“Aber das ist ja gar nicht peer reviewed” – Argumentationshilfe gegen Blödsinn
Wer hat es nicht schon gehört: “Das ist ja gar nicht peer reviewed”.
Der Fehlschluss eines argumentum ad auctoritatem wird denen, die kritisieren, was als politisch korrekt gilt, in ermündender Intonierung in der Regel von Leuten entgegengehalten, die einen Text, der peer reviewed ist, nie und nimmer von einem Text, der nicht peer reviewed ist, unterscheiden könnten.
Denen, die an die Peer Review glauben, sei gesagt: Es hilft nichts. Und wenn man sich noch so sehr wünscht, es gäbe eine Autorität, die die eigene Überzeugung immer und generell für richtig ausgibt, es gibt diese Autorität nicht. Weder Gott, noch der Prophet, noch die Peer Review sind eine entsprechende Gewähr für Korrektheit. Man muss schon selbst denken und da, wo das Selbstdenken nicht ausreicht, um sich ein Bild über einen bestimmten Text zu machen, den Mund halten.
Für diejenigen, die es satt sind, den “das ist ja nicht peer reviewed Sing Sang”, zugemutet zu bekommen, haben wir seit heute die richtige Gegenwehr in komprimierter Form. Auf 36 Seiten hat Dr. habil. Heike Diefenbach alles zusammengetragen, was man über den Prozess der Peer Review wissen muss, wodurch jeder Leser des Beitrags nunmehr wissen kann, dass und vor allem warum, Peer Reviews weder für Korrektheit noch für Qualität Gewähr leisten können, geschweige denn, dass Sie auch nur den größten Unsinn aussondern könnten.
Wer auf den Verweis der “Peer Review” als Beleg für die Korrektheit eines Textes besteht, ohne in der Lage zu sein, seinen Glauben auf Grundlage des Textes zu substantiieren, der ist eines jeder Beispiele von Leuten, die gerne etwas wüssten, die gerne ihre Überzeugung als unanzweifelbar ausgeben würden, aber leider nichts wissen und deshalb damit scheitern, selbst die eigene Überzeugung zu begründen, weshalb sie sich unter den Mantel angeblicher Autoritäten flüchten müssen, in der Hoffnung damit jede Kritik an ihrer Überzeugung im Keim erstickt zu haben.
Wir haben eine Nachricht für all diese Leute: Die Zuflucht, unter dem Mantel der Peer Review schützt Euch nicht vor Kritik. Im Gegenteil: Sie macht Euch noch mehr zu Gegenstand von Kritik. Die ganze Munition, die dazu notwendig ist, findet sich in Band 7 unserer Blauen Reihe: “Peer Reviewed – Kein Qualitätssiegel!” von Dr. habil. Heike Diefenbach.
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Danke für diesen Input. Allerdings ist mir bei der Angabe einer zuverlässigen Quelle außerhalb des Mainstreams (wie etwa Sciencefiles) schon der Folgevorwurf begegnet: “Was verlinken Sie da für einen Müll!” mit dem wahlweisen Verweis auf ein mangelndes Impressum der Seite, oder darauf, dass sie die Seite nicht kennen, oder auf eine seltsame Werbung auf der Seite, weil Google AdSense die Seite nicht akzeptiert (oder gar vom KOPP Verlag.. igitt!), oder auf ein nicht blitzsauberes HTML mit neuestem CSS, weil die Betreiber der Seite keine tausend Euro haben/ausgeben wollen für ein professionelles Design. Ich weiß – wir alle wissen – ein guter Inhalt verliert seine Güte nicht, wenn er nur ausreichend präsentiert wird. Andere aber legen darauf sehr wohl wert.
Daher die konkrete Frage: Wie soll ich auf jemanden reagieren, der Sciencefiles als Quelle der Verteidigung gegen “peer-review” nicht akzeptieren will? Oder ist es da besser, die Debatte zu beenden? Eigentlich sollte man ja im Gespräch bleiben, auch wenn einem die Ansichten des Gegenübers zuwider sind….
Sie können die Debatte beenden, und später weiterführen, wenn Sie ein besseres Argument, bzw. eine Quelle gefunden haben, die vom Gegenüber angenommen wird. Es scheint mir ein gutes Zeichen zu sein, wenn ein Gegenüber keine absolute Grenze zieht, also z. B. einem direkt sagt, dass er die Meinung nicht ändern wird.
@Dirk
Wenn jemand so dumm ist, dass er einen wirklich platten Fehlschluss nicht als solchen erkennen kann, also nicht verstehen kann, dass Argumente als solche zu würdigen sind und nicht aufgrund ihrer Herkunft oder ihrer Präsentation (z.B. in Farbdruck auf Hochglanzpapier), mit dem ist, glaube ich, kein sinnvoller Austausch möglich; er ist im klassischen Sinn dumm oder eine durch und durch autoritäre Persönlichkeit (man muss dann wohl sagen: eine kranke Persönlichkeit).
