Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre steigt als Ergebnis einer ERWÄRMUNG, nicht umgekehrt – von “angeschwipsten” Wetterdienstlern

Der Tag, an dem die Erde stillstehen wird, er naht …
behauptet ein Hirni von WetterOnline.

Ein Leser hat eine Pressemeldung in unserem Telegram-Kanal geteilt, die uns verärgert hat…, weil der Inhalt so strunzdumm ist:

“Laut Messungen des Mauna Loa Observatoriums auf Hawaii lag der neue Höchstwert der CO2-Konzentration im Mai bei 421 Parts pro Million (Teile pro Millionen). Vor der industriellen Revolution war dieser Wert lange stabil bei etwa 280 Parts pro Million. Damit liegt nun ein Anstieg von mehr als 50 Prozent vor. Björn Goldhausen, Pressesprecher von WetterOnline ordnet den Anstieg ein: “Unsere Erde hat sich einen ordentlichen CO2-Drink genehmigt und ist quasi angeschwipst! Ihr aktueller Promille-Wert beträgt 0,421. Die meisten Menschen würden jetzt schon nicht mehr ins Auto steigen, aber unser Planet dreht weiter seine Kreise. Notgedrungen nimmt er dabei weitere CO2-Cocktails in sich auf. Die absolute “Drehuntüchtigkeit” ist aber nicht mehr weit. “

Wir wissen nicht, was man bei WetterOnline trinkt, aber offenkundig hat sich Herr Goldhausen einen ordentlichen Schluck aus der Pulle genehmigt und hat – als Folge davon oder bereits apriori – seine Denkfähigkeit verloren. Wenn ein Pressesprecher von WetterOnline von einer “Drehuntüchtigkeit” schwafelt, also suggerieren will, dass die CO2-Konzentration in der Atmosphäre einen Wert erreichen kann, der die Erde zum Stillstand bringen, ihre Rotation beenden kann, dann ist der Punkt erreicht, ab dem man bei WetterOnline daran denken sollte, Hochprozentiges – wie verlockend es auch sein mag, überhaupt etwas mit Geist im Haus zu haben – zumindest während der Dienstzeit zu verbieten.

Wir haben nun also einen Spinner in Potsdam, der der Ansicht ist, er könne das Klima kontrollieren und einen bei WetterOnline, der der Ansicht ist, CO2 wirke sich bremsend auf die Rotation der Erde aus, so dass die Gefahr eines Stillstands drohe, eines Ende der Erdumdrehung.

Wir nehmen diesen Bullshit zum Anlass, um einmal wieder darauf hinzuweisen, dass die Konzentration von CO2 in der Atmosphäre NICHT die Temperatur der Erde beeinflusst, sondern umgekehrt: Die Temperatur der Erde bestimmt die Höhe der CO2-Konzentration. Das ist, zugegeben, für manche schwierig mit der Ideologie zu vereinbaren, die nun schon seit Jahrzehnten in die Köpfe Ahnungsloser gehämmert wird, aber es ist der Stand der Wissenschaft, der die Klimahörigen doch eigentlich folgen wollen, oder?


Beginnend in den 1980er Jahren haben Wissenschaftler der damaligen Sowjetunion eine Reihe von Löchern in das Eisschild der Antarktis bei ihrer Station “Vostok” gebohrt. Das tiefste der Bohrlöcher reicht in eine Tiefe von 3.623 Metern und wurde aus Sorge, den Vostok See zu verunreinigen, in dieser Tiefe gestoppt. Eis aus der letzten Eiszeit findet sich bereits in einer Tiefe von 400 Metern. Die gesamten 3.623 Meter Bohrkern geben Aufschluss über klimatische Veränderungen für die letzten 420.000 Jahre, 420.000 Jahre, in denen vier Eiszeiten gekommen und gegangen sind.

Petit et al. (1999) haben auf Basis der chemischen Zusammensetzung der Bohrkerne die Konzentration an CO2 und die Temperatur über die 420.000 Jahre zusammengetragen und die folgende Abbildung, die ein deutliches Muster der Entwicklung zwischen CO2 und Temperatur zeigt, erstellt:

Petit, Jean-Robert, Jean Jouzel, Dominique Raynaud, Narcisse I. Barkov, J-M. Barnola, Isabelle Basile, Michael Bender et al. (1999). Climate and atmospheric history of the past 420,000 years from the Vostok ice core, Antarctica. Nature 399(6735): 429-436.

Herausgekommen ist dabei die oben dargestellte Abbildung, die ein Muster in der Entwicklung von Temperatur und CO2-Konzentration aufzeigt, mit einer CO2-Konzentration, die heute so hoch ist, wie in den letzten 420.000 Jahren nicht mehr, aber natürlich im Rahmen der Entwicklungsgeschichte der Erde eher ein Witz ist:

 

Die Frage, die sich mit Daten verbindet, die Muster ergeben, wie sie für die Entwicklung von CO2-Konzentration und Temperatur aus den Bohrkernen der Antarktis rekonstruiert werden können, ist natürlich immer dieselbe: Gibt es einen Zusammenhang zwischen beiden und wenn ja, in welche Richtung verläuft er? Aus der Sicht heutiger CO2-Apostel ist die Antwort klar: Natürlich gibt es einen Zusammenhang: Mit einer steigenden Co2-Konzentration geht eine Erhöhung der Erdtemperatur einher. Die Richtung ist also klar: Zuerst erhöht sich die CO2-Konzentration, dann erhöht sich die Temperatur der Erde. Indes, wer sich mit dem extraordinär großen Problem, vor das eine Eiszeit-Erde gestellt ist, die wieder in eine Warmzeit übergehen will, befasst hat, der weiß, dass die Idee, das Ende der Eiszeit sei einer Erhöhung der CO2-Konzentration geschuldet, falsch ist.

Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall: ZUERST erhöht sich die Temperatur, DANN erhöht sich die CO2-Konzentration und sorgt dafür, dass das Entkommen der Erde aus einer Eiszeit von einiger Dauer sein kann. Dass dem so ist, das zeigen wissenschaftliche Beiträge, die schon etwas älter sind und vermutlich nicht ohne Grund in Vergessenheit geraten sind oder wurden.

Fischer et al. (1999) untersuchen die letzten 250.000 Jahre  aus den 420.000 Jahren (in drei Phasen zerlegt), die die Vostok-Eisbohrkerne umfassen. wobei sie den Zeitraum von 70.000 bis 160.000 Jahren in der Vergangenheit in kleine Intervalle von 100 bis 2000 Jahre zerlegen, um die Frage, welcher Zusammenhang zwischen Temperatur und CO2-Konzentration besteht, beantworten zu können. Was Fischer et al. (1999) mit ihrer Analyse herausarbeiten, ist für alle drei Phasen eine Verzögerung um 600 bis 1000 Jahre, mit der der Anstieg der CO2-Konzentration dem Anstieg der Temperatur nachfolgt.

Wäre CO2 die Ursache des Temperaturanstiegs, der Anstieg der Temperatur müsste dem Anstieg der CO2-Konzentration folgen, was nicht der Fall ist. Das heißt indes nicht, dass CO2 keinen Einfluss auf die Temperatur hat, spricht aber vielmehr dafür, dass eine steigende Konzentration von CO2 über die damit einhergehende grünere Erde zu einer Stabilisierung der Temperatur in einem für Menschen angenehmen Bereich beträgt, was indes nur ein Teil der Erklärung sein kann, denn wie die erste Abbildung oben zeigt, entwickelt sich die CO2-Konzentration zyklisch, nicht, wie von Klimawandel-Hysterikern suggeriert, stetig und auf einen Punkt spontaner Selbstentzündung des Planeten zu. Offenkundig gibt es “Kräfte”, die nicht nur Erwärmung in Gang setzen, sondern auch die Rückkehr in eine Eiszeit befördern, CO2 gehört nicht zu diesen Kräften, die man wohl eher außerhalb des Planeten suchen muss …

Fischer, Hubertus, Martin Wahlen, Jesse Smith, Derek Mastroianni, and Bruce Deck (1999). Ice core records of atmospheric CO2 around the last three glacial terminations. Science 283 (5408): 1712-1714.

Caillon et al. (2003) analysieren auf Basis von Argon-Isotopen, die sie als Proxy-Variable für die Entwicklung der Temperatur in der Antarktis benutzen, den Zeitraum von 240.000 Jahren bis in die Gegenwart und kommen auf Basis einer veränderten Methode zum selben Ergebnis, zu dem auch Fischer et al. (2003) gekommen sind:

“We confirm the close correlation between CO2 and Vostok temperature during deglaciations (1). However, Fig. 3 indicates that CO2 increases and peaks at a shallower depth in the core than σ40Ar. To closely examine their phase relationship, we searched for the best fit between those two properties by adjusting the scaling ratio between σ40Ar and CO2. The best correlation (R2 = 0.88) was obtained when we shifted the CO2 profile by 800 ± 100 years (Fig. 4). Combining this uncertainty with the uncertainty introduced by ice accumulation (800 σ 0.2, i.e., 160 years), we obtain an overall uncertainty of 200 years, indicating that the increase in CO2 lags Antarctic warming by 800 ± 200 years, which we must consider a mean phase lag because of the method we used to make the correlation. We cannot think of a mechanism that would make σ40Ar lead the temperature change, although a lag is possible if the temperature or accumulation change affects the nondiffusive zone (…). This result is in accordance with recent studies (…) but, owing to our wen method, more precise. This confirms that CO2 is not the forcing that initially drives the climatic system during a deglaciation. Rather, deglaciation is probably initiated by some insolation forcing (…), which influences first the temperature change in Antarctica (and possibly in part of the Southern Hemisphere) and then the CO2.”

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Damit ist gezeigt, dass CO2 NICHT Treiber eines Temperaturanstiegs ist, bestenfalls eine Größe, die den Temperaturanstieg unterstützt, wenn er durch das, was Callion et al. (2004) “insolation forcing” nennen, angestoßen wurde, wobei Sonnenstrahlung wohl einer der heißesten Kandidaten zur Erklärung einer Erwärmung, die ausreicht, um die Eiszeit zu verlassen, ist.

Zudem bestätigen Callion et al. (2004) Ergebnisse, die Petit et al. (1999) veröffentlicht haben, Ergebnisse, die zeigen, dass ein extraterrestrisches Ereignis in einem Ausmaß, das ausreicht, eine dauerhafte Erwärmung einzuleiten, sie nennen es “orbital forcing”, und wer sich genauer für die entsprechenden Mechanismen interessiert, dem empfehlen wir unseren Beitrag über die Milankovitch-Zyklen nachzulesen, die Erwärmung starten muss, die dann durch Sonneneinstrahlung, Albedo und Treibhausgase aufrecht erhalten wird, die alle dazu beitragen, dass die Erde BEWOHNBAR ist. Nicht umsonst ist CO2 eines der ersten Moleküle, nach dem Wissenschaftler suchen, die wissen wollen, ob ein Planet bewohnbar sein kann.

Die Idee, Menschen hätten über die Verbrennung fossiler Brennstoffe so viel Einfluss auf das Klima, dass sie die oben abgebildeten Zyklen (Abbildung 1) außer Kraft setzen, Zyklen, die deutlich machen, dass die CO2-Konzentration ebenso wie die Temperatur ein Maximum erreicht, nach dessen Überschreiten der Weg in die nächste Eiszeit vorgezeichnet und nicht mehr aufhaltbar ist, sie ist einfach nur lächerlich. Nichts desto trotz ist sie zum Verkaufsschlager der letzten Jahrzehnte geworden und trägt derzeit massiv dazu bei, dass eine kleine Clique bösartiger Akteure mit Hilfe einer größeren Menge leicht instrumentalisierbarer Einfältiger den Wohlstand von vielen zu wenigen umverteilen und damit für die Mehrheit zerstören kann, den Wohlstand, der in westlichen Gesellschaften über rund 150 Jahre aufgebaut wurde.

Es gibt Menschen, die können es nicht mit ansehen, wenn es vielen gut geht, die zerstören müssen, weil sie mit ihrem Geld nichts Besseres anzufangen wissen.

Sie nennen sich selbst Philanthropen, wir nennen sie Philantropathen.


 

 

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