Anti-Ökonomisierung – Die neue romantische Schwärmerei
Warum ist Ökonomisierung eigentlich von den Darmstädter Wortfetischisten noch nicht zum Unwort des Jahres benannt worden? Ich meine das durchaus ernst. Wer die Agenda der Gutheit vertreibt, wie dies die Darmstädter für sich in Anspruch nehmen, muss auch etwas an dem Begriff “Ökonomisierung” auszusetzen haben – oder? Ökonomisierung beschreibt nämlich für die deutsche Seele die Abkehr von der Reinheit, reiner Reinheitsbeziehungen, die reiner als rein sind, also altruistisch, selbstlos, ohne Eigeninteresse, liebevoll, caring, sozial, helfenden und wie die ganze Litanei weitergeht. Der Nukleus all dieser reinen Liebesbeziehungen, die deutsche Romantik des 21. Jahrhunderts, ist nicht mehr in der Natur, im Wald oder in der grünen Au zu finden, in der der schwache und gesellschaftlich verunreinigte Mensch eins wird mit der Natur und seine Rationalität beim Hören des Gebirgsbächleins aufgibt, um nackt über die Wiese zu hüpfen und “Heisa” zu rufen, sondern in der Reinheit des Sozialen am besten symbolisiert im Kindlein. Das Soziale unbeschmutzt von Gesellschaft und Interessen, ist die neue Natur der neuen Romantik des 21. Jahrhunderts. Ihm gehört alle Aufmerksamkeit. Es ist das Reine, das Anti-Rationale, dem die Ökonomisierung mit all ihren rationalen Interessen gegenübersteht.
Ökonomisierung zerstört die romantische Idylle, sie bringt Interessen ins Spiel. Sie zerstört den schönen Schein und hat die Realität zum Gegenstand. Sie weckt den Träumer und holt ihn zurück in die Welt seiner täglichen Bedürfnisse, die nun dummerweise gar nicht von fliegenden Gurken bevölkert ist. Und weil niemand gerne und abrupt geweckt werden will, richtet sich der ganze Ärger, der sich an den Bedingungen des Daseins entzündet und die Notwendigkeit von Arbeit zur Lebenserhaltung zum Gegenstand hat, gegen die “Ökonomisierung”.
Die Ökonomisierung, so weiß die Wikipedia, die immer auf dem neuesten Stand ideologisch verbrämter Weltbetrachtung ist, “bezeichnet die Ausbreitung des Marktes samt seinen Prinzipien und Prioritäten auf Bereiche, in denen ökonomische Überlegungen in der Vergangenheit eine eher untergeordnete Rolle spielten bzw. die solidarisch oder privat organisiert waren. Das führt dazu, dass die Wirtschaft in andere Subsysteme (Familie, Medien, Politik, Recht, Medizin, etc.) vordringt und dort ihre spezifischen Operationen vornimmt”. Wie furchtbar diese Ökonomisierung sozialer Beziehungen doch sein muss, zeigt ein Blick auf das, was an deutschen Universitäten
gelehrt zu werden scheint, ein Blick, den man am besten anhand dessen vornimmt, was im Grin-Verlag an studentischen Ergüssen veröffentlicht wird. So weiß Karina Müller von der “Ökonomisierung der Sozialen Arbeit” zu berichten. Timo Evers hat gar die “Ökonomisierung der Moderne” untersucht. Abermals die “Ökonomisierung der Sozialen Arbeit” haben Klaus B. Oker und Klaus Bäcker in einer gemeinsamen (!) Diplomarbeit bearbeitet. Michael M. Fleißer hat die “Ökonomisierung der Jugendarbeit” zu beklagen, Brit Fender abermals die “Ökonomisierung der Sozialen Arbeit”, Guido Diederich ist über die “Ökonomisierung des Lebens(wertes) von Menschen mit Behinderung” schockiert, Michael Mayerosch fragt sich, was passiert, wenn “Bildung zur Ware wird” usw. Wissenschafliche Publikationen sind erstaunlich unison: Jens Bergmann fragt sich und seine Leser “Ökonomisierung des Privaten?”, Edwin Czerwick sieht eine Ökonomisierung des Öffentlichen Dienstes, Sabine Lederle schreibt über die Ökonomisierung des Anderen und Lukas Slotala über die Ökonomisierung der Sozialen Pflege. Dies alles macht sehr deutlich, dass der Neue Fetisch, den die Romantik des 21. Jahrhunderts anbetet, der Fetisch des reinen Sozialen ist.
Das reine Soziale wiederum beschreibt menschliche Beziehungen bar jeglichen Kalküls. Die Pflege, um des zu Pflegenden willens, die öffentliche Bürokratie um der Bürger willen, die ärztliche Behandlung um der Patienten willen, die soziale Arbeit um der sozial Bearbeiteten willen. Man merke: Reinheit erfordert Altruismus und keine interessengeleiteten Hintergedanken, so dass die soziale Leistung unbefleckt bleibt. Um den Schein von Reinheit und Unbeflecktheit, die Illusison einer Möglichkeit sozialer Beziehungen ohne ökonomischen Unterton aufrecht zu erhalten, sind deutsche Neo-Romantiker bereit, so ziemlich alles zu übersehen. Ärtze, die mit Organen handeln, ändern nichts daran, dass der Dienst an der Gesundheit, ein emotionaler und sozialer Dienst bar ökonomischer Gedanken ist. Altenpfleger, die Alte mehr quälen als pflegen ändern nichts daran, dass die Bediensteten in der Altenpflege alle reine und hingebungsvolle Menschen sind, die ihren Beruf aus Liebe zu den Alten und nicht aus Erwerbszwecken gewählt haben. Und natürlich sind alle diejenigen, die es zu ihrem Lebensinhalt gemacht haben, sich um soziale Problemfälle zu kümmern, Streetworker, Pädagogen, Lehrer, Kindergärtner, Zirkusclowns und vor allem Beschäftigte im Ministerium für FSFJ nur deshalb in ihrem Beruf, weil sie die Arbeit mit Kindern (Senioren, Straffälligen, Drogensüchtigen usw.) lieben und natürlich nicht, um ihre ökonomische Interessen zu befriedigen.
