Die Hexenverbrennung war für Kirchen Virtue-Signalling-Marketing
Kein Witz. Ein wissenschaftliches Ergebnis, das man erst einmal widerlegen muss.
Die Daten:
- 43.240 als Hexer/n angeklagte Menschen;
- 10.805 Hexenprozesse;
- 16.333 Menschen, die im Ergebnis hingerichtet werden;
- Daten aus 21 europäischen Ländern für
- den Zeitraum von 1300 bis 1850;
- Informationen aus 37 Datenquellen;
Im Hinblick auf Daten und verwendete Methoden ist der Beitrag von Peter T. Leeson und Jacob W. Russ, der 2017 im Economic Journal unter dem Titel “Witch Trials” veröffentlicht wurde, vielversprechend.
Und er hält auch weitgehend, was dieser Teaser verspricht.
Leeson und Russ argumentieren außerhalb der Box, außerhalb dessen, was Mainstream ist und deshalb ist ihr Beitrag nicht nur lesenswert, man kann ihn mit Gewinn lesen.
Die Hexenverfolgung und die Hexenprozesse, so Leeson und Russ, sie seien Schauprozesse, die Wettbewerber auf dem Markt für religiöse Heilslehren durchgeführt haben, um zu zeigen, dass es ihnen ernst darum sei, die verlorenen Seelen der Nachfrager nach religiösen Leistungen zu retten und dem jeweiligen Heil zuzuführen. Die Notwendigkeit, sich als religiöser Anbieter von einem Konkurrenten zu differenzieren, setzt natürlich voraus, dass es einen ernstzunehmenden Konkurrent gibt. Die Nutzung der Hexenverfolgung wiederum setzt voraus, dass es eine Nachfrage nach Hexenprozessen als (religiöse) Dienstleistung gibt. Mit anderen Worten: die beiden Kirchen der Katholiken und Protestanten haben eine in der Bevölkerung vorhandene Nachfrage genutzt, um einen Möglichkeitsraum zu schaffen, mit dem sie gehofft haben, die Nachfrager von ihrem Angebot zu überzeugen und abzuschöpfen. Dadurch haben sie dazu beigetragen, dass sekundäre Nachfrage geschaffen wurde. Leeson und Russ stellen mit ihrer Analyse eine neue Lesart und vielleicht auch Erklärung dafür zur Verfügung, wie man aus Sicht der Anbieter Sinn aus der Hexenverfolgung machen kann. Es ist keine Analyse über die Motive, die Bürger dazu bewegt haben, die entsprechenden Angebote, die im Hinblick auf eine vermutete Nachfrage genau so geschaffen wurde,n wie dies heute im Marketing der Fall wäre, Mitbürger als Hexen zu denunzieren.
Leeson und Russ sehen letztlich das Aufkommen des Protestantismus und dessen schnelle Verbreitung als eine Ursache für die vor allem in Deutschland und der Schweiz, aber auch in anderen Ländern in hoher Zahl zu findenden Hexenprozesse. Die Verbrennung von Hexen, sie hat demnach nichts mit Status, dem schlechten Wetter der kleinen Eiszeit, der Potenz des Staates oder mit so verwirrten Ideen wie dem Patriarchat zu tun. Die Hexenprozesse sind für die Autoren das Ergebnis rationaler Handlungen von Nachfragern nach religiösen Angeboten, die auf ein entsprechendes religiösen Marketing, das besonders dort zu finden war, wo der Wettbewerb zwischen Katholiken und Protestanten besonders heftig geführt wurde, getroffen sind: In der Schweiz und in dem, was später Deutschland wurde.
