Der WDR und die zwei Seiten der Sperrstunde – Komplexität der Wirklichkeit überfordert Journalisten
Alles hat zwei Seiten.
Aristoteles und der Buddha haben stets nach dem Mittelweg gesucht, eine Variante, beide Seiten einer Medaille zu betrachten.
Sinnvolle Statistik ist nur möglich, wenn alle Zusammenhänge zwischen allen Ausprägungen aller relevanten Variablen betrachtet werden.
Eine Argumentation für die Durchführung einer Maßnahme, die vergisst die negativen Folgen der Maßnahme, deren Kosten zu berücksichtigen, ist nutzlos.
Andererseits:
Propaganda
betont nur einen Aspekt und versucht, von allen anderen Aspekten eines Objekts, einer Maßnahme abzulenken und will jeden mundtot machen, der darauf aufmerksam macht,
- dass menschliche Eingriffe nicht nur nutzen, sondern auch schaden, zumeist mehr als sie nutzen,
- dass menschliche Planung häufig scheitert, weil niemand die Zukunft kennt und niemand sie vorhersagen kann,
- dass Behauptungen, die bestimmte gewünschte Konsequenzen betonen und die ungewünschten Konsequenzen schlicht ignorieren, wertlose Ideologie sind.
Vom WDR kommt die folgende Abbildung, die die Vorteile einer Sperrstunde für Kneipen und Restaurants in den höchsten Tönen lobt:
Nun fehlt bei dieser Eloge auf die Sperrstunde der Hinweis, dass jeder Nutzen auch mit Kosten einhergeht. Im vorliegenden Fall zeigt z.B. die Erfahrung aus England, hier gibt es seit Wochen eine Sperrstunde um 22 Uhr, dass wer trinken will, einfach früher damit anfängt. Punkt 2 der Aufstellung ist damit vom Tisch. Punkt 1 der Aufstellung wird dadurch zunichte gemacht, dass die Sperrstunde um 22 Uhr dazu geführt hat, dass sich nahezu alle Gäste auf einmal auf den Weg nach Hause machen (sofern sie nach Hause gehen), was zu entsprechenden Aufläufen und Stockungen bei Bussen und der Tube in London geführt hat.
Aber nicht jeder geht nach Hause. Viele feiern einfach in den Straßen weiter. Punkt 1 kann getrost auf den Müllhaufen der guten Hoffnungen, die alle nicht eingetreten sind, geworfen werden. Punkt 3 findet dann in öffentlichen Verkehrsmitteln statt, sofern es überhaupt relevant und nicht einfach nur Panikmache ist, und Punkt 4 ist absurd, wie die folgenden Bilder bei ca. 12 Grad Celsius zeigen. Punkt 5 ist so doof, dass man kaum dazu Stellung nehmen mag. Das Verbot regt manche vielleicht dazu an, über den Sinn von Verboten und die Gefahr durch SARS-CoV-2 nachzudenken. Andere wird es dazu anregen, sich zu überlegen, wie sie das Verbot umgehen können. Wieder andere werden das Verbot als Anzeichen von Willkür nehmen und so weiter. Auch wenn es Angehörigen der belehrenden Mittelschicht nicht in den Kopf geht, ihre therapeutischen Lernräume, zu denen sie nahezu jeden öffentlichen Raum verbilden wollen, mögen ihnen Befriedigung verschaffen. Die meisten Menschen, die mit den politisch-korrekten Hinweisen bzw. Hinweisschildern konfrontiert sind, ignorieren den Unfug.
Von den fünf angebliche Vorteilen, die beim WDR beschworen werden, ist keiner geblieben. Und es kommt noch schlimmer. Guido Fawkes ist es gelungen, eine Tabelle des NHS Stockport zu ergattern, die unter Abgeordneten des Unterhauses kursiert. Die Tabelle schlüsselt Ergebnisse der britischen Track-und-Trace-Bemühungen im Hinblick auf die Orte auf, an denen sich die positiv Getesteten infiziert haben. Das Ergebnis zeigt, dass nicht nur Hotels und Gaststätten, Kneipen und Restaurants nicht sonderlich zur Verbreitung von SARS-CoV-2 beitragen, im Gegenteil, man kann die Daten so interpretieren, dass die entsprechenden Lokalitäten die Verbreitung von SARS-CoV-2 reduzieren, weil sie die Zeit verkürzen, die Menschen in ihren eigenen vier Wänden und mit ihrer Familie zubringen. 88% der positiv Getesteten haben sich im eigenen Haushalt angesteckt, oder der Besuch in der Wohnung von Bekannten / Freunden hat dazu geführt, dass sie sich infiziert haben. Gemessen an diesen Daten ist eine Kneipe einer der sichersten Orte, an denen man sich aufhalten kann.

