Propaganda: Das Suhlen der ARD im Leid anderer

Seit Tagen suhlt sich die ARD-tagesschau in den steigenden Infektionszahlen, die aus den USA gemeldet werden. Täglich werden geradezu euphorisch neue “Rekordwerte” bei “Neuinfektionen” gemeldet. Der heutige Bericht ist die Regel, nicht die Ausnahme: Die Zahl der Neuinfektionen sei auf Rekordhöhe gestiegen, so meldet die ARD. Innerhalb von 24 Stunden seien 52.898 neue Ansteckungsfälle gemeldet worden, die Gesamzahl liege nun bei 2,682 Millionen und: “Die Zahl der Todesopfer stieg zuletzt binnen 24 Stunden um weitere 706 und lag damit bei 128.028”. Besonders betroffen seien Kalifornien, Texas und Florida: “Kritiker bezeichnen die Lockerungen der Restriktionen des öffentlichen Lebens als voreilig.” Der Kalifornische Gouverneur Gavin Newson wird im weiteren Verlauf als leuchtendes Beispiel für diejenigen präsentiert, die Lockerungen rückgängig machen, der Bürgermeisterin von Washington, Muriel Bowser, ist im ARD-Beitrag die Rolle der Mahnenden zugedacht, die die “Bundesregierung vor den offensichtlichen Gefahren einer großen Menschenansammlung warnt”. Und wer ist der Böse im Beitrag der ARD?

Wer schon: Donald Trump, der am 4. Juli – so wie jedes Jahr – Independence Day in den USA feiern will. Unverantwortlich – so der Tenor dessen, was die ARD suggerieren will.



Es ist Zeit, diesen Propaganda-Schund zu zerlegen.

Beginnen wir mit einer Gegenüberstellung der aktuellen Daten.

Die beiden dargestellten Zeiträume entsprechen einander, so dass ein direkter Vergleich möglich ist, der zeigt: Die Fallzahlen steigen seit ungefähr dem 10. Juni in den USA wieder an. Die Anzahl der Toten sinkt unverändert. Zwischen Ansteckung mit SARS-CoV-2 und Ausbruch von COVID-19 vergehen zwischen 2 und 14 Tage, im Durchschnitt dauert es rund 21 Tage, bis eine Ansteckung zu einem Ergebnis, entweder Heilung oder Tod geführt hat. Selbst wenn man die Extremannahme macht, dass es bei allen, die sich um oder nach dem 10 Juni angesteckt haben, 21 Tage dauert, bis es einen Krankheitsausgang zu vermelden gibt, müsste sich in den Daten der Verstorbenen eine Zunahme abzeichnen. Das ist aber nicht der Fall.

Warum?

Es gibt eine Reihe von Erklärungen:

  • In den USA wird mehr getestet, d.h. Leute, die noch Anfang und Mitte März mit milden Symptomen an COVID-19 erkrankt waren und nicht als Erkrankte erkannt wurden, weil sie nicht zum Arzt gegangen sind und in jedem Fall nicht getestet wurden, haben nun eine höhere Wahrscheinlichkeit, getestet zu werden und in die Statistik einzugehen.
  • Die Sterberate hat sich reduziert. Tatsächlich ist das eine Beobachtung, die man international machen kann. Dass weniger Menschen an COVID-19 sterben als zu Beginn der Pandemie, hat damit zu tun, dass es nunmehr zwei Medikamente gibt, die gegen COVID-19 helfen, nämlich Remdesivir und Dexamethasone und ansonsten Lehren aus z.B. der hohen Sterblichkeit bei Patienten, die mechanisch beatmet wurden, gezogen wurden. Hinzukommt, dass Anordnungen wie die, von Bürgermeister Bill de Blasio für New York erlassene, dass nämlich Pflegeheime Menschen, die mit SARS-CoV-2 infiziert sind, aufnehmen müssen, und damit Praktiken, die ein Todesurteil für viele alte Menschen in New Yorks Altenheimen bedeutet haben, nicht mehr in Kraft sind.
  • Schließlich: Die Mehrheit der Neuinfizierten findet sich in Altersgruppen, deren Sterberisiko geringer ist als z.B. für Menschen über 65 Jahre.

Dass die Anzahl der Tests in den USA in den letzten Wochen erheblich gesteigert wurde, ist hinlänglich bekannt, außer der ARD wird das wohl kaum jemand in Frage stellen. Haben Sie übrigens bemerkt, wie sie im ARD-Text manipuliert werden sollen:

“Die Zahl der Todesopfer stieg zuletzt binnen 24 Stunden um weitere 706 an, lag damit bei insgesamt 128.028.”

