Studien zeigen: Die spezifische Ansprache von Frauen in Stellenausschreibungen oder Werbebroschüren schreckt Frauen ab
von Dr. habil. Heike Diefenbach
Wenn es um die Erhöhung des Frauenanteils in gut bezahlten Schreibtisch-Tätigkeiten geht und nicht in schmutzigen, gefährlichen oder schlecht bezahlten Tätigkeiten, in denen der Frauenanteil weniger als 50 Prozent beträgt, werden für die Politik der Gleichstellung von Frauen und Männern enorme Summen von Steuergeldern ausgegeben. Das Geld der Steuerzahler wird ausgegeben für spezifische Frauenförderungsprogramme und Frauenkarriereberatung in entsprechenden „Werkstätten“ und Netzwerken, ohne dass die Steuerzahler jemals eine demokratische Abstimmung darüber hätten vornehmen können, ob sie die prozentuale Gleichheit von Männern und Frauen als Selbstzweck betrachten und finanzieren wollen oder nicht.
Wer die Nicht-Legitimität von Frauenförderung mangels demokratischer Abstimmung über Verteilungsprinzipien, die der Verteilung von Gütern und Leistungen in der Gesellschaft zugrunde gelegt werden sollen, bemerkt oder kritisiert, wird schnell als „rechts“, „anti-irgendetwas frauenbezogenes“ oder sonstwie moralisch suspekt betitelt. Unterstellt wird dabei, dass solche Kritik erstens nur weltanschaulich begründet sein könne und zweitens einer Weltanschauung entspringe, die moralisch minderwertig, wenn nicht sogar schlicht „böse“ sein müsse (was wir bei Gelegenheit unter dem Stichwort „Dehumanisierung“) in einem zukünftigen Post behandeln werden).
Aber was, wenn jenseits der Frage nach der Legitimität von Maßnahmen zur Frauenförderung beobachtet würde, dass „Frauenförderung“ tatsächlich nur eine Absicht bezeichnet, aber keinen Effekt? Oder anders gesagt: Wären Befürworter von Frauenförderung (oder Förderung aller möglichen spezifischen Bevölkerungsgruppen, die von den Befürwortern als Opfer von irgendetwas oder irgendhjemandem außer sich selbst, betrachtet werden) bereit, die Maßnahmen zur Frauenförderung, die die Steuerzahler große Summen von Geld kosten, einzustellen, wenn sich diese Maßnahmen als wirklungslos oder sogar als kontraproduktiv erweisen würden?
Vermutlich nicht, und zwar dann nicht, wenn die sogenannte Frauenförderung entweder rein symbolische Politik ist, die „sich“ entsprechend geneigte Ideologen leisten, obwohl nicht sie, sondern alle Steuerzahler die symbolische Politik finanzieren müssen, oder wenn die „Frauenförderung“ vor allem diejenigen Frauen „fördert“, die in der Administration und Durchführung der Maßnahmen, Werkstätten und Netzwerken ein Auskommen finden.
Wir werden demnächst vielleicht Aufschluss darüber erhalten, was es mit der sogenannten Frauenförderung auf sich hat, denn die – sehr häufig zurecht – gescholtenen Sozialwissenschaften widmen sich zunehmend der empirischen Prüfung von Fragen, die viele Ideologen lieber nicht gestellt sehen möchten, darunter der Frage nach den Wirkungen von Frauenförderprogrammen oder –maßnahmen.
Zu ihnen gehören Jessica L. Cundiff, die an der Missouri University of Science and Technology lehrt, und Sohee Ryuk und Katie Cech, die an der Columbia University bzw. dem Wayfair Headquarters angestellt sind. Sie haben sich daran gemacht, zu prüfen, wie Männer und Frauen auf Stellenausschreibungen oder (An/)Werbebroschüren reagieren, je nachdem, ob in ihnen speziell Frauen angesprochen oder zur Bewerbung ermuntert werden, oder nicht. Ein Bericht über die Studie der drei Autorinnen und deren Ergebnisse ist publiziert in Band 21, Heft 5 der Zeitschrift „Group Processes & and Intergroup Relations“ aus dem Jahr 2018, und aus dieser Veröffentlichung wird im Folgenden zitiert.
Die Autorinnen beginnen mit den Feststellungen, dass Frauen in STEM-Fächern gegenüber Männern unterrepräsentiert seien und dass
„[o]ne popular strategy for recruiting, retaining, and advancing women in STEM and leadship focuses on providing professinal development opportunities specifically targeted toward women …“ (Cundiff, Ryuk & Cech 2018: 745),
und sie wundern sich:
“Despite the frequent use of women-trageted programs, remarkably little research has examined how these diversity initiatives are perceived by prospective employees. The present research fills this gap by examining women’s and men’s perceptions of women-targeted diversity initiatives” (Cundiff, Ryuk & Cech 2018: 746).
Als theoretisches Konzept legen die Autorinnen “identity safety” bzw. „identity threat“, d.h. die wahrgenommene Sicherheit der eigenen Identität oder Bedrohung der eigenen Identität, zugrunde:
„Identity safety arises when people perceive they will belong and be valued and treated fairly. People monitor settings for identity-relevant cues to determine whether settings are threatening or sage …; settings that are deemed threatening are often avoided …” (Cundiff, Ryuk & Cech 2018: 746).
Wenn Organisationen oder Institutionen in Stellenausschreibungen oder Werbebroschüren speziell Frauen ansprechen, so die Vermutung der Autorinnen, dann tun sie das vermutlich mit der Absicht, Frauen Sicherheit mit Bezug auf ihre Identität als Frauen zu geben, sie als Frauen sozusagen willkommen zu heißen, als besonders förderwürdig oder wertvoll zu markieren (Cundiff, Ryuk & Cech 2018: 746), ganz so, wie die derzeitige Ideologie das zu tun vorgeben möchte. Aus wissenschaftlicher, hier: sozialpsychologischer, Perspektive, so die Autorinnen weiter, stellt sich aber die Frage, inwieweit die Gleichsetzung von „Das soll Frauen nützen“ und „Frauen werden das besonders mögen oder schätzen“ nur die Assoziation naiver Geister ist, denn
„… focusing diversity initiatives on women rather than all employees may inadvertently make workplaces appear stereotypic, biased, and threatening to prospective employees” (Cundiff, Ryuk & Cech 2018: 746).
