Akademie der Wissenschaften und Künste NRW: Frauenquote spaltet Wissenschaftswelt
Genderismus ist im Wesentlichen eine Top-Down-Ideologie, bei der sich eine kleine Schar von Personen, die sich als Elite sieht, anmaßt für diese anderen zu sprechen und zu entscheiden, was für diese anderen richtig und was falsch ist, z.B. indem sie eine Frauenquote für richtig halten und dieselbe für Unternehmen oder öffentliche Institutionen wie Hochschulen verpflichtend machen.
In einem seltenen Beitrag zum Thema “Basisdemokratie”, hat nunmehr die AG Hochschulpolitik des Jungen Kollegs der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste den mutigen Schritt unternommen, Wissenschaftler und angehende Wissenschaftler, die sich derzeit an deutschen Hochschulen befinden, nach ihrer Meinung zur Einführung einer Frauenquote zur Besetzung leitender Positionen in Forschung und Lehre zu befragen (einen Schritt, den die Jungen Kollegen vermutlich zwischenzeitlich bereuen).
Stimmen Sie Sie der Aussage: Eine Frauenquote ist für die Besetzung leitender Positionen in Forschung und Lehre grundsätzlich sinnvoll” zu oder lehnen Sie die Aussage ab, so wurden 1172 Personen vom Studenten über den Doktoranden bis zum Gruppenleiter und Professor gefragt und das, was in der Abbildung dargestellt ist, ist dabei herausgekommen: Die Frage einer Frauenquote spaltet die Wissenschaft, wie die jungen Kollegen festgestellt haben, und zwar nicht nur entlang des Geschlechts:
Wie man sieht, lehnen die befragten Männer die Einführung einer Frauenquote überwiegend ab, während Frauen die Quote überwiegend befürworten. Während mit dem “Dienstalter” und einer steigenden Position in der Hierarchie deutscher Universitäten bei Männern die Ablehnung steigt, steigt bei Frauen die Befürwortung. Soweit so gut.
Nun fehlen der Pressemeldung der AG Hochschulpolitik des Jungen Kollegs ein paar rudimentäre Aussagen und die rudimentären Aussagen, die gegeben werden, sind, soweit sie nachprüfbar sind, falsch. So ist im Text von 1172 Befragten die Rede, in der Grafik sind aber die Antworten von 1182 Befragten wiedergegeben.
Aber sei’s drum. Ich habe versucht, auf Grundlage der zur Verfügung stehenden Daten, das Ergebnis der Befragung, von dem die AG Hochschulpolitik des Jungen Kollegs sich schnellstