“Wer Ungleichwertigkeit zur eigenen Haltung macht oder gar zur Ideologie erhebt, lehnt die Grundlage der Demokratie ab, dass alle Menschen gleichwertig sind. … Je stärker Menschen eine Ideologie der Ungleichwertigkeit annehmen, desto stärker werten sie eine Reihe von schwachen Gruppen ab. … Rassismus … ist eine … Ideologie der Ungleichwertigkeit”.
Das Zitierte stammt aus einer Broschüre der Amadeu-Antonio-Stiftung. Demnach ist, wer eine Ideologie der Ungleichwertigkeit vertritt, ein Feind der Demokratie und ein Rassist. Entsprechend dieser Definition, sind bei der Süddeutschen Zeitung Rassisten und Feinde der Demokratie beschäftigt, wie wir nun zeigen werden.
Der folgende Post ist das Ergebnis eines kurzen Mailwechsels mit dem Alten Mann aus dem gleichnamigen Block, in dem uns deutlich geworden ist, in welchem Ausmaß bei der Süddeutschen Zeitung versucht wird, mit falschen Behauptungen Stimmung zu machen (zu welchem Zweck auf immer) und die falschen Behauptungen auch noch mit Daten belegen zu wollen, die diesen Beleg nicht einmal im Entferntesten hergeben. Die Erkenntnis, dass bei der Süddeutschen Zeitung Daten nach Lust und Laune missbraucht werden, um Leser zu täuschen, ist dabei schnell der Einsicht gewichen, dass dort Menschen beschäftigt sind, die man nach der Definition der Amadeu-Antonio-Stiftung als Demokratiefeinde und Rassisten ansehen muss.
Paul Munzinger und Katharina Brunner sind für einen Beitrag verantwortlich, den man wohl nicht nur als den Tiefpunkt der Lauterkeit in der Süddeutschen Zeitung ansehen muss. In ihrem Beitrag sind Munzinger und Brunner bemüht, den BREXIT als Beispiel dafür aufzubauen, wie die ältere Generation der jüngeren Generation die Zukunft in der EU nimmt.
Einmal davon abgesehen, dass Munzinger und Brunner sich perfekt nach allen Definitionen, die man bei der Amadeu-Antonio-Stiftung findet, als Rassisten und Rechtsextremisten zu erkennen geben, da sie eine Ideologie der Ungleichwertigkeit vertreten, ist es schon erschrecken, wie offen in deutschen Zeitungen antidemokratisches Gedankengut wieder verbreitet werden kann. Wahlen, wir erinnern uns kurz, zeichnen sich dadurch aus, dass sie allgemein, gleich und frei sind: Jeder (ab 18 Jahre) hat das Recht an Wahlen teilzunehmen, jede Stimme ist gleich viel wert. Diese Grundsätze der Demokratie werfen Munzinger und Brunner über Bord, wenn es ihnen gerade in den Kram passt und behaupten, dass eine Stimme nicht gleich einer Stimme ist:
“Das Brexit-Referendum hat nun aber ein Ergebnis hervorgebracht, das über die normalen Härten des demokratischen Mehrheitsprinzips hinausgeht. Hätten nur die unter 50-Jährigen abgestimmt, wäre Großbritannien in der EUgeblieben. Unter den 18- bis 24-Jährigen haben sich am Donnerstag 75 Prozent dafür ausgesprochen, in der EU zu bleiben. Drei von vier jungen Briten hätten sich eine Zukunft in der Staatengemeinschaft gewünscht. Ein klares Votum, eine überwältigende Mehrheit.”
Von einer nicht normalen Härte kann man nur fabulieren, wenn man der Ansicht ist, dass die vielen Alten, die anders abgestimmt haben als die Jungen dies mit Stimmen getan haben, die den Stimmen der Jungen nicht gleichwertig sind. Damit outen sich Munzinger und Brunner als Rassisten, die der Ansicht sind, Alte und ihre Stimmen sind nicht so viel wert wie Junge und ihre Stimmen.