Einen tatsächlichen Rückgang der Anzahl der Toten, wie er in der Abbildung oben zu sehen ist, lässt die ARD wie eine Zunahme aussehen. Alles, um einmal mehr in einem Artikel über den bösen Donald Trump herziehen zu können.



Doch zurück zur Frage, warum die Fallzahl steigt, während die Anzahl der Toten sinkt. Die Erklärung dafür findet sich in den Daten der US-amerikanischen CDC. Die folgenden beiden Abbildungen zeigen die Testhäufigkeit aufgeschlüsselt nach Wochen für staatliche und private Institute. Beide zeigen denselben Trend:

Der Anstieg der Anzahl positiv Getesteter ist im Wesentlichen auf Personen im Alter von 18 bis 49 Jahre zurückzuführen. Diese Altersgruppe hat eine deutlich geringere Wahrscheinlichkeit, hospitalisiert zu werden, wie man der folgenden Abbildung entnehmen kann, und eine erheblich geringere Wahrscheinlichkeit, an COVID-19 zu versterben als ältere Menschen.

Der Anstieg der Neuinfektionen in den USA ergibt sich somit zum einen aus einer Zunahme der Testhäufigkeit (siehe die beiden Abbildungen oben), sowie wohl einem tatsächlichen Anstieg der Neuinfektionen vornehmlich in der Altersgruppe der 18-49 Jährigen. Wie kann man diesen Anstieg erklären?

Wer erinnert sich an das hier:

So sah es am 6. Juni in Washington DC aus. An diesem und an nachfolgenden Tagen haben Demonstranten unter dem Motto Black Lives Matter die Straßen gefüllt und nachts die Innenstädte nicht nur in Washington DC, sondern in vielen anderen Städten verwüstet. Die Inkubationszeit zwischen Ansteckung mit SARS-CoV-2 und ersten Symptomen beträgt zwischen 2 und 14 Tagen. Der seit einigen Wochen zu beobachtende Anstieg passt perfekt zu diesem Zeitrahmen. Jeder der Protestierer, die hier im Bild zu sehen sind und die vielen, die in zahlreichen anderen Städten der USA auf die Straße gegangen sind, können sich also rühmen, für den Anstieg der Infektionen, der derzeit in den USA zu sehen ist, mitverantwortlich zu sein.

Diesen Zusammenhang verschweigt die ARD natürlich. Er passt nicht ins ideologische Gehirn der dort Beschäftigten. Ebenso verschweigen die Verantwortlichen, dass derselben Muriel Bowser, die nun ins Feld geführt wird, um vor den Feierlichkeiten zum 4. Juli zu warnen, keinerlei warnende Worte eingefallen sind, als die BLM-Protestierer in großer Zahl nach Washington gekommen sind.



Bleiben noch ein paar Dinge nachzutragen.

Die ARD verschweigt, dass in den USA längst nicht alle Staaten einen Lockdown verhängt haben. Arkansas, Iowa, Nebraska, North Dakota, South Dakota, Oklahoma, Utah und Wyoming haben das lokale Leben NICHT durch einen Lockdown eingeschränkt. Sie alle zeichnen sich durch sehr geringe Sterberaten aus: Gerechnet auf eine Million Einwohner sind in Arkansas 92, in Nebraska 143, in North und South Dakota je 105, in Oklahoma 98, in Utah 54 und in Wyoming 35 Menschen an COVID-19 verstorben. Zum Vergleich, die entsprechenden Ziffern für New York, New Jersey oder Massachusetts betragen 1.652, 1.713 und 1.172. Offenkundig, so muss man nachdem wir über Monate Erfahrung mit SARS-CoV-2 sammeln konnten, feststellen, ist Lockdown nicht gleich Lockdown.

In verschiedenen Bundesstaaten steigende Fallzahlen sind nicht unbedingt vergleichbar. Die folgenden Abbildungen zeigen links wie sich die Neuinfektionen der letzten sieben Tage auf die Bundesstaaten verteilen und rechts, wie hoch der Anteil der positiv Getesteten in der Bevölkerung der einzelnen Bundesstaaten gerecht auf 100.000 Einwohner ist. Was in Florida ein großes Problem ist, ist in Texas und Kalifornien nicht in der selben Weise ein Problem.

Einmal mehr zeichnet die ARD ein selektives und in weiten Teilen falsches Bild der Situation in den USA.
Einmal mehr ist die Motivation dafür wohl in dem infantil-psychopathologischen Bedürfnis, Donald Trump zu diskreditieren, zu suchen.
Einmal mehr sucht man eine Richtigstellung in den anderen MS-Medien umsonst.




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