Fehlschluss, dein Name ist LINKE – Zum Zusammenhang zwischen Selbstüberschätzung und Paternalisierung
Aus irgendwelchen Gründen glauben die bei der LINKE im Bundestag versammelten Abgeordneten, sie seien dazu qualifiziert, sich zu Beschützern sozial Schwacher aufzuschwingen. Dieser Irrtum ist auf eine Mischung aus Virtue Signalling und Selbstüberschätzung zurückzuführen. LINKE scheinen der Ansicht zu sein, wenn sie sich zu Beschützern der Interessen derer erklären, die sie unter sich ansiedeln und als „sozial Schwache“ vor „sozialer Härte“ bewahren wollen, dann mache sie das zu besonders guten Menschen. Und sie scheinen zudem der Ansicht zu sein, sie seien dazu qualifiziert, sich der „unterprivilegierten Schichten“ anzunehmen bzw. der Interessen, die sie als Überprivilegierte den „unterprivilegierten Schichten“ unterstellen. Unterprivilegierte Schichten, sozial Schwache, Personen, die von sozialer Härte betroffen sind, das sind übrigens Personen, die keine „hohe Bildungsherkunft“ haben – jedenfalls für die LINKE im Bundestag sind sie das.
Und niemand ist weniger qualifiziert als die LINKE im Bundestag, um die Interessen derer, die sie auf Grundlage eines Fehlschlusses sozial unter sich ansiedeln zu vertreten. Das belegt ein Antrag, mit dem die LINKE den Numerus Clausus überflüssig machen will, also die Zulassungsbeschränkung, mit der Hochschulen versuchen, dem Heer der Studierwilligen Herr zu werden und gleichzeitig die formal am besten Qualifizierten zum Studium zuzulassen. Dass der Numerus Clausus sich dabei zu einer Art Lotteriespiel für Studierwillige entwickelt hat, ist eine Entwicklung, die an der LINKEN komplett vorbei gegangen ist. Die dort versammelten Köpfe, die wohl nicht zu den „besten Köpfen“ gehören, die die Grünen per Quote an Hochschulen bringen wollen, sind der Ansicht, der Numerus Clausus wirke sich sozial selegierend aus und führe dazu, dass Kinder „hoher Bildungsherkunft“ z.B. im Fach Humanmedizin überrepräsentiert seien. Die Passage des LINKE-Antrags, die diesen Unsinn verewigt, sie lautet wie folgt:
“Und noch immer wird auf das Instrument des Numerus Clausus (NC) zurückgegriffen, um den Zugang zu stark nachgefragten Studiengängen zu regulieren. Dass der NC sich sozial sehr selektiv auswirkt, lässt sich am Beispiel der Medizin zeigen. Für kein anderes Studienfach ist der NC flächendeckend so hoch und in keinem anderen Studienfach sind Studierende mit hoher Bildungsherkunft so stark überrepräsentiert (DSW: 20. Sozialerhebung). Das starke Interesse am Medizinstudium ist nicht zuletzt mit den hohen zu erwartenden Einkommen der Absolventinnen und Absolventen zu erklären.“
Mit dem selben Recht, mit dem die LINKEN hier behaupten, der Numerus Clausus wirke sich sozial selegierend aus und sorge dafür, dass vor allem Kinder „hoher Bildungsherkunft“ Medizin studierten, kann man auch behaupten, dass sich die Ziehung der Lottozahlen am Samstagabend sozial selegierend auswirkt, dahingehend nämlich, dass vor allem Gewinner aus der Unterschicht gezogen werden.
Wie groß das Rad ist, das am LINKEN Fahrwerk fehlt, ab ist, so zu sagen, wird deutlich, wenn man sich fragt, wie die Verbindung zwischen sozialer Selektion, Numerus Clausus und Medizin funktionieren soll, wie und mit welchen Dingen es also zugehen muss, dass eine auf den Notenschnitt von 1,5 gesetzte Zugangsbeschränkung sich vornehmlich auf Studienwillige nicht „hoher Bildungsherkunft“ auswirkt. Lassen wir die Losverfahren, die den Numerus Clausus ergänzen, außer Acht, dann bleibt nur die Annahme, dass Schüler, die bereits in Schulen eine Studierwilligkeit für Humanmedizin zu erkennen geben, dann, wenn sie eine hohe Bildungsherkunft nachweisen können, besser benotet werden als Schüler, die zwar Humanmedizin studieren wollen, aber keine hohe Bildungsherkunft aufzuweisen haben. Eine ziemlich wilde Annahme, um nicht zu sagen, eine irre Annahme.