So könnten sich Frauen, die sich selbst zuerst als Menschen mit vielen verschiedenen Eigenschaften betrachten, statt sich auf ihre Geschlechtsteile zu reduzieren oder sich eine pauschale Rolle als Opfer „der Gesellschaft“ zuzuschreiben, oder die meinen, Berufstätigkeit hätte mit Qualifikation und Professionalität zu tun und mit sonst nichts, von Stellenausschreibungen oder Werbebroschüren, die direkt Frauen ansprechen, abgeschreckt fühlen, weil sie vermuten, dass ihr Selbstverständnis als vollwertiger Mensch, der keiner besonderen Beachtung und Förderung aufgrund seines Geschlechts bedürfe, über Kurz oder Lang in Konflikt mit der Sicht geraten würde, die die Organisation oder Institution, die für die Ausschreibung oder die Broschüre verantwortlich zeichnet, auf Frauen hat:
„Women-targeted programs may thus be experienced by women as a form of benevolent sexism, which is comprised of affectively positive yet condescending beliefs that women are warm but incompetent and in need of help … Receiving seemingly favourable yet unwarranted preferential treatment based on gender facilitates a stigma of incompetence … that induces self-doubt …, causes others to discount women’s competence …, and arouses concerns among women about being stereotyped …“ (Cundiff, Ryuk & Cech 2018: 746-747).
Was Männer betrifft, so halten die Autorinnen fest:
„Prior research suggests that men too will perceive women-targeted frames as threatening and biased“ (Cundiff, Ryuk & Cech 2018: 747).
Männer könnten sich von der spezifischen Ansprache von Frauen abgeschreckt fühlen, weil sie vermuten, dass ihrer Arbeit in der entsprechenden Organisation oder Institution nicht dieselbe Anerkennung oder Unterstützung gegeben wird wie der Arbeit von Frauen.
Die Autorinnen haben zwei Studien durchgeführt, in denen sie
„… the effect of women-targeted versus all-inclusive diversity frames on undergraduate students‘ perceptions about whether they would fit in and be treated fairly at a company“ (Cundiff, Ryuk & Cech 2018: 748)
getestet haben. An Studie 1 nahmen 127 Studenten teil (Cundiff, Ryuk & Cech 2018: 749), und ihr lag ein 2x2x2-Design zugrunde: Getestet wurde, ob sich die Wahrnehmung von männlichen und weiblichen Studenten (2x) von Werbebroschüren, die Diverstität und einen höheren Frauenanteil direkt als Zielsetzungen ihrer Organisation ansprachen oder dies nicht taten (2x), in einem männer-dominierten Bereich oder in einem geschlechter“gerechten“ (es müsste in diesem Zusammenhang korrekt heißen: „geschechtergleichen“) Bereich (2) voneinander unterscheiden oder nicht ((Cundiff, Ryuk & Cech 2018: 748-749). Die Wahrnehmungen der Organisation, für die in den so unterschiedenen Varianten geworben wurde, wurden anhand einer Reihe von Aussagen erfragt, zu denen die Studenten jeweils auf einer 6-Punkte-Zustimmungs- oder Ablehnungs-Skala Stellung nehmen konnten. U.a. wurde gemessen, wie die Studenten die Werte der Organisation einschätzen, welchen allgemeinen Eindruck sie von der Organisation haben, wie gut sie selbst zur Organisation zu passen meinen, wie sie vermuten, in der Organisation von Vorgesetzten oder Kollegen behandelt zu werden, etc. (Cundiff, Ryuk & Cech 2018: 750-752).
Die Autorinnen führten mit den gewonnen Daten Varianzanalysen durch, deren Hauptergebnisse die folgenden waren:
„As predicted, compared to participants in the all-inclusive condition, those in the women-targeted condition had more negative impressions of the company (but this effect varied across participant gender …); felt less fit and comfort with the company …; were less supportive of the program …; thought the company was trying harder to recruit and retain women …; were more concerned about being stigmatized as incompetent …; perceived the company climate toward women as more negative …; and more strongly believed that the company unfairly advantaged women … Contrary to predictions, participants in the all-inclusive and women-targeted conditions did not differ in how much they believed the company valued diversity and inclusion …” (Cundiff, Ryuk & Cech 2018: 753).
Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Studenten ergab die Studie nur wenige. Der vielleicht wichtigste für die Praxis der Frauenförderung und ein für die Autorinnen überraschender war der, dass Studentinnen die Organisation, wenn sie Frauen nicht direkt ansprach, positiver bewerteten als wenn sie Frauen direkt ansprach, während die Bewertung der Organisation durch die Männer davon, ob Frauen direkt angesprochen wurden oder nicht, unabhängig war. Bei Betrachtung nur der Bewertungen der Organisation in der Variante, in der Frauen direkt angesprochen wurden, zeigte sich, dass Männer die Organisation positiver bewerteten als Frauen (Cundiff, Ryuk & Cech 2018: 753).
Es sind also besonders Frauen, die die direkte Ansprache von Frauen in (An-/)Werbebroschüren negativ bewerten bzw. übel nehmen, also diejenigen, auf die die direkte Ansprache gerade gegenteilig, d.h. ansprechend und positiv, wirken soll.
Studie 2 war wie Studie 1 angelegt mit dem Unterschied, dass die 152 teilnehmenden Studenten (78 Frauen und 74 Männer), die an zwei verschiedenen Universitäten studierten, zufällig ausgewählt wurden, um eine von drei (statt wie in Studie 1 eine oder vier) (An-/)Werbebroschüren zu lesen und den entsprechenden Arbeitgeber (bzw. die entsprechende Arbeitsstelle) einzuschätzen, der in allen Fällen ein Ingenieurunternehmen war (Cundiff, Ryuk & Cech 2018: 755). Eine Broschüre enthielt die direkte Ansprache von Frauen, die zweite nicht, und in der dritten Broschüre war der direkten Ansprache von Frauen der Hinweis beigegeben, dass das Unternehmen von zwei Frauen gegründet und geleitet werde (Cundiff, Ryuk & Cech 2018: 755).
Die Einschätzungen der Studenten wurden teilweise anhand derselben Aussagen gemessen wie in Studie 1. Zusätzlich erfragt wurde die wahrgenommene Authentizität des Unternehmens:
„Study 1 indicated that the company was perceived as valuing diversity and inclusion to the same extent, regardless of diversity frame condition. However, we wondered whether these values were perceived as authentic and genuine or merely window-dressing depending on diversity framing” (Cundiff, Ryuk & Cech 2018: 755).
Um dies festzustellen, wurden den Studenten vier diesbezügliche Aussagen zur Bewertung vorgelegt.
Die Ergebnisse von Studie 2 fassen die Autorinnen wie folgt zusammen:
„Study 2 replicated the main findings of Study 1. Compared to all-inclusive frames, women-targeted frames conveyed threat to both women and men, as indicated by increased concerns about bias and negative treatment, as well as decreased feelings of social fit and comfort with the company. In addition, women-targeted frames made diversity efforts seem less authentic and, contrary to Study 1, made them seem as though the company valued diversity and inclusion less than all-inclusive frames” (Cundiff, Ryuk & Cech 2018: 757-758).
