Bringing Boys Back In: Dass deutsche Jungen bei der Schulbildung zurückbleiben, interessiert niemanden
Im Dezember 2002 haben wir unseren Beitrag “Bringing Boys Back In” in der Zeitschrift für Pädagogik veröffentlicht. Der Beitrag, in dem wir auf Grundlage der amtlichen Schulstatistik gezeigt haben, dass Jungen bei Schulabschlüssen deutlich hinter Mädchen zurückbleiben, dass es also mitnichten so ist, dass Mädchen Nachteile bei der Schulbildung hätten, wie uns Feministen und andere ideologische Realtätsleugner seit Jahrzehnten glauben machen wollen: Jungen erreichen seltener ein Abitur, bleiben viel häufiger als Mädchen ohne Schulabschluss, dieser Beitrag war der Startschuss für eine unsägliche Debatte. Man kann sich vorstellen, dass diejenigen, die mit Mädchenförderung ihr Geld verdienen, nicht erfreut darüber waren, dass wir ihnen den empirischen Boden unter den Füßen weggezogen haben. Das Gezeter war entsprechend groß.
Zudem haben wir gezeigt, dass mit einem steigenden Anteil männlicher Grundschullehrer ein geringer Anteil von Jungen, die ohne einen Schulabschluss bleiben, einhergeht. Können Sie sich vorstellen, welches Zeter und Mordio sich an diesem Ergebnis entzündet hat? Unsere liebste Erinnerung ist der männliche Schulleiter einer Grundschule in Wurzen, der bei Dr. habil. Heike Diefenbach, die damals an der Universität Leipzig gelehrt hat, angerufen und berichtet hat, dass sein weiblicher Lehrkörper vollkommen aufgelöst sei, weil sie sich beschuldigt fühlten, Ursache dafür zu sein, dass Jungen in der Schule schlecht abschnitten. Nicht ganz falsch, aber eben auch nicht richtig.
Wie dem auch sei. Die Katastrophe der Jungen, die wir 2002 vermeldet haben, sie hat für Furore gesorgt, sie hat dafür gesorgt, dass Gleichstellungsbeauftragte Amok gelaufen sind, dafür, dass das Deutsche Jugendinstitut mit dem Ministerium, unter dessen Fittichen es Forschung zu betreiben hat, Ärger bekommen hat, sie hat zu jahrelangen Diskussionen geführt, nur zu einem hat sie nicht geführt, dass sich die Situation von Jungen verändert hat. Die Diskussion über die vielen Jungen, die ohne Schulabschluss bleiben, sie hat mehrere Phasen durchlaufen:
- Sehr kurze Phase I: Aufflackern von Empörung darüber, dass Jungen im Schulssystem auf der Strecke bleiben;
- Sehr lange Phase II: Empörung darüber, das weibliche Grundschullehrer daran schuld sein sollen (eine geradezu irre Ableitung, die uns schon damals irritiert hat, denn aus unseren Ergebnissen konnte man auch ableiten, dass männliche Grundschullehrer dem Schulerfolg von Jungen förderlich sind, nicht, dass weibliche Grundschullehrer dem Schulerfolg hinderlich sind. Die große Aufregung zeigt indes, dass sich viele schon damals bewusst waren, dass Jungen im Schulssystem aktiv benachteiligt werden);
- Phase III ist die Phase der Auftragsforschung. Leute wie Marcel Helbig vom WZB wurden losgeschickt um in abstrusen Beiträgen zu zeigen, dass die Jungen selbst an ihrer Misere schuld sind, weil sie faul seien, weniger lesen würden, was auch immer an Sexismus pur notwendig war, um die Idee, dass Lehrer oder gar weibliche Lehrer etwas mit dem Bildungserfolg von Schülern zu tun haben könnten, aus der Welt zu räumen.
Das Ergebnis dieser jahrelangen Versuche, die Nachteile von Jungen wegzureden sieht so aus:
Wie man sieht, hat sich seit 1999 überhaupt nichts geändert. Der Anteil von Jungen unter denen, die keinen Schulabschluss in einem Schuljahr erreichen, lag 1999 über 60%, er liegt 2019 über 60%. Das ist nicht nur ein Dokument für vollkommene Ignoranz, das man in Erinnerung halten muss, für die nächste Sonntagsrede, in der irgendein Politdarsteller behauptet, dass ihm die Schulbildung von Kindern so sehr am Herzen liege, es ist auch ein Dokument dafür, dass Genderismus konkrete Opfer fordert: Jungen.
Die einzige Veränderung, die sich seit 1999 eingestellt hat: Die Anzahl der Schüler, die ohne einen Schulabschluss bleiben, ist bis 2014 zurückgegangen, steigt seither aber wieder an.
Die Enwticklung spiegelt in etwa den Trend bei der Gesamtzahl der Absolventen wider. Bis 2014 geht die Anzahl der Absolventen zurück, danach steigt sie wieder leicht an. Und dieser Anstieg in Verbindung mit dem Anstieg bei den Schülern, die ohne einen Schulabschluss bleiben, hat die Autoren des “Nationalen Bildungsberichts”, der gerade veröffentlicht wurde, beunruhigt. Wer nun denkt, 18 Jahre nach der Veröffentlichung von Bringing Boys Back In finde sich endlich jemand, der die schulische Situation von Jungen verbessern will, der sieht sich getäuscht. Wir zitieren aus dem Nationalen Bildungsbericht:
“Bereits im vorangegangenen Bildungsbericht zeigte sich, dass auch am unteren Ende des schulischen Qualifikationsspektrums der über viele Jahre beobachtete Rückgang der Abgangsquote nicht anhält. Im Gegenteil: Seit 2013 steigt die Quote auf zuletzt fast 7 % wieder an; knapp 54.000 Jugendliche verließen 2018 die allgemeinbildenden Schulen ohne Hauptschulabschluss (Abb. D8-2). Bei einer Betrachtung der Abgänge nach Staatsangehörigkeit zeigt sich einerseits eine seit 2015 stetig zunehmende Zahl von Jugendlichen mit einer nichtdeutschen Staatsangehörigkeit (+4.436). Andererseits ist auch für jene mit deutscher Staatsangehörigkeit ein Zuwachs von etwa 1.700 zu verzeichnen (Tab. D8-2web). Die steigende Abgangsquote ist demnach nicht ausschließlich auf das fluchtbedingte Zuwanderungsaufkommen 2015 und 2016 zurückzuführen und bedarf nicht nur migrationspolitisch zusätzlicher Anstrengungen. (144)”
Wie abstrus es ist, dass man von Migrantenkindern, die 2015 und 2016 nach Deutschland gekommen sind, erwartet, dass sie sich in der Abgangsquote, ein Euphemismus für diejenigen, die ohne Schulabschluss bleiben, niderschlagen, dazu schreiben wir jetzt besser nichts.
Das erste, was den Autoren des Nationalen Bildungsberichts im Zusammenhang mit Schülern, die ohne Schulabschluss bleiben, einfällt, sind Migrantenkinder. Nachdem sie sich versichert haben, dass der Anstieg bei Schülern, die ohne einen Schulabschluss bleiben, nicht oder nicht nur auf Migrantenkinder zurückzuführen ist, wird das Problem mit der Floskel “bedarf nicht nur migrationspolitisch zusätzlicher Anstrengungen” erledigt. Dass Jungen den größten Anteil unter denen stellen, die ohne einen Schulabschluss bleiben, ist nicht einmal der Erwähnung wert. Fördergelder kann man offenkundig nur dann erhalten, wenn man sich mit Schülern befasst, die einen Migrationshintergrund aufzuweisen haben. Wer nicht in diese Kategorie passt, ist uninteressant. Jungen, zumeist Jungen ohne Migrationshintergrund, sind spätestens seit 1999 für Bildungsforscher und Pädagogen bestenfalls uninteressant, schlimmstenfalls gefährliches Terrain, auf dem man sich die Chancen auf staatliche Fördergelder zerstören kann. Seit 1999 sind 516.662 Jungen ohne einen Schulabschluss geblieben, mehr als eine halbe Million Einzelschicksale, die offenkundig nur dann relevant werden, wenn sie in die Kategorie derer eingeordnet werden können, die einen Migrationshintergrund haben.
Jungen als Kollateralschaden des Genderismus, sind nicht nur in Deutschland zu beklagen, denn Genderismus ist ein internationales Unterfangen, das entsprechend internationale Verheerungen anrichtet. Heike Diefenbach und Markus Maier haben in einem kürzlich erschienenen Beitrag gezeigt, welche Boshaftigkeit gegenüber Jungen z.B. bei der OECD vorgefunden werden kann.
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Und wenn du als Lehrer einem Jungen nen Zweier in Deutsch gibst, sagt die Rektorin: “der Manuel, ne Zwei? Im Leben nicht!”
Da hab ich angefangen, alle Schularbeiten zu kopieren, als Nachweis. Schlimm genug.