In den Worten von Leeson und Russ:
Our argument is simple: Europe’s witch trials reflected non-price competition between the Catholic and Protestant churches for religious market share in confessionally contested parts of Christendom. By leveraging popular belief in witchcraft, witch-prosecutors advertised their confessional brands’ commitment and power to protect citizens from worldly manifestations of Satan’s evil. Similar to how contemporary Republican and Democrat candidates focus campaign activity in political battlegrounds during elections to attract the loyalty of undecided voters, historical Catholic and Protestant officials focused witch-trial activity in confessional battlegrounds during the Reformation and Counter-Reformation to attract the loyalty of undecided Christians. Throughout Europe before Reformation and where Protestantism never gained ground after it, there was little need for witch trials, since religious-market contestation was minimal. Moreover, precisely because of this, what
few challengers the Church confronted here could be and were dealt with through the application of a more decisive competitive strategy: compelled conversion or annihilation, carried out through crusades and inquisitions.
Wenn ein religiöser Anbieter ein quasi-Monopol besitzt, so ihre Annahme, dann kann er mit religiöser Konkurrenz leicht fertig werden: Exkommunikation, ein kleiner Kreuzzug, der mit der Auslöschung der Häretiker endet, sind geeignete Mittel, auch die Zwangskonvertierung steht als Mittel zur Verfügung. Diese Mittel bedürfen jedoch der Legitimation einer unumstrittenen Macht: Wenn die Anzahl der Häretiker zu groß wird, wenn gar der weltliche Herrscher zur Konkurrenz überläuft, dann sind die dargestellten Zwangsmaßnahmen unbrauchbare Mittel, im Kampf um Anteile auf dem religiösen Markt, dann müssen andere Mittel gewählt werden, Mittel, die man heute als Branding, als Stärkung der eigenen Marke bezeichnen würde, als Preisführerschaft: Wer stellt durch das Verbrennen von Hexen seine Ernsthaftigkeit im Kampf gegen den Teufel und seine Hingabe an die Aufgabe, die armen Seelen der Bevölkerung zu retten, besser zur Schau?
Der entsprechende Wettbewerb wurde zwischen Katholiken und Protestanten intensiv geführt, wie die eingangs dargestellten Zahlen belegen:
“And both Catholic and Protestant religious suppliers vigorously prosecuted witches. Given religious consumers’ belief that certain people might be witches and thus threaten to harm them if left undiscovered, religious suppliers could evidence their commitment and power to protect consumers from worldly manifestations of Satan’s evil through their commitment and power to prosecute such people for witchcraft. ‘Whichever confession could prove its power over … the Devil’s realm, was surely the one approved by God’ (Waite, 2003, p. 119) – the better protector against diabolism, hence more attractive to Christian consumers” (2073).
Heute würde man wohl von Virtue Signalling sprechen. So wie Anbieter heute versuchen, ihre besondere Moral dadurch zur Schau zu stellen, dass sie sich auf Modethemen stürzen, wie z.B. Eishersteller oder – mit maximaler Bruchlandung: Gillette – so haben die beiden Kirchen durch Hexenprozesse versucht, sich einen Vorsprung gegenüber dem Konkurrenten zu verschaffen und mehr Nachfrager von der Qualität der eigenen religiösen Dienstleistung zu überzeugen. Damals wie heute gab es natürlich Kollateralschäden als Folge dieser Marketing-Strategie: 16.333 Tote sind allein in den Daten von Leeson und Russ enthalten.
Die Hypothese, je intensiver der Wettbewerb zwischen den beiden religiösen Anbietern, desto häufiger werden sie auf Hexenprozesse zurückgreifen, um ihren Wert, ihre Tugend zu signalisieren, wird von Leeson und Russ in eine Reihe von Hypothesen überführt, die mit ihren Daten prüfbar sind:
- Hexenprozesse nehmen im frühen 16. Jahrhundert mit dem Aufkommen der Protestanten zu.
- In der Folge des Frieden von Augsburg zwischen beiden Konfessionen, der den Protestantismus etabliert hat, ist es zu einer Intensivierung des Wettbewerbs zwischen beiden Konfessionen gekommen, der eine erhöhte Häufigkeit von Hexenprozessen gefolgt ist.