Die direkte Ansprache an Frauen wurde also sowohl von weiblichen als auch von männlichen Studenten als unauthentisch bewertet. Und weiter berichten die Autorinnen mit Bezug auf die Effekte der Broschürenvariante, in der das Unternehmen als von zwei Frauen gegründet und geleitet beschrieben wurde:
“Importantly, and contrary to predictions, there were no differences between the grassroots and women-targeted conditions except on one variable. That is, portraying women-targeted diversity initiatives as being led by grassroots efforts did not attenuate negative reactions … Thus, women perceived the women-targeted frame as less unfair when it was clear that the program was instigated and supported by women employees. Without the clear support of women employees, though, the women-targeted frame conveyed unfair bias. At the same time, even with the clear support of women employees, the women-targeted frame still lessened women’s sense of fit and comfort and aroused concerns of negative treatment compared to the all-inclusive frame” (Cundiff, Ryuk & Cech 2018: 758; Hervorhebung d.d.A.).
Für die Männer machte es keinen Unterschied, ob die Broschüre der direkten Ansprache von Frauen noch den Hinweis auf zwei Gründerinnen und Leiterinnen hinzugesellte oder nicht (Cundiff, Ryuk & Cech 2018: 759).
Die Autorinnen bringen ihre Ergebnisse wir folgt auf den Punkt:
„… women-targeted frames, although seemingly positive, signaled the presence of stereotypes and the potential for negative and unfair treatment“ (Cundiff, Ryuk & Cech 2018: 759).
Und weil Männer und insbesondere Frauen auf diese Signale negative reagieren, sollten Organisationen und Insitutionen darauf verzichten, sie zum (größeren oder kleineren, aber jedenfalls bestehenden) Ärgernis Aller zu senden.
Das jedenfalls, ist die Schlussfolgerung aus den Befunden der beiden Studien, die die drei Autorinnen durchgeführt haben und die Studien sind, denen man ausnahmsweis nicht vorwerfen kann, es seien „bloß“ Studentenstudien, denn hier geht es ja gerade um die Möglichkeiten, (mehr) junge Frauen mit Universitätsabschluss für STEM-Berufe anzuwerben.
Aber wenn schon etwas so ist, wie es eigentlich nicht sein kann, dann darf daraus nicht gefolgert werden, was daraus gefolgert werden muss. Und dementsprechend fügen die Autorinnen unter der Überschrift „General Discussion“ unnötigerweise einen ideologischen Unbedenklichkeitsnachweis an, der keine Diskussion und schon gar keine Diskussion der Ergebnisse enthält, sondern eine Vielzahl politisch korreklter Floskeln wie die folgenden:
„To be clear, our results do not suggest that companies should get rid of diversity initiatives that are designed to address gender disparities“ (Cundiff, Ryuk & Cech 2018: 759).
Doch. Genau das implizieren die Ergebnisse, denn offensichtlich sehen nicht einmal junge Frauen eine Notwendigkeit für sie, sondern fühlen sich von ihnen – zumindest – stereotypisert und maternalisiert.
Weitere Floskeln folgen:
„Nor do our results suggest that diversity initiatives should ignore the reality and power of gender and other meaningful identities to shape people’s experiences and outcomes“ (Cundiff, Ryuk & Cech 2018: 759).
Es stimmt, dass die erzielten Studienergebnisse – oder irgendwelche anderen Beschreibungen der Realität – keine Soll-Aussagen implizieren können. Aber festgehalten werden kann, dass das Postulat von der „Realität und Kraft von Geschlecht und anderen bedeutsamen Identitäten“ gerade für junge Frauen auf der Suche nach einem passenden Arbeitsplatz ein Postulat über die Realität und Kraft von Stereotypisierung und Maternalisierung ist, der sie – wie die Ergebnisse der beiden Studien eindeutig zeigen – nicht nur nichts abgewinnen können, sondern die sie negativ bewerten und eher abstoßend finden. Und das sind die Realität und die erfreuliche Kraft des Anspruchs auf volle Menschlichkeit – ohne Qualifizierung durch das Geschlecht!
Am Ende ihres Textes scheint das den Autorinnen wieder eingefallen zu sein, denn der allerletzte Absatz, der die Überschrift „Conclusion“ trägt, stellt – wieder und trotz dem Ausflugs in die politische Korrektheit oder Ideologie – fest:
„Compared to women-targeted frames, all-inclusive frames signaled greater safety for both women and men, including greater feelings of fit and comfort and anticipated fair treatment” (Cundiff, Ryuk & Cech 2018: 762).
And there you have it. Wenn Organisationen und Institutionen junge, motivierte Mitarbeiter anwerben wollen, die meinen, dass sie zum Arbeitgeber passen, dass sie von ihm fair behandelt werden, dass der Arbeitgeber sich authentisch präsentiert (u.a.m.). dann ist der beste Weg, ihr Bekenntnis zur „Inklusion“ dadurch abzulegen, dass sie Menschen als solche und als solche mit bestimmten Neigungen, Interessen und Qualifikationen ausgestattet, ansprechen und behandeln statt als Inhaber einzelner Merkmale fragwürdiger Relevanz, die bestenfalls dazu geeignet sind, partikulare Interessen durch den Aufbau von Bevorteilungs- und Korruptionsnetzwerken zu befördern – wie die sogenannte Frauenförderung.
Und wenn Institutionen Frauen „fördern“ möchten, was gemeinhin mit „bevorteilen“ übersetzt werden muss, dann erreichen sie dies – folgt man den Befunden der drei Autorinnen – nicht durch Fixierung auf Geschlechtsteile, die diesbezüglich kontraproduktiv ist, aber enorme Summen von Steuergeldern auffrißt, die woanders sinnvoll investiert werden könnten.
Dagegen, dass Steuergelder für das ideologische Steckenpferd der Schaffung von Ergebnisgleichheit zwischen Männern und Frauen ausgegeben – um nicht zu sagen: veruntreut – werden, sprechen also sowohl der Mangel an demokratischer Legitimation für sogenannte Frauenförderung als auch die empirische Evidenz, d.h. die schlichte Tatsache, dass sie nicht zum angestrebten Ziel führt.
Literatur:
Cundiff, Jessica L., Ryuk, Sohee & Cech, Katie, 2018: Identity-safe or Threatening? Perceptions of Women-targeted Diversity Initiatives. Group Processes & Intergroup Relations 21(5): 745-766.
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Ich frage mich, ob diese Ergebnisse auch auf die Veranstaltungen “Girl’s Day/Boy’s Day” übertragbar sind. Der Zweck dieser Veranstaltungen ist, Jungen und Mädchen für Berufe zu interessieren, in die sie – angeblich laut vorherrschender Ansicht in der Gesellschaft – nicht passen würden. Wahrscheinlich wird davon ausgegangen, dass natürliche Veranlagung und Neigung nicht existieren, sondern anerzogen sind. Dennoch müßte parallel zu den Ergebnissen, die in diesem Artikel besprochen werden, gerade die Aufteilung in Berufe für Mädchen und für Jungen, abschreckend wirken. Oder mache ich da jetzt einen Gedankenfehler? Und erreichen die Mädchen- und Jungentage überhaupt einen nennenswerten Erfolg in ihrer Zielsetzung? Und wer hat sich überhaupt diese schrecklich klingende Bezeichnung “Girl’s Day/Boy’s Day” ausgedacht? Auch wieder so eine Art “Inklusion durch Exklusion”?
