Betrug und Befragtenmissbrauch: Wie ostdeutsche “Antisemiten” von Leipziger Sozial-Akademikern geschaffen werden

Wir müssen kurz etwas tiefer in Wissenschaft eintauchen.
Bleiben Sie am Ball.
Es lohnt sich!

Im Jahre 1932 hat Rensis Likert eine Skala eingeführt, die bei der Messung von latenten Variablen in der empirischen Sozialforschung  helfen sollte. Die meisten Konzepte der Sozialwissenschaften stellen latente Variablen dar, Rechtsextremismus, Antisemitismus, soziale Bindung, das alles sind Konstrukte, latente Variablen, die man nicht direkt erfragen, die man über eine Reihe von Aussagen, hinter denen die latente Variable stehen soll, ermitteln muss. Theodor Adorno und Else Frenkel-Brunswick, deren Namen sich Leipziger Dilettanten bedienen, um ihren Datenjunk an den Mann zu bringen, wussten dies noch. Die letztlich gefundene F-Skala, die der Messung des latenten Konzepts “Faschismus” dient, besteht aus 38 Aussagen, wie: “Mögen auch viele Leute spotten, es kann sich immer noch zeigen, dass die Astrologie vieles zu erklären vermag” (Item 2), “Heute herrscht überall Unsicherheit, wir müssen auf eine Periode ständigen Wechsels, ständiger Konflikte und Umwälzungen gefasst sein” (Item 24) oder: “Was dieses Land braucht, sind weniger Gesetze und Ämter, als mehr mutige, unermüdliche, selbstlose Führer, denen das Volk vertrauen kann” (Item 74). Diese Aussagen sind das Substrat aus 78 ursprünglichen Aussagen, die Aussagen, die übrig geblieben sind, nachdem sich die Forscher mit der Frage beschäftigt haben, ob ihre “Items” reliabel und valide sind, also nicht nur Eintagsfliegen messen, sondern konstante Variablen und auch tatsächlich diese latente Variable messen.

Um die Fragen von Reliabilität und Validität zu beantworten, kann man sich der Methode bedienen, die Rensis Likert 1932 entwickelt hat. Sie basiert darauf, für die einzelnen Aussagen ordinale Antwortvorgaben (als Antwortvorgaben in einer Rangfolge), die man metrisch interpretieren kann, zu machen, nämlich:

1 – stimme vollständig zu
2 – stimme eher zu
3 – teils teils
4 – lehne eher ab
5 – lehne vollständig ab

Auf Basis dieser Antwortvorgaben werden im nächsten Schritt “Probebefragungen” durchgeführt, die dazu dienen, die 25% mit dem niedrigsten Skalenwert zu identifizieren und von den 25%, mit dem höchsten Skalenwert zu differenzieren. Es geht hier um Skalenwerte, d.h., im Fall der F-Skala wurden die Werte von 78 Einzelaussagen aufsummiert, indem z.B. wer stets vollständig zustimmt, eine maximale Punktezahl von 78 erreichen kann [bei 78 Items], während derjenige, der durchweg vollständig ablehnt, eine maximale Punktezahl von 390 erreichen kann. Die Werteskala von 78 bis 390 wird sodann in Quartile geteilt, um die 25% an beiden Enden zu identifizieren, um wiederum den Trennschärfe-Koeffizienten berechnen zu können. Der Trennschärfe Koeffizient ist nichts anderes als ein t-Test für unabhängige Stichproben, der Mittelwert und Standardabweichung der beiden “Stichproben” zueinander ins Verhältnis setzt, um zu errechnen, ob zwischen beiden Gruppen ein signifikanter Unterschied besteht.

Man tut also nichts anderes als sicherzustellen, dass zwischen denen, die den Aussagen der Skala zustimmen und denen, die sie ablehnen, ein ausreichend großer Abstand besteht, so dass man davon ausgehen kann, dass mit den Skalen auch etwas gemessen wird.

Das ist das Vorgehen, das ein Sozialforscher wählt.

Ein Datenpfuscher, der seine Daten einzig zu dem Zweck erheben will, Kasse zu machen, Schlagzeilen zu produzieren oder einen Tätigkeitsnachweis zu erstellen, der wird diese Vorgehensweise ebenso meiden wie ein Ahnungsloser, Inkompetenter, der der Ansicht ist, wenn man in der Sozialforschung etwas wissen will, dann geht man einfach ins Feld und fragt.

Und damit sind wir bei den Leipziger Datenpfuschern, die sich um Oliver Decker im “Else-Frenkel-Brunswick-Institut” versammelt haben. Sie haben gerade den Stoff geliefert, den ahnungslos Bösartige in Medien und Politik nun benutzen, um Ostdeutsche zu Rechtsextremen oder Antisemiten zu erklären. Ein sehr durchsichtiges Manöver, bei dem Decker und Konsorten, für die unsere Verachtung nicht mehr auf einer Likert-Skala zu messen ist, die Munition liefern, Blindgänger, die sie als “empirische Sozialforschung” ausgeben.