Kein Problem. Das lächerliche Machogehabe der bunten Jugendlichen kommt bestimmt gut an, Bildung braucht es keine. Einfach imitieren.
Das abstruse daran ist nicht nur die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (die ist im Feminismus völlig normal) sondern das Pulverfass, das diese Politik aufbaut. Wer sich global umschaut wird schnell erkennen, dass große Veränderungen auch in Form von Revolutionen vorrangig von Männern getragen werden. Eine ganze Generation sowohl unzureichend zu bilden und zeitgleich zu treten ist da nicht allzu ratsam. Denn die, die nicht daran zerbrechen haben ein höheres Potential angefressen zu sein und sind gleichzeitig anfälliger für Gegenmanipulation.
Wo Männer und Jungen benachteiligt bzw. sogar aktiv bekämpft werden passiert ein genereller Niedergang der jeweiligen Institutionen. Man sieht das z.B. am Niedergang der Universitäten – wo wurden z.B. die neuen Impfstoffe entwickelt? In den privaten Hallen gewinnorientierter Unternehmen oder an mit Millionen gepamperten öffentlichen Universitäten? In Österreich beginnen die Fachhochschulen den Universitäten den Rang abzulaufen, auch im Ansehen unter der Bevölkerung. Die Universität Wien ist längst als Ideologiereaktor verschrien, Fachhochschulen und einzelne technisch-naturwissenschaftliche Institute an Universitäten sind dagegen angesehen bei Bevölkerung und Arbeitgebern. Firmen werden weiter zunehmend ihre eigenen Bildungseinrichtungen ausbauen oder sehr eng mit einzelnen Instituten kooperieren, wo sie sich mit ihrem Geld auch Einfluss sichern (und auf die Qualität schauen).
Die öffentlichen Schulen sind ebenfalls im breiten Niedergang, gegen den Output von Ländern die nicht an Genderismus leiden können sie sowieso längst nicht mehr an. Inzwischen ist man schon glücklich wenn die lieben Kinderlein dort nicht allzu geschädigt werden und halbwegs rechnen, lesen und schreiben können. Lehrherren können ein Lied davon singen! Gleichzeitig geht der Trend zur Privatschule, wo sich dann auch wieder mehr männliche Lehrkräfte finden genauso wie in allen Bereichen des Schulsystems die mehr realitätsorientiert (technisch/wissenschaftlich/handwerklich) aufgestellt sind.
Die Dinge ordnen sich also neu, die sich “fortschrittlich” wähnenden Champions der “gruppenbezogen Menschenfeindlichkeit” können letztlich nur dort bestehen, wo sie mit Steuergeldern genährt werden. Denn ihr Gift wirkt sich mittelfristig auch auf die Leistung einer Institution schlecht aus; leider freilich erst nachdem es unzählige Individuen geschädigt hat
Ich schlage vor: Reaktion.
Da hab ich nicht aufgepaßt, ich habe einen. Ist hier nicht wichtig.
Es ist und bleibt irritierend das Test nicht objektiv ausgewertet werden: Völlig anonymisiert, nach Möglichkeit computerisiert und keinesfalls soll ein Lehrer seine eigenen Schüler bewerten dürfen. Objektive Leistungstests müssen gegenüber allen anderen Bewertungsstandards den absoluten Vorrang haben. Wer den Stoff kann, der kann ihn. Mündliche Tests durch externe Lehrkräfte oder mit Beisitzern.
Was soll daran schlimm sein?
Jungen gehen andere Wege und beweisen immer wieder aufs Neue, dass man damit großen Erfolg haben kann.
Machen sich häufiger selbständig etc.
Ohne Schulabschluss? Wo haben Sie die letzten Jahrzehnte zu gebracht?
Der Feminismus ist wie eine nimmersatte Krake. Es wird nie eine „Gleichberechtigung „ geben. Selbst die größten Vorteile werden noch von irgendwem als Mangel verkauft werden
Es gibt nur eine Möglichkeit. Davonzulaufen als Mann. Als Individuum.
Da es kein kollektives Erwachen der Männer gibt.
Tinder statt Ehe.
Freizeit statt Spitzensteuersatz
Hobbys und Freunde statt Arbeit bis 70+
Weniger Besitz statt sinnloser Statussymbole.
Oder sich ne vernünftige Frau suchen.
Die müsste man inzwischen aber wahrscheinlich von woanders importieren.
Männer kommen glücklicherweise mit dem Alleinsein in der Regel besser (und auch produktiver) zurecht als Frauen.