“Ich frage mich, ob diese Ergebnisse auch auf die Veranstaltungen “Girl’s Day/Boy’s Day” übertragbar sind”
– gute Frage!
Für diese Veranstaltungen gilt dasselbe wie für andere Maßnahmen der sogenannten Frauenförderung:
Man untersucht die Effekte nicht, vermutlich weil man schon ahnt, dass dabei nicht das Erwünschte herauskäme. Bestenfalls fragt man die Jungs und Mädels und vor allem die Veranstalter, ob sie das event “gut” fanden, ob es in ihren Augen ein Erfolg war, oder ähnlichen Schmarrn, der sogar als Reklame eher schlecht ist, aber sicher keine wissenschaftliche Evaluation!
Dafür, dass solche Veranstaltungen nicht die erwünschte Wirkung haben, spricht schlicht und ergreifend, dass sie nach vielen Jahren immer noch durchgeführt werden (müssen), oder anders gesagt: rein statistisch hat sich im Zeitverlauf mit Bezug auf Frauen und Männer in STEM-Berufen sehr wenig verändert.
Unsereins würde sagen:
“Okay, offensichtlich bringt das nichts! Wir sollten zumindest betrachteten, warum nicht bzw, wie solche events tatsächlich “ankommen””.
Aber der geneigte Ideologe will das ja gar nicht wissen; es interessiert ihn nicht, denn was interessiert ist, dass es auch morgen noch “soziale Probleme” gibt, die ihm ein Auskommen verschaffen. Und deshalb sagt der geneigte Ideologe:
“Okay, das hat offensichtlich noch nicht gereicht. Wir brauchen mehr davon”.
Würde Politik sich tatsächlich von Wissenschaft leiten lassen wollen, wie das angeblich im Zusammenhang mit der Klima-Erzählung sein soll, dann würden ALLE Maßnahmen, die ja schließlich der Steuerzahler zwangsweise finanziert, anständig evaluiert, und die untauglichen würden ausgesondert.
Aber Politik BRAUCHT soziale Probleme. NICHTS wäre schlimmer für sie als sagen zu müssen: “Mission accomplished”, denn dann würde sofort die Frage folgen: “Und was machen wir jetzt? Aufgrund welcher Probleme, die wir angeblich lösen müssen oder können, sollen uns Leute jetzt wählen?”
Und was ist einfacher, als die einmal institutionalisierten sozialen Probleme einfach sozusagen fortzuschreiben?! Das macht keine Arbeit, und die Leute sind schon gewohnt, dafür zu bezahlen und sich mit entsprechenden Floskeln belästigen zu lassen.
Meine persönliche Vermutung wäre, falls es eine methodisch anzeptable Evaluation von “Girls’/Boys’ Days” gäbe, dass sie überhaupt keine nennenswerten Effekte haben. Vielleicht haben sie bei den älteren kids – wie die direkte Ansprache von Frauen in Stellenausschreibung bzw. Anwerbebroschüren – eher negative Effekte, aber den Jüngeren ist das einfach bloß ein event, das sie angesichts der anderen hunderttausend für sie organisierten events vermutlich innerhalb einer Woche vergessen haben.
Danke für die Antwort. Besonders der letzte Teil, Ihre persönliche Vermutung, dürfte passen. Ich denke, ich habe mich selbst projiziert, und sofort mit Ablehnung reagiert, als ich von Days gehört habe. Wenn ich so zurück denke, an meine eigene Schulzeit, dann ist mir der Kontakt zu meinen Freunden wichtiger gewesen und unsere Freundschaften waren nicht auf Schule und Schulveranstaltungen aufgebaut, sondern auf gemeinsamen Interessen, die uns auch außerhalb der Schule verbunden haben. Meine Erinnerungen sind weniger von den Inhalten irgendwelcher Veranstaltungen geformt, als von dem, was wir damals getan und geredet haben. Das Persönliche war wichtiger als die Veranstaltung und hat sie überdauert. Ich weiß nicht, ob Schüler heutzutage so sehr mit Veranstaltungen bombardiert werden, dass das Persönliche weniger Raum hat, ich kann mir aber vorstellen, dass die Hatz von einer Veranstaltung zur nächsten eher dazu beträgt, dass die Schüler Veranstaltungen schneller vergessen. Fragt sich (mal wieder), warum sich alle eigentlich den Stress antun, vor allem die Lehrer, die den Mist vorbereiten müssen. Vielleicht ist es der Veranstaltungsvorbereitungsstress, der den Lehrer-Burnout begünstigt.
Danke meinerseits für Ihren Kommentar und Ihre Antwort!
Was Ihre Erinnerungen betrifft, so sind meine ganz ähnlich. Bei uns gab es so gut wie keine “events”, die von der Schule oder von Lehrern organisiert worden wären. Die denkwürdigen Ausnahmen waren der Wandertag einmal im Jahr, dem Abschlussgottesdienst in der Stadtkirche, bevor wir Schüler in die Weihnachtsferien entlassen wurden, eine denkwürdigen Fahrt zu einer Kasperltheater-Aufführung in der Grundschulzeit) eine Klassenfahrt zum Skifahren in der 10, Klasse, sozusagen als letzte Gemeinsamkeit der Klasse, bevor diejenigen vom Gymnasium abgingen, die kein Abitur machen wollten, und einer immerhin einwöchigen Schulfahrt, bei der wir es bis nach Amstersam und auf Texel geschafft haben, in der gymnasialen Oberstufe. Das war’s. In 13 Jahren. Und alles war vollkommen unpolitisch, blieb ohne weltanschauliche “Beratung” oder Begründung. Wäre es anders gewesen, hätten wir Schüler das auch ziemlich übel genommen. Als wir Teenager waren, hätten wir sehr empfindlich und negativ darauf reagiert, wenn uns Erwachsene, vor allem Lehrer, hätten sagen wollen, was wir wo wann warum zu tun haben oder was wir worüber denken sollen. Aber das hat eigentlich auch niemand versucht; damals herrschte so etwas wie ein Nicht-Einmischungsgebot außer direkt in schulische Angelegenheiten. Also, bei uns war das auch so, dass wir alles Mögliche miteinander und gewöhnlich außerhalb der Schule und nach der Schule gemacht haben. Schule war halt einfach Schule, “Schule” im eigentlichen Sinn von “Dort geht man hin, um etwas zu lernen”, und “lernen” auch im eigentlichen Sinn: Fremdsprachen lernen, Flächeninhalte ausrechnen lernen, geographische und metereologische Fakten lernen, den Stoffwechsel von Säugetieren kennenlernen, den Quintenzirkel lernen, die großen Kunstrichtungen und Grundbegriffe der Architektur kennenlernen etc. etc. – ich vermute, Sie haben das alles genauso erlebt.
