Quadratur des Faschismus-Kreises: ZEIT-Schwätzperte versucht, Grönemeyer zu retten

Die Dummheit ist ZEIT-Redakteur geworden.

Nicht nur wir, auch unsere Leser haben sich gefragt, wie die Schwätzperten, die sich für „LinksINTELLEKTUELLE“ halten, die gebrüllte Absicht von Herbert Grönemeyer, zu „diktieren, wie ne Gesellschaft auszusehen hat“, als harmlos und den Heiligenschein des guten Herbert, der Ikone der Rotwein- und Prosecco-Klasse, zu retten versucht.

Wir mussten nicht lange auf die Antwort warten. Johannes Schneider hat sie in der ZEIT gegeben.

Sie ist primitiv und schon in der Zweisatz-Vorrede komplett enthalten:

„Ein Popstar brüllt ins Publikum und wird mit Nazirednern verglichen. Das liegt auch daran, dass die Deutschen Faschismus zuerst als Form und nicht als Inhalt begreifen“.

Der nachfolgende Text umschreibt nur den Blödsinn, den Schneider hier von sich gibt. Was könnte man dagegen haben, wenn Grönemeyer einen „flammenden Appell gegen Rassismus und Intoleranz“ brüllt? Dagegen können nur „Rassisten und Intolerante etwas haben, so befindet Schneider. Das ist so primitiv, dass man es eigentlich nur mit Lachen bedenken kann. Aber wenn Schneider immer nur Lachen erntet, dann lernt er nichts. Deshalb: Wenn nur Rassisten und Intolerante etwas dagegen haben können, dass ein flammender Appell gegen Rassismus und Intoleranz“ gebrüllt wird, dann brüllen wir jetzt einen flammenden Appell gegen die Dummen in den Redaktionsstuben der ZEIT, gegen die intellektuellen Tiefflieger, die von Logik so viel Ahnung haben, wie der Titan von blühenden Landschaften. Gegen unseren gebrüllten Appell können, nach der Schneider-Logik nur Dumme und intellektuelle Tiefflieger etwas haben

Schneiders Aussage ist wirklich sehr dumm, abgrundtief dumm.





Gegen den flammenden Appell könnten auch diejenigen etwas haben, so fährt er, der in Fahrt ist, fort, die „Pluralismus als Gespräch mit Rassisten und Intoleranten missverstehen“. Das nun ist ein starkes Stück. Wenn Pluralismus somit nur diejenigen einschließt, die der eigenen politisch-korrekten Meinung anhängen und somit über jeden Verdacht von Rassismus und Intoleranz erhaben sind, der heute mit einer Geschwindigkeit und in einer Menge in Deutschland geäußert wird, die vermutlich nicht einmal Schneider davonkommen lässt, dann ist der Pluralismus kein Pluralismus, sondern eine Einfalt, ein Monismus, ein im eigenen-Saft-Braten, das, was Sozialisten und Kommunisten tatsächlich als „Utopie“ bezeichnen, die Dystopie der Klone, die alle mit Schneider singen: Die Partei, die Partei, die hat immer recht …

Formal betrachtet, ist die Ausgrenzung von Personen, deren Meinung wer auch immer für rassistisch hält, natürlich blanker Faschismus, schon deshalb, weil das, was als „rassistisch“ gilt, al gusto ist und von jedem der Berufsaktivisten, die aus dem Kampf gegen das, was sie für böse halten, ein steuerzahlerfinanziertes Auskommen gemacht haben, unterschiedlich gefüllt wird. Schließlich gibt es entweder freie Meinungsäußerung oder nicht. Schränkt man sie ein, ist sie nicht mehr frei und entsprechend beseitigt. Das ist eine so einfache Erkenntnis, dass man sich fragt, warum sie von Linksintellektuellen, von den Schneidern der ZEIT, so gar nicht gemeistert werden kann. Es muss mit Denkbehinderung, biologisch oder ideologisch bedingt, zusammenhängen.

Es gebe auch diejenigen, die Faschismus und Antifaschismus für gleichschlimm hielten, das sind dann diejenigen, die „gruppenbezogene Menschenfeinde nicht von der Feindschaft zur Gruppe der Menschenfeinde“ unterscheiden können.

Das ist gelebter Wahnsinn.

Was ist eine Gruppe der Menschenfeinde? Eine Gruppe, die Menschen feindlich gegenübersteht.

Eine Gruppe von Menschen, die einer anderen Gruppe von Menschen, die sie für eine Gruppe der Menschenfeinde hält, feindlich gegenübersteht, ist notwendig eine Gruppe der Menschenfeinde und somit, was sie angeblich bekämpft.

Daran führt kein Weg vorbei.

Kein Weg, der nicht in einer Geisteskrankheit endet.

