreicht, nämlich einen künstlichen Arbeitsmarkt für emotional oder ideologisch übermäßig Bedürftige, in dem sie sich ungestört mit dem auseinandersetzen können, was sie sind oder nicht sind, und in dem die einzige Begegnung mit der realen Welt – abgesehen davon, dass der weniger bedürftige Steuerzahler ihnen monatlich Geld überweist – darin besteht, die Bausteine der realen Welt und diejenigen, die sie bewohnen, zu beklagen, zu beschimpfen und verurteilen bzw. abzuurteilen.”
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Dürfen wir in gewissen Sinne auf die “Evolution” vertrauen und voraussagend hoffen, daß eine derartige Spezies von Mimosen keine Überlebenschancen hat? Sie würden dann nur in Mythen überleben und keinerlei materielle Spuren in den kommenden Schichten für den zukünftigen Archäologen hinterlassen.
Eigentlich wollen die doch wieder Embryonen in den Bäuchen ihrer Muttis sein. Absolut Lebensunfähig. Doof nur, dass exakt die gleiche Klientel eben jenen Embryonen den Schutzraum verweigern, indem Sie “Recht auf Abtreibung” bis zu den Wehen fordern. Diese Leute sind so seltsam, so gestört, so egoistisch – es fällt einem nichts mehr dazu ein.
Sehr gut, ich gratuliere Frau Dr. habil. Heike Diefenbach!
Allerdíngs fehlt der Aspekt, daß diese schutzbedürftigen Menschen andere Existenzen sehenden Auges vernichten, sie sind nicht bereit zu erkennen, daß es auch Menschen, wertvolle Menschen (wenn auch mit anderen Erkenntnisen) sind.
Das ist eine spezifische Art von Empathielosigkeit.
Es ist eine Art Autismus.
Bemerkenswert ist meiner Ansicht nach, daß diese Spezies ihre Feinde stets irgendwo im rechten Spektrum verortet, vorzugsweise natürlich “Nazis”. Ich habe noch nie einen Vergleich mit Pol Pot gesehen, der immerhin in kürzester Zeit fast ein Drittel der kambodschanischen Bevölkerung ausgelöscht hat, ganz zu schweigen von Mao.
Ich erwarte, daß die schweigende Mehrheit der Bevölkerung dieses Phänomen mit all seinen Auswüchsen ziemlich lange und geduldig mitmachen und auch bezahlen wird. Es wird vermutlich eher so sein, daß dieses Leute sich immer mehr ausdifferenzieren und sich dann aufgrund entstehender Widersprüche gegenseitig an die Gurgel gehen. Natürlich nur virtuell in sozialen Medien und aus “geschützten” Räumen heraus. Das könnte für Außenstehende spaßig werden.
In den USA ist der Hype um “safe spaces” bei der großen Mehrheit der Bevölkerung inzwischen durch, nachdem man sich inzwischen mit einer “ganzen” “Generation Schneeflocke” konfrontiert sieht, die offenbar nicht in das – im Vergleich zu DE und EU doch eher noch von Selbstbestimmtheit und Eigenverantwortung geprägte – Gesellschaftsenvironment passen, ja nicht überlebensfähig sind, ohne das ihnen staatliche Posten und Beschäftigungen zugeschoben werden. Diese Debatte war nicht zuletzt ein Faktor für den Erfolg Trumps, der ja einen Rückbau der geschaffenen staatlichen Übergriffigkeit in Aussicht stellte (und dafür als “Rassist” und “Frauenfeind” verschrien wird). Kurioserweise sind ausgerechnet jene Medien / Journalisten, die für sich besonders laut solche “safe spaces” fordern, alles andere als “sanft” bei Angriffen, Beschimpfungen, Verleumdungen und übler Nachrede gegen Dritte, die sie nicht ihrem ideologisch geprägten Tapetenbild ihrer social bubbles namens “safe spaces” sehen wollen.
