Von der Wiege bis zur Bahre: UN verkauft biometrische Überwachung als Recht – Von laufenden Tests an Säuglingen

Obwohl wir sozuagen mittendrin sind, mitten in der Recherche zu einem Thema, das einem von Tag zu Tag mehr erschreckt, haben wir uns entschlossen einen Zwischenbericht, eine kleine Episode aus dem großen Ganzen zu veröffentlichen.

Es geht um die biometrische Erfassung von bereits Säuglingen und damit um die Möglichkeit, Menschen ab Geburt zu verwalten, zu kontrollieren und zu überwachen, eine Möglichkeit, die man einerseits als diametral zu allem, was über die Freiheit von Menschen in Sonntagsreden von eigens dazu geschulten Schwätzkräften verbreitet wird, stehend beschreiben kann, andererseits als besonders perfide Form der hinterhältigen Fesselung von Menschen.

Los geht’s.
Es beginnt mit den hehren Worten der UN, der Vereinten Nationen, einer Organisation, die sich offenkundig der Veralberung [das ist die harmlose Variante des Wortes, das uns eigentlich eingefallen ist] von Menschen verschrieben hat, eine Veralberung, die im Neo-Kommunismus, der derzeit aus allen Löchern quilt, zunächst in sprachlicher Form erfolgt. Man benötigt den begrifflichen Wohlklang, wenn man Menschen hinters Licht führen will. “Nachhaltige Energieversorgung” klingt besser als Preissteigerung und Stromarmut. “Bundesprogramm Demokratie leben!” klingt besser als Nepotismus oder Günstlingswirtschaft für ideologische Sturmtruppen. COVID-19 Impfung klingt besser als experimentelle Gentherapie mit unbekannten Folgen. Und natürlich klingt Build Back Better besser als Massengenozid durch künstliche Schaffung von Versorgungsengpässen.

Es ist eben alles eine Frage der Begrifflichkeit, auch bei der UN:

Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen, das sind die drei Begriffe, die Ziel 16 der UN Sustainable Development Goals mit viel positivem Impetus und der Aura von Wohlwollen und Fürsorge umgeben sollen.

Entsprechend wird nicht gespart, an Pathos:

“Goal 16 is about promoting peaceful and inclusive societies, providing access to justice for all and building effective, accountable and inclusive institutions at all levels. People everywhere should be free of fear from all forms of violence and feel safe as they go about their lives whatever their ethnicity, faith or sexual orientation.”

Mit Ziel 16 sollen friedliche und inklusive Gesellschaften vorangetrieben werden, die Allen gerechte Behandlung ermöglichen und zu diesem Zweck effektive, verantwortliche und inklusive Institutionen auf allen Ebenen schaffen sollen. Egal, wie sie leben, Mensche sollen ohne Furcht vor allen Formen von Gewalt leben und sich sicher fühlen können, wenn sie ihren alltäglichen Verrichtungen nachgehen, und zwar unabhängig davon, welcher Ethnie, welchem Glauben oder welcher sexuellen Orientierung sie sich zuordnen.

Hehre Worte, die gut klingen sollen.
Indes, Worte auf einem Abstraktionsniveau, das einen schalen Beigeschmack vermittelt, ähnlich dem Wein, der gekippt ist.

Wer hätte gedacht, dass zum friedlichen Leben, das ohne Angst vor Gewalt geführt werden kann, die Überwachung und Kontrolle vom Säuglingsalter an gehört?

Sie?

Ziel 16.9: Bis 2030 soll für alle Menschen eine Rechtspersönlichkeit geschaffen werden, die die Erfassung von Geburten an umfasst.
Indikator 16.9.1 Anzahl der Kinder unter fünf Jahren, deren Geburt von einer Behörde registriert wurde.

Was hier als Indikator bezeichnet wird, ist die Erhebungsmethode, die genutzt werden soll, um die Zielerreichung zu dokumentieren, d.h. wenn alle Kinder, die in einem Land geboren werden, erfasst und dokumentiert sind, dann ist Ziel 16.9.1 erreicht. Interessant in diesem Zusammenhang ist die Antwort auf die Frage, was mit einer Geburtsregistrierung eigentlich gemeint ist:

Concepts:
• Birth registration: Birth registration is defined as ‘the continuous, permanent and universal recording, within the civil registry, of the occurrence and characteristics of births in accordance with the legal requirements of a country’.

