Extremer Klimawandel-BS macht aggressiv: Wie beim WDR versucht wird, Zuschauer mit Hitze und Mord vorzuführen
“Extreme Hitze macht aggressiv”, so wird aktuell beim WDR behauptet.
Es ist ein alter Hut, ein ziemlich zerschlissener alter Hut, aber er ist nicht alt genug, als dass man ihn beim WDR in einem verzweifelten Versuch, die nachlassende Angst vor dem ausbleibenden durch Klimawandel befeuerten Höllenfeuer zu schüren, nicht aus der Mottenkiste holen würde. In der irreführenden Kategorie “Planet Wissen” verbreitet Jessica Sander ihre geballte Inkompetenz, wenn es darum geht, einen fundierten Bericht zu erstellen, der auch nur ansatzweise für sich reklamieren kann, Information bereitzustellen. Wie die Dinge nun einmal so liegen, kann Sander nur Junk Journalismus bieten, wobei die Tatsache, dass ihr zwei vermeintliche Experten, die es irgendwie in die Sendung geschafft haben, um über ein Thema reden, von dem sie so offenkundig keine Ahnung haben, mit dem unter überforderten Journalismus-Darstellern so beliebten “ad auctoritatem Fehlschluss” unter die Arme greifen sollen, auch nicht weiterhilft.
Psychologe Peter Walschburger ist schnell aus dem Ring geschlagen, denn er vermutet, dass Unpässlichkeiten, die durch zu große Hitze entstehen würden, zu Aggression führen können. Vielleicht führen die Unpässlichkeiten auch nicht zu Aggression. Der Begleittext, der unmittelbar vor Walschburgers Vermutung zu hören ist, legt diesen Schluss nahe: Hitze führe zu Kopfschmerzen, Erschöpfung, Benommenheit und zuweilen zu Kreislaufversagen, so wird der Zuschauer belehrt, ehe dann Walschburger seine Weisheit über diese Unpässlichkeiten verbreiten darf, die zu Aggression führen können, also Kreislaufversagen, Benommenheit, Erschöpfung und Kopfschmerzen führen zu vermehrter Aggression.
Offenkundiger Blödsinn.
Bleibt Gerhard Reese, der seit 2016 eine Professur für Umweltpsychologie an der Universität Koblenz-Landau innehat. Seine Publikationsliste weist ihn als überzeugten Klimajünger aus. Titel wie “Egoism alone does not explain climate inaction” [Egoismus ist nicht der alleinige Grund für Klima-Inaktivität] oder “Hype and hope? Mind-body practice predicts pro-environmental engagement through global identity” [Hype oder Hoffnung? Körper.-Geist-Übung sagt eine pro-Umwelt-Einstellung, die durch eine globale Identität vermittelt wird, vorher], sagen alles. Reese hat, wie sein Publikationsverzeichnis zeigt, schon ziemlich viel geschrieben, ziemlich viel, das man nicht freiwillig lesen will, aber er hat noch nichts zu Kriminalität, Gewalt oder Aggression, die sich als Reaktion auf Hitze einstellt, geschrieben. Und das wird im Interview sehr deutlich, denn er hat so ganz offenkundig gar keine Ahnung von den Studien und Zusammenhängen, zu denen er sich äußert, äußern soll, Studien, die angeblich zeigen, dass Klimawandel, wenn es heißer wird, zu mehr Aggression, Gewalt, zu mehr Morden führen soll. Zwei Studien, um genau zu sein.
Diese:
Tiihonen, Jari, Pirjo Halonen, Laura Tiihonen, Hannu Kautiainen, Markus Storvik, and James Callaway (2017). The association of ambient temperature and violent crime. Scientific reports 7(1): 6543.
und diese:
Gates, Abigail, Mitchel Klein, Fiorella Acquaotta, Rebecca M. Garland, and Noah Scovronick (2019). Short-term association between ambient temperature and homicide in South Africa: a case-crossover study. Environmental health 18: 1-7.
Während die erste Studie im Beitrag von Sander mehr oder minder prominent präsentiert wird, wird die zweite Studie eher flüchtig, so dass man im Standbild nachlesen muss, was gerade Grundlage der wilden Behauptungen von Sander ist, dargeboten.
Und während diese beiden vermeintlich wissenschaftlichen Studien von Sander als Beleg für den Blödsinn präsentiert werden, den sie behauptet: “Ein Grad heißer und sechs Prozent mehr Morde”, plappert Reese davon, dass es da wohl Studien gebe, die das belegen, Studien aus den USA, wie er meint. Aber die beiden Studien, die im Beitrag von Sander ausgewiesen werden, sind nicht aus den USA. Die erste Studie ist aus Finnland, die zweite aus Südafrika. Beide zeigen nicht, was im Beitrag behauptet wird.