Nein, das sieht nur so aus, weil die doofen so laut sind!
Mädchen werden nicht wegen ihres Geschlechts benachteiligt, Jungen aber auch nicht, jedenfalls nicht direkt. Der Schulbetrieb ist auf “stromlinienförmige” Kinder zugeschnitten, auf Kinder ohne partielle oder komplette Minderbegabung, ohne Verhaltensstörungen, aber auch ohne Entwicklungsverzögerungen bei normaler Intelligenz und an sich normalem, aber unreifem Sozialverhalten. In Klassen mit 25 Kindern ist es kaum möglich, gezielt auf die Schwachpunkte einzelner Kinder einzugehen, da setzt sich automatisch eine Bevorzugung der glatten, unauffälligen Kinder durch. Auch eine Mehrheit der Jungen gehört ja dazu. Die oben erwähnten Probleme von einer tatsächlich eingeschränkten Intelligenz über Verhaltensauffälligkeiten bis hin zu einer verlangsamten, ab 10 oder 12 unauffälligen Entwicklung treten bei Jungen häufiger auf als bei Mädchen. Daraus resultieren bessere Noten der Mädchen vor allem in den unteren Klassen. Später liegen die Mädchen immer noch vorn, aber der Vorsprung geht deutlich zurück. Im übrigen ist es eine bekannte Tatsache, dass Männer auf technischem, Frauen auf sprachlichem Bereich begabter als das jeweils andere Geschlecht sind. Das sind Durchschnittswerte, die keine Rückschlüsse auf einzelne Menschen zulassen, sich aber trotzdem evolutionär erklären lassen: die Männer sind unter natürlichen Umständen Jäger, die Frauen ziehen die Kinder auf und halten die Höhlengemeinschaft zusammen, dafür braucht man einen souveränen Umgang mit der Sprache. Ob es in der formalen Logik und dem damit verbundenen Bereich der mathematischen und naturwissenschaftlichen Intelligenz geschlechtsabhängige Unterschiede gibt, weiß ich nicht. Auf jeden Fall gab es zu meiner Zeit (bin Jahrgang 1961) noch den Glauben der Lehrer und Lehrerinnen daran, dass Jungen “begabter, aber gestörter und fauler”, und Mädchen “wenig begabt, aber gut angepasst und fleißig” seien. Heute ist daraus wohl eher ein politische korrekter Glaube daran geworden, dass Mädchen in einfach jeder Hinsicht durchschnittlich leistungsfähiger seien. Außer beim Fußball. Vielleicht auch außer in den Ingenieurswissenschaften.
“….es eine bekannte Tatsache, dass Männer auf technischem, Frauen auf sprachlichem Bereich begabter als das jeweils andere Geschlecht sind.”
Im technischen Bereich muss man kapieren, analysieren, nachvollziehen, weiter denken, sprich, man braucht Verarbeitskapazität im Hirn.
Im sprachlichen Bereich muss auswendig Gelerntes in immer gleicher Form wiederholen oder anwenden können, sprich, man braucht Speicherkapazität.
Sehr geehrter Herr Klein,
beim unten eingefügten Satz aus dem Artikel müsste es wohl “weiblicher Grundschullehrer” heißen, oder?
“Zudem haben wir gezeigt, dass mit einem steigenden Anteil männlicher Grundschullehrer ein geringer Anteil von Jungen, die ohne einen Schulabschluss bleiben, einhergeht. ”
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Wiedemann
Nein.
Schnell lesen hat auch seine Nachteile 😉
Danke Herr Klein für die schnelle Antwort.
@JuergenK –> Platter Kommentar.
Alles Wohl gilt den Frauen und Mädchen, und das gilt besonders für Männer und Jungen
(Feministische Weisheit)
An dieser Weisheit richtet sich doch die ganze Politik, auf allen Gebieten. Greift irgendein Dokument zum Thema Bildung, Gesundheit, Gesellschaft ect. aus unseren Behörden, und ihr werdet staunen wie wahr diese Weisheit ist.
Nehmen wir mal als Beispiel dieses Dokument hier:
Der Nationale Integrationsplan
– neue Chancen, neue Wege 202 Seiten
https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/Bildung/AllgBildung/2007-10-18-nationaler-integrationsplan.pdf
Als erste scanne ich solche Dokumente nach folgenden Stichworten (Großbuchstaben berücksichtigen weil sonst „jungen“ mit „jungen Menschen” verwechselt wird) ab:
Frauen = 221x gefunden
Mädchen = 49x gefunden
Männer = 23x gefunden
Jungen = 7x gefunden
Diese Zahlen sprechen für sich, da bedarf es eigentlich keine Diskussion mehr, welches Geschlecht hier benachteiligt oder bevorzugt wird.
