Erbschaft verboten: Sozialismus zu Ende gedacht
Dass Linke so lange gebraucht haben, bis sie ihren eigenen Sozialismus zu Ende gedacht haben, ist schon erstaunlich. Dr. habil. Heike Diefenbach hat schon vor Jahren darauf hingewiesen, dass Linke, die doch angeblich Chancengleichheit herstellen wollen, als Konsequenz ihrer eigenen Absichten zuerst die Möglichkeit zur Erbschaft beseitigen müssten.
Nun wird im Vereinigten Königreich über einen Vorschlag diskutiert, den Nachlass von Verstorbenen mit 100% zu besteuern und die Einnahmen z.B. in den NHS (National Health Service) oder die Infrastruktur zu stecken. Veröffentlicht wurde der Vorschlag im Guardian, dem Haus- und Hofblatt von Labour. Der Vorschlag ist bezeichnend für den aggressiven Sozialismus, den die Corbynista verfolgen, wobei die Vorwahl-Lüge (Wir erlassen allen Studenten die Studiengebühren) und die Nachwahl-Wahrheit (Wir können den Studenten die Studiengebühren gar nicht erlassen) auch zum politischen Arsenal der Corbynista gehören.
Doch zurück zu 100% Erbschaftssteuer.
Derzeit nimmt das Finanzministerium rund 6,3 Milliarden Euro aus der Erbschaftsteuer ein. Dabei richtet sich die Höhe der Erbschaftssteuer danach, wie eng das Verwandtschaftsverhältnis zwischen Erblasser und Erben ist. Steuerklasse 1 mit Steuersätzen zwischen 7% und 30% gilt für Ehegatten, Lebenspartner, Kinder etc., Steuerklasse 2 mit Steuersätzen zwischen 15% und 43% für Geschwister, Schwiegerkinder usw. und Steuerklasse 3 mit zwei Steuersätzen von 30% bzw. 50% für Lebensgefährten oder Freunde. Der Fiskus greift entsprechend bereits heute heftig zu, wenn jemand sein Recht nutzen will und sein Vermögen einem Freud oder einem Lebensgefährten oder z.B. einem Tierschutzverein und eben nicht über den Pflichtteil hinaus den eigenen Kindern überlassen will.
100% Besteuerung unabhängig von Steuerklassen würden die Einnahmen aus der Erbschaftssteuer auf schätzungsweise 60 Milliarden Euro anschwellen lassen, genug, um damit ein paar Löcher im Haushalt zu stopfen oder neue Programme aufzulegen, die der Bevölkerung erklären, wie man Demokratie lebt.
Die Idee, Erbschaftssteuern von 100% zu erheben, ist eine typische linke Kopfgeburt, die das Kollektiv über die Freiheit des Einzelnen stellt. Die Freiheit, den Verbleib des eigenen Vermögens nach dem eigenen Ableben zu bestimmen, die sowieso schon durch das Erbrecht eingeschränkt wurde, sie wäre damit vollständig und zugunsten des Kollektivs bzw. der kollektiven Verwendung individuellen oder individuell erarbeiteten Vermögens beseitigt.
Allerdings würde eine 100%ige Erbschaftssteuer unweigerlich dazu führen, dass soziale Ungleichheit abgebaut wird, und zwar insofern als Kinder von Eltern, die in ihrem Leben Produktives geleistet haben, nicht von den Vorarbeiten ihrer Eltern zehren, sich nicht auf diesen ausruhen könnten. Vermögen wäre fast immer ein Ausweis eigener Leistung. Das könnte eine motivierende Wirkung auf Generationen, die all zu sehr der Trägheit anheim gefallen sind, haben.
Was halten Sie von der Idee, Chancengleichheit durch 100% Erbschaftssteuer herzustellen? Wir nehmen diese Frage zum Anlass, um unser Forum als Ort der entsprechenden Diskussion zu eröffnen.
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Schlag nach bei Mises:
Sondereigentum, das auf die Lebensdauer des Eigentümers beschränkt bleibt und mit dessen Tod an den Staat übergeht oder, wie man zur Rechtfertigung der Konfiskation zu sagen pflegt, «heimfällt», ist vom gesellschaftlichen Standpunkt eine sinnlose Einrichtung. Man kann es als staatliche Aufmunterung zur Kapitalaufzehrung betrachten.
Ein gleiches gilt, wenn auch vielleicht in geringerem Masse, von Beschränkungen der zulässigen Vermögensgröße. Beide Maßnahmen würden die erfolgreichsten Unternehmer veranlassen, sich vorzeitig aus der geschäftlichen Betätigung zurückzuziehen. Auch die Wegsteuerung der höheren Einkommen durch die Einkommensteuer ergibt ähnliche Folgen.
Ludwig von Mises – Nationalökonomie 1. Aufl. S. 703 (Nachdruck Philiosphia Verlag)
pdf-Version gibts gratis hier: http://mises.de/public_home/article/73/1