Beta-Blocker gegen Hysterie – Zur Möglichkeit, Gutmenschen und Staatsfeministen ruhig zu stellen
Eine Analyse von Dr. habil. Heike Diefenbach und Michael Klein
Ein Forschungsergebnis aus Oxford hat uns aufhorchen lassen. Eine Forschergruppe um Sylvia Terbeck hat herausgefunden, dass Versuchspersonen, denen der Beta-Blocker Propranolol verabreicht wurde, deutlich geringere “unterbewusste rassistische Abwehrprozesse” aufwiesen, als Versuchspersonen, denen ein Placebo verabreicht wurde. Das Ergebnis der Oxforder Forscher ist u.a. interessant weil Beta-Blocker dafür bekannt sind, dass sie nicht nur zur Behandlung von koronaren Herzkrankheiten und Bluthochdruck nützlich sind, sondern auch dafür, auf einen Bereich des Gehirns zu wirken, in dem der Quell von Angstreaktionen vermutet wird, d.h. Angst zu unterdrücken (Terbeck et al., 2012).
Damit können die Forscher einen Kreis schließen, der Sozialpsychologen seit mehreren Jahrzehnten beschäftigt: Vorurteile, ob rassistische Vorurteile oder ob in Form von Sexismus oder Genderismus, werden als affektive Komponente eines Syndroms angesehen, das man als “Abwehrhaltung gegen Fremdes” bezeichnen könnte und dessen Zweck darin besteht, die eigenen Überzeugungen vor konfligierenden Informationen zu schützen und das eigene Leben ganz generell von Informationen frei zu halten, die den eigenen Überzeugungen widersprechen und somit gefährlich werden können. Menschen, die ihre eigenen Überzeugungen vor Falisifikation oder konfligierenden Informationen schützen wollen, leben notwendiger Weise in einer Traumwelt. Da die Realität ihren Erwartungen nur in den seltensten Fällen gerecht wird, müssen Sie sich in eine Vorstellungswelt flüchten, die sie nach eigenen affektiven Vorlieben gestalten und gegen die Außenwelt abschotten können.
Gutmenschen, z.B. leben in einer “guten” Traumwelt. Sie sehen die Außenwelt durch eine große Zahl von Problemen gekennzeichnet, die nur durch ihre Hilfe und durch genau die von ihnen vorgesehene Hilfe gelöst werden kann. Paternalismen aller Provenienz entstehen somit aus der Einbildung, man sei dazu berufen, am (eingebildet) furchtbaren Los anderer etwas zu ändern. Ein Beispiel dafür ist ein Antrag der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag, der sich um die Anerkennung von und Wiedergutmachung an “Trostfrauen” bemüht. “Trostfrauen”, so lernt der interessierte Leser, sind “Mädchen und Frauen, die während des Zweiten Weltkreiges in japanischen Kriegsbordellen … zur Prostitution gezwungen wurden”. Sie stammten “überwiegend aus Korea, China, Taiwan …”. Allerdings ist das Wissen um die Trostfrauen, das die SPD-Fraktion akkumuliert hat, doch recht spärlich:
“Die Anzahl der entführten und in die Prostitution gezwungenen Frauen ist noch heute schwer zu bemessen, u.a. weil nicht alle Dokumente von Japan freigegeben sind. Vorsichtige Schätzungen gehen davon aus, dass die größte Betroffenengruppe mit 200 000 Zwangsprostituierten aus Korea kommt. Diese Zahl beruht auf einer koreanischen Schätzung; nach einer chinesischen Schätzung sind es 140 000 Frauen”.
Die SPD-Fraktion fühlt sich somit dazu berufen, rund 66 Jahre nachdem der Zweite Weltkrieg in Asien ein Ende gefunden hat, für eine nicht näher bekannte, aber “vorsichtig” geschätzte Gruppe von Frauen, die heute alle miteinander mindestens 82 Jahre alt sein sollten, in die Bresche zu springen und der Gruppe von Frauen Gutes antun zu wollen. Da stellt sich zum einen die Frage nach dem Motiv, das derartig hysterischen Aktionismus befördert, zum anderen stellt sich die Frage danach, ob die SPD-Fraktion auch nur mit einer der ehemaligen Zwangsprostituierten gesprochen hat, um sich quasi eine Legitimation für den eigenen Aktionismus zu holen.