Eine Geburtsregistrierung ist eine kontinuierliche, fortlaufende und permanente Erfassung der geborenen Person durch eine Behörde.

Verkauft wird diese permanente und fortdauernde Erfassung ab dem Säuglingsalter als Recht der Kinder auf eine Rechtspersönlichkeit [legal identity].

“The number of children who have acquired their right to a legal identity is collected mainly through censuses, civil registration systems and household surveys. Civil registration systems that are functioning effectively compile vital statistics that are used to compare the estimated total number of births in a country with the absolute number of registered births during a given period. However, the systematic recording of births in many countries remains a serious challenge. In the absence of reliable administrative data, household surveys have become a key source of data to monitor levels and trends in birth registration. In most low- and middle-income countries, such surveys represent the sole source of this information.”

In der einfachen Übersetzung sieht dieser Absatz vor, die Daten registrierter Kinder mit den Angaben der Eltern in Volkszählungen zu vergleichen, um den Schweinen auf die Schliche zu kommen, die gegenüber ihrem Staat, stellen Sie sich das vor, gegenüber dem Heiligen Staat vereinter Nation, falsche Angaben machen.

Big UN is watching you!
Und wie das angestellt wird, das sehen Sie nun.

Kalisky, Tom, Steven Saggese, Yunting Zhao, Daniel Johnson, Maya Azarova, Lilia Edith Duarte-Vera, Lucila Alejandra Almada-Salazar et al. (2022). Biometric recognition of newborns and young children for vaccinations and health care: a non-randomized prospective clinical trial. Scientific Reports 12(1): 22520.
Es ist schon besser, wenn man weiß, welche Kinder in Kinderarbeit Kobalt schürfen, um den Gutmenschen ihre Energiewende zu ermöglichen. Quelle: Collingsworth Class Complaint

Berichtet wird hier von einem klinischen Trial in Mexiko, an dem letztlich 253 Neugeborene “teilgenommen” haben. Den Säuglingen wurden innerhalb von einem bis drei Tage nach ihrer Geburt bzw. nach vier oder mehr Tagen Fingerabdrücke genommen, um sie beim nächsten Zusammentreffen identifizieren zu können und das “right to legal identity”, das die UN oben verkündet hat, zu garantieren. Das Ergebnis dieses Trials besteht im Wesentlichen darin, dass die Qualität der Wiedererkennung von Säuglingen, die im Zeitraum von 19 Folgemonaten getestet wurde, mit dem Zeitpunkt, zu dem der Fingerabdruck genommen wurde (4 und mehr Tage sind besser als weniger als 4 Tage) und der Anzahl der Finger variiert. Immerhin konnte für Säuglinge, deren Fingerabdrücke 4 oder mehr Tage nach ihrer Geburt genommen wurden, eine Identifikationsrate von 96% erreicht werden, indes ist das nach Ansicht der Autoren zu wenig, um das UN Sustainable Development Goals 16.9 auch umzusetzen:

“We demonstrate the feasibility of using a free space fingerprinting technique to improve verification and identification for newborns and young children in the hospital during immunizations or ambulatory care. This technique closes a vital gap in the biometric toolkit and presents a step toward the UNDG 16.9 calling for the identity for all. Our study found significant effects of age and aging on all aspects of the biometric encounter, requiring more investigation and technology refinement and directing one to the technology’s strengths and limitations. For instance, verification of any age group over short periods, as might be expected during immunizations, enrollment, and verification of 3–4 fingers would yield > 95% TAR, which would hold for months and perhaps years for non-newborns. At the same time, up to 10 fingers would be required to reliably identify an unknown individual many years after birth, a problem that could be solved with periodic re-enrollment during routine childhood care or require other factors to assure accurate identity if no intercurrent enrollment occurred.”