Hallo,
Religionen verlangen auch in Deutschland einen geschützten Raum! Vor 3 Wochen, Karfreitag, die Aussage der junge Mann in Paläsina war schön blöd sich ans Kreuz nageln zu lassen statt sich schlicht zu “verpissen”. Das gilt als religiöse Beschimpfung. Foren z.B. beantworten das mit Account-Löschung….
Es ist eine Sache, gegen Religionen zu sein, dass ist grundgesetzlich verbrieft.
Eine andere Sache ist es aber, Schwachsinn zu reden und gleichzeitig zu erwarten, das seien Argumente, mit denen jedermann sich auseinandersetzen müsse. Ein Forum ist ja im Grunde ein privater Raum, in dem Hausrecht ausgeübt wird.
Die Aussage, die Sie zitieren, ist Schwachsinn, und zwar nicht aus religiösen, sondern vor allem aus historischen Gründen. Glauben Sie im Ernst, dass der „junge Mann“ am Tag des höchsten jüdischen Festes, das die Judenheit dazu verpflichtete, nach Jerusalem zu pilgern, sich so einfach von dort hätte „verpissen“ können? Aus diesem Grund halte ich diese Behauptung im Kern sogar für eine antisemitische Provokation.
Hallo, auch an diesem höchsten Feiertag waren nicht z.B. alle Hirten mit ihren Herden in Jerusalem. Also keine Anwesenheitskontrolle, und die überlieferten Legenden zeigen ja daß der extra um Zoff zu machen nach Jeruslaem zog. Z.B. statt Abendmal ab über den Jordan….
Wenn, dazu stehe ich, eine antireligiöse Provokation. Die gleiche Aussage mache ich auch gegenüber den ach so hoch “geheiligten” Märtyrern der Christenheit, in die Arena zu den Löwen statt den Imperator zu huldigen, schön blöd!
Gibt es diese Schutzräume auch an Deutschen Universitäten?
Nein.
Leider wohl eher: noch nicht.
doch, ich fürchte, Sie irren sich. Lesen Sie bitte meinen untenstehenden Kommentar!
Diese Art von Schutzräumen gibt es nicht nur an deutschen Universitäten, siehe den Kommentar von Dr. habil. Heike Diefenbach, es gibt sie quasi flächendeckend als eine Art “linkes Unkulturgut”,
So sind z.B. Frauencafés nichts anderes als Schutzräume, aus denen ausgeschlossen wird, wer ideologisch nicht passt, in diesem Fall Männer.
Die neue Sitte, mit Steuergeldern finanzierte Konferenzen abzuhalten und nur zuzulassen, wer auch ideologisch passt, dient der Schaffung weiterer Schutzräume, um beim ideologischen Salbadern nicht von anderen Meinungen beeinträchtigt zu werden.
Wenn man drüber nachdenkt, dann fallen die Schutzräume der Linken nur so vom Himmel …
Ja. Sie werden gewöhnlich als irgendwelche “Zusatzangebote” angeboten, die an Unis eigentlich nichts zu suchen haben, weil sie kaum oder gar keine Bezüge zu Wissenschaft haben und meist auch nicht zu spezifischen Studiengängen. Sie sind eine Art Volkshochschulkurse, die sich aber vor allem an Angehörige der eigenen Uni richten.
