Hausfrauenwissenschaft von Hausfrauenwissenschaftlern

Faktenfinder, die von sich denken, sie könnten verstehen und in einem Beitrag zusammenstellen, wofür andere Jahre studiert haben.

Angebliche Wissenschaftler, die in einem Satz darauf hinweisen, dass Männer als Gruppe zu heterogen sind, als dass man von „den Männern“ sprechen könne, um im nächsten Satz davon zu schwadronieren, dass etwas „die Frauen“ benachteiligen würde.

Angebliche Forscher, die noch nie etwas davon gehört haben, dass es eine „Methodologie der empirischen Sozialforschung“ gibt, dass sich Generationen von Wissenschaftlern mit der Frage, wie man Befragungen durchführt, welche Form der Befragung für welche Themen geeignet ist, wie man Fragen formuliert, wie man Interviewereffekte mimimiert, beschäftigt haben.

Professoren, die denken, ihre Position mache jeden Unsinn, den sie von sich geben, zur Wissenschaft, erlaube es ihnen, sich in Assoziationsketten zu verlieren und Unfug auf Blödsinn folgen zu lassen und dennoch zu reklamieren, das sei Wissenschaft, eben, weil sie eine Position in der institutionellen Wissenschaft besetzen.

Professoren, die noch nie davon gehört haben, dass Wissenschaft eine Methode ist. Dass Wissenschaft dem Ziel dient, Erkenntnis zu gewinnen. Dass man deshalb Aussagen aufstellen muss, die von anderen nachvollzogen, kritisiert und falsifiziert werden können, weil Wissenschaft ein kumulativer Prozess ist, an dem viele beteiligt sind und keine Form der Selbstverwirklichung für schräge Vögel mit schrägen Ideen.

Es vergeht eigentlich kein Tag, an dem wir uns nicht über den Verfall der institutionellen Wissenschaft oder des Niveaus des öffentlichen Diskurses, soweit er in Mainstream-Medien stattfindet, unterhalten. Und gestern, beim Abendessen, da war einer der Momente, die in Erinnerung bleiben, einer dieser Aha-Momente, wenn man plötzlich einen Begriff findet, der all das, was man aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet hat, all die unterschiedlichen Aspekte der Entprofessionalisierung und des intellektuellen Verfalls, die oben beschrieben wurden, umfasst.

Dr. habil. Heike Diefenbach hat ihn geprägt, und er trifft den Nagel auf den Kopf:

Hausfrauenwissenschaft!

Um nicht falsch verstanden zu werden: Der Begriff richtet sich nicht gegen eine Hausfrau, die ihren Haushalt im Griff, das Kochen perfektioniert, das Putzen systematisiert hat. Der Begriff „Hausfrauenwissenschaft“ oder „Hausfrauen-Wissenschaftler“ richtet sich auf diejenigen, die ihre Hausfrauenmentalität auf Bereiche übertragen, in denen sie fehl am Platze ist.

Vor Jahren haben wir 30 Fragen aufgestellt und an Gender Studierte geschickt. Gender Studies wollen ein wissenschaftliches Fach sein, und auch wenn hier Liliputaner in Übergrößen schlüpfen wollen, soll man fair sein und ihnen eine Chance geben. Also haben wir den Gender Studierten 30 Fragen geschickt, die ein Wissenschaftler im Schlaf beantworten kann, weil er weiß, was er warum und wie erforscht. Gender Studierte können es nicht. Sie wurden von den 30 Fragen vollkommen kalt erwischt, denn sie sind keine Wissenschaftler, sie sind Hausfrauen, die ihrem Haushalt entflohen sind und nun versuchen, Sozialwissenschaft als Form von Kaffeegespräch zu praktizieren.

Nicht nur, sind sie mit ihrer Hausfrauenmentalität fehl am Platze, sie sind auch nicht in der Lage rudimentäre Hausfrauentätigkeiten auszuführen. Deshalb tischen sie kalten Kaffee auf. Entdecken Konzepte und bestaunen sie als ihre vermeintlich neue Erfindung, wie die Intersektionalität, obwohl Wissenschaftler schon vor Jahrhunderten entdeckt haben, dass schon zwei dichotome Variablen eine Vierfelder-Matrix beschreiben.

Sie bringen nicht nur nicht die Mentalität mit, die außerhalb ihres Haushalts nachgefragt wird, sie verhalten sich auch wie Mutationen von Kaspar Hauser, die Bestaunen, was für andere keiner Erwähnung mehr wert ist. Wissenschaft sei gar nicht objektiv, verkünden Queere oder andere, die eine Position an einer Hochschule zugestanden bekommen haben und meinen, sie hätten das, was die wissenschaftliche Welt im Innersten zusammenhält, erschüttert. Und Erschütterung lösen sie tatsächlich mit ihren Aussagen aus, Erschütterung darüber, dass man tatsächlich so dumm sein kann, anderen zu unterstellen, sie seien der Meinung, Wissenschaft sei ein objektives Unterfangen, in dem die Wahrheit gefunden werde. Erst die Queeren und anderen, die Foucault ständig im Munde führen, aber nie gelesen haben, hätten entdeckt, dass jeder Forscher und jeder Beforschte ein eigenes Subjekt sei und als solches seine Sicht an den Forschungsgegenstand herantrage. So ist das eben, wenn man keine Ahnung von Wissenschaft hat; noch nie etwas von Methoden und Verfahren gehört hat, die es erlauben, Subjektivität in intersubjektiven Grenzen zu halten. So ist das, wenn man Zahlen fürchtet und die Wissenschaft der weißen Männer ablehnt, weil man sie nicht versteht. So ist es, wenn man das eigene dumme Geschwätz zu Wissenschaft erklären will, obwohl man keine Idee davon hat, warum gerade das eigene dumme Geschwätz Wissenschaft sein soll.

Hausfrauenwissenschaftler eben, die versuchen, in einer Kapelle mitzuspielen, obwohl sie kein Instrument beherrschen.

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