Tilhonen et al. (2017) wollen einen Zusammenhang zwischen steigenden Temperaturen in Finnland und Morden bzw. schweren Körperverletzungen festgestellt haben, per Poisson Regression und mit standardisierten Daten. Mit anderen Worten: Die Autoren haben den Zusammenhang zwischen monatlicher Temperatur und Morden etc. in Finnland berechnet und dabei z.B. Ergebnisse wie die folgenden zusammengetragen:
Sie sehen, in Finnland gibt es die stärkste Korrelation zwischen Hitze und Mord im Mai und im November und im Dezember… Eher ein verwunderliches Ergebnis. Das einzige Ergebnis, denn die Monate Januar, Februar März, April, Juni, Juli, August, September und Oktober fallen aus. In diesen Fällen bricht das Konfidenzintervall die Parität, d.h. der Zusammenhang zwischen Temperatur und Mord kann mit steigender Temperatur mehr oder weniger oder mit fallender Temperatur mehr oder weniger Morde umfassen. Offenkundiger Bullshit.
Wie der ganze Beitrag von Tilhonen et al., der schon 2017 erschienen ist und nun im WDR ausgegraben wird, um die absurde Klimaerzählung zu retten.
Um zu zeigen, wie aberwitzig der Beitrag von Tilhonen et al., das Salbadern von Reese über die vermeintlichen Ergebnisse und die Behauptung ist, Erwärmung führe zu mehr Morden, muss man sich zunächst vergegenwärtigen, dass die Ergebnisse aus Finnland stammen. Die durchschnittliche Jahrestemperatur für den Zeitraum, den Tilhonen et al. (2017) untersuchen, von 1996 bis 2013 variiert zwischen 0,91 Grad Celsius (2010) und 3,36 Grad Celsius (2000). Irgendwie fällt es schwer, sich vorzustellen, dass Finnen, dann wenn man sie nach einem langen Winter auftaut, als mordende Gesellen durch die Gegend laufen und mit jedem Grad mehr, die Morde in die Höhe schießen. Es fällt vor allem schwer, weil man den Junk, den Tilhonen gerechnet haben, mit einer einzigen Abbildung aus der Welt schaffen kann.
In der folgenden Abbildung stellen wir die Jahresdurchschnittstemperaturen für den Zeitraum von 1996 bis 2013, den Tilhonen et al. untersucht haben, den Jahresdurchschnittstemperaturen für den Zeitraum von 1922 bis 1939 gegenüber, einen gleichlangen Zeitraum, der vor der Erfindung des menschengemachten Klimawandels liegt. Die Daten stammen vom Climate Change Knowledge Portal der Weltbank.
Wie Sie sehen ist die Durchschnittstemperatur in den Jahren von 1996 bis 2013 in Finnland um jährlich 0,05 Grad Celsius gestiegen. Im Zeitraum von 1922 bis 1939 ist sie dagegen um mehr als das doppelte, nämlich 0,11 Grad Celsius gestiegen. Wir haben somit die Erklärung für den Zweiten Weltkrieg gefunden: Die Erwärmung in Finnland, und wir warten darauf, dass Jessica Sander einen Beitrag dazu veröffentlicht.
Die zweite Studie, von der Sander vorgaukeln will, sie habe gezeigt, dass mit der Temperatur die Anzahl der Morde zunehme, stammt aus Südafrika, hat südarikanische Daten, TAGESDATEN zur Grundlage und zeigt, dass höhere Tagestemperatur mit mehr Morden einhergeht -angeblich zeigt sie das. Das haben die Autoren mit einer logistischen Regression herausgefunden. Ihre Tagestemperaturen variieren von 0,5 Grad Celsius bis 47,8 Grad Celsius. Das gibt etwas zu denken, denn offenkundig haben die Autoren nichts mit Klimawandel am Hut, vielmehr untersuchen sie, wie sich kurzfristige Temperaturveränderungen auf die Mordrate auswirken. Warum man das tun wollen sollte, ist uns nicht klar, aber dass die Autoren, dass Gates et al. (2019) das getan haben, das schreiben sie selbst:
“The estimation of the temperature effect on homicide is derived by contrasting case days with control days, which are within-month, same day of week comparisons. Thus the estimated temperature effects are short-term effects and not the effects of seasonal changes in temperature.“
Aus den Ergebnissen lassen sich somit überhaupt keine Aussagen über Klimawandel pressen, bestenfalls zu Temperaturschwankungen, wenngleich es auch damit ein erhebliches Problem gibt, das in der folgenden Tabelle versteckt ist. Aber natürlich lassen die Autoren den Begriff “climate change” an 10 Stellen ihres Beitrags fallen, vermutlich als Fördergeldköder und Köder für inkompetente Journalisten, die auf Junk hereinfallen. Zurück zum Problem:
Falls Sie das Problem nicht sehen, es hat mit Lag … zu tun. Lag 0 geht davon aus, dass der Mord am Tag der Höchsttemperatur ausgeführt wurde, das Blut eines harmlosen Menschen also so durch Tagestemperaturschwankung [gestern waren es 1,5 Grad Celsius, heute sind es 2 Grad Celsius) in Wallung geraten ist, dass er zum blutrünstigen Mörder geworden ist. Lag 1 geht davon aus, dass sich unser potentieller Mörder erst einen Tag nach der Temperaturschwankung nach oben zum Mord durchringen konnte. Lag 0-1 setzt den Mordzeitpunkt in Relation zu einem fortlaufenden Durchschnittswert. Eine statistische Spielerei ohne Wert. Indes zeigen die Ergebnisse in den beiden vorletzten Spalten, dass sich die Mordlust am selben und am darauffolgenden Tag nicht unterscheidet. Temperatur also am Tag ihres bisherigen Höchstwertes und am Folgetag mit Mord korreliert.