Und ja, mich wundert die Unlust, Lehrer zu sein oder zu werden, auch nicht: Wie soll jemand Kinder etwas lehren, wenn er zum Lehren nicht kommt, weil er ständig irgendetwas organisieren muss, auf irgendwelchen Treffen erscheinen soll und mit Eltern und Schulpsychologen konferieren muss etc etc. Aber solange die Leher selbst den Mund nicht aufbekommen die GEW sozusagen wie der Korken auf der Flasche sitzt, muss man wohl davon ausgehen, dass sie nicht hinreichend unzufrieden sind, was ich sehr seltsam finde,. aber gut – wenn Lehrer es vorziehen, Exkursionen zu machen und sich in “Sozialem” zu üben, statt die Kinder etwas zu lehren, dann sagt das ja auch etwas über den Zustand des Bildungssystems.
“…ich vermute, Sie haben das alles genauso erlebt.” Ja, ähnlich. Ich bin in die Schule gegangen, um dort etwas zu lernen, so wie Sie lernen beschreiben. Ingesamt ist die Zeit meines Schulbesuches recht unpolitisiert gewesen. Ich kann mich erinnern, an eine Unterrichtsstunde (Deutsch, glaube ich) in der 8ten oder 9ten Klasse Gymnasium, in der ein Stuhlkreis geformt worden ist, und eine recht offene, wenn auch zurückhaltende Diskussion über die Auswirkung von Immigration auf den deutschen Arbeitsmarkt geführt worden ist. Das war so ca. 1990. Die Strategie der Medien, abweichende Meinungen als “nazi” zu bezeichnen und zu verbreiten, dass Immigration keine Arbeitsplätze gefährdet, ist schon damals verfolgt worden. Aber man durfte immerhin noch seine Meinung mit einem “ich bin zwar nicht gegen Ausländer, aber” einleiten, gefolgt von der Meinung. Man durfte sogar noch “Ausländer” sagen. Ja, und dann so um die Zeit der Veröffentlichung und Zelebrierung der Agenda 21 in Rio, 1992, fand eine Projektwoche statt, die im Prinzip Werbung für die E-Mobilität gewesen. Was auch nicht gefehlt hat, war der Hinweis der Lehrperson, dass es die großen Unternehmen sind, die aus ihren Interessen heraus, das E-Auto verhindern würden. “Profitgierige Unternehmer” hat es noch nicht geheißen, aber es ist bereits damals mehr als nur angedeutet geworden, dass die Unternehmerinteressen gegen die “Interessen” der Umwelt stehen. Ansonsten, ja, war die Schule noch ein Ort, an dem Leistung gefordert worden ist, an dem auf das Berufsleben vorbereitet werden sollte. Schule war keine Ersatzfamilie, keine politisch korrekte Erziehungsanstalt, keine Bespaßung, kein Demokratietraining gegen die bösen Naziabweichler von der AfD, kaum Unterrichtsexperiment und jedenfalls immer darauf aus, dass aus den Schülern “was wird”. Gut, im Prinzip dürften die Lehrer auch heute noch darauf ausgerichtet sein, dass die Schüler auf das Berufsleben vorbereitet werden, aber irgendwie scheint der Anreiz Lehrer (und übrigens auch Kindergärtner) zu werden geringer zu werden. Das entsprechende politische Programme, die für mehr Lehrer und Kindergärtner sorgen sollen, dann auch im Endeffekt fruchten, wage ich mal zu bezweifeln, und zwar einfach aus der Erfahrung heraus, dass Regierungsprogramme prinzipiell wenig effektiv sind, dafür effektiv Geld verschwenden.
Ich muß gestehen, daß ich den ganzen Text jetzt (noch) nicht wirklich durch gelesen sondern nur überflogen habe. Ich habe aber die Vermutung, daß es in folgende Richtung geht:
Ein Stellenangebot für Behinderte wird von Behinderten anders wahrgenommen wie von Nichtbehinderten. Wer´s nicht nötig hat hält sich dann zurück.
Und folglich wird man sich dann (wenn´s “paßt”) bewerben und entsprechend wird eingestellt.
Bei 5 % ist das sehr sozial und verkraftbar, also machbar, bei 55% eben nicht.
Und ab 85% ist es eine beschützende Werkstatt.
Das geht nur bei einem quasi-Staatsbetrieb.
In den Ausschreibungen (siehe Beispiele im Artikel) werden Frauen und Behinderte in einem Atemzug genannt. Als Frau würde ich mich da eher NICHT angesprochen fühlen, um es mal nett auszudrücken.
Ja. Aber selbst dann, wenn ich als Frau einfach extra als Frau angesprochen werde, ohne in einem Atemzug mit Behinderten genannt zu werden, habe ich das Gefühl, dass es hier um etwas anderes geht als Qualifikation, Eignung, Kompetenz, Interesse, Passung zum Profil der zu erledigenden Aufgaben.
Aber in einer BERUFStätigkeit geht es ja eigentlich genau darum, so dass sich frau fragt: was ist da faul? Was wollen die mir sagen? Dass ich sozusagen die Angestellte für’s Gewissen bin, aber nicht ernsthaft meine Kompetenzen nachgefragt sind? Dass ich in einem Team von Halbtags-Angestellten arbeiten soll, in dem jede so tut, als wäre ein Auftrag gerade hereingekommen, nachdem ihre “Schicht” vorbei war, oder als würde sie es liebend gerne machen, hätte nicht gerade ihr Kind eine Erkältung, die dringendstes Zu-Hause-Am-Bettrand-Sitzen erfordert? Soll
mir gesagt werden, dass ich “als Frau” “gefördert und BEfördert werde, so dass ich niemals wirklich wissen kann, dass es meine Leistungen waren – und sonst nichts -, die mir Beförderungen eingebracht haben? Oder soll mir schonend beigebracht werden, dass der Raum für die Kinderbetreuung zwecks “Vereinfarkeit von Beruf und Familie” neben meinem Büro liegt? Aber was, wenn ich gar nichts vereinbaren will, sondern Karriere machen? Dann bin ich als Frau sowieso falsch bei denen, die Frauen gesondert ansprechen. Oder welche Relevanz soll es sonst für die Erledigung eines Jobs haben, dass ich ein bestimmtes Geschlecht habe?