Der Mythos vom selbstlosen, nicht ökonomisch-interessierten Menschen ist, wenn man so will, die inhaltliche Bestimmung, die der Fetisch des Sozialen erfährt. Und, wie uns der Ausschnitt aus der Wikipedia, der oben zitiert wurde, lehrt, ist der Teufel, der Feind, derjenige, der das Soziale entsozialisiert und zur Ökonomisierung verurteilt, der Markt. Der Markt ist eine Krake, die aus den Tiefen kapitalistischer Meere auftaucht, um die Barken des sozialen Glücks zu kapern und in seine Tentakeln zu nehmen. Der Markt, so weiß wiederum Wikipedia dieses Mal in erstaunlicher Klarheit, ist ökonomisch betrachtet ein Ort, an dem Angebot und Nachfrage zusammentreffen und, so liest man weiter, soziologisch betrachtet, ist er der Ort, an dem Tausch als soziale Interaktion zu finden ist.
Beiden Bestimmungen ist gemeinsam, dass etwas getauscht wird. Wenn nun aber Markt einen Ort oder eine soziale Handlung des Tausches beschreibt, dann fragt man sich, was an der Ökonmisierung, die als Ausbreitung ökonomischer Prinzipien auf andere gesellschaftliche Bereiche definiert ist, so schlimm ist. Ja, was nur? Wer lang genug nachdenkt, kommt zu dem Schluss, dass es mit Effizienz zusammenhängen muss. Ökonomen behaupten, dass Märkte effizient in der Allokation von Ressourcen sind (Eugene Fama zum Beispiel), und in jedem Fall effizienter als staatliche Lenkung. Entsprechend kann man die Methode und die Effizienz der Methode, mit der Ressourcen zugewiesen werden, als erstes Kriterium identifizieren, das den Neo-Romantikern des 21. Jahrhunderts ideologische Probleme bereitet. Ein weiteres Kriterium ist die oben bereits angesprochene Behauptung, dass in nicht von Märkten durchdrungenen Bereichen der Gesellschaft, im Sozialen, keine Interessen, sondern reiner Altruismus herrscht, eine Behauptung, die von denen aufgestellt wird, die regelmäßig vom angeblichen Altruismus profitieren, was nicht nur oberflächlich betrachtet ein Widerspruch ist. Schließlich wurden Märkte als Orte des Tausches bestimmt, des ökonomischen oder sozialen Tausches. Die nicht-Markt-Bereiche des Sozialen müssen entsprechend Orte sein, an denen nichts getauscht wird, was mit dem Mythos vom Altruismus vereinbar ist, der den sich aufopfernden Helfer dem das Opfer dankbar entegegen nehmenden zu Helfenden gegenübersieht.
Und damit bin ich zurück zur romantischen Schwärmerei, die den Anfang dieses posts gemacht hat. Es ist (1) offensichtlicher Unfug, wenn behauptet wird, in sozialen Beziehungen fände kein Tausch statt. Jede Interaktion zwischen Individuun ist ein irgendwie gearteter Tausch von was auch immer. Soziales Handeln wurde von Max Weber nicht umsonst als auf andere gerichtetes Handeln definiert. Ohne Tausch und andere Menschen gibt es kein “Soziales”. Wenn aber (2) in sozialen Beziehungen getauscht wird, dann sind notwendig Interessen an diesen sozialen Beziehungen beteiligt und das ist mit dem Altruismus, der so gerne in Anspruch genommen wird, regelmäßig von Personen, die mit z.B. Sozialarbeit ihren Lebensunterhalt verdienen, nicht vereinbar. Jeder, der an einer sozialen Beziehung teilnimmt, verfolgt damit ein ureigenes Interesse. Somit bleibt (3) die Allokation von Ressourcen, und über die Frage, ob Märkte oder gelenkte Systeme besser sind, wenn es um die Allokation von Ressourcen geht, streite ich nicht mehr. Die Beispiele sozialistischer Experimente, die nur Armut und Elend über der Erde verbreitet haben, sollten hier genügen und da selbst öffentliche Behörden unter dem Stichwort des New Public Management versuchen, die eigene starre und ineffiziente Bürokratie mit ökonomischen Prinzipien zum Funktionieren zu bringen, ist jede Diskussion unnötig.
Was bleibt also für diejenigen, die die Ökonomisierung beklagen? Nichts. Nur irrationale Schwärmerei, die sich soziale Beziehungen wünscht, die nicht auf Tausch und Effizienz gerichtet sind. Aber warum sollte man das wollen? Warum sollte man sich soziale Beziehungen wünschen, die nicht effizient sind, und die entsprechend im besten Fall keinen Nutzen haben (und im schlechtesten Fall mindestens einem daran Beteiligten schaden)? Eine Antwort, die mir dazu einfällt: Weil es dann möglich ist, Menschen auszunutzen, denn soziale Beziehungen, die nicht an Kriterien von Effizienz und Tausch gemessen werden, sind asymmetrische Beziehungen, die nur einem daran Beteiligten etwas bringen. Entsprechend muss man die Frage verändern und nunmehr fragen: Wer hat ein Interesse daran, dass soziale Beziehungen nicht auf ihre Effizienz und nicht auf ihren Tauschnutzen für alle daran Beteiligten hin bewertet werden? Die Antwort auf diese Frage, stelle ich den Lesern dieses blogs anheim: Füttert mich mit Euren Antworten, damit meine Vorleistung in einem effizienten sozialen Austausch endet, von dem auch ich etwas habe (bitte in der entsprechenden Form, siehe: Grundsatzprogramm).
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Ok, ich versuche mich mal mit einer Liberalen Anti-These und zwar zu der
Behauptung, dass es die Effizienz ist vor der Ökonomisierungskritiker Anst haben.
Dazu stelle ich mal folgende Gegensicht auf:
Erstmal Behauptungen denen ich selbst zustimme:
1. Märkte sind nicht notwendig Effizient. (Da, sie letzten Endes auf einem evolutionären Prozess
beruhen, in dem nur lokale, hoffentlich oft rationale, Entscheidungen getroffen werden. Damit hängt die Effizienz der Märkte mit der Globalen Struktur des zu lösenden Verteilungsproblems zusammen. D.h. andere lokale Verfahren, d.h. alle Verfahren die dem Menschen mit seiner
beschränkten Einsicht zugänglich sind, sind ebenfalls nicht notwendig effizient.)
2. Freie auch nur halbwegs Rationale Menschen mit Unterschiedlichen Begabungen erzeugen
automatisch Märkte durch ihre Interaktionen mit Einander. Märkte sind notwendiger Bestandteil
freier Gesellschaften.
3. Es gibt Verteilungs-Probleme bei denen Märkte hoch effizient sind. (Ohne Begründung)
4. Es gibt Verteilungs-Probleme bei denen Märkte nicht effizient sind. (z.B. Rentenversicherungen, Krankenversicherungen, Öffentliche Sicherheit (alle über den Markt zu bewaffnen ist nicht Effizient, für niemanden), div. Probleme bei der Etablierung neuer Technologien gegenüber alten Technologien. Das verbessern bekannter Lösungen ist lokal
billiger als das entwickeln völlig neuer Lösungen …; Ich lasse mal offen ob die Beispiele überhaupt (effiziente) Lösungen haben)
Kommen wir zu dem Punkten dem ich nicht zustimme:
5. Ökonomisierung bedeutet, dass Menschen mit mehr Ressourcen “Geld”, von allem mehr kaufen können als Menschen ohne Geld. Also bedeutet Ökonomisierung von Recht, das Reiche mehr Recht kaufen können. Ökonomisierung von Sozialen Bindungen bedeutet das Reiche mehr
“Freunde”/”Bekannte” kaufen können. Zusammengenommen mit der Dysfunktionalität von Märkten bei einigen solcher Problemen, führt selbige also zwingend zu einer nicht Fairen Gesellschaft, bei der Reichtum zu immer mehr Macht und Reichtum führt, und damit
die Grundlagen der freien Gesellschaft selbst zerstört.
Wobei ich das obige angesprochende Problem nicht grundlegend bestreiten würde, nur es als Ökonomisierung zu bezeichen halte ich für eine Fehlbezeichnung. Sie lenkt vom wesentlichem ab, insbesondere davon, das Liberale u.A. deshalb Eingriffen des Staates in den Markt sehr kritisch gegenüberstehen, weil der Staat damit historisch gesehen, wie z.B. in der momentanen Krise, genau das herbeiführt, wovor sich die Kritiker der Ökonomisierung im obigen Sinn, fürchten. Die immer höhere Akkumulation von Macht und Wohlstand bei einigen wenigen, und
damit irgendwann, Elend und Leid bei vielen. Ich vermute auch dass viele Ökonomisirungskritiker
Angst vor einer totalitären Gesellschaft haben. Dabei ist liegt der Kern der Kritik darin, dass man wegen Punkt 3 den Inhalt von Punkt 4 oft übersieht.
Ich behaupte also, es ist die Totalitäre, Unfreie, Ungerechte/Unfaire Gesellschaft vor der Ökonomisierungskritiker Angst haben.
Beste Grüße,
Eike Scholz
Beim Lesen kam mir in den Sinn, wie „aus religiöser Motivation auf Erden, seinen Mitmenschen Gutes zu tun und damit seinen Platz im Himmelreich zu erwerben“ sich zwar modisch säkularisierend, aber auf keinen Fall selbst, in frommer Armut leben zu wollen Ansprüche ableiten. Besser nach bat bezahlt, politisch gesattelt auf der sicheren Mainstreamseite, als Sozial-Revolutionär aufgegockelt, sich klassische Analogien zeigen.
Die Neo-Romantiker pflegen ihre Ersatzreligion, als „Bewahrer der heiligen Natur“ und in „ihrer linken sozialen Glaubensgemeinschaft von der Gerechtigkeit“.
Wobei sie sich mit politischen Farben schmücken, wie im Kindergarten-Alter gefangen ohne jegliche Rationalität erwerben zu können, aber mittlerweile wesentlich älter wurden.
Ich hoffe nicht wie schon letztens, damit ein Vorwort zu schreiben, denn ich mag den Liberalismus, den Wettbewerb der Märkte als eine völlig natürliche Organisationsform der Wertschätzung.
In gesunden menschlichen Gemeinschaften / Gesellschaften, in denen die Menschen regelhaft wahrhaft erwachsen werden, dominiert das Bewußtsein der reinen, bedingungslosen, Liebe; das Bewußtsein der Individuen, mittragender / mitgestaltender Teil des jeweils größeren und größten Ganzen zu sein.
Die zivilisierte Gesellschaft ist keine solche gesunde. In ihr werden die Menschen regelhaft nicht wahrhaft erwachsen, steigen nicht auf in die höhere Bewußtseins-Ebene, sondern bleiben “stecken” im typischen KIND-Bewußtsein, dem “Niederen Selbst” / “Ego”. Daher die ego-istische Grundhaltung bei den allermeisten, die inzwischen auch die “Normalität” dieser Gesellschaft geprägt hat.
Deshalb auch – wie ich finde: zu Recht – Bücher wie “Pathologie der Normalität” von Erich Fromm oder “Der Wahnsinn der Normalität” von Arno Gruen oder auch “Psychopathologie des Alltags” zu der mehrere Autoren geschrieben haben, ich glaube es waren zumindest Sigmund Freud und Dr. Wilhelm Kütemeyer. Aber auch Martti Siirala mit seinem Buch “Die Schizophrenie des Einzelnen und der Allgemeinheit” zeigen die “Krankheit der Gesellschaft”.
Dieses Problem braucht keine rationalen Lösungsansätze, keine neuen Gesetze oder ökonomischen Anreize, sondern einzig und allein WAHRE, grundlegende, HEILUNG. Weil es sich, wie gesagt, um eine gesundheitliche Störung, um (eine / die) KRANKHEIT handelt.
Wesentliches Symptom dieser Krankheit ist die ANGST. Wahrhaft erwachsene Menschen haben gelernt, Angst konstruktiv überwinden zu können und brauchen sie folglich nicht zu verdrängen – wie bei ihnen letztlich überhaupt nichts verdrängt wird bzw. nicht verdrängt bleiben muß, weil sie als wahrhaft Erwachsene auch Kontrolle über den Verdrängungsmechanismus ausüben (können).
Dies ist keine romantische Schwärmerei, sondern ernst gemeinter Hinweis auf die Bedrohung durch die “Krankheit der Gesellschaft”, in der Soziologie als die “Kollektive Neurose” bekannt, aber von den allermeisten deutlich unterschätzt. Die Kollektive Neurose – von mir seit 20 Jahren die “Kollektive ZIVILISATIONS-Neurose” genannt – ist nicht nur die tiefere Ursache der allermeisten individuellen Krankheiten, sondern auch die tiefere Ursache der in Abständen von einigen Jahrzehnten immer wieder ausbrechenden “Kollektiven PSYCHOSE”, wie auch die Zeit 1933-1945 genannt wurde. Und wir stehen – ehrlich gesagt – wieder kurz davor.
Wer profitiert von sozialistischen Märkten?
Jeder Mensch der seinen Bedarf auf einem libertären Markt nicht durch eigene Kraft decken will oder kann!
Ob es sich dabei um lebensnotwendigen Bedarf oder um Luxusgüter handelt spielt bei dieser Definition keine Rolle.Alle folgenden Debatten über die “Verteilungsgerechtigkeit” und “Sozialgemeinschaft” drehen sich schlussendlich darum, wie die Beute(Steuern) aufgeteilt werden soll.
*drops the mic..
Im out
Eine Stimme aus dem Off, ob das Azathoth ist, der sich da zu Wort meldet, Azathoth, der wahnsinnige Gott, der im Dunkeln nagt? Man könnte es fast denken, ob der Sprachverwirrung: “sozialistische Märkte”, wirklich kreativer Wahnsinn n Aktion, … hat den Stellenwert von “freier Gefangener”, “netter Bösewicht”, “friedliche Furie”, “humaner Mörder”, “freiwilliger Zwang”, “selbständiges Geführtwerden” …
Auch in eher fortgeschrittenem Alter und gerade angesichts der Tatsache, dass in Deutschland der Sinn von Worten immer mehr erodiert und man den Eindruck gewinnen kann, der Zweck der öffentlichen Sprachspiele besteht darin, Verständigung vollständig unmöglich zu machen, halte ich an Wortbedeutungen fest und das bedeutet, dass Sozialismus und Markt Antipode sind, die so wenig miteinander vereinbar sind, wie Wasser und Feuer.
Haarspalterei!
“Konjunkturpolitik”
Hey fast, witty
Die Wirtschaftsordung der BRD auch “soziale Marktwirtschaft” genannt, ist der Inbegriff des Versuchs, der Verschmelzung von Sozialismus und freier Marktwirtschaft.Anhand deines eher fortgeschrittenen Alters, sehe ich dir die “es kann nicht sein, was nicht sein darf” Einstellung aber gerne nach.