Tatsächlich liefern sie Datenbetrug, der auf Inkompetenz oder Opportunismus oder ideologischer Verblödung, wer weiß, basiert, den diejenigen in der institutionellen Wissenschaft, die noch einen Anspruch an Wissenschaftlichkeit erheben, es soll selbst an der Universität Leipzig noch den einen oder anderen geben, nicht mehr tolerieren können. Wir haben bereits gestern über die Lügen berichtet, die in Medien als angebliches Ergebnis der angeblichen Leipziger Forscher berichtet werden, heute widmen wir uns dem Junk aus Leipzig, der solche Schlagzeilen ermöglicht:

Gehen wir direkt in das Leipziger Policy Paper, das für mediale Hassprediger den Stoff geliefert hat, aus dem ihr Geifer ist. Auf Seite 5 des “Policy Papers” schreiben die Autoren:

“Um die Ergebnisdarstellungen besser nachvollziehen zu können, haben wir die fünfstufige Likert-Skalierung noch einmal in Tabelle 1 aufgeführt. Wir unterscheiden in der folgenden Darstellung zwischen der manifesten Ablehnung der Aussagen (Kategorie 1 „lehne völlig ab“ und Kategorie 2 „lehne überwiegend ab“), einer latenten Zustimmung (Befragte stimmen teilweise zu, bleiben aber teilweise auf Distanz; Kategorie 3) und der manifesten Zustimmung (umfasst die beiden ausdrücklich bejahenden Kategorien 4 und 5). Wir sprechen bei der dritten Kategorie von latenter Zustimmung, da sie den Befragten die Möglichkeit gibt, sich nicht eindeutig positionieren zu müssen, aber dem Inhalt der extrem-rechten Aussagen dennoch in Teilen zuzustimmen.”

An diesen Sätzen kann man die vollständige Ahnungslosigkeit und Inkompetenz UND den damit einhergehenden Eifer, Polit- und Medieneiferern das gewünschte und für sie notwendige Material zu liefern, nachweisen.

Wer von Anfang an gelesen hat, der weiß, dass die Antwortvorgaben einer Likert-Skala im Rahmen einer Likert-Skala Verwendung finden, deren Ziel darin besteht, eine latente Variable zu messen. Eine latente Variable zeichnet sich dadurch aus, dass sie MEHRDIMENSIONAL ist, nicht direkt gemessen werden kann und über mehrere Aussagen erhoben werden muss.

Die Inkompetenten aus Leipzig legen ihren Befragten drei Aussagen vor und werten jede einzelne davon als Ausdruck von Antisemitismus.

Ein Wissenschaftler prüft zunächst, ob die drei AUSSAGEN eine GEMEINSAME Skala bilden, ob ihnen die behauptete Dimension “Antisemitismus” überhaupt zugrunde liegt. Decker und Konsorten tun das nicht, obwohl man das sehr schnell mit einem Reliabilitätstest, der Cronbach’s Alpha als Koeffizient ausweist, tun kann, wenn man vom Trennschärfeindex, den Likert schon vor fast einem Jahrhundert entwickelt hat, noch nie etwas gehört hat. “Reliability” ist ein Kommando in SPSS und den meisten anderen Statistikprogrammen, über das man selbst dann stolpern kann, wenn man keinerlei Ahnung von Befehlssyntax hat und deshalb über Menueführung Analysen erstellen muss.

Aber nicht nur das. Die Leipziger Inkompetenten geben JEDE der Aussagen als Aussage der Dimension “Antisemitismus” aus. Ein Unfug sondersgleichen, denn wenn drei Aussagen Teil DERSELBEN Dimension sind, dann muss jede Aussage einen anderen Teil dieser Dimension beleuchten, kann also als solche nicht für DIE Dimension stehen, wie Decker et al. behaupten, bzw. wenn alle für DIE Dimension stehen, dann reicht eine Aussage, dann werden nicht drei benötigt. Das Ganze ist entweder Augenwischerei in fortgeschrittenem Stadium oder der Ausdruck einer Inkompetenz, die nicht mehr steigerbar ist.

Aber es ist erst der Anfang.

Wie im Zitat oben nachlesbar, sprechen Decker und seine Kumpane in Forschungsvorspiegelung von latenter Zustimmung und manifester Zustimmung. Letztere liege dann vor, wenn jemand voll und ganz oder überwiegend zustimme, erstere, wenn er teils zu und teils nicht zustimme.

Das ist Wissenschaftsbetrug.

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Hier wird so getan, als könne mit einer einzigen Aussagen latente oder manifeste Zustimmung zu einem LATENTEN KONSTRUKT wie Antisemitismus gemessen werden, und es wird, weil das noch nicht reicht, ein Betrug an Befragten vorgenommen, der über eine Antwortvorgabe, die sinnloser nicht sein könnte, erfolgt. Die ursprüngliche Kategorie der Antwortvorgaben in Likert-Skalen, die den Mittelpunkt ausweist und die mit “teils, teils” benannt war, sollte denen, die nicht wissen, was sie von den Aussagen halten, die Möglichkeit geben, KEINE Einschätzung vorzunehmen ohne auf die Antwortmöglichkeit “weiß nicht” auszuweichen und damit für die Analyse verloren zu sein. Wer sich zu den vorgegebenen Aussagen in der Mitte positioniert und damit KEINE Bewertung der Aussage vornimmt, hat somit, aus unterschiedlichen Gründen KEINE Einstellung zur entsprechenden Aussage.