Die zweite Frage ist schnell zu beantworten, denn der SPD-Antrag wird ausschließlich durch Verweise auf Trostfrauenverbände und zeitgeschichtliche Beschreibungen der aus Sicht der SPD-Fraktion falschen und unzureichenden Weise, in der die Japanische Regierung sich der Trostfrauen angenommen hat, beantwortet. Dass ein Empfang für ehemalige Trostfrauen im Willy-Brandt Haus stattgefunden hat, kann also ausgeschlossen werden.
Damit bleibt die Frage, woraus sich die Motivation der deutschen Sozialdemokraten ergibt, das vermeintliche Leid der Trostfrauen aus Korea, China etc. zu lindern, und woher sie ihre Überzeugung nehmen, dass die entsprechenden Trostfrauen in ihrer Gesamtheit eine entsprechende Einmischung durch die SPD wünschen und dass auch nicht eine darunter ist, die lieber in Ruhe gelassen werden will, nachdem sie mehr als 60 Jahre Zeit hatte, ein Leid zu vergessen, das für sie physisch erfahrbar war, während es für die SPD-Fraktion im Reich der Einbildung stattfindet?
Hier schließt sich dann der Kreis zur Forschung von Terbeck et al.. Offensichtlich gibt es Zeitgenossen, mit Sicherheit gibt es solche in der SPD-Fraktion, die Spass, Freude oder einen anderen Nutzen daran finden, sich das Leid anderer auszumalen, sich Missbrauch und Terror vorzustellen, die dann vor dem Hintergrund ihrer Einbildung in Aktivismus verfallen, entweder, um die eigenen Vorstellungen zu kompensieren (schlechtes Gewissen) oder um die sich in ihnen aufbauende Hysterie zu kanalisieren. Der Aktivismus, wiederum, spielt sich abermals ausschließlich in der Vorstellung der Gutmensch-Aktivisten ab. Sie wissen, was für andere gut ist, und entsprechend gilt der Einspruch, dass man vielleicht mit seinem Leid alleine gelassen werden will und schon gar nicht von der SPD-Fraktion geholfen bekommen will, nichts. Hier muss geholfen werden. Vermutlich hat man sich die Hilfswütigkeit von derartigen Gutmenschen, die so entfremdet von sich sind, dass ihr Leben ausschließlich daraus besteht, sich Vorstellungen über andere zu machen, als eskallierenden Prozess der Hysterie vorzustellen, der nur durch eine “gute Tat”, natürlich keine Tat, sondern eine (Gesetzes-)Initiative, die wiederum von anderen umgesetzt werden muss, gestoppt werden kann.
Es ist in dieser Hinsicht ein Markenzeichen von Gutmenschen, dass sie ihre eigenen guten Handlungsentwürfe von anderen in die Tat umsetzen lassen. Sie weigern sich nicht nur in der Entstehungsphase ihrer “guten Tat”, mit den Menschen in Kontakt zu treten, die sie für ihre guten Zwecke objektivieren (oder missbrauchen), sie wollen auch in der Umsetzungsphase nicht mit den entsprechenden Menschen in Kontakt kommen. Diese Realitätsverweigerung dient einem einfachen Zweck: der Vermeidung widersprüchlicher Informationen. Gutmenschen, die davon leben, sich in andere Menschen zu denken, können keinen Widerspruch durch eben diese anderen Menschen ertragen. Widerspruch bringt das Wolkenkuckucksheim ihrer Gutheit zum Einsturz. Nein, Gutmenschen leben in der Abgeschiedenheit ihrer eigenen Gedanken. Ihre sozialen Kontakte reduzieren sich auf Gesinnungsgleiche, die handverlesen sind, mit denen sie einen Gutmenschen-Kult gründen können, der eine geschlossene Gesellschaft darstellt, deren Mitglieder sich gegenseitig aufschaukeln und mit der Zeit jeden Kontakt zur Außenwelt verlieren. Die Außenwelt ist dann nur noch Gegenstand von Vorurteilen (böse Bonzen, böse Männer, böse … [Passendes bitte einfügen]) und Hilfsbedürftigen (arme Arme, arme Frauen, arme … [Passendes bitte einfügen]). Mit anderen Worten, diese Gutmensch-Kultmitglieder strukturieren die Außenwelt entlang ihrer eigenen Vorurteile, ihrer eigenen Rassismen, Sexismen und …ismen. Die Forschung von Terbeck et al. zeigt nun, dass durch die Gabe von Propranolol der Bereich des Gehirns geblockt werden kann, der für emotionale Reaktionen auf Andere, vor deren wirklichem Ich man Angst hat, zuständig ist.