Gerade einer Frau, die etwas kann und weiß, dass sie etwas kann, ist die Ansprache als Frau daher höchst suspekt; das ist doch eigentlich sehr einfach nachzuvollziehen bzw. absehbar. Insofern wundern mich nicht die Ergebnisse der Studien, über die ich berichtet habe, sondern mich wundert, wie man meinen kann, für selbstbewusste, gut ausgebildete Frauen wäre es kein Affront oder zumindest suspekt, “gesondert” behandelt zu werden, so als wäre Frau-Sein etwas, was in Professionalität notwendigerweise intervenieren müsste, wenn nicht besondere Förderung erfolgen und Rücksicht genommen würde. Frau wird also für irgendwie “behindert” erklärt, auch, wenn sie nicht explizit in einem Atemzug mit Behinderten genannt wird.
Ich glaube, die eher alten Frauen, die sich “Frauenförderung” ausgedacht haben und sie jungen Frauen zumuten, haben einfach nicht mit der Zeit mitgehalten und irgendwie verschlafen oder – vielleicht als Modernisierungsverliererinnen – nicht mitbekommen wollen, dass das, was sie als gesellschaftliche Veränderungen wünschen, längst stattgefunden hat: keine heute junge Frau braucht “Besonderung”, Rücksicht, Entlastung von “Doppelbelastung”, weil junge Frauen heute wählen können, ohne zu meinen, sie müssten sozusagen auf allen möglichen Hochzeiten tanzen, Das ist es eben: sie wissen, dass eine Frau wählen kann, dass sie nicht Mütter sein müssen, aber auch keinen Job halbherzig machen müssen, um “emanzipiert” zu wirken. Sie haben die Wahl. Sie tun halt einfach, das, das ihren Neigungen entspricht (wenn auch nicht immer ihren Kompetenzen, aber das ist ein anderes Thema).
Ich melde mich mal aus dem Hinterhalt:
Sie haben eine zu idealisierte Vorstellung von “Frauen”. Das ist ein generelles Problem was die betrifft, die hohe Anforderungen an sich selbst stellen und meinen, diese Meßlatte wäre allgemein gültig. Leider gilt sie nur im engen Kreis derer, die die (strengen) Voraussetzungen erfüllen.
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Meiner Erfahrung nach sind Frauen (im Beruf) weniger aggressiv in ihrer Haltung, dafür intriganter. Aggressivität ist offensichtlich, die Intrige nicht. Das verleitet zu Fehlschlüssen wie dem, sie müßten “unterstützt” werden.
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Das aber wissen (intuitiv) auch Frauen. Die Durchsetzung gegen Männer ist leicht, sie ist angeborenes instinktives (biologisches) Verhalten. Ganz anders die Schlammschlachten gegen die Artgenossen.
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Eine Frau, die nicht auf den Kopf gefallen ist (und ihre weiblichen Instinkte einsetzen kann) wird sich eher eine Männerdomäne suchen und dort ihre Stärken ausspielen.
Eine Frau die darin Schwächen hat wird eher den Schutz bei ihresgleichen suchen.
Die Führungsebene spielt dabei dann – selbsterklärend, weil ohne Bezug – keine Rolle.
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Ich kommentiere jetzt mal im Twitterstil: Wieviele Kleinkinder in den ärmsten Ländern müssen wegen Hungers oder an Krankheiten sterben, damit diese Weiber zur Befriedigung ihres Geschlechterwahns immer mehr Steuergelder durch den Schornstein jagen können?!
(Zerknülle die Todessternskizze unterm Tisch) Ja, das ist genau das, was ich mir auch sofort in den Sinn kam.
Diese Ansprachen sind den Frauen wohl nicht alpha genug lol.
Ich frage mich, ob diese Ergebnisse auch auf die Veranstaltungen “Girl’s Day/Boy’s Day” übertragbar sind. Der Zweck dieser Veranstaltungen ist, Jungen und Mädchen für Berufe zu interessieren, in die sie – angeblich laut vorherrschender Ansicht in der Gesellschaft – nicht passen würden. Wahrscheinlich wird davon ausgegangen, dass natürliche Veranlagung und Neigung nicht existieren, sondern anerzogen sind. Dennoch müßte parallel zu den Ergebnissen, die in diesem Artikel besprochen werden, gerade die Aufteilung in Berufe für Mädchen und für Jungen, abschreckend wirken. Oder mache ich da jetzt einen Gedankenfehler? Und erreichen die Mädchen- und Jungentage überhaupt einen nennenswerten Erfolg in ihrer Zielsetzung? Und wer hat sich überhaupt diese schrecklich klingende Bezeichnung “Girl’s Day/Boy’s Day” ausgedacht? Auch wieder so eine Art “Inklusion durch Exklusion”?
“Ich frage mich, ob diese Ergebnisse auch auf die Veranstaltungen “Girl’s Day/Boy’s Day” übertragbar sind”
– gute Frage!
Für diese Veranstaltungen gilt dasselbe wie für andere Maßnahmen der sogenannten Frauenförderung:
Man untersucht die Effekte nicht, vermutlich weil man schon ahnt, dass dabei nicht das Erwünschte herauskäme. Bestenfalls fragt man die Jungs und Mädels und vor allem die Veranstalter, ob sie das event “gut” fanden, ob es in ihren Augen ein Erfolg war, oder ähnlichen Schmarrn, der sogar als Reklame eher schlecht ist, aber sicher keine wissenschaftliche Evaluation!
Dafür, dass solche Veranstaltungen nicht die erwünschte Wirkung haben, spricht schlicht und ergreifend, dass sie nach vielen Jahren immer noch durchgeführt werden (müssen), oder anders gesagt: rein statistisch hat sich im Zeitverlauf mit Bezug auf Frauen und Männer in STEM-Berufen sehr wenig verändert.
Unsereins würde sagen:
“Okay, offensichtlich bringt das nichts! Wir sollten zumindest betrachteten, warum nicht bzw, wie solche events tatsächlich “ankommen””.
Aber der geneigte Ideologe will das ja gar nicht wissen; es interessiert ihn nicht, denn was interessiert ist, dass es auch morgen noch “soziale Probleme” gibt, die ihm ein Auskommen verschaffen. Und deshalb sagt der geneigte Ideologe:
“Okay, das hat offensichtlich noch nicht gereicht. Wir brauchen mehr davon”.
Würde Politik sich tatsächlich von Wissenschaft leiten lassen wollen, wie das angeblich im Zusammenhang mit der Klima-Erzählung sein soll, dann würden ALLE Maßnahmen, die ja schließlich der Steuerzahler zwangsweise finanziert, anständig evaluiert, und die untauglichen würden ausgesondert.
Aber Politik BRAUCHT soziale Probleme. NICHTS wäre schlimmer für sie als sagen zu müssen: “Mission accomplished”, denn dann würde sofort die Frage folgen: “Und was machen wir jetzt? Aufgrund welcher Probleme, die wir angeblich lösen müssen oder können, sollen uns Leute jetzt wählen?”
Und was ist einfacher, als die einmal institutionalisierten sozialen Probleme einfach sozusagen fortzuschreiben?! Das macht keine Arbeit, und die Leute sind schon gewohnt, dafür zu bezahlen und sich mit entsprechenden Floskeln belästigen zu lassen.