An der Uni Erfurt z.B. wurden sogenannten Hochschulwerkstätten eingerichtet. Die Art, wie sie auf den Seiten der Uni Erfurt beschrieben werden, ist typisch für diese Art von “Zusatzangeboten”. Dort heißt es:
“Lernwerkstätten an Hochschulen sind ganz unterschiedlich konzeptionell ausgerichtet. Je nach Profilierung können sie sich eher als Labore mit experimentellem Charakter, Lernwerkstätten zum Entdecken, Erproben, aktivem Erkunden oder als Forschungswerkstätten verstehen. Und entsprechend bieten sie je nach Profil und Schwerpunktsetzung auch unterschiedliche Entwicklungspotenziale für Studierende. An der Uni Erfurt haben Studierende und Dozierende bestimmte Erwartungen an die hiesige Hochschullernwerkstatt formuliert, in denen die mit einer Lernwerkstatt verbundenen Chancen ganz gut zum Ausdruck kommen: Sie soll kollektivieren, d.h. Beziehungen stiften und intensivieren zwischen Studierenden unterschiedlicher Fächer, Dozierenden und Studierenden unterschiedlicher Fachbereiche. Sie soll den Blick „über den Tellerrand“ ermöglichen und Fähigkeiten des flexiblen Umgangs mit (auch ungewissen) Situationen fördern und damit auch auf gesellschaftliche Herausforderungen berufsunspezifischer Art vorbereiten. Sie soll dazu anregen, dass sich Studierende mit weniger Themengebieten umfangreicher, länger und intensiver beschäftigen. Sie soll ästhetische Erfahrungen ermöglichen, indem mehrere Sinne angesprochen werden, sinnliche Wahrnehmung und kognitive Reflexion und Bewertung Hand in Hand gehen, in dem interessante Gegenstände Interesse wecken, die Raumgestaltung mitbestimmt und verändert werden kann. Und sie soll als geschützter Raum fungieren, in dem Lehramtsstudierende durch das Erleben und Reflektieren des eigenaktiven, selbstbestimmten Lernens am eigenen Leibe in die Lage versetzt werden, Lernwerkstattarbeit auch im schulischen Alltag umsetzen.”
Quelle: https://aktuell.uni-erfurt.de/2018/02/20/tagung-hochschullernwerkstaetten/
Also, alles irgendwie toll und ganz flexibel, offen, kreativ etc. Keiner weiß, was wer warum mit welchen Zielsetzungen tun soll, geschweige denn: lerrnen soll, aber wir haben uns alle lieb und sind nett zu einandern und “kollektivieren” uns und “sttiften Beziehungen”, und ich denke, dort liegt der sprichwörtliche Hund begraben. M.E. handelt es sich bei solchen Aktivitäten, die sich als geschützte Räume verstehen, um Versuche, Multiplikatoren für bestimmte Weltanschauungen, Ideologien, Politiken zu rekrutieren. Dementsprechend sind solche “Angebote” sehr häufig, aber nicht immer bei der Frauenbeauftragten der Uni angesiedelt oder bei den Pädagogen, die sich kultureller Minderheiten annehmen s-/wollen.
Unterhalbe der offiziellen Universitätspolitik gibt es Studentengruppen, meist der AStA oder um den ASta herum angelagert, aber auch nicht immer, die geschützte Räume einrichten oder deren Einrichtung fordern, sei es auf der Ebene der Fachschaft, auf Institutsebene oder Uni-Ebene.
Weil in der Presse in Deutschland häufig, auch häufig negativ, über die “geschützten Räume” berichtet wurde, als die Kunde von ihnen aus den USA oder dem Vereinigten Königreich nach Deutschland drang, und man das als Anlass nahm sich negativ über die übertreibenden, komischen Anglos äußern zu können, werden in Deutschland die geschützten Räume gewöhnlich nicht gerne so genannt. Dort heißen die geschützten Räume irgendwie anders und sind natürlich etwas gaaaaanz anderes als bei den komischen Anglos. Nur – in der englischsprachigen Welt ist die Kritik, auch von sehr vielen Universitätsangehörigen, an “safe spaces” so groß geworden, dass eine Vielzahl von ihnen inzwischen geschlossen wurde (wovon die deutsche Presse anscheinend nicht so gerne berichtet), während sich in Deutschland die geschützten Räume unter anderen Namen munter (weiter-/)verbreiten.