- Mit dem Westfälischen Frieden, der den konfessionellen Auseinandersetzungen ein offizielles Ende setzt, geht die Häufigkeit der Hexenprozesse zurück.
- Je intensiver die konfessionelle Auseinandersetzung geführt wird, desto häufiger sind Hexenprozesse als Mittel der Differenzierung der eigenen religiösen Marke. Die Intensität konfessioneller Auseinandersetzung wird von den Autoren durch die Häufigkeit von Kampfhandlungen zwischen Katholiken und Protestanten in einem Gebiet operationalisiert.
Jede einzelne dieser Hypothesen kann von Leeson und Russ bestätigt werden.
Der Ergebnisse können in den folgenden drei Abbildungen veranschaulicht werden:
Die Korrelation zwischen der Anzahl der Hexenprozesse und der Häufigkeit von Kampfhandlungen zwischen Katholiken und Protestanten ist schon vom bloßen Augenschein her, sehr hoch.
Auch die regionale Verteilung der Hexenprozesse korreliert hoch mit der regionalen Verteilung von Kampfhandlungen zwischen Protestanten und Katholiken. Die folgende Tabelle stellt noch einmal die Grunddaten zusammen, auf denen die Analysen basieren.
Demnach kann man die Hexenprozesse ökonomisch dadurch erklären, dass die Marketingabteilungen von Katholiken und Protestanten die damalige Form des virtue signalling genutzt haben, um einen Möglichkeitsraum zu schaffen, der zum einen den Anbietern die Möglichkeit geboten hat, über die Demonstration von Ernsthaftigkeit, Gnadenlosigkeit und Unerbittlichkeit in der Hexenverfolgung, die eigene religiöse Marke zu differenzieren, der zum anderen Bürgern die Möglichkeit geboten hat, aus den unterschiedlichsten Motiven, sei es aus Neid, aus Missgunst oder schlicht aus der Motivation heraus, einen Konkurrenten oder Erblasser loszuwerden, vielleicht auch aus Angst vor dem Teufel, das Angebot nachzufragen. Geht es bei Anbietern um die Marktmacht, so geht es bei Nachfragern um die Durchsetzung individueller Ziele. Beides muss keinerlei religiösen Hintergrund haben.
Die Opfer der Hexenprozesse wären somit in zweierlei Hinsicht instrumentalisiert worden: Von den religiösen Anbietern werden sie zum Mittel degradiert, um den Zweck, Markterweiterung für das eigene Angebot zu erreichen. Von den Nachfragern der entsprechenden Leistung werden sie aus einer Vielzahl von Gründen zum Mittel degradiert, das dem Ziel dient, eine Vielzahl von Zwecken umzusetzen, von der persönlichen Bereicherung bis zur Hoffnung, durch die Denunziation von Hexen den eigenen Platz im Paradies gesichert zu haben.
Seit den Hexenprozessen hat sich nicht wirklich viel verändert, formal betrachtet.
Leeson, Peter T. & Russ, Jacob W. (2017). Witch Trials. Economic Journal 128: 2066-2104.
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Dem Hörensagen nach, kamen die inqusierenden Institutionen auch finanziell kräftig voran. Ich schätze, daß die größten kirchlichen Liegenschaften aus dieser Zeit stammen (man führte schließlich (Grund~)Buch. Da ausschließlich männliche Erblasser/Deliquenten Werte hinterließen war die Mehrzahl der Betroffenen nicht weiblich.