Um diesen Unsinn zu belegen, verwenden die Autoren Daten, die sie YouGov zuschreiben. Mehr erfährt man nicht über die entsprechenden Daten. Wo die Daten herkommen? Wann sie erhoben wurden? Wie sie erhoben wurden? Munzinger und Brunner verraten es nicht. Vielmehr erwecken sie in ihrem Beitrag wohl mit Absicht den Eindruck, die Daten seien im Zuge der Abstimmung am 23. Juni 2016 im Vereinigten Königreich gewonnen worden, entsprächen also dem tatsächlichen Geschehen.Dass sie ihre Leser absichtlich darüber im Unklaren lassen, dass es sich bei den präsentierten Daten um die Ergebnisse einer YouGov-Umfrage und eben nicht um Daten des Referendums handelt, wird an ihrem sprachlichen Duktus überdeutlich, in dem klare Aussagen getroffen werden: „Briten jenseits der 50 haben sich mehrheitlich für den Brexit entschieden“. „Hätten nur die unter 50-jährigen abgestimmt, wäre Großbritannien in der EU geblieben“.
Das sind eindeutige Aussagen, die man nur treffen kann, wenn man verlässliche Daten hat. Aber Munzinger und Brunner haben keine verlässlichen Daten. Sie täuschen ihre Leser absichtlich oder fahrlässig darüber, dass ihre Aussagen lediglich auf einer Befragung basieren, noch dazu auf einer Befragung, die nicht einmal annähernd an die Realität heranreicht. Um dies zu sehen, genügt ein Blick auf die folgende Abbildung:
Die SZ steht nicht mehr vor dem intellektuellen Zerfall…
Angeblich haben 10% der 18 bis 24jährigen, 7% der 25 bis 49jährigen, 5% der 50 bis 64jährigen und 2% der über 65jährigen nicht am britischen Referendum teilgenommen (Kategorie “nicht gewählt”).
An ihren Lügen sollt Ihr sie erkennen.
Die Wahlbeteiligung am Referendum über den BREXIT muss, wenn die Daten, die Munzinger und Brunner präsentieren das wären, was sie vorgeben, bei mindestens 92% gelegen haben. Tatsächlich betrug die Wahlbeteiligung 72,2%. Die beiden Redakteure der Süddeutschen Zeitung versuchen also ihre Leser zu täuschen. Sie versuchen ihre Leser darüber zu täuschen, dass die von ihnen präsentierten Daten nicht auf Grundlage des Referendums gewonnen wurden, sondern einer Befragung entstammen, von der wir nur wissen, dass sie die Wahlbeteiligung um rund 20% zu hoch eingeschätzt hat, was einer Fehlerquote von 20% entspricht und somit weit mehr als den 5%, die noch als vertretbar angesehen werden. Wir wissen zudem, aus seriösen Quellen, dass die Wahlbeteiligung bei 18 bis 24jährigen gerade einmal 36% betragen hat, so dass letztlich tatsächlich mehr Alte als Junge für Remain gestimmt haben. Auch der gesellschaftliche Graben zwischen Alten und Jungen, den Munzinger und Brunner konstruieren wollen, vermutlich um Unfrieden in Gesellschaften zu schaffen, die immer älter werden, denn: „Die Älteren haben somit über die Zukunft der Jungen bestimmt – ein Phänomen, das in allen überalterten Gesellschaften zum Problem werden kann“, ist schlicht nicht vorhanden.
Munzinger und Brunner haben offensichtlich ein Interesse daran, nicht nur rassistische Inhalte dergestalt, dass Stimmen nicht mehr gleich viel wert sind, an ihre Leser weiterzugeben, sie haben auch ein Interesse daran, mit falschen Behauptungen, wie der, dass mehr Junge als Alte für Remain gestimmt hätten, Unfrieden oder Hass zwischen Generationen zu schüren. Nach allen Maßstäben, die an so genannte Hate Speech angelegt werden, ist der Beitrag von Munzinger und Brunner ein Fall für Heiko Maas und seine Task Force, die gegen Hate Speech vorgehen will.
Bis Maas tätig wird, muss man wohl eine Warnung am Mantel der Süddeutschen anbringen: Warnung: Die Süddeutsche Zeitung verbreitet rassistische Inhalte. Das Lesen der Süddeutschen Zeitung kann sie um den Verstand bringen.