Meine persönliche Vermutung wäre, falls es eine methodisch anzeptable Evaluation von “Girls’/Boys’ Days” gäbe, dass sie überhaupt keine nennenswerten Effekte haben. Vielleicht haben sie bei den älteren kids – wie die direkte Ansprache von Frauen in Stellenausschreibung bzw. Anwerbebroschüren – eher negative Effekte, aber den Jüngeren ist das einfach bloß ein event, das sie angesichts der anderen hunderttausend für sie organisierten events vermutlich innerhalb einer Woche vergessen haben.
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Danke für die Antwort. Besonders der letzte Teil, Ihre persönliche Vermutung, dürfte passen. Ich denke, ich habe mich selbst projiziert, und sofort mit Ablehnung reagiert, als ich von Days gehört habe. Wenn ich so zurück denke, an meine eigene Schulzeit, dann ist mir der Kontakt zu meinen Freunden wichtiger gewesen und unsere Freundschaften waren nicht auf Schule und Schulveranstaltungen aufgebaut, sondern auf gemeinsamen Interessen, die uns auch außerhalb der Schule verbunden haben. Meine Erinnerungen sind weniger von den Inhalten irgendwelcher Veranstaltungen geformt, als von dem, was wir damals getan und geredet haben. Das Persönliche war wichtiger als die Veranstaltung und hat sie überdauert. Ich weiß nicht, ob Schüler heutzutage so sehr mit Veranstaltungen bombardiert werden, dass das Persönliche weniger Raum hat, ich kann mir aber vorstellen, dass die Hatz von einer Veranstaltung zur nächsten eher dazu beträgt, dass die Schüler Veranstaltungen schneller vergessen. Fragt sich (mal wieder), warum sich alle eigentlich den Stress antun, vor allem die Lehrer, die den Mist vorbereiten müssen. Vielleicht ist es der Veranstaltungsvorbereitungsstress, der den Lehrer-Burnout begünstigt.
Danke meinerseits für Ihren Kommentar und Ihre Antwort!
Was Ihre Erinnerungen betrifft, so sind meine ganz ähnlich. Bei uns gab es so gut wie keine “events”, die von der Schule oder von Lehrern organisiert worden wären. Die denkwürdigen Ausnahmen waren der Wandertag einmal im Jahr, dem Abschlussgottesdienst in der Stadtkirche, bevor wir Schüler in die Weihnachtsferien entlassen wurden, eine denkwürdigen Fahrt zu einer Kasperltheater-Aufführung in der Grundschulzeit) eine Klassenfahrt zum Skifahren in der 10, Klasse, sozusagen als letzte Gemeinsamkeit der Klasse, bevor diejenigen vom Gymnasium abgingen, die kein Abitur machen wollten, und einer immerhin einwöchigen Schulfahrt, bei der wir es bis nach Amstersam und auf Texel geschafft haben, in der gymnasialen Oberstufe. Das war’s. In 13 Jahren. Und alles war vollkommen unpolitisch, blieb ohne weltanschauliche “Beratung” oder Begründung. Wäre es anders gewesen, hätten wir Schüler das auch ziemlich übel genommen. Als wir Teenager waren, hätten wir sehr empfindlich und negativ darauf reagiert, wenn uns Erwachsene, vor allem Lehrer, hätten sagen wollen, was wir wo wann warum zu tun haben oder was wir worüber denken sollen. Aber das hat eigentlich auch niemand versucht; damals herrschte so etwas wie ein Nicht-Einmischungsgebot außer direkt in schulische Angelegenheiten. Also, bei uns war das auch so, dass wir alles Mögliche miteinander und gewöhnlich außerhalb der Schule und nach der Schule gemacht haben. Schule war halt einfach Schule, “Schule” im eigentlichen Sinn von “Dort geht man hin, um etwas zu lernen”, und “lernen” auch im eigentlichen Sinn: Fremdsprachen lernen, Flächeninhalte ausrechnen lernen, geographische und metereologische Fakten lernen, den Stoffwechsel von Säugetieren kennenlernen, den Quintenzirkel lernen, die großen Kunstrichtungen und Grundbegriffe der Architektur kennenlernen etc. etc. – ich vermute, Sie haben das alles genauso erlebt.
Und ja, mich wundert die Unlust, Lehrer zu sein oder zu werden, auch nicht: Wie soll jemand Kinder etwas lehren, wenn er zum Lehren nicht kommt, weil er ständig irgendetwas organisieren muss, auf irgendwelchen Treffen erscheinen soll und mit Eltern und Schulpsychologen konferieren muss etc etc. Aber solange die Leher selbst den Mund nicht aufbekommen die GEW sozusagen wie der Korken auf der Flasche sitzt, muss man wohl davon ausgehen, dass sie nicht hinreichend unzufrieden sind, was ich sehr seltsam finde,. aber gut – wenn Lehrer es vorziehen, Exkursionen zu machen und sich in “Sozialem” zu üben, statt die Kinder etwas zu lehren, dann sagt das ja auch etwas über den Zustand des Bildungssystems.
“…ich vermute, Sie haben das alles genauso erlebt.” Ja, ähnlich. Ich bin in die Schule gegangen, um dort etwas zu lernen, so wie Sie lernen beschreiben. Ingesamt ist die Zeit meines Schulbesuches recht unpolitisiert gewesen. Ich kann mich erinnern, an eine Unterrichtsstunde (Deutsch, glaube ich) in der 8ten oder 9ten Klasse Gymnasium, in der ein Stuhlkreis geformt worden ist, und eine recht offene, wenn auch zurückhaltende Diskussion über die Auswirkung von Immigration auf den deutschen Arbeitsmarkt geführt worden ist. Das war so ca. 1990. Die Strategie der Medien, abweichende Meinungen als “nazi” zu bezeichnen und zu verbreiten, dass Immigration keine Arbeitsplätze gefährdet, ist schon damals verfolgt worden. Aber man durfte immerhin noch seine Meinung mit einem “ich bin zwar nicht gegen Ausländer, aber” einleiten, gefolgt von der Meinung. Man durfte sogar noch “Ausländer” sagen. Ja, und dann so um die Zeit der Veröffentlichung und Zelebrierung der Agenda 21 in Rio, 1992, fand eine Projektwoche statt, die im Prinzip Werbung für die E-Mobilität gewesen. Was auch nicht gefehlt hat, war der Hinweis der Lehrperson, dass es die großen Unternehmen sind, die aus ihren Interessen heraus, das E-Auto verhindern würden. “Profitgierige Unternehmer” hat es noch nicht geheißen, aber es ist bereits damals mehr als nur angedeutet geworden, dass die Unternehmerinteressen gegen die “Interessen” der Umwelt stehen. Ansonsten, ja, war die Schule noch ein Ort, an dem Leistung gefordert worden ist, an dem auf das Berufsleben vorbereitet werden sollte. Schule war keine Ersatzfamilie, keine politisch korrekte Erziehungsanstalt, keine Bespaßung, kein Demokratietraining gegen die bösen Naziabweichler von der AfD, kaum Unterrichtsexperiment und jedenfalls immer darauf aus, dass aus den Schülern “was wird”. Gut, im Prinzip dürften die Lehrer auch heute noch darauf ausgerichtet sein, dass die Schüler auf das Berufsleben vorbereitet werden, aber irgendwie scheint der Anreiz Lehrer (und übrigens auch Kindergärtner) zu werden geringer zu werden. Das entsprechende politische Programme, die für mehr Lehrer und Kindergärtner sorgen sollen, dann auch im Endeffekt fruchten, wage ich mal zu bezweifeln, und zwar einfach aus der Erfahrung heraus, dass Regierungsprogramme prinzipiell wenig effektiv sind, dafür effektiv Geld verschwenden.