Dann muss ich Dir wohl Deine Jugend nachsehen, denn Du musst jung sein, anders kann ich mir nicht erklären, dass Du nicht zu wissen scheinst, dass mit “sozialer Marktwirtschaft” zumindest Erhard eine freie Marktwirtschaft gemeint hat, deren Ergebnisse dann allen zu Gute kommen, und zwar ohne dass sie vom Staat umverteilt werden. Dass Müller-Armack, dieses Wortungetüm der sozialen Marktwirtschaft geprägt hat, sollte man seinem Epitaph hinzufügen und ihm auch noch post-hum ankreiden, aber dass Schiller dieses Unwort “soziale Marktwirtschaft” dann genutzt hat, um eine Freie Marktwirtschaft in eine unter dem Deckmantel “sozial” versteckte geplante Wirtschaft zu überführen, kann man nicht einmal Müller-Armack ankreiden.
Die Frage des Wahnsinns oder der Geisteskrankheit ist auch immer eine Frage der Perspektive aus der man sie betrachtet und wer die Definitionshoheit über die Normalität innehat.
Nein, das ist Sie nicht, denn Wahnsinn lässt sich bestimmen, z.B. anhand der Realität oder willst Du etwa, dass die schlimmste Befürchtung von Bertrand Russell wahr wird, nach der der Irre, der sich für ein Rührei hält, nur deshalb zu verurteilen ist, weil er sich (noch) in der Minderheit befindet?
“Die Frage des Wahnsinns oder der Geisteskrankheit ist auch immer eine Frage der Perspektive aus der man sie betrachtet und wer die Definitionshoheit über die Normalität innehat.”:
Das mag aus der Sicht des typischen zivilisierten Menschen so sein – aber der ist ja auch normal geisteskrank. Aus der Sicht des geistig wahrhaft Gesunden ist das Kranke klar und eindeutig erkennbar – denn es ist lebensfern, lebensfremd, und getrennt von der Kraft, die Leben IST und Leben gibt. Der Kranke neigt zur Krankheit und zum frühen Tod; und die kranke Gesellschaft neigt zum Untergang und zum Aussterben.
Wer Ursachen und Zusammenhänge erkennen kann (und der wahrhaft – evolutionär – Gesunde kann das), kann die Ursachen und Entwicklung der kollektiven Krankheit der zivilisierten Gesellschaft erkennen und kennt auch den Heilungsweg. Nur eine eindeutige Prognose darüber, welche von beiden Möglichkeiten eintreten wird, ist natürlich nicht möglich.
Wie ein einzelner Patient von einer “Krankheit” geheilt werden kann oder daran sterben, kann es auch mit der kranken zivilisierten Gesellschaft geschehen.
Nebenbei: Der Begriff “Wahn-Sinn” wird allermeist falsch benutzt, weil er falsch verstanden wird.
Die Psychiater sprechen von “Wahn” als einem Phänomen einer geistig-psychischen Störung / Erkrankung; ursprünglich meinte das Wort “Wahn” aber eine Art der Wahrnehmung, die der “Ahnung” sehr verwandt ist. Bei beiden ist gemeint, daß es sich um Impulse / Eingebungen vom AHN (bzw. evtl. den AHNEN) handelt. Der Unterschied besteht darin, daß man bei der AHNUNG schon weiß, um was es sich handelt, beim W-AHN aber nicht. Das kommt auch durch den vorgesetzten Buchstaben “W” zum Ausdruck, der für die “Frage” steht, die sich mit dieser anderen Art des Ahnens verbindet. Alle deutschen Fragewörter beginnen ja ebenfalls mit “W”.
Ein in diesem Sinne ECHTER “Wahn” ist also eine deutungsbedürftige, meist symbolträchtige, innere Wahrnehmung bzw. eine “Eingebung” aus der höheren Bewußtseins-Ebene, deren typische Sprache die bildhafte Symbolsprache ist – wie aus Träumen und der Traumdeutung gut bekannt.
Daß in der Psychiatrie / Psychotherapie solche inneren Erfahrungen so gut wie gar nicht mehr als sinnvoll erkannt, sondern allermeist als nur “krank” verworfen und abgelehnt / ignoriert werden und mit Medikamenten “verscheucht” werden sollen ist eines der großen Armutszeugnisse der schulmedizinischen Psychiatrie – aber nicht ihr einziges. Es gibt noch mehr…
“…gemeint hat, deren Ergebnisse dann allen zu Gute kommen, und zwar ohne dass sie vom Staat umverteilt werden.”
Gut gemeint heißt nicht selbstverständlich gut gemacht.Es bringt nichts soziale Marktwirtschaft nach der Erhardtschen Definition zu denken, wenn diese Definition nicht mit der Realität vereinbar ist.Ich will Ludwig Erhardt als Vernunftmensch aber nicht schlecht machen.Häufig ist der Kampf gegen die Ignoranz seiner Mitregierenden wie der Kampf gegen die Windmühlen, heute wären es Windräder, aussichtslos.
“…der Irre, der sich für ein Rührei hält…”
Hier liegt lediglich ein Missverständniss vor, nämlich wie der Begriff Rührei jeweils subjektiv definiert wird.In einer Gesellschaft in der sich dessen Majorität zu Rühreiern erklärt, ist ab diesem Moment derjenige Geistesgestört, der sich NICHT für ein Rührei hält.