Angst, als Grundingredienz von Rassismus, Sexismus, Genderismus usw. scheint dafür verantwortlich zu sein, dass die entsprechend Angstgetriebenen sich gegen die Außenwelt abschotten, keine Informationen mehr an sich heranlassen, sich in Gruppen Gleichgesinnter zusammenschließen, sich darin selbst bestätigen und gegenseitig in ihrem gemeinsamen Definitionsmerkmal der Gutheit und des sich-Gutes-für-andere-Vorstellens aufschaukeln, so dass der Irrsinn mit Methode konsequenter Weise am Ende stehen muss. Wie die Forschung von Terbeck et al. (2012) zeigt, kann diesen armen Gutmenschen geholfen werden: Propranolol morgens, mittags und abends sollte zumindest die schlimmsten Auswüchse verhindern helfen.
Literatur
Terbeck, Sylvia, Kahane, Guy, McTavish, Sarah, Savulescu, Julian, Cowen, Philp J. & Hewstone, Miles (2012). Propanolol Reduces Implicit Negative Racial Bias. Psychopharmacology doi:110.1007/s00213-012-2657-5
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Sogenannte Gutmenschen, halte ich für “Problemfinder”.
Der Problemfinder sucht ständig nach Problemen, um sich
an diesen abzuarbeiten.
Tragisch wird die Situation des Problemfinders,
wenn er seine gezielt gesuchten Probleme zum permanenten Thema macht.
Anmaßend wird der Problemfinder, wenn er seine Lösungsgedanken seiner gesuchten Probleme seinen Mitmenschen, als deren Arbeitsauftrag unterschieben will.
Unerträglich wird der Problemfinder, wenn er die von ihm belästigten Mitmenschen in sein depressives Konzept, eines selbst verursachenden Kreislauf des Scheiterns und darum Jammern, drängen will.
Es wäre schön, wenn unsere Polithysteriker von der Gutmenschenfraktion so einfach zu therapieren wären!
Als langjährig tätiger Internist muß ich die Hypothesen der ‘Forscherin’ Terbeck ins Reich der politisch korrekten Fabeln verweisen: es ist schlicht nicht bekannt, daß die milliardenfache Verordnung von ß- Blockern seit den 60ern irgend einen Einfluß auf die Gesinnung hat- das ist einfach zu nahe am ‘Soma’ Orwells.
Zwar haben ß- Blocker eine durchaus erwünschte dämpfende Wirkung, diese ist jedoch vollkommen unspezifisch: der Terrorist bleibt Terrorist und wird allenfalls cooler beim Verüben seiner Attentate und der Angsthase bleibt ein Angsthase, er schwitzt nur nicht mehr so stark. So primitiv ist der Mensch nun auch nicht konstruiert, daß sein Erkennen, Wirken, Denken und Tun von ein paar lächerlichen ß- Rezeptoren abhängt.
Andernfalls müßte man die verschwörungstheorethische Frage stellen, ob derlei Pillen für die Epidemie an Selbsterniedrigung in der westlichen Gesellschaft ursächlich ist.
“Gutmenschen leben in der Abgeschiedenheit ihrer eigenen Gedanken. Ihre sozialen Kontakte reduzieren sich auf Gesinnungsgleiche, die handverlesen sind, mit denen sie einen Gutmenschen-Kult gründen können, der eine geschlossene Gesellschaft darstellt, deren Mitglieder sich gegenseitig aufschaukeln und mit der Zeit jeden Kontakt zur Außenwelt verlieren.”
Ja, und dabei hilft ihnen die epidemische Verordnung von ‘Prozac’ (Fluoxetin und Derivate) und die rosaroten Wattebäuschchen der Lexotanil- Klasse erheblich mehr.
Ein Blick in das Pillendöschen unserer Lehrerinnen hilft wesentlich weiter als die Wichtigtuerei von Frau Terbeck.
Hallo qed,
wie es in England so schön heißt: you have to take it with a grain of salt!