Das Phänomen ist in den Geschichtswissenschaften nicht neu. Die Korrelationen sind in der Tat beeindruckend, aber von einem “religiösen Markt” zu reden, auf dem “Catholic and Protestant churches” konkurrieren, ist schon eine ziemlich angelsächsisch verkürzte Sichtweise. Es waren nicht die “Kirchen”, die die Prozesse angestrengt haben, sondern immer einzelne Persönlichkeiten, die sich natürlich der einen oder anderen Konfession zuordneten, aber in vielen Fällen keineswegs Vertreter der Kirchen waren. Menschen handeln, nicht Institutionen. Die jüngere historische Forschung hat gezeigt, dass viele dieser Prozesse vor allem vor weltlichen (!) Gerichten geführt wurden, nicht vor kirchlichen – man sieht sehr genau einen Zusammenhang mit dem frühneuzeitlichen Staatsbildungsprozess (der halt auch mit der Konfessionalisierung nördlich der Alpen eng zusammenhängt und zusammenfällt). Bemerkenswert ist die geringe Dichte von Hexenprozessen im katholischen Spanien und Italien, warum? Weil das Lehramt der katholischen Kirche die Tötung von Hexen immer strikt abgelehnt (!) hat (das ist ein Faktum, das angesichts der Propaganda seit der Bismarckzeit weitgehend unbekannt ist, aber in der historischen Forschung gesichert ist – die Inquisition hat im Vergleich zur weltlichen Gerichtsbarkeit kaum Todesurteile ausgesprochen). Die These eines “Marktes” bei Hexenprozessen ist interessant, aber historisch keineswegs zwingend. Statistik ist keine Geschichte (auch wenn Leute wie Hans Ulrich Wehler da anderer Meinung waren).
Nun, in Bamberg, Würzburg usw. hielt man wohl nicht so viel vom Lehramt. Auch widerspricht die Involvierung der weltlichen Gerichtbarkeit nicht dem religiösen Impuls, das hing doch untrennbar zusammen; an einem Ort befanden sich nicht Katholiken und Protestanten gleichzeitig und die weltliche Gerichtbarkeit dazwischen. In Spanien gab es keine Konkurrenz, daher bestätigt die geringe Zahl der Verfolgung die Hypothese der Arbeit.
“Nun, in Bamberg, Würzburg usw. hielt man wohl nicht so viel vom Lehramt.”
Ist alles bekannt und in der Forschung allgemein anerkannt, aber kein Gegenargument zur allgemeinen Tendenz.
“Auch widerspricht die Involvierung der weltlichen Gerichtbarkeit nicht dem religiösen Impuls …”
Den religiösen Impuls bestreite ich doch gar nicht. Ich halte es aber dennoch nicht für berechtigt, aus dieser Beobachtungen die “Kirchen” (was soll das eigentlich sein, abgesehen von der katholischen Kirche – angesichts von Landeskirchen, die sich die Fürsten unter den Nagel gerissen haben [frühneuzeitliche Staatsbildung!], und allen möglichen protestantischen Sekten, die sich die Köpfe einschlagen?) zum einem “Marktfaktor” zu machen, das ist doch vollkommen anachronistisch gedacht. Die weltliche Gerichtsbarkeit wurde nicht “involviert”. Sie war in häufigen Fällen der treibende Faktor (das hat übrigens Friedrich Spee schon klar beobachtet). Das ist doch ein wesentlicher Unterschied. Ganz abgesehen davon, welche Motive Motive die Ankläger und Richter sonst noch so gehabt haben.
Übrigens ist es auch nicht so neu, dass die Hexenprozesse nix mit dem Wetter zu tun hatten, und die aktuellen Bezüge, die sich in dem Artikel finden, erscheinen mir auch eher banal und nicht treffend. Den Artikel habe ich gelesen, es ist natürlich ein wirtschaftswissenschaftlicher Artikel, der in einer entsprechenden Zeitschrift erschienen ist. Aus Sicht des Historikers hätte ich den Artikel wegen konzeptioneller Schwächen abgelehnt, wenn er zur Begutachtung auf meinem Schreibtisch gelandet wäre.