Ein Teil der PiratInnen hält sich z.B. für Eichhörnchen:
http://tinyurl.com/5vd34th
Sind die Piraten-Eichhörnchen wirklich Ihre Argumentationsgrundlage für einen rationalen Disput? Dann dazu folgendes:
Ich denke, dass es eine große Mehrheit der Bevölkerung gibt, die Menschen, die sich für Eichhörnchen halten, für verrückt halten. Das ist aber hier nicht das Problem – die Eichhörnchen wollen nur für sich das Recht beanspruchen, sich so zu nennen, wie sie das wollen. Sie schreiben:
>> Es ist eine Unverschämtheit, andere blöd anzumachen, weil sie sich so bezeichnen, wie sie sich fühlen.
Das, so finde ich, dürfen sie. Sie sollten nur Dritte damit in Ruhe lassen, denn mit der gleichen Argumentation, warum die das dürften, könnte ich auch verlangen, dass mich alle mit “Eure Durchlaucht” ansprechen und alle doof anmeckern, die das nicht machen. Aber es wird besser:
>> Es ist eine Unverschämtheit, jemanden auszubuhen, der versucht, andere so anzusprechen, wie sie sich vielleicht fühlen.
Gibt mir das dann das Recht, die Eichhörnchen als Geisteskranke anzusprechen, weil ich, selsbt wenn die Mehrheit nicht hinter mir steht, der Überzeugung bin, dass sie sich aufgrund ihrer offensichtlichen Geisteskrankheit geisteskrank fühlen könnten?
Zur Erklärung gibt es dann noch:
>> Darauf verpflichten uns … und jeder vernünftige moralische Standpunkt.
Das ist inhaltsleeres Geschwurbel und vor allem falsch, es sei denn, nur Eichhörnchen dürfen festlegen, was vernünftige moralische Standpunkte sind.
“Sind die Piraten-Eichhörnchen wirklich Ihre Argumentationsgrundlage für einen rationalen Disput?”
Ich kann nachvollziehen, daß du die Piraten nicht magst, aber hast du überhaupt gelesen was ich geschrieben habe?Dem Rest deines Beitrags stimme ich zu.
Hier noch eine Liste der bekanntesten Eichhörnchen-Clubs:
http://tinyurl.com/ct7znyd
@flawless:
Ich mochte die Piraten sogar sehr, bis sie auf den rosa-sozialistischen Gender-Zug aufgesprungen sind, zu dem ich nur zitieren kann:
>> Es fährt ein Zug nach Nirgendwo,
>> Und niemand stellt von grün auf rot das Licht.
>> Macht es Dir wirklich gar nichts aus,
>> Dass unser Glück mit einem Mal zerbricht?
Zum Rest Ihrer Beiträge, den ich für auf dem gleichen ideologisch-blinden Niveau halte wie das mit den Eichhörnchen, hat Herr Klein schon alles gesagt, und dem habe ich nichts hinzuzufügen.
Wobei, nachdem Sie das offenbar missverstehen, doch: Ich stimme Ihren Beiträgen auch im Übrigen nichtmal annähernd zu. Ich bin auch nicht der Erklärbär. Sie haben Herrn Kleins Kritik (des Sytems, welches der Realität oktruiert wird) offenbar nicht verstanden. Sie bringen, genau wie die Eichhörnchen, nur inhaltsleeres Geschwurbel, was Sie nicht begründen könnten. Der Gegenbeweis liegt ihnen gerne offen, ich bin gespannt.
kannste haben
“..Rest Ihrer Beiträge, den ich für auf dem gleichen ideologisch-blinden Niveau halte wie das mit den Eichhörnchen..”” Ich stimme Ihren Beiträgen auch im Übrigen nichtmal annähernd zu..!,”Sie haben Herrn Kleins Kritik offenbar nicht verstanden.”,”Sie bringen, genau wie die Eichhörnchen, nur inhaltsleeres Geschwurbel, was Sie nicht begründen könnten.”
“Mein lieber Scholli, bei Dir im Kopf läuft da echt was verkehrt!”, sagst du also.
Und das beste kommt bekanntlich immer am Schluß:
” Der Gegenbeweis liegt ihnen gerne offen, ich bin gespannt.”
Ich denke, dein Kopfgericht hat das Urteil schon gefällt und hier soll nur noch über
das Strafmaß verhandelt werden.
Der Erklärbär erklärt!
Heute:”Geschwurbel”
Anschauungsbeispiel(jck5000)-Kreisklassenniveau:
“Sind die Piraten-Eichhörnchen wirklich Ihre Argumentationsgrundlage für einen rationalen Disput? Dann dazu folgendes”
Eine retorische Frage zu stellen, die sachlich auch noch falsch ist, nur um deine Exegese
über die Satzungsordnung der Eichhörnchen-PiratInnen ablassen zu können, was offenkundig Off Topic ist, ausser du bringst das gesagte jetzt nachträglich noch mit dieser Fragestellung in Verbindung:
“Wer hat ein Interesse daran, dass soziale Beziehungen nicht auf ihre Effizienz und nicht auf ihren Tauschnutzen für alle daran Beteiligten hin bewertet werden?”
,das ist Geschwurbel!
Wo mache ich die Piraten auch nur ansatzweise zu meiner ArgumentationsGRUNDLAGE?
Ansonsten hast du nichts von Relevanz gesagt, auf das ich näher eingehen könnte und
da ja Herr Klein schon alles gesagt hat, habe ich dem nichts hinzuzufügen!
.
..
…
….
Wobei,….im just messing with you.