Außerdem: „Das starke Interesse am Medizinstudium ist nicht zuletzt mit den hohen zu erwartenden Einkommen der Absolventinnen und Absolventen zu erklären“. In welchem Tal der Ahnungslosen leben denn die LINKEN? Hohe Einkommen verdient man derzeit im MINT-Bereich, nicht als Assistenzarzt …
Wie dem auch sei, dass die Behauptung der LINKEN, nach der der Numerus Clausus die Studierwilligen ohne „hohe Bildungsherkunft“ aussortiere und die mit „hoher Bildungsherkunft“ durchlasse, vollkommener Unsinn ist, zeigt sich auch am Fach „Betriebswirtschaftslehre“. Auch in Betriebswirtschaftslehre gibt es mittlerweile einen flächendeckenden NC und trotzdem oder gerade deshalb sind Studierwillige ohne „hohe Bildungsherkunft“ überrepräsentiert. Diese Beobachtung führt uns zu einer Variable, die den LINKEN, die noch das Bild der 1950er Jahre verinnerlicht haben, als der Herr Doktor und der Herr Geheimrat noch die gut bezahlten Dorfhonoratioren waren, überhaupt nicht vorstellbar ist: Es mag sein, dass Studierwillige ohne „hohe Bildungsherkunft“ nicht in dem Maße ein Interesse daran haben, Humanmedizin zu studieren, wie dies z.B. Studierwillige mit „hoher Bildungsherkunft“ haben, darunter viele, die aus einem Arzthaushalt kommen. Transmission nennt man das: Papa war Arzt, Sohn wird Arzt. Das Phänomen ist unter Soziologen weithin bekannt und hat viel mit der Angst sozialen Abstiegs zu tun. Aber das weiß man nur, wenn man keine hohe Bildungsherkunft mit Wissen kombiniert, etwas, was offenbar unter den LINKEN im Bundestag eher selten ist.
Übrigens kommen an Universitäten sowieso nur 7% der Studenten aus einem Haushalt, den man bei der LINKE wohl als „niedrige Bildungsherkunft“ ansehen würde.
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Laut dem Antrag der LINKEn stellt der Bundestag fest, dass nicht nur der Beruf und die Ausbildungsstätte von allen Deutschen frei gewählt werden kann, sondern auch der Arbeitsplatz. Wenn also demnächst Jeder dort studieren darf, wo er will, dann darf auch jeder Arbeitswillige arbeiten, wo er will. Alle Deutschen könnten gemäß der LINKEn in jede beliebige Firma oder das von ihnen bevorzugte Amt gehen und dort mitarbeiten, ob es dem Chef passt oder nicht – Kommunismus pur und das Chaos ist perfekt. Wenn sich damit keine Wähler gewinnen lassen, womit sonst?!
Ärzte verdienen im Schnitt besser als Naturwissenschafler. Der Assistenzarzt ist karg bezahlt, aber der niedergelassene allg. Arzt geht nicht unter 100.000 Euro im Jahr nach Hause und ein Facharzt kann je nach Fachrichtung mit 150.000 bis 400.000 Gewinn rechnen, also nach Abzahlung der Sprechstundenhilfen und der Praxismiete und Kosten, vor Steuern. Als Selbständige sind sie nicht den nachteiligen Sozialversicherungen unterworfen. Die Ärzte jammern auf sehr hohem Nivau. (Quelle: Ich habe Einblick in interne Datenbanken eines Finanzdienstleisters)
Dann gucken Sie doch mal in eben diese Datenbanken, wenn dort Daten vorhanden sind, bezgl. der Einkommen der Mitarbeiter in den GEZ-finanzierten Medien! Dann wir Ihnen ob der Höhe schwindelig, ging mir jedenfalls so als mir ein Bekannter darüber berichtete der einige von denen als Klienten hat!