Die Ergebnisse aus dem Vereinigten Königreich stimmen mit den Ergebnissen überein, zu denen das RKI auf Grundlage von 55.141 i nDeutschland positiv Getesteten gekommen ist. Wir haben hier darüber berichtet. Demnach sieht die top-10 der Ansteckungsorte wie folgt aus:
-
Folgen Sie uns auf TELEGRAM Alten-/Pflegeheim: 13.314 Fälle, 18,8 positive Getestete pro Ausbruch;
- Privater Haushalt: 12.315 Fälle, 3,2 positiv Getestete pro Ausbruch;
- Arbeitsplatz: 5.824 Fälle, 14,1 positiv Getestete pro Ausbruch;
- Asylbewerberheime: 4.146 Fälle, 20,8 positive Getestete pro Ausbruch;
- Krankenhäuser: 4.107 Fälle, 10,2 positiv Getestete pro Ausbruch;
- Freizeit (darunter: Gottesdienst): 1.699 Fälle, 8,7 positiv Getestete pro Ausbruch;
- Betreuungseinrichtung (darunter: Seniorentagesstätte): 1.435 Fälle, 15,1 positive Getestete pro Ausbruch;
- Reha-Einrichtungen: 1.118 Fälle; 12 positive Getestete pro Ausbruch;
- Wohnstätten: 978 Fälle; 5,6 positiv Getestete pro Ausbruch;
- Hotel, Pension, Herberge: 578 Fälle, 3,4 positiv Getestete pro Ausbruch;
Die Angaben basieren auf 55.141 in Deutschland positiv Getesteten.
Wie man sieht, tragen Hotels, Gaststätten, Kneipen und Restaurants nicht wirklich erheblich zur Verbreitung von SARS-CoV-2 bei. Auch in Deutschland sind Haushalte die Orte, an denen die Verbreitung von SARS-CoV-2 Fahrt aufnimmt. Hinzu kommen Pflege- und Asylbewerberheime, also grundsätzlich Orte, an denen Menschen auf engem Raum zusammen LEBEN. Wer SARS-CoV-2 verhindern will, müsste eigentlich dafür sorgen, dass die Zeit, die Menschen gemeinsam im eigenen Haushalt verbringen, reduziert wird und der Hygienestandard, der in den eigenen vier Wänden herrscht, erhöht wird. Statt dessen sinnieren Politiker wieder über Lockdowns …
Sie haben eben Freude daran gefunden, Menschen in ihrem täglichen Leben maximal zu stören und nach Lust und Laune zu gängeln.
Eine Sperrstunde, so der Schluss, der sich nach diesen Daten aufdrängt, trägt wenig bis gar nichts dazu bei, die Verbreitung von SARS-CoV-2 zu reduzieren. Warum sollte sie das auch? Eine Sperrstunde würde genau dann Sinn machen, wenn bekannt wäre, dass in der Zeit vor der Sperrstunde weniger Infektionen mit SARS-CoV-2 erfolgen als danach.
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“Eine Sperrstunde würde genau dann Sinn machen, wenn bekannt wäre, dass in der Zeit vor der Sperrstunde weniger Infektionen mit SARS-CoV-2 erfolgen als danach. ” Sind hier “vor” und “nach” vertauscht? Wenn nicht, bitte um Erklärung.
Der Zweck einer Sperrstunde soll doch sein, die Anzahl von Infektionen zu reduzieren. Das setzt ein Mehr an Infektionen zu dem Zeitpunkt voraus, für den die Sperrstunde gelten soll.
Aber dann müssten doch vor der Sperrstunde mehr (und nicht weniger, wie im Text) Infektionen nachgewiesen werden können, um sie zu rechtfertigen?
Moin @Maria Jolantos
Der Text ist schon korrekt. Hr Klein beschreibt den Zustand vor der Einführung (z.B regelmäßige Infektionen 50/Std bis 22:30, 70/Std ab 23:00) unter den Umständen ist es sinnvoll vor 23 Uhr zu schließen. Sie scheinen den Zustand nach Verhängung von Schließzeiten zu betrachten.
Schöne Grüße
O.k.
Nein, nein … ist schon richtig ! Denken sie noch mal nach, dann kommen sie d’rauf.
Punkt 1 “Vor 23 Uhr sind Barbesucher noch nicht so betrunken…” ist darüber hinaus auch entsetzlich naiv und weltfremd. Wie richtig im Text festgestellt wird, “dann fängt man eben früher an” (zu trinken) und ist dann eben schon um 19.00 besoffen und achtet dann schon früher nicht mehr auf Hygiene- und Abstandsregeln. So weit die Realität, aber mit der haben ja mehr und mehr “Journalisten” sehr große Probleme.
In der Zusammenschau fragt man sich, was eine (frühere) Sperrstunde überhaupt bringen soll. Realistisch gesehen gar nichts.
Es geht wohl zumindest unterbewusst darum, wieder einmal scheinheilig Verbote in vorauseilendem Gehorsam zu rechtfertigen und auch noch zu bejubeln, was offenbar Spaß macht.
.
Was überfordert diese meist linken angeblichen Journalisten nicht?
Schließlich dürfen sie nur Regierungskonform berichten.
Recherchieren können sie sowieso nicht mehr oder haben das überhaupt nicht gelernt.