Sie haben die Parallele zu den Eichhörnchen meines Erachtens gezogen und bewusst in Ihre Argumentation einbezogen, um Herrn Kleins Analogie mit dem Irren, der sich für ein Rührei hält, zu widersprechen – sollten Sie das nicht gemacht haben, warum dann?
Haben Sie denn irgendein Argument, was ich überlesen habe? Sie widersprechen doch nur – auch mir – und sagen nichtmal, warum.
Dem Argument von Michael Klein
“Wahnsinn lässt sich bestimmen, z.B. anhand der Realität oder willst Du etwa, dass die schlimmste Befürchtung von Bertrand Russell wahr wird, nach der der Irre, der sich für ein Rührei hält, nur deshalb zu verurteilen ist, weil er sich (noch) in der Minderheit befindet?”
wollte ich auch wiedersprechen.
“Hier liegt lediglich ein Missverständniss vor, nämlich wie der Begriff “Rührei” jeweils subjektiv definiert wird.In einer Gesellschaft in der sich dessen Majorität zu “Rühreiern” erklärt, ist ab diesem Moment derjenige Geistesgestört, der sich NICHT für ein “Rührei” hält.”
Und beim nochmaligen lesen fällt mir auf das es gar keinen Grund gab denn “…nach der der Irre, der sich für ein Rührei hält, nur deshalb zu verurteilen ist, weil er sich (noch) in der Minderheit befindet?”stimme ich definitiv zu.Ich habe eigentlich das gleiche nochmal gesagt, aber aus Sicht des Rührreis.
Und dann macht auch das Beispiel mit der Eichhörnchen-Minderheit (hoffentlich) Sinn, nämlich als Negativbeispiel dafür wenn sich Rühreier anmaßen die Realität für alle anderen festlegen zu dürfen, die eigene Realität aber von jeglicher Kritik geschützt wissen wollen.
Andersherum werden gerne mal Leute weggesperrt die historische Ereignisse aus dem falschen Blickwinkel zu betrachten sich erdreisten, oder Kritiker der herschenden Vernunft an den Medialen Pranger gestellt.Über Schutz vor Kritik oder gar “Opferstatus” braucht sich diese Minderheit keine Hoffnung machen.
Ob man jemanden als “verrückt” oder als “kreativ”(open minded) bezeichnet hängt immer stark mit dem Zeitgeist zusammen, in den man hineingeboren wird.
Ich habe die Diskussion zwischen Ihnen und JCK5000 jetzt mit einigem Amüsement und vor allem mit einiger Bewunderung für die Geduld von JCK5000 verfolgt, aber jetzt muss ich mich doch einmischen. Ich habe große Sympathie für Leute, die gerne hinterfragen und Dinge in Frage stellen wollen, aber bei allem Konstruktivismus sollten wir nicht vergessen, dass es da draußen eine Welt gibt und, dass Denken nicht eine Tätigkeit an sich ist, sondern eine gewisse Disziplin erfordert, da es ziemlich einfach ist, Blödsinn in die Welt zu setzen und ziemlich schwierig, intelligente Sätze von sich zu geben. Eigentlich dachte ich, dass der philosophische Skeptizismus seit Diogenes gezeigt hat, wie man mit Pyrrhonisten umgeht, beerdigt ist, aber manche Tote wandeln offensichtlich als ungute Tote unter uns… Ich will daher darauf hinweisen, dass die Benennung von Gegenständen NICHTS mit der Frage der Existenz der Gegenstände und gar nichts mit der Bewertung der Realität der Gegenstände zu tun hat.
Deshalb, flawless, schlage ich vor, Sie testen ihren radikalen Konstruktivismus einfach einmal aus: Um die Existenz einer sozialen Welt zu prüfen, gehen Sie am Montag zu Media Markt, kaufen dort einen Computer und bezahlen an der Kasse mit Zwiebeln oder mit Karotten, was auch immer Sie bevorzugen. Und um die Existenz einer physischen Welt, die unabhängig von Ihren Konstruktionen besteht, zu prüfen, laufen Sie tagelang nackt durch den Schnee. Falls Sie dabei frieren, ist das auf Ihre falsche Konstruktion von “Kälte” zurück zu führen und falls Sie sich erkälten, haben Sie “Gesundheit” falsch konstruiert. Stellen Sie sich also im ersteren Fall einfach vor, es sei Ihnen gar nicht kalt und im zweiten Fall, dass Sie gesund sind.
Es ist eben nicht so, dass alles verhandelbar ist. Der Verrückte, der sich für ein Rührei hält, ist nichtnur deshalb verrückt, weil er in der Minderheit ist, sondern weil er im Widerspruch zu den physischen Notwendigkeiten der Welt lebt.
Frage:
“Wer hat ein Interesse daran, dass soziale Beziehungen nicht auf ihre Effizienz und nicht auf ihren Tauschnutzen für alle daran Beteiligten hin bewertet werden?”
Meine These:
“Jeder Mensch der seinen Bedarf auf einem libertären Markt nicht durch eigene Kraft decken will oder kann!”
Begründung
Wonach wird eigentlich gefragt:
Was sind “soziale Beziehungen”?
Nach Max Weber, “Soziale Beziehung soll ein seinem Sinngehalt nach aufeinander gegenseitig eingestelltes und dadurch orientiertes Sichverhalten mehrerer heißen”
sounds legit.