Das ist Standard in der Sozialforschung und hat natürlich für Ideologen den Nachteil, dass man Probleme hat, Ergebnisse zu übertreiben, denn im Gegensatz zu Wissenschaftlern, geht es Ideologen nicht darum, eine latente Variable wie Antisemitismus möglichst genau zu messen, sondern darum, möglichst vielen Antisemitismus nachsagen zu können. Eine ekelhafte Sache, die normalerweise Ethikräte an Hochschulen beschäftigen sollte… Einem Befragten, der keine Bewertung der Aussage vorgenommen hat, der ihr weder zugestimmt noch sie abgelehnt hat, wird also latenter Antisemitismus unterstellt. Und wer die Abbildung oben betrachtet, der weiß auch, warum: UM FALLZAHLEN ZU GENERIEREN, um die Balken höher ausweisen zu können als sie sind. Der Missbrauch der Befragten, den Decker et al. hier betreiben, lässt recht gut auf den Charakter der Missbraucher schließen. Und weil das alles noch nicht reicht, bezichtigen Sie diese harmlosen Befragten eines latenten Antisemitismus, obschon sie keinerlei Anlass dazu geben und Decker et al. nicht die Spur einer Idee haben, wie man latente Variablen eigentlich operationalisiert. Das ganze ist eine Übung in ideologischem Einschleimen.

Aber auch damit sind wir noch nicht zuende.

Auch die Kategorie, die manifesten Antisemitismus ausweisen soll, ist Humbug. Zum einen macht es keinen Sinn, Befragte, die voll und ganz zustimmen und Befragte, die überweigend zustimmen, in einen Topf zu werfen, denn es macht die Operationalisierung sinnlos und entlarvt sie als Versuch, Befragte zu täuschen, ihnen vorzugaukeln, sie könnten ihre Antwort differenziert abgeben, obschon dies nur vorgetäuscht ist. Zum anderen ist die Begrifflichkeit “manifest” eine weitere Täuschung, denn damit etwas manifest sein kann, muss es sich in Verhalten niederschlagen. Decker und seine Kumpane haben aber keinerlei Verhalten erhoben. Sie haben vielmehr gegen jede Regel der Sozialforschung verstoßen. Das, was sie als Sozialforschung verkaufen wollen, ist eine Travestie auf dieselbe.

Um die ganze Ärmlichkeit dieses Versuchs, Propagandisten in Medien mit Speichelfluss zu versorgen, noch einmal zusammen zu fassen:

  • Decker und Kumpane benutzen Likert-Skalen ohne Skalen zu bilden, geben Einzelaussagen als “Dimension” aus, ohne je geprüft zu haben, ob die Einzelaussagen eine gemeinsame Dimension bilden. Das ist Junk-Science.
  • Decker und Kumpane missbrauchen Befragte, denen sie vorgaukeln, es gehe darum, eine eine differenzierte Antwort zu geben, was nicht der Fall ist. Das ist Befragtentäuschung.
  • Decker und Kumpane schaffen eigene Ergebnisse, in dem sie Befragten, die KEINE Bewertung von Aussagen vornehmen, unterstellen, sie hätten dennoch eine latente Bewertung dieser Aussagen, die sie nur nicht angeben wollen, und natürlich geht die latente Bewertung die sowohl Zustimmung als auch Ablehnung bedeuten kann, nur in die Richtung der Zustimmung zu dem Junk, den Decker und seine ahnungslose Bande als Beleg für Antisemitismus werten wollen. Deutlicher kann man Umfragebetrug nicht betreiben.
  • Schließlich nutzt die Deckerista Begriffe, die suggerieren sollen, was nicht da ist. Der Begriff “latent” verweist auf ein zugrundeliegendes Konzept, das nicht direkt messbar ist. Aber die Deckerista macht keinerlei Anstalten, dieses latente Konzept zu messen. Es wird den Befragten einfach, und zwar in der den Junk-Forscher genehmen Weise unterstellt. Der Begriff “manifest” verweist auf ein beobachtbares Verhalten. Aber die Deckerista hat an keiner Stelle Verhalten erhoben oder beobachtet. Dass Befragte manifest XY sind, wird ihnen abermals unterstellt. Das ist keine Forschung, das ist ideologischer Bullshit.

Das Else Frenkel-Brunswick-Institut an der Universität Leipzig dient somit der Wissenschaftsgaukelei und der Produktion von ideologischem Bullshit, der in bestimmten politischen und medialen Kreisen auf fruchtbaren Boden fällt …

Exkremente waren schon immer ein guter Dünger.


 

 


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