Danke, aber ich denke, Sie machen es sich vielleicht zu einfach, wenn Sie die bekannten katholischen Fanatismen so einfach abtun und einer “Tendenz” entgegenstellen (ich bin in einem superkatholischen Milieu großgeworden und habe noch als Kind die Enormität der “Tendenz” sehr intensiv wahrnehmen dürfen). Das virtue signalling gilt natürlich auch für die “weltliche” Obrigkeit, die sich beweisen will und muss, um ihre Legitimität zu beweisen, vor allem angesichts einer Nachfrage. In einer meiner Ausgaben von Spee (frühes 19. Jh.) ist man im Vorwort jedenfalls anderer Meinung als die „Tendenz“ und belegt das auch, und das war deutlich vor Bismarck. Die Frage ist auch nicht, ob Sie dies als Gutachter abgelehnt hätten, sondern für welche Zeitschrift. Ich hätte es auch abgelehnt, wenn es z.B. bei einer Zeitschrift für Klinische Psychologie eingereicht worden wäre, aber nicht für die, in der es erschienen ist, da passt es. Ein fruchtbarer Aspekt im multidimensionalen Geschehen, vor allem, wenn man ihn noch humanethologisch und evolutionsbiologisch erweitert. Ich empfehle dazu z.B. Cartwright: Evolution and Human Behaviour, 3rd ed, 2016, inclusive der spieltheoretischen Extensionen. Kooperation und Kompetition finden nicht so selten auf dem Rücken von Opfern ab.
Da ich noch eins und eins zusammenzählen kann, bedeutet der Bericht für mich:
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Der menschengemachte Klimawandelschwindel (nicht zu verwechseln mit dem ständigen Klimawandel der Natur) wird zu Machtzwecken eingesetzt und die „Leugner 🙂 sind die neuen Hexen, auch schon mal notfalls Nazis geheißen.
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Der Liebe Gott schuf Menschen, sie waren aber auch danach…
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Merkwürdigerweise weiß jeder, der den obige Witz hört, dass mit der Formulierung ….sie waren aber auch danach….. nichts Gutes gemeint war.
Ganz großen Dank für den Hinweis auf diese Arbeit, die ich mir heruntergeladen habe und studieren werde. Das ist sicher ein ganz wichtiger und innovativer Aspekt, und es lohnt sich, soziale Verhältnisse unter primatologischem Aspekt (Sie lesen richtig, virtue signalling gibt es auch bei Affen; ebenfalls bei Vögeln usw. im Sinne von handicaps) zu studieren.
spannender Artikel! Danke dafür
Sehr erfrischende Sichtweise. Die Erklärung von G. Heinsohn finde ich allerdings auch sehr originell und naheliegend. Müssen sich ja nicht ausschließen.
Eine 1:1.000.000 Chance. Das ist ja nicht so pralle.
Danke, Herr Klein.
Jetzt weiß ich etwas mehr über Hexenverbrennungen.
Aber aus Ihrem schönen Artikel gehen keinerlei Argumente hervor, die gegen eine Wiedereinführung dieser Verfahrensweise sprechen würden.
Ich denke hier insbesondere an Damen, die auf Grund abgekauter Fingernägel oder Warzen im Gesicht entsprechend dem Maleficum Maleficarum für eine solche Behandlung in Frage kämen.
Wie ich immer sage: Es war nicht alles schlecht.
Man könnte das Erklärungsmodell vielleicht für die augenblickliche – bisher nur gesellschaftliche Verfolgung – der sogenannten “Klimaleugner” verwenden.
Ich vermute, daß es weniger um die Überzeugung der Bevölkerung ging, sondern daß vielmehr die eigenen Klerikalen, die Mitarbeiter, nach heutiger Lesart die Aktivisten, bei der Stange gehalten werden sollten. Dafür spricht, daß man in Bamberg z.B die Scheiterhaufen nicht in der eigenen Stadt errichtete, sondern in Zeil, 30 km entfernt, in einer Exklave im Würzberger Territorium, da man ein Aufbegehren der Bamberger Bürger befürchtete. Letztere waren demnach gerade nicht die Adressaten dieser “Werbemaßnahmen”.
Einen ähnlichen Effekt können wir gerade bei der SPD sehen. Das erratische Agieren soll vermutlich auch eher die eigenen Mitglieder ansprechen, als die Wähler, die ganz offensichtlich wenig davon halten.