Damit Säuglinge auch dann noch, wenns sie erwachsen sind, eindeutig identifiziert werden können, sind mindestens 10 Fingerabdrücke notwendig, die 4 oder mehr Tage nach der Geburt genommen werden.

Ein Problem.
Ein Problem an dessen Lösung NEC, eine Firma, die ihre Meriten im Bereich der Gesichtserkennungssoftware gewinnt, derzeit in Kenia arbeitet.

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Mit der Suche nach einer Lösung wurde bereits 2019 in Kenia mit einem Programm begonnen, das als Programm zur Sicherstellung der Gesundheit von Mutter und Kind verkauft und gemeinsam mit der Universität Nagasaki betrieben wurde:

“NEC Corporation announced that it established a global health program through biometric authentication that will be implemented in Kenya. This program will be carried out in conjunction with the Graduate School of Tropical Medicine and Global Health Studies at Nagasaki University between April 2019 and March 2020.

Under the motto “Fahamu Mama-Mtoto” ( To get to know the mother and child ), Nagasaki University and NEC are promoting projects in cooperation with members of the Kuware County Medical Clinic in Kenya. As part of the activities of this program, The effectiveness of a biometric system for the management of child and maternal health information will be verified to better understand the health status of local residents.

To carry out these activities, fingerprints will be taken and facial images of mothers who volunteer to collaborate with the University Maternal and Child Health Information System ( WIRE ) will be obtained.”

Fingerabdrücke und eine optische Kopfvermessung, das, womit NEC sein Geld verdient, werden von Säuglingen und Müttern genommen, um sicherzustellen, dass beide auch noch nach Jahren wiedererkannt werden können, um – einmal mehr – die Sustainable Development Goals der UN zu erreichen, 16.9.1. Ist es nicht schön, wenn man, wie NEC, den vermeintlichen Dienst an der Menschheit mit dem eigenen Profit verbinden kann und das Ganze von der UN mit der Unbedenklichkeitserklärung gewedelter Tugend versehen wird, oder, wie NEC selbst schreibt:

“This program responds to the 17 Sustainable Development Goals ( ODS ) that the United Nations established in 2015 to eradicate poverty and achieve a sustainable society. In this sense, the University of Nagasaki and NEC began to collaborate together in the field of global health with the introduction of the automated fingerprint identification system in 2017.”

Sie sehen, Kontroll- und Überwachungstechnik, die zu einem lebenslangen Abdruck, mit dem sie ab Geburt verfolgt werden können, verdichtet wird, ist notwendig, um die Sustainable Development Goals, die die UN unter wohlklingenden Stichworten wie Reduktion von Hunger und Armut verkauft, zu erreichen.

Damit ist die Geschichte aber noch nicht am Ende: Reclaim the Net berichtet davon, dass NEC zurück in Kenia ist, um dieses Mal seine Stimmerkennungssoftware an Müttern und seine VeriFinger-Programme an vier Fingern von Neugeborenen zu testen. Ort des neuerlichen Trials ist das Kinango Sub-County Hospital in Kwale, Kenya. Dieses Mal geht es darum, vier FIngerabdrücke mit der Stimme der Mutter zu verbinden, um auf diese Weise, dauerhaftes Wiedererkennen zu ermöglichen.

Mit von der Partie ist dieses Mal das Kenya Medical Research Institute (KEMRI) und natürlich geht es weiterhin darum, die Sustainable Development Goals der UN zu erreichen und jedem Kind eine Rechtspersönlichkeit zu geben, zum Besten des Kindes natürlich, es ist doch zum besten des Kindes, wenn man seine Existenz biometrisch bestätigt und über die Zeit seines Lebens nachverfolgen und überwachen kann – oder?


Falls Sie sich wundern, offenkundig wird man erst zur “Rechtspersönlichkeit” im Sinne der UN, wenn man nach Geburt registriert wird. Kant war der Ansicht, dass moralische Entwicklung aus einem Zellhaufen einen Menschen macht. Die UN ist anderer Ansicht: Erst Registrierung der Geburt beim Staat und lebenslange Nachverfolgbarkeit des Registrierten macht den Zellhaufen zum Menschen.


 


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