Ich denke der Unterschied zwischen Politiker und Journalisten ist folgender:
Die Politiker kennen die Fakten rund um Corona ziemlich genau. Sie handeln aber trotzdem, also bewusst so, wie sie es tun. Es geht ihnen dabei nicht um den Gesundheitsschutz der Bevölkerung, sondern um deren Bevormundung und um Eingriffe in das Wirtschaftssystem. Das Virus ist hier nur ein willkommenes Mittel zum Zweck.
Die Journalisten der SPM (StaatsPropagandaMedien) kapieren gar nichts und glauben deshalb sogar selber den Humbug, den sie verbreiten. Sie dienen sich tagtäglich ihren Obertanen an und glauben so, von denen geliebt zu werden. Sie sind eigentlich bemitleidenswerte Geschöpfe.
@Hannes Vermutlich ist es eher so dass sich die MM-Vertreter – zumindest die welche schon länger dabei sind – in die Reihen der herrschenden Eliten aufgenommen wähnen und daher genau so “berichten” wie sie es tun. Ich würde das vergleichen mit einem DDR-Phänomen, welches mir aus persönlicher Erfahrung noch gut erinnerlich ist: die Parteimitglieder erhielten öfter sogenannte “Hintergrundinformationen” oder “Argumentationshilfen” in Form bspw. kleiner Broschüren, womit zweierlei erreicht wurde, nämlich 1. das Einschwören der Genossen auf die Propagandalinie der Partei und 2. das Vermitteln des Eindrucks man sei als Genosse besser informiert als der Normalbürger, genieße gewissermaßen ein Vertrauensprivileg und der Genosse könne ja in seiner allmächtigen Gnade vielleicht den einen oder anderen “Info”-Krumen vor Nichtgenossen fallen lassen, um seine intellektuelle Überlegenheit bzw. die der Partei zu demonstrieren.
Ich glaube schon, dass unsere MM-Vertreter alles andere als zu dämlich sind um nicht die Propaganda erkennen zu können – nein, sie verhalten sich vielmehr opportunistisch. Manche vermutlich aus Überzeugung, andere aus Angst/Resignation, wieder andere aus ich weiß nicht welchen Gründen. Aber meistens im vollen Bewußtsein, daß eigentlich manipuliert und gelogen wird.
Das gab es alles schon zwei Mal: 1933 ff. + 1946 ff. Wir werden sehen wo es diesmal endet.
Was hier sehr richtig erkannt wurde : Die Bevormunder haben wirklich Freude daran, ihre Mitmenschen zu gängeln, zu drangsalieren und ihnen jede, auch noch so kleine Freude im Alltag zu vermiesen, zu unterbinden, schlechtzumachen ! Diese “Politiker” sind nichts weiter als bösartige Wesen, die ihren Machtwahn und ihre Menschenverachtung immer dreister ausleben ! Als ob es solchen Figuren um die Gesundheit der Bürger ginge !
Vollkommen richtig, das klingt abstrus ist aber leider so.
Diesen Politik-Clowns geht es schon lange nicht mehr um das Wohl der eigenen Bevölkerung.
Viel wichtiger ist es für diese Verräter wieder einen gut bezahlten Sitz im Bundestag zu erhalten und/oder diese bescheuerte linke Ideologie weiter voranzubringen.
VERABSCHEUUNGSWÜRDIG!
GB hat jahrzehntelange Erfahrung mit Sperrstunde, ich entsinne mich noch an meine diesbezüglichen Erlebnisse in London in den 80ern und 90ern (nie ohne Wegbier…). Wie man sich da so einen kontrafaktischen, frömmlerischen Scheiß zusammenklauben kann wie es dieses Pamphlet im Artikel tut, ist eine gute Frage.
Wasimmer dahintersteckt, Fakt ist jedenfalls, daß es die Gastronomie, die inzwischen eh aus dem letzten Loch pfeift, völlig kaputtmachen wird.
Kary Mullis Nobel Chemistry Prize Winner Inventor of the PCR Test
Sollte wirklich JEDER gesehen haben! Der Nobelpreisträger und ERFINDER des PCR Tests, sagt, dass ein positiver Test weder aussagt, ob jemand krank ist, noch, dass jemand ansteckend ist. Darauf basieren ALLE Maßnahmen. Gerne teilen! Wir werden betrogen!
https://twitter.com/rt777777777777/status/1317062910796058628
laut Wikipedia stimmt das:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kary_Mullis
Hier auch weitere Informationen zu den PCR Test:
https://vera-lengsfeld.de/2020/10/16/noch-mehr-panik-die-angeblich-steigenden-infektionszahlen/#more-5593
Bei uns in Berlin ging man vor Corona am Wochenende meist erst sehr spät, ab 22:00, richtig feiern. In Discos brauchte man vorher keinen Fuß zu setzen, man wäre alleine gewesen. Wenn man unbedingt will, kann man natürlich auch alles vorverlegen- was das nützen könnte, weiß ich nicht.
Was es schaden könnte, liegt aber auf der Hand: Massierung von Personen, weil sie sich nicht über eine längere Zeit verteilen können, aka Fußgängerstau.