Danke für die Aufklärung. An meiner Universität bin ich inzwischen so verärgert darüber, dass Drittmittel- und “Verbundforschung” dermaßen an der der Substanz unseres Seminars zehren (als Mittelbauler müssen wir das ausbaden, ohne was dagegen tun können), dass ich solche Angebote, die unter falscher Flagge segeln, anscheinend gar nicht mitbekomme…
Die Idee, den Diskurs einzuschränken, bzw. das Symptom, kritische oder der Eigenen Meinung wiederläufigen Äusserungen den Riegel vor zu schieben , symptomiert einen zivilisatorischen Rüchschritt der im Prinzip durch den schönen Spruch Ausdruck verliehen wird, willst Du nicht mein Bruder sein, so schlag ich Dir den Schädel ein. Kindliches Allmachtsgehabe. Nur halt anders rum: Man ist zum Schädeleischlagen gar nicht mehr in der Lage und wimmert rum, damit Mami/ Papi oder großer Bruder ( oder Staat) das blutige Handwerk übernimmt.
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Brilliant.
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Erwähnenswert noch, daß diese Strukturen adaptiv, also dynamisch sind. Sie leben nicht durch das Erreichte sondern die Differenz.
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Und führen deshalb unweigerlich ins Desaster, wenn, wie derzeit, die Kontrollmechanismen außer Kraft gesetzt sind.
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Die aber niemand auch nur ansprechen kann (da dies gegen die konditionierte allgemeine Auffassung verstieße).
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(Bibel, irgendwo im Alten): wehe dem Staat, in dem Frauen und Kinder das Sagen haben.
Man muß allerdings auch sehen, daß das Ganze ein Phänomen des sog. Westens ist, also im Wesentlichen der USA und ihrer Vasallen. Die Chinesen kennen das nicht, die Inder nicht und auch die Russen nicht, Letzere sind Garant dafür, daß gewisse Anteile europäischer Kulturerrungenschaften vor dem Rückfall ins Mittelalter bewahrt werden.
„If you need a safe space, see a therapist. University is not a safe space. If university is done right, it’s a radically unsafe space. If you want to go somewhere and get yourself taken apart, intellectually, and then hopefully get put back together, then go to university. Everything you believe should be challenged in every possible way.“ – Jordan B. Peterson, 2017/03/11: Strengthen the Individual: Q & A Parts I & II, YouTube
Bill Maher: „How did we get to this place where we’re so fragile, the save space people…. I call these people emotional hemophiliacs. It’s like the least little thing will make them start to bleed. But their answer ist not to go into a room of sharp objects, the answer is to make all of us wear bubble wrap, so nothing we ever do makes them have a moment of discomfort.“
Jordan B. Peterson: „The way you make people resilient is by exposing them to things that they’re afraid of and that make them uncomfortable voluntarily. If you over coddle people, if you protect them from everything that’s sharp you make them dull and stupid and narcissistic.“
Jordan B. Peterson | Real Time with Bill Maher (HBO), 20.04.2018, YouTube
einer der besten Kommentare überhaupt zu dem Thema, danke Frau Diefenbach, gerade weil er argumentativ wirklich nüchtern-sachlich und deshalb umso stärker inhaltlich auf die Schwächen der Schutzraumideologie verweist.
Ich werde zu dem Thema “Diversität” an Universitäten und Firmen auch ein Filmprojekt starten, das u.a. auf den Arbeitsbeschaffungscharakter der ganzen Geschichte eingeht -brillant zusammengefasst von Ihnen dies: “Die Fortsetzungsgeschichte von der Weltflucht hat inzwischen aber noch eine weitere Episode aufzuweisen, die weit ins Erwachsenenalter hineinreicht, nämlich einen künstlichen Arbeitsmarkt für emotional oder ideologisch übermäßig Bedürftige, in dem sie sich ungestört mit dem auseinandersetzen können, was sie sind oder nicht sind, und in dem die einzige Begegnung mit der realen Welt – abgesehen davon, dass der weniger bedürftige Steuerzahler ihnen monatlich Geld überweist – darin besteht, die Bausteine der realen Welt und diejenigen, die sie bewohnen, zu beklagen, zu beschimpfen und verurteilen bzw. abzuurteilen.”