Ich muß gestehen, daß ich den ganzen Text jetzt (noch) nicht wirklich durch gelesen sondern nur überflogen habe. Ich habe aber die Vermutung, daß es in folgende Richtung geht:
Ein Stellenangebot für Behinderte wird von Behinderten anders wahrgenommen wie von Nichtbehinderten. Wer´s nicht nötig hat hält sich dann zurück.
Und folglich wird man sich dann (wenn´s “paßt”) bewerben und entsprechend wird eingestellt.
Bei 5 % ist das sehr sozial und verkraftbar, also machbar, bei 55% eben nicht.
Und ab 85% ist es eine beschützende Werkstatt.
Das geht nur bei einem quasi-Staatsbetrieb.
“Wer´s nicht nötig hat hält sich dann zurück”
– ich denke, damit bringen Sie die Angelegenheit ziemlich gut auf den Punkt.
In den Ausschreibungen (siehe Beispiele im Artikel) werden Frauen und Behinderte in einem Atemzug genannt. Als Frau würde ich mich da eher NICHT angesprochen fühlen, um es mal nett auszudrücken.
Ja. Aber selbst dann, wenn ich als Frau einfach extra als Frau angesprochen werde, ohne in einem Atemzug mit Behinderten genannt zu werden, habe ich das Gefühl, dass es hier um etwas anderes geht als Qualifikation, Eignung, Kompetenz, Interesse, Passung zum Profil der zu erledigenden Aufgaben.
Aber in einer BERUFStätigkeit geht es ja eigentlich genau darum, so dass sich frau fragt: was ist da faul? Was wollen die mir sagen? Dass ich sozusagen die Angestellte für’s Gewissen bin, aber nicht ernsthaft meine Kompetenzen nachgefragt sind? Dass ich in einem Team von Halbtags-Angestellten arbeiten soll, in dem jede so tut, als wäre ein Auftrag gerade hereingekommen, nachdem ihre “Schicht” vorbei war, oder als würde sie es liebend gerne machen, hätte nicht gerade ihr Kind eine Erkältung, die dringendstes Zu-Hause-Am-Bettrand-Sitzen erfordert? Soll
mir gesagt werden, dass ich “als Frau” “gefördert und BEfördert werde, so dass ich niemals wirklich wissen kann, dass es meine Leistungen waren – und sonst nichts -, die mir Beförderungen eingebracht haben? Oder soll mir schonend beigebracht werden, dass der Raum für die Kinderbetreuung zwecks “Vereinfarkeit von Beruf und Familie” neben meinem Büro liegt? Aber was, wenn ich gar nichts vereinbaren will, sondern Karriere machen? Dann bin ich als Frau sowieso falsch bei denen, die Frauen gesondert ansprechen. Oder welche Relevanz soll es sonst für die Erledigung eines Jobs haben, dass ich ein bestimmtes Geschlecht habe?
Gerade einer Frau, die etwas kann und weiß, dass sie etwas kann, ist die Ansprache als Frau daher höchst suspekt; das ist doch eigentlich sehr einfach nachzuvollziehen bzw. absehbar. Insofern wundern mich nicht die Ergebnisse der Studien, über die ich berichtet habe, sondern mich wundert, wie man meinen kann, für selbstbewusste, gut ausgebildete Frauen wäre es kein Affront oder zumindest suspekt, “gesondert” behandelt zu werden, so als wäre Frau-Sein etwas, was in Professionalität notwendigerweise intervenieren müsste, wenn nicht besondere Förderung erfolgen und Rücksicht genommen würde. Frau wird also für irgendwie “behindert” erklärt, auch, wenn sie nicht explizit in einem Atemzug mit Behinderten genannt wird.
Ich glaube, die eher alten Frauen, die sich “Frauenförderung” ausgedacht haben und sie jungen Frauen zumuten, haben einfach nicht mit der Zeit mitgehalten und irgendwie verschlafen oder – vielleicht als Modernisierungsverliererinnen – nicht mitbekommen wollen, dass das, was sie als gesellschaftliche Veränderungen wünschen, längst stattgefunden hat: keine heute junge Frau braucht “Besonderung”, Rücksicht, Entlastung von “Doppelbelastung”, weil junge Frauen heute wählen können, ohne zu meinen, sie müssten sozusagen auf allen möglichen Hochzeiten tanzen, Das ist es eben: sie wissen, dass eine Frau wählen kann, dass sie nicht Mütter sein müssen, aber auch keinen Job halbherzig machen müssen, um “emanzipiert” zu wirken. Sie haben die Wahl. Sie tun halt einfach, das, das ihren Neigungen entspricht (wenn auch nicht immer ihren Kompetenzen, aber das ist ein anderes Thema).
Ich melde mich mal aus dem Hinterhalt:
Sie haben eine zu idealisierte Vorstellung von “Frauen”. Das ist ein generelles Problem was die betrifft, die hohe Anforderungen an sich selbst stellen und meinen, diese Meßlatte wäre allgemein gültig. Leider gilt sie nur im engen Kreis derer, die die (strengen) Voraussetzungen erfüllen.
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Meiner Erfahrung nach sind Frauen (im Beruf) weniger aggressiv in ihrer Haltung, dafür intriganter. Aggressivität ist offensichtlich, die Intrige nicht. Das verleitet zu Fehlschlüssen wie dem, sie müßten “unterstützt” werden.
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Das aber wissen (intuitiv) auch Frauen. Die Durchsetzung gegen Männer ist leicht, sie ist angeborenes instinktives (biologisches) Verhalten. Ganz anders die Schlammschlachten gegen die Artgenossen.
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Eine Frau, die nicht auf den Kopf gefallen ist (und ihre weiblichen Instinkte einsetzen kann) wird sich eher eine Männerdomäne suchen und dort ihre Stärken ausspielen.
Eine Frau die darin Schwächen hat wird eher den Schutz bei ihresgleichen suchen.
Die Führungsebene spielt dabei dann – selbsterklärend, weil ohne Bezug – keine Rolle.