“aufeinander gegenseitig eingestelltes..Sichverhalten mehrerer”
Also ein symbiotisches System gegenseitiger Anbhängigkeiten und in ihrem Grundprinzip freiwilliger Partnerschaften, dessen Teilnehmer nicht, im Gegensatz zum parasitären System, auschießlich am eigenen Überleben orientiert sind.
“Effizienz ist das Verhältnis zwischen einem definierten Nutzen und dem Aufwand, der zu dessen Erreichung notwendig ist”, steht bei Wikipedia und ich denke das kann auch so stehen bleiben.Ich verstehe die Frage nach Effizienz hier als Frage nach einem Urteil darüber, welcher Typ Marktteilnehmer dem System, als alle Teilnehmer an sozialen Handlungen gesehen, am meisten Schaden zufügt und am wenigsten Nutzen bringt.
Der “Tauschnutzen für alle daran Beteiligten” findet statt wenn, alle Beteiligten ihren Bedarf ganz oder teilweise decken können, das System also symbiotisch ist.
Symbiotisches(soziales) und parasitäres(asoziales) Marktverhalten:
Symbiotisch
Ich habe Badarf den ich nicht selbst decken kann.
Ich nutze den Markt und suche ein externes Angebot für meinen Bedarf.
Ich erkenne und bewerte das Angebot.
Ich besitze etwas das nachgefragt wird.
Wir verhandeln den Preis.
Ich treffe eine Entscheidung.
Du triffst eine Entscheidung.
Ein Vertrag kommt zustande, oder nicht, basierend auf den getroffenen Entscheidungen.
Ich decke meinen Bedarf, oder nicht, der Markt steht mir weiterhin offen.
Parasitär
Ich habe Bedarf den ich nicht selbst decken kann.
Ich nutze den Markt und suche ein externes Angebot für meinen Bedarf.
Ich erkenne und bewerte das Angebot.
Ich suche Schwachstellen im System und spezialisiere mich darauf diese auszunutzen.
Ich manipuliere den Markt, dieser zwingt nun alle Teinehmer zu Verträgen um meinen Bedarf zu decken, die unter freien Marktbedingungen aus Gründen der niedrigen, oder negativen Effizienz niemals zustande gekommen wären.
Ich nehme mir was ich brauche.
Mein Bedarf ist gedeckt.
Der Hauptunterschied zwischen parasitären(asozialen) und symbiotischen(sozialen) Lebensweisen, in Bezug auf die Effizienz des Systems ist, daß der Parasit aus dem System nimmt, ohne etwas zurückzugeben.Zusätzlich nutzt er seine Ressourcen dem System selbst zu schaden und damit seine eigene Effizienz zu steigern.Die symbiotische Lebensweise erfordert dagegen zwingend ein möglichst intaktes öko(nomisches) System, wird das System geschädigt, also zum Nutzen einzelner verzerrt, Schadet dies direkt oder indirekt allen Teilnehmern in diesem System.
Schlussfolgerung
Interesse daran, dass soziale Beziehungen nicht auf ihre Effizienz und nicht auf ihren Tauschnutzen für alle daran Beteiligten hin bewertet werden haben demzufolge, sowohl im System nicht überlebensfähige-, als auch alle parasitären Markteilnehmer.Erstere sind gezwungen effektive, also effiziente Überlebensstrategien innerhalb des Systems zu entwickeln oder zu Parasiten zu werden, letztere versuchen das System zu ihren Gunsten zu manipulieren um ihr überleben zu sichern.Kann ich meinen Bedarf weder über symbiotische(soziale) noch über parasitäre(asoziale) Beziehungen decken,bin ich in diesem Öko(nomischen)system nicht überlebensfähig.
Die Fleißarbeit zu ermitteln wer diese jetzt im einzelnen sind, ist bei einer Staatsquote laut Bfm von 45,3% in 2011, eher was für eine Diplomarbeit.OP hat die “Sozialindustrie”
schon genannt, die “Politikindustrie”, “Religionsindustrie”, und “Kriegsindustrie” fallen mir jetzt noch ein.
Das ganze ist nicht als Werturteil gedacht, nur für den Fall das sich jemand an dem Begriff Parasit erregt.Ein Parasit ist außerdem keine minderwertige Lebensform, sondern ein hochspezialisierter Überlebens-, Anpassungs- und Manipulationskünstler.
Hier mal zwei Bsp. aus der Biologie.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sacculina
http://de.wikipedia.org/wiki/Kleiner_Leberegel
Sacculina:
“Wenn eine weibliche Sacculina-Larve eine männliche Krabbe befällt, verändert sie aktiv deren Hormonhaushalt und versucht die männliche Krabbe auf ein weibliches Exemplar “umzupolen”. Zuerst wird die männliche Krabbe sterilisiert, im späteren Verlauf verändert sich das Abdomen. Es wurde beobachtet, dass männliche Krabben, welche von Sacculina befallen waren, die Balzrituale weiblicher Krabben imitierten.”
Kleiner-Leberegel:
“Eine oder wenige Zerkarien allerdings wandern ins Unterschlundganglion, beeinflussen das Nervensystem und führen in der Folge zu einer Verhaltensänderung der Ameise.[1] Befallene Ameisen klettern bei Temperaturen unter 15 °C auf Pflanzen (bevorzugt Blüten), an denen sie sich, bedingt durch einen Mandibelkrampf, festbeißen. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, von einem Endwirt aufgenommen zu werden. Steigt die Temperatur wieder an, verhält sich die befallene Ameise meist wieder normal, einige verbleiben aber auch in dieser Position.”