Doktortitel zu verschenken: Wer will noch einen und hat noch keinen?

Die irre Idee nimmt ihren Ausgangspunkt bei der OECD und hat natürlich erhebliche Anziehungskraft auf Linke: Je höher die Bildung der Bevölkerung, desto besser für das Wachstum. Mehr als 40% Abiturienten sind Forderungen, die daraus abgeleitet werden. Der Fehlschluss, der so dumm ist, dass man sich schwertut, ihn als ökologischen Fehlschluss zu bezeichnen, hat die Rechnung, ohne die Verteilung der Intelligenz in einer Bevölkerung gemacht. Normalverteilt, wie sie nun einmal ist, hat die Intelligenz die Angewohnheit, dann, wenn ein immer größerer Anteil der Bevölkerung mit den höchsten Bildungstiteln ausgestattet wird, letztere zu entwerten.

Die Redensart: Jeder Depp kann heute Politiker werden, spiegelt dieses eherne Gesetz der Normalverteilung wider. Ein kleines Gedankenexperiment in IQ macht die Systematik deutlich.

Nehmen wir an, eine Bevölkerung hat 5 Mitglieder, deren Intelligenzquotienten 60, 90, 95, 105 und 140 betragen. Vor der Intervention der OECD, waren die höchsten Bildungstitel für die 20% an der Intelligenzspitze reserviert, in diesem Fall für IQ=140. Nach der Intervention der OECD, die dazu geführt hat, dass höhere Bildungstitel inflationiert wurden und der Anteil der Abiturienten und Studenten immer weiter gestiegen ist, erhalten auch Personen mit IQ=105 oder IQ=90 ein Abitur, können ein Studium antreten und haben somit Zugang zum höchsten Bildungstitel.


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Zwangsläufig sinken die Ansprüche, denn Menschen mit einem IQ von 100 sind intellektuell nicht so leistungsstark wie Menschen mit einem IQ von 140 (wir sind hier in einer idealen Welt unterwegs, um das System der Abwärtsspirale, die die OECD in Gang gesetzt hat, deutlich zu machen). Die sinkenden Ansprüche kann man täglich beobachten, nichtzuletzt, diejenigen, die sich als Journalisten- oder Politdarsteller (aus nicht nachvollziehbaren Gründen) zu einer „Elite“ erklärt haben, machen den Niedergang der Bildung in Deutschland sehr deutlich.

Aus Hildesheim, von der dortigen Universität, haben uns nun zwei weitere Beispiele für den Niedergang der Bildung erreicht. Ein Doktortitel war früher eine Auszeichnung, die für besondere Leistungen in einem Feld vergeben wurde. Heute ist die Vergabe entweder eine Art Kapitulationserklärung derer, die sich als Doktorvater verdingen mussten, vor dem Unsinn, der ihnen zugemutet wird, oder er ist ein Indikator dafür, wie tief das Niveau an Universitäten bereits gesunken ist, wenn Doktortitel für Themen (und Leistungen?) vergeben werden, von denen man sich nicht einmal mit ultra-Anstrengung in Phantasie vorstellen kann, welcher Erkenntnisgewinn mit ihnen verbunden sein soll. Denn das war früher die Bedingung für die Vergabe eines Doktortitels: wer ihn wollte, der musste in seinem Feld eine besondere und neue Leistung erbracht haben und durch diese Leistung zum ERKENNTNISFORTSCHRITT beigetragen haben.

Behalten Sie das in Erinnerung, wenn Sie die beiden Dokumente der Universität Hildesheim lesen, die wir Ihnen auf Weiteres unkommentiert hiermit zur Kenntnis geben.


Man wagt sich gar nicht vorzustellen, wie der sprachsensibel kompetenzorientierte Geschichtsunterricht zur Revolution von 1848 aussehen mag und welche Stilblüten er tragen mag, wenn über das erste deutsche Parlament in der Paulskirche kompetenzorientiert und sprachsensibel schwadroniert wird, zu dem keine Frauen zugelassen waren. Aber wir sind sicher, dass das Potential, das bislang noch im wahrsten Sinne des Wortes, ungenutzt im Kindergarten schlummert, der Mittagsschlaf im Kindergarten und seine Wirkung auf die Bildungschancen der Kinder, wenn sie dazu angeregt sind, an „Gegenständen und Szenen orientiert“ zu träumen, in einer der nächsten „Dissertationen“ auftauchen und natürlich mit einem Titel bedacht werden wird.

Nur: Wenn alle einen Titel haben, dann ist er nichts mehr wert, eben weil ihn alle haben. Deshalb treffen sich Gleichheitsfanatiker immer auf dem untersten denkbaren Niveau.

Man kann nur hoffen, dass das Bewusstsein dafür, dass ein Titel für sich heutzutage überhaupt nichts mehr aussagt und man die Kompetenz des angeblichen akademischen Titelträgers nur beurteilen kann, wenn man weiß, wofür er seinen Titel erhalten hat, verbreitet.


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