Außerdem: Wer glaubt, dass die ihre Klientel aus dem Versprechen von der „Überwindung von Ausbeutung“ und dem Schutz „sozial Schwacher“ und von „unterprivilegierten Schichten“ beziehenden linken Parteien jemals wirklich daran interessiert sein könnten, dass es irgendwann einmal keine Ausgebeuteten, keine „sozial Schwachen“ und keine „unterprivilegierten Schichten“ mehr gibt, muss schon sehr naiv sein.
Eigentlich muss doch jedem klar sein, dass sie all die Unterprivilegierten, die sie durch derartige Maßnahmen (wie die Abschaffung des NC) an die Klasse der Privilegierten verlieren, umgehend durch neue Schichten „niederer Bildungsherkunft“ ersetzen werden – einfach durch Import aus den nahezu unerschöpflichen Quellen der Dritten Welt.
Die werden die “Ausbeutung” erst “überwunden” haben, wenn sie aufzuhören, die Eigentumsordnung als Unterdrückung zu bezeichnen. Bis dahin heißt es “Kopf trifft auf Betonwand”.
Und das wird nie geschehen, denn für linke Parteien würde das die Machtfrage zu ihren Ungunsten lösen.
Als zu Zeiten des Wirtschaftswunders ein Arbeitskräftemangel zu höheren Löhnen und zu selbstbewußteren und privilegierteren (weil „händeringend“ gesuchten) Lohnabhängigen führte, also die Ausbeutung eigentlich auf dem besten Weg war überwunden zu werden, sorgten linke Parteien in Kollaboration mit rechten, wirtschaftsfreundlichen Parteien gemeinsam dafür, dass durch Massenimport billiger und williger „Gastarbeiter“ die Löhne in vielen Bereichen so sehr wieder auf Ausbeuter-Niveau gedrückt und die Profite von Unternehmern wieder maximiert werden konnten, dass viele Arbeitnehmer ihrer Schicht der „sozial Schwachen“ und „Unterprivilegierten“ erst gar nicht zu entfliehen vermochten und weiter ihre angeblichen „Beschützer vor Ausbeutung“ wählen mussten. Und dieses perfide Spiel um Macht und Einfluss funktioniert bis zu heutigen Tag…
Wir sollten den Antrag der LINKEN unterstützen. Andernfalls wird es bald nur noch Abiturabsolventen aus dem bildungsstarken Bremen in der Human-Medizin geben. Dann heißt es irgendwann Human-Medizin sei zu schwer und nicht gendergerecht und schlussendlich wird die Patiententherapie nur noch mittels Handauflegen und Teufelsaustreibungen praktiziert.
Ich habe euch alle gewarnt!
Der Grossteil unserer sogenannten Unis sind doch reine Ausbildungsbetriebe und haben mit Wissenschaft wenig zu tun. Den Stoff einer Ausbildung kann man sich auch selbstaendig per Buch und/oder Youtube-Vorlesung (siehe z.B. Jordan Peterson) reinziehen. Dazu muss kein echter Wissenschaftler 3 mal die Wochen den Vorlesungskasper geben. Rueckfragen kann auch ein Hiwi beantworten. Fuer den praktischen Teil einer Ausbildung (falls vorhanden) sieht das wieder anders aus.
Da inzwischen vergruente und verlinkste Schul- und Abi-Noten kaum noch verlaessliche Indikatoren sind, sollte man man einen standardisierten IQ Test als erstes Auswahlkriterium heranziehen, anstatt einen NC. Desweiteren sollte man fuer ein wissenschaftliches Studium nachweisen, dass man zu selbstaendigem Denken in der Lage ist und die Grundprinzipien von Wissenschaft verstanden hat (wie Fr. Diefenbach in einem ihrer letzten Kommentare beschrieben hat).
Hallo
nicht nur die Linkspartei hat´n Rad ab. Sondern all die, die nicht wahrhaben wollen, daß heuer akademische Sozialwissenschaft in Ganzdeutschland nicht nur hyperspezialistisches much-ado-about-nothing, sondern auch nachhaltige Theorielosigkeit und zunehmende Theoriefeindlichkeit ist.