Das ganze Elend der Linken lässt sich daran aufziehen, dass sie denken, wenn Sie einen Menschen absichtlich verletzten, z.B. einen Polizisten, dann mache sie das zu etwas anderem, als einem Kriminellen, einem Gewaltkriminellen, wenn sie andere Menschen hassen, dann sei das kein Hass, sondern eine transzendierte Form von Hass, wenn sie andere Menschen als Rassisten beschimpfen, dann mache sie das zu etwas anderem als schimpfenden Proleten, und wenn sie anderen Menschen, wegen deren Meinung Intoleranz und Ablehnung entgegen bringen, dann mache sie das zu etwas anderem als intoleranten Antidemokraten.

Das ist aber nicht der Fall. Wenn Linke gewalttätig sind, dann sind auch sie ganz ordinäre Gewalttäter, wenn sie hassen, sind sie ganz hundsgewöhnliche Hater, wenn sie schimpfen sind sie genauso peinlich wie Andere, die nicht argumentieren können und wenn sie Anderen mit Intoleranz begegnen, sind sie intolerante Antidemokraten. Das linke Agens, das die linke Faust zu einer heiligen Faust macht, deren Schlag auf die Nase das gebrochene Nasenbein adelt, gibt es nicht. Es gibt nur einen „bunch of nuts“, wie man im Englischen sagt, der sich einbildet, es gebe dieses Agens.

Dazu gehört offenkundig auch Johannes Schneider, der behauptet, Faschismus müsse man als Inhalt und nicht als Form begreifen, also wenn ein Linker diktiert, dann ist das in Ordnung, weil er Linkes diktiert, wenn ein Rechter diktiert, dann ist das nicht in Ordnung, weil er Rechtes diktiert. Das Linke ist eine Religion, eine Heilsreligion, eine Heilsreligion, der nur Personen mit problematischer Geistigkeit anhängen, Personen wie Schneider, die schreiben:

„Und weil sich in seinem Wortschwall auch die missliche Formulierung findet, es liege nun ‚an uns zu diktieren, wie ‚ne Gesellschaft auszusehen hat‘, ist auch – in Kombination mit dem Tonfall – gleich klar, wie dieses ‚diktieren‘ hier nur gemeint sein kann: diktatorisch natürlich“.

Wie sonst?

Welche andere Bedeutung von diktieren gibt es noch?

Wer von diktieren spricht, der meint „diktieren“ und sicher nicht freistellen. Er meint Zwang. Er meint Intoleranz. Er wähnt sich im Besitz der Wahrheit; sieht sich als Guter, zeigt all die Insignien, die den Faschisten ausmachen, denn Faschismus ist in der Tat KEIN Inhalt, es ist eine Form, eine Form des gesellschaftlichen Verhaltens, der Versuch, eine bestimmte Ausgestaltung der Gesellschaft, in der z.B. Freiheitsrechte der Individuen fehlen, weil diktiert wird, wie man sich verhalten muss, zur alleinigen Norm zu erheben. Mit welchem Inhalt dieses faschistische Diktat verbunden ist, ist  vollkommen egal. Ob man Menschen der „Umwelt zuliebe“ ihrer Freiheit beraubt, weil man denkt, man bekämpfe Rassisten, weil man denkt, der Prophet habe die Aufgabe gestellt, die Ungläubigen zum richtigen Glauben zu zwingen oder zu eliminieren, ob man Menschen auf dem Altar der politischen Korrektheit opfert, es ist immer derselbe formale Faschismus.

Wissenschaftler haben jahrhundertelang daran gearbeitet, generalisierte Konzepte zu gewinnen. Generalisiert man eine Beobachtung, dann geht damit notwendig eine Abstraktion vom Inhalt und eine Betonung des formal Gemeinsamen einher. Nur deshalb sind Begriffe wie Faschismus überhaupt aus dem Kontext, in dem sie gewonnen wurden, auf einen anderen Kontext übertragbar. Hätte Schneider mit seinem Blödsinn, den er in der ZEIT verbreiten darf, Recht, er könnte den Begriff „Faschismus“, dessen Inhalt zuerst der Italienische Faschismus des Benito Mussolini war, gar nicht verwenden, denn Faschismus wäre ein singularer Begriff, reserviert zur Beschreibung der italienischen Verhältnisse der 1920er, 1930er und frühen 1940er Jahre.

Dass Schneider den Begriff überhaupt benutzen kann, das zeigt, dass Faschismus eine Form der Ausübung von gesellschaftlichem Zwang, der Unterdrückung individueller Meinungen, Einstellungen und Verhaltensweisen darstellt. Sein Versuch, den Faschismus-Kreis zu quadrieren und seine Leser um den Verstand zu schreiben, ist somit gescheitert.

Faschismus hat auch nichts damit zu tun, dass die Redner brüllen, wie Schneider aus nicht nachvollziehbaren Gründen meint. Die Art und Weise der Darbietung faschistischer Inhalte ist unerheblich. Es ist nur so, dass Faschisten, weil sie der Meinung sind, sie seien Engel des Guten und Herolde der Wahrheit, gerne brüllen, das scheint der Selbstbefriedigung zu dienen, weil die Brüller offenkundig der Ansicht sind, was sie zu sagen haben, sei so dünn, dass man ein wenig emotionalen Pfeffer in Form von Brüllen dazutun müsse, um die Masse zu überzeugen.



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