Sie bringen es ja auf den Punkt:
“Ich weiß – wir alle wissen – ein guter Inhalt verliert seine Güte nicht, wenn er nur ausreichend präsentiert wird. Andere aber legen darauf sehr wohl wert.”
Aber wer auf so etwas wert legt, hat ein erhebliches Problem, das Sie höchstwahrscheinlich nicht für ihn lösen können.
Es sind dann nicht Sie, der die Debatte beendet, sondern das Gegenüber, das partout auf seinen Vorurteilen oder seinen logischen Fehlschlüssen beharren möchte oder sein Denken in Vorgaben von als Autoritäten Empfundenen nicht überwinden kann. Mit einem solchen Menschen ist eine Debatte, wenn überhaupt, nur sehr schwierig möglich und daher wohl meist nur eine sinnlose Anhäufung negativer Erfahrungen, die man sich nicht sehenden Auges zumuten muss oder sollte (es sei denn, Sie haben einen guten stragetsichen Grund dafür wie z.B. den, dass Sie eine Zuhörerschaft haben, vor der Sie den Dummen als solchen erweisen können).
Wenn Sie das “Gespräch” mit einem solchen Menschen beenden, beenden Sie jedenfalls keine Debatte, sondern bloß den sinnlosen Gesprächsversuch mit einer kranken Persönlichkeit oder einem kognitiv Minderbemittelten (oder beidem).
Having said this, gibt es noch zwei Dinge anzumerken:
Erstens stammt der Text über “peer reviewing” von mir, nicht von Sciencefiles. Ich habe ihn vollständig allein als einen wissenschaftlichen Text erarbeitet und formuliert. Da ich, wie viele meiner Kollegen in der Wissenschaft, aufgrund der Ergebnisse entsprechender Forschung schon lange keinerlei Wert mehr auf “peer reviewing” lege, publiziere ich meine Texte dort, wo es sich gerade anbietet oder wo es mir strategisch am besten erscheint, je nachdem, was ich an wen warum addressieren will und wieviel Aufwand ich angesichts meines Erwerbslebens damit betreiben kann oder will. Meine Integrität als Wissenschaftlerin steht, glaube ich, außer Frage. Für autoritäre Persönlichkeiten sollte das hinreichend Grund sein, zu “glauben”, was ich schreibe. Mir statt dessen pauschal unterstellen zu wollen, dass das, was ich schreibe, Lügen sein müssten, ist schlicht und einfach eine Unverschämtheit, die ich, wäre ich anwesend, mir einer schallenden Ohrfeige quittieren würde.
Für alle Menschen, die keine kranken Persönlichkeiten sind, ist das aber nicht der Punkt. Der Punkt ist vielmehr, zweitens, dass es nicht das Ziel meiner Texte ist, dass Leute fraglos glauben, was ich schreibe, auch nicht im Zusammenhang mit “peer reviewing”. Ich bin keine Kirchenmutter, keine Sektenführerin und kein Hypnotisateur, sondern Wissenschaftlerin.
Und deshalb werden in meinem Text Studien einer Vielzahl anderer Leute vorgestellt, und sie sind alle korrekt zitiert. Die Qualität der Studien kann damit von jedem selbst überprüft werden. Ich bin nicht dafür verantwortlich, wenn jemandem inhaltlich nicht passt, was die Studien ergeben haben. Damit muss er halt irgendwie psychologisch zurecht kommen.
Und dann sind wir wieder beim Punkt von oben: es ist nicht mein Problem und nicht Ihres, wenn jemand krank oder dumm ist. Wer dumm sein und bleiben will, der muss dauerhaft im Widerspruch nicht nur zur Vernunft, sondern zu Realität leben. Das ist sein eigenes, erhebliches Problem.
Mann, ich bin wirklich erschüttert. Meinen Sie das wirklich? Nachdem wir einen Text von Dr. habil. Heike Diefenbach, einen wissenschaftlichen Text publiziert haben, in dem gezeigt wird, dass Peer Review, der Appell an die Autorität, Unfug ist, der bestenfalls bei denen zieht, die keine Ahnung haben und zu faul oder zu unfähig sind, sich ein informiertes Urteil zu bilden, fragen Sie, wie man diesem Problem begegnen soll?
Unglaublich.
Wenn jemand denkt, er könne Informationen dadurch diffamieren, dass er auf den Überbringer der Informationen einschlägt, dann ist mit diesem jemand, jede Form von Kommunikation umsonst, denn er ist entweder nicht an einer Diskussion interessiert (warum sonst sollte er Belanglosigkeiten einführen) oder dazu nicht fähig (warum sonst MUSS er Belanglosigkeiten einführen).