Das spannendste an der Arbeit von Terbeck et al. ist, dass sie eine Verbindung zwischen der Ablehnung alles Fremden und Angst zu belegen scheint. Deshalb haben wir uns in unserer Analyse die Freiheit genommen, den von Terbeck et al. begonnen Faden etwas zu verlängern, und entsprechend sind wir bei der Frage angekommen, was wohl jemanden treibt, der sich ständig im Kopf anderer befindet und sich vorstellt, wie schlecht es denjenigen, in deren Kopf er sich herumtreibt, wohl gehen muss, damit er ihnen dann, quasi als Kompensation für seine üblen Gedanken, “Gutes” tun kann.
Die Antworten auf diese Frage stehen im Text, und wenn Propanolol dazu führt, dass zwar nicht Angstgefühle verschwinden, aber die Ablehnung alles Fremden reduziert wird, dann ist die Gabe von Propanolol ein gangbarer Weg, um Gutmenschen die Angst vor anderen zu nehmen – wenngleich das natürlich nicht das Problem der Weltflucht der entsprechenden Gutmenschen lösst… und natürlich ist Gutmenschentum nicht ausschließlich auf Angst vor anderen zurückzuführen. Vermutlich ist es eher ein Syndrom aus der Unfähigkeit, eine eigene Identität auszuformen, dem Versuch, sich Vorteile zu verschaffen und der aus der Ich-Schwäche resultierenden Ablehnung von allem, was die eigene Weltsicht gefährden könnte.
Hallo Michael,
für mich war Norbert Bolz einer der ersten im akademischen Milieu, der sich Tacheles zu sprechen traute – http://www.youtube.com/watch?v=ElDlJHgm3es
terminatus30
Danke für Ihren Link,
der so un-missverständlich unterstreicht, wie wichtig es ist uns zu artikulieren, den GEZwungenen Belehrungen zu widersprechen.
Den Spielraum nicht nur hier, sondern auch in den Mainstream-Medien, trotz Zensur in Kommentaren und in unseren Öffentlichkeiten zu nutzen, um mit der „Waffe der freien konstruktiven Gedanken“, gegen den Mehltau zu kämpfen, der das Land ideologisch überzieht.
Wie Herr Klein, an anderer Stelle hier beschrieb, sind wir doch alt und furchtlos genug, um an einer neuen und so dringend notwendigen Aufklärung, mit zu wirken.
Wir haben doch gestalterische Potenziale, wir sehen doch selbst analytisch genug, welcher schein-wissenschaftliche Betrug und/oder dilettantische Umgang mit Studien angestellt wird, die einzig einer Clique links verorteter Opportunisten in ihrer Sozial- und Helfer-Bürokratie Vorwände liefern, sich weiter auf zublähen.
Die „historische Wende“, von der Norbert Bolz spricht, wird kommen und die ewig Gestrigen verteidigen doch nur mühsam ihre Positionen an den Trögen einer Luxusversorgung, gespeist durch öffentliche Gelder einer gigantischen Umverteilung.
Geschröpft in den Branchen, wo die Real-Werte erschaffen werden und umgeleitet in Bereiche wo diese Steuern nichtsnutzig verbrannt werden.
Da abzusehen ist, wie zwangsläufig ein solcher Prozess, der ja in viel größerem Stil als nur national bei uns, in der EU schon alle anderen schwächeren Wirtschaften in den Ruin führte, können wir dieser Entwicklung in Zeitlupe zu sehen.
Wenn die Tröge leerer werden, werden die Schweine wilder, wollen sie andere beißen, das wird bei der Arbeitslosigkeit, die in diversen EU-Staaten schon vorhanden ist, auch wieder bei uns zu befürchten sein.
Wir sollten uns darum darüber im Klaren sein, was dann konstruktiv ist wenn die bisherigen Adlaten vom Sockel fallen, wenn der Meinungsmob seine Idole dennoch verzweifelt verteidigen wird, statt Vernunft annehmen zu können – wie denn, mit diesen Hirnen?
Ich habe den kalten Krieg schon als eine Zeit erlebt, mit meiner gedanklichen Option nach friedlicheren und vernünftigeren Ländern auszuweichen, bin noch hier, weil ich meine es lohnt sich immer für die Vernunft, für die Freiheit und eine lebenswert entspannte Gesellschaft zu kämpfen, in der der Wettbewerb nicht durch ideologische Dogmen und Unfreiheit für Meinungen behindert wird.
Revolutionär sein ist was anderes, als Klischees verwalten.