Junk.
Offensichtlicher.
Anmaßender Junk, der einfach so über Jahrzehnte kriminologischer Forschung hinweggeht, die u.a. zeigt, dass Gewalt von u.a. Gelegenheit und einer beim Täter vorhandenen Prädisposition abhängig ist, Gelegenheit, die sich in sozialen Zusammenhängen einstellt. Wer hätte je von einem Täter gehört, der auf heiße Tage wartet, um seinen Mordplan umzusetzen, immer vorausgesetzt, die heißen Tage präsentieren ihm die Gelegenheit zum Mord.
Wenn man Junk wie die beiden angesprochenen Studien lesen muss, dann ist das schon schlimm genug.
Wenn man vermeintlichen Wissenschaftlern wie Reese dabei zusehen muss, wie sie über Studien, die sie nicht kennen, ideologischen Müll auskippen, den sie sich gerade einbilden, dann ist das nicht besser.
Und wenn man zudem mit einem Beitrag in einem öffentlich-rechtlichen Sender konfrontiert ist, in dem Jessica Sander sich als ideologische Junk-Schleuder verdingt, die nicht davor zurückschreckt, die Auseinandersetzungen in den Freibädern, die im letzten Jahr in die Schlagzeilen geraten sind und bei denen es eine gewisse Häufung zwischen Täterherkunft (die meisten aus Ländern mit viel wärmerem Klima als Deutschland) und Gewaltbereitschaft gab, einem eingebildeten Klimawandel in die Schuhe schieben zu wollen, dann kann man eigentlich nur dem Geld nachtrauern, das an diese armselige Journalistenexistenz verschwendet wird.
Unter dem Rubrum “Planet Wissen”.
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Da hilft nur, wegen “Vertragsbruch” die Zwangsgebühr sofort einstellen! Wer da nicht mitmacht, soll nicht jammern.
Das stimmt, aber von den meisten kommt nur “Mimimimi, ich hab Angst hiervor, ich hab Angst davor, wenn ich nicht zahle.”. Auch wenn sie gerne würden, das Bewusstsein, je mehr die Zahlung verweigern, desto einfacher ist es, den Sumpf auszutrocknen, ist bei den meisten leider nicht vorhanden, also wird brav weitergezahlt.
Warum bin ich da bloß nicht selbst drauf gekommen?
Jetzt kann ich mir plötzlich und aber sowas von unerwartet die Silvesterkrawalle der Merkel-Eliten in Bürlün auch viel besser erklären 🙂
Follo zhe sienz!
Da ist was dran:
Denn am absoluten Nullpunkt (- 273 °C / nicht zu verwechseln mit dem absolutistischen Tiefpunkt in blödland) wird keine/r*IN gemessert oder ge-raped.
Und das nicht mal in demselben.
Da hat der GEZ-Inkasso-Unterverein also durchaus zielgerecht interpolarisiert.
Und früher dachte ich immer “Moskau Inkasso” wären die Schlimmsten!
Poe’s Law in Reinkultur.
Bei den öffentlichen Sendern kann man echt nicht mehr unterscheiden, ob es Nachrichten sind oder Satire!
Ging doch schon durch die Presse: Die Hitze hat die Migrantengewalt in Schwimmbädern verursacht. (Und das, obwohl die Orientalen Hitze gewohnt sind.)
Den Unsinn habe ich auch ansatzweise gesehen. Stupidere Propaganda vermag man sich kaum vorzustellen.