Nachtrag:
Auch die Behauptung “Hätten nur unter 50jährige abgestimmt, wäre Großbritannien in der EU geblieben” ist falsch. Von den 45 bis 54jährigen haben nämlich 56% für Leave gestimmt. Die Lügen und Fehler im Beitrag von Munzinger und Brunner zeigen nicht nur, was passiert, wenn statistische Illiteraten mit Daten kämpfen, sie zeigen auch was passiert, wenn Vertreter einer Ideologie des Kollektivismus auf die Menschheit losgelassen werden: Plötzlich sind alle gleich. Eben noch haben 73% der Jungen für Remain gestimmt, jetzt sind es schon die Jungen. Kollektivisten wie Munzinger und Brunner sind nicht in der Lage individuelle Unterschiede in Rechnung zu stellen, was noch ein Beleg dafür ist, dass sie dem Rassismus zugeneigt sind, denn auch Rassisten sehen nur einheitliche Gruppen, Gruppen von Syrern oder Gruppen von Polen, Russen oder Chinesen und keinerlei Unterschiede zwischen den Mitgliedern der entsprechenden Gruppen.
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Angenommen, es wären tatsächlich die ‘alten Säcke’ hauptverantwortlich für den Exit der Briten, dann wäre dieses Aufbrechen totalitärer Strukturen doch höchst positiv für die Zukunft der Jungen, die offenbar vollkommen unbewußt in der Matrix gefangen sind.
Aber diese Figur (Alte gegen Junge) scheint von der Süddeutschen nur kopiert. Ich habe sie auch in vielen Kommentaren zu englischsprachigen youtube Videos gesehen.
Lieber Herr Klein, gehen Sie doch bitte mit den beiden “Journalisten” nicht so hart ins Gericht. Die haben das entweder irgendwo abgeschrieben oder in Berlin oder Bremen ihr Abitur gemacht und dazu können sie ja nichts. Eigene Recherche kann es auf alle Fälle nicht sein und wenn, dann waren da Schwachmathiker am Werk.
Früher hieß es immer, dumm darfst du sein, aber nicht frech. Heute müsste man das modifizieren: Dumm darfst Du sein, aber geh’ bitte nicht zur Zeitung, da sind schon genug von deiner Sorte.
An Munzinger und Brunner: Wenn man schon nicht rechnen kann, dann berichtet doch über den Genderkongress 2016 (http://www.genderkongress.org/). Dort kann jeder sachkundig mitreden, auch die, die nichts in der Birne – aber die richtige Gesinnung haben.
Lieber Welehamm, wir gehen mit den beiden nicht hart ins Gericht. Wir machen Sie nur für das verantwortlich, was sie im Hirn haben und unser Text ist noch die harmloseste Variante, auf die wir uns in der Redaktion verständigen konnten. 🙂
Aber der Vorschlag mit dem Genderkongress ist sicher zielführend, mathematische Unkenntnis ist ja geradezu die Voraussetzung für eine Karriere in Gernderismus, was auch klar ist, denn hätten Genderista mathematische Kenntnisse, dann hätten sie natürlich MINT und nicht Gender studiert.
Woher weiß man eigentlich generell, wer in welchem Alter wie abgestimmt hat — wenn nicht durch Umfragen?
Die Alterseinteilung innerhalb der Gesamtbeteiligung laß’ ich mir ja noch eingehen, dafür mag es Wählerverzeichnisse geben…
…aber welche Auszählung gibt her, welcher Wähler wie abgestimmt hat?
Gilt der Grundsatz “frei und geheim” nicht mehr, der ja auch genau davor schützen würde: daß eine beliebige Gruppe gegen eine andere ausgespielt werden kann…?
Der Witz ist doch, dass Munzinger und Brunner ihre Behauptungen nicht einmal dann hätten schreiben dürfen, wenn sie an ihre eigenen Zahlen geglaubt hätten.
Es gibt etwa 6 Millionen Briten im Alter von 18-24 und etwa 10 Millionen Briten im Alter von 65+ (Demography of the United Kingdom, from Wikipedia, the free encyclopedia).
Nach der Tabelle von Munzinger und Brunner haben von den 18-24-Jährigen 66% = 3.960.000 für Remain gestimmt, bei den 10 Millionen im Alter von 65+ sollen es 38% = 3.800.000 Remainler gewesen sein. Also selbst nach Munzinger und Brunner sind bei den 18-24-Jährigen kaum mehr Briten von der EU begeistert, als bei den über 64-Jährigen.
Nimmt man die realen Werte, dann wird der Quatsch natürlich erst richtig sichtbar: Bei 36% Wahlbeteiligung stimmten von den 6 Millionen Jungen etwa 1.576.800 (= 73% von 2.160.000) Briten im Alter von 18-24 für Remain, während von den 10 Millionen Alten bei 83% Wahlbeteiligung 3.320.000 (= 40% von 8.300.000) der 65+ Briten für den Verbleib in der EU stimmten – also mehr als doppelt so viele wie 18-24-Jährige.
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Angenommen, es wären tatsächlich die ‘alten Säcke’ hauptverantwortlich für den Exit der Briten, dann wäre dieses Aufbrechen totalitärer Strukturen doch höchst positiv für die Zukunft der Jungen, die offenbar vollkommen unbewußt in der Matrix gefangen sind.
Aber diese Figur (Alte gegen Junge) scheint von der Süddeutschen nur kopiert. Ich habe sie auch in vielen Kommentaren zu englischsprachigen youtube Videos gesehen.
Lieber Herr Klein, gehen Sie doch bitte mit den beiden “Journalisten” nicht so hart ins Gericht. Die haben das entweder irgendwo abgeschrieben oder in Berlin oder Bremen ihr Abitur gemacht und dazu können sie ja nichts. Eigene Recherche kann es auf alle Fälle nicht sein und wenn, dann waren da Schwachmathiker am Werk.
Früher hieß es immer, dumm darfst du sein, aber nicht frech. Heute müsste man das modifizieren: Dumm darfst Du sein, aber geh’ bitte nicht zur Zeitung, da sind schon genug von deiner Sorte.
An Munzinger und Brunner: Wenn man schon nicht rechnen kann, dann berichtet doch über den Genderkongress 2016 (http://www.genderkongress.org/). Dort kann jeder sachkundig mitreden, auch die, die nichts in der Birne – aber die richtige Gesinnung haben.
Lieber Welehamm, wir gehen mit den beiden nicht hart ins Gericht. Wir machen Sie nur für das verantwortlich, was sie im Hirn haben und unser Text ist noch die harmloseste Variante, auf die wir uns in der Redaktion verständigen konnten. 🙂
Aber der Vorschlag mit dem Genderkongress ist sicher zielführend, mathematische Unkenntnis ist ja geradezu die Voraussetzung für eine Karriere in Gernderismus, was auch klar ist, denn hätten Genderista mathematische Kenntnisse, dann hätten sie natürlich MINT und nicht Gender studiert.
Der SPIEGEL, aus dem Hamburger Hafenviertel, haut, wie könnte es denn anders sein,
in dieselbe Kerbe.
Woher weiß man eigentlich generell, wer in welchem Alter wie abgestimmt hat — wenn nicht durch Umfragen?
Die Alterseinteilung innerhalb der Gesamtbeteiligung laß’ ich mir ja noch eingehen, dafür mag es Wählerverzeichnisse geben…
…aber welche Auszählung gibt her, welcher Wähler wie abgestimmt hat?
Gilt der Grundsatz “frei und geheim” nicht mehr, der ja auch genau davor schützen würde: daß eine beliebige Gruppe gegen eine andere ausgespielt werden kann…?
Entsprechende Angaben entnimmt man normalerweise der Wahlstatistik, die in Deutschland beim Bundeswahlleiter geführt wird:
https://www.bundeswahlleiter.de/de/bundestagswahlen/BTW_BUND_13/veroeffentlichungen/BTW2013_Heft4.pdf
Der Witz ist doch, dass Munzinger und Brunner ihre Behauptungen nicht einmal dann hätten schreiben dürfen, wenn sie an ihre eigenen Zahlen geglaubt hätten.
Es gibt etwa 6 Millionen Briten im Alter von 18-24 und etwa 10 Millionen Briten im Alter von 65+ (Demography of the United Kingdom, from Wikipedia, the free encyclopedia).
Nach der Tabelle von Munzinger und Brunner haben von den 18-24-Jährigen 66% = 3.960.000 für Remain gestimmt, bei den 10 Millionen im Alter von 65+ sollen es 38% = 3.800.000 Remainler gewesen sein. Also selbst nach Munzinger und Brunner sind bei den 18-24-Jährigen kaum mehr Briten von der EU begeistert, als bei den über 64-Jährigen.
Nimmt man die realen Werte, dann wird der Quatsch natürlich erst richtig sichtbar: Bei 36% Wahlbeteiligung stimmten von den 6 Millionen Jungen etwa 1.576.800 (= 73% von 2.160.000) Briten im Alter von 18-24 für Remain, während von den 10 Millionen Alten bei 83% Wahlbeteiligung 3.320.000 (= 40% von 8.300.000) der 65+ Briten für den Verbleib in der EU stimmten – also mehr als doppelt so viele wie 18-24-Jährige.