SPD-Logik: Terroranschläge in Deutschland haben schon die Richtigen getroffen

Aufregung ist ein schlechter Berater. Wer aufgeregt ist, macht Fehler, denkt oft nicht logisch und schüttet gar zu oft, das Kind mit dem Bade aus. Wenn sich ein Aufgeregter im Recht sieht, dann ist es besonders schlimm. Dann wird die eigene Aufregung zum Immunitätsschild, das seinem Träger vormacht, er könne gar nichts schreiben, was falsch ist, habe die Fraktion der moralisch Aufgeregten auf seiner Seite, egal, was er sagt oder schreibt oder twittert.

Entsprechend hat ein Marc Dietzschkau, der laut MDR Pressesprecher der SPD in Sachsen sein soll, getwittert: „Das #Pack im #saxlt wünscht sich, den Terrortod von Politikern“. Das ist demnach als Pressemeldung der SPD aus dem sächsischen Landtag (saxlt) zu werten. #Pack steht für die AfD, und ist bereits der erste logische Fehler, den Dietzschkau begeht, denn das, was er beanstandet, hat nicht die AfD, sondern Sebastian Wippel, der nachweislich nicht die AfD ist, gesagt. Tatsächlich hat Wippel Folgendes gesagt:

„Und nun haben wir die Quittung bekommen, jetzt auch in Deutschland erstmalig mit den Anschlägen in Bayern und Baden-Württemberg. Leider hat es nicht die Verantwortlichen dieser Politik getroffen.”

Formen wir den Satz ein wenig um. Wenn es nicht die Verantwortlichen getroffen hat, dann hat es vermutlich diejenigen getroffen, die nicht verantwortlich sind. Wenn es die getroffen hat, die nicht verantwortlich sind, dann kann man auch sagen, es hat die Falschen getroffen.

Wenn sich nun Politiker allen Ortes darüber echauffieren, dass sich „das #Pack im #saxlt“ den „Terrortod von Politikern“ wünsche, dann ist dies nicht nur ein Fehlschluss, sondern eine Aussage, die nur den Schluss zulässt, dass der SPD-Pressesprecher, von dem dieser bemerkenswerte Tweet stammt, der Ansicht ist, die Terroranschläge in Bayern und Baden-Württemberg hätten schon die Richtigen getroffen.

Das folgt logisch aus seiner Aufregung.

Logik f dummiesDenn logisch betrachtet impliziert „Leider hat es nicht die Verantwortlichen getroffen“nicht den Wunsch, dass Politiker Opfer von Terroranschlägen werden sollen. Aus der Aussage lässt sich nur schließen, dass derjenige, der sie trifft, es bedauert, dass nicht Verantwortliche bei Terroranschlägen zu schaden gekommen sind. Logisch zwingend ist jedoch, dass derjenige, der sich darüber aufregt, dass ein Terroranschlag „leider“ die getroffen habe, die nicht verantwortlich sind, damit implizit aussagt, dass er der Ansicht ist, es habe die Richtigen getroffen.

Wie so oft, sind diejenigen, die sich über die angeblich moralisch so verwerflichen Wünsche anderer echauffieren, diejenigen, deren Wünsche man besser nicht thematisiert. Was sich ein Marc Dietzschkau wünscht, der kein Problem hat, Menschen, Abgeordnete, Politiker als Pack zu bezeichnen (gleich der nächste logische Fehler, denn hätte Dietzschau mit seinem Tweet Recht, dann müsste sich Wippel zwangsläufig seinen eigenen Tod wünschen), das kann man sich lebhaft vorstellen.

Merke: Moralischer Hochmut, insbesondere wenn er mit kleinen Geistern einhergeht, kommt regelmäßig vor dem Fall.


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