Zitat:
Verbesserung des Schulerfolgs und der Durchlässigkeit des SchulsystemsUnabhängig von den Unterschieden zwischen den Ländern ist die Anzahl der Wiederholer, der Schulabbrecher und der Schulabgänger ohne Abschluss an deutschen Schulen insgesamt zu hoch.
Davon besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund und innerhalb dieser Gruppe wiederum die Jungen und jungen Männer.
Die Länder sind sich seit den ersten Ergebnissen der PISA-Studie dieser Situation sehr bewusst und haben gemeinsame prioritäre Handlungsfelder entwickelt, um diesem Zustand abzuhelfen. Kurzfristige Erfolge sind an die-ser Stelle nicht zu erwarten, da hier auch eine mentale Umstellung von einer nur leistungsbezogenen auf eine auch den individuellen Förder- und Stützaspekt stärker berücksichtigende Schulkultur greifen muss.
Zitat Ende
Damit bestätigt dieses Dokument genau das, was ihr hier anprangert.
Also 1971 war die Lage si dass es selbstverständlich war, dass zwar Mädchen dabei waren, aber in der Minderzahl und davon noch mal die Hälfte bis zum Abi ausgesiebt wurde. Es war eben auch mathematisch/naturwissenschaftlicher Zweig.
Allerdings meinte der Deutschlehrer damals, dies sei die erste Klasse die ihm vorgekommen sei in der Jungen im Deutschen beweglicher seien als die Mädchen. Die konnten uns nicht schlagen. Und das war auch selbstverständlich. Aber wir waren eine außerordentlich nachdenkliche Klasse.
Der Mädchen-Anteil lag im Abi bei 25% und so war das später auch im Mathe-Studium, obwohl es 2 Dozentinnen gab und auch eine Tutorin. 25% ist es meine ich auch heute, wobei in Mathematik die Quote sogar höher liegt als in Physik Technik und Informatik Im Job wars auch 25%. Das ist so.
Als ich irgendwann also hörte, dass Mädchen mehr Abitur machten wollte ich das nicht glauben, denn für Männer ist das doch existenziell, die werden doch nicht geheiratet. Ich dachte zwar die Mädchen sind fleißig, brav (aufsässig waren auch damals (71) nur die Jungen) und bekommen gute Noten ) Jungs bekamen damals manchmal schlechte Noten wegen Rebellion die anderweitig Zeit in Anspruch nahm. Aber die Jungs schaffen es doch und beißen sich dann durch, weil sie es müssen.
Bei uns war die Quote 71 75%/25%. So dachte ich wäre das natürlich. Wie schlecht es jetzt um die Jungs steht ist eigentlich nicht zu glauben. Wenn ich bedenke, da hätte man auch drunter leiden können. Wie erleben die Jungs das eigentlich. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass wir uns eine Ungleichbehandlung hätten gefallen lassen.
Was für eine Abartigkeit sich selbst abzuschaffen.
Nun es ist wohl gekürzt worden. Hätte ich jetzt nicht gedacht, denn es war ja wesentlich was da stand. Und die Mädchen waren deswegen ja damals nicht benachteiligt.
Aber ich verstehe natürlich schon, das man fürchtet, dass die Ideologen Honig saugen würden aus dem was ich wahrheitsgemäß geschildert habe und die Bemühungen um die Jungs eher torpediert würden.
Ja. schlimme Situation, dass man nicht mehr wahrheitsgemäß die Dinge darstellen kann. Nicht mehr die Geschichte bei der man selbst dabei war schildern kann.
Wie soll sich noch was verbessern?
Wenigstens ist aber sinnerhaltend gekürzt worden. Ich habe mal im Studium zu Habermas/Spaemann was an die “Zeit” geschickt, dass sie abgedruckt haben, aber wohl nicht verstanden hatten. Die haben einfach da abgebrochen wo der Platz zu Ende war. Da sah ich dann leider ziemlich alt aus, denn was ich geschrieben hatte ergab dadurch keinen Sinn mehr. Ich hätte halt ein Abstract and die Spitze stellen müssen.
Also ich muß sciencefiles auch in dieser Hinsicht ein Kompliment machen. Hier wird gelesen und verstanden.
Ich habe allerdings noch einen unverfänglichen Kommentar angefügt der ist gar nicht da.