Von Anhängern des Buddhismus wird mir erzählt, dass der Buddha gelehrt hat, man solle seine Zeit nicht mit Menschen verschwenden, die einem keinen Input, keinen Gewinn bringen. Das wäre hier auch mein Rat.
Was Google angeht, so ist hier eine Richtigstellung notwendig. Nicht Google will nicht mit uns zusammenarbeiten, sondern wir nicht mit Google. Google verlangt, dass wir Texte löschen, in denen es z.B. darum geht, dass der Begriff “Neger” bei Verwendung, wie ein Landrichter aus Leipzig in unserem Post erklärt, nicht strafbar ist. Das machen wir nicht. Deshalb haben wir unsere Zusammenarbeit mit Google beendet, und nicht etwa umgekehrt. So einfach ist das.
Und zum leidigen Thema “Impressum” will ich mich nicht mehr äußern, höchstens noch damit, dass die Bücher, die im Reichsministerium für Propaganda verlegt wurden, natürlich alle ein Impressum haben, was die Rassenlehre, die sich in etlichen dieser Bücher findet, dann wohl nach Ansicht der Irren, die an ein Impressum glauben, seriös machen muss.
Auf diesen Blödsinn bin ich in meinem Antwort-Kommentar gar nicht eingegangen, aber ja, es scheint, dass man das im neuen, totalitären, “autoritäts”hörigen Deutschland tun muss.
Die Welt ist für die, die schon neue Deutsche nach sozialklempnerischer Blaupause sind, so klein wie der Garten für den Gartenzwerg, der nicht im Stande ist oder auf die Idee kommt, den Schubkarren mit der alten Erde, in der nichts mehr wachsen kann, beiseite zu stellen und einfach ‘mal über den Gartenzaun zu schauen (ganz, wie Edgar A. Poe das so treffend beschrieben hat).
Es ist außerhalb ihrer Wahrnehmung oder ihres Vorstellungsvermögens, dass der deutsche Impressumsquatsch niemanden auf der Welt – außer eben schrullige Deutsche, die einen Erlaubnisschein von irgendeiner “Autorität” für alles und jedes brauchen, um nicht vom “richtigen” Weg abzukommen – interessiert, dass wir ein privates blog sind, das unentgeltliche Angebote macht, die man akzeptieren kann oder nicht, dass wir unser blog nebenbei betreiben und nicht erpressbar sind, auch nicht von Google oder facebook, dass uns all das vollkommen egal sein kann und ist ….
Es muss furchtbar sein, auch nur einen einzigen Tag in dem Gefängnis (um nicht zu sagen: in der Gummizelle) verbringen zu müssen, zu dem zumindest eine Reihe von Deutschen ihr eigenes Gehirn gemacht haben. Diese Angst davor, den Blick zu heben und in die Welt zu schauen, sie ist faszinierend zu beobachten!
..oder einfacher gesagt, wer zu viel Zeit mit dummen Menschen vergeudet, dem fehlt dann die Zeit für intelligente Mit-Menschen.
Tabula rasa ist wohl die Lösung für ein gut sortiertes und angenehmes Umfeld.
Vielen Dank für das kostenlose Angebot und ich versichere Ihnen, es ist nicht umsonst :-). Spende ist unterwegs.
@August Klose
Danke, ich freue mich sehr über freundliche Worte und über Spenden!
Aber ich hoffe, dass mein Text auch insofern nicht “umsonst” geschrieben wurde, als er ein wenig Aufklärung über die realen Verhältnisse mit Bezug auf “peer reviewing” gibt – für die, die sie überhaupt haben wollen.
Wer keine Argumente, aber ganz feste Überzeugungen,hat oder schlicht zu denkfaul oder -unfähig ist, um kritische Fragen zu stellen und Pros und Cons abzuwägen, der wird sich vermutlich weiterhin an “Autoritäten” festklammern wollen, die ihm von anderen “Autoritäten” als solche vorgegeben werden, um irgendeine Orientierung zu haben; er ist wie der arme Hamster im Laufrad.
Diese Leute sind oft laut, aber nicht wichtig. Und eine große Menge von Leuten selbst in der Bildungsbrache Deutschland verfügt über genug Intelligenz und Persönlichkeit um sich ein eigenes Bild machen zu wollen und zu können.
Meine Bemerkung sollte ein Wortspiel auf “Der Download des Beitrages ist umsonst.” sein. Generell sind Beiträge Ihrer website nie umsonst, sondern immer bereichernd.
Ich habe Ihre Schrift noch nicht gelesen, komme erst Ostern dazu. Ich sehe allerdings schon für Verlage das Problem, die Spreu vom Weizen zu trennen. Das Problem liegt vielleicht weniger bei den “Gegenlesern”, sondern in der politischen und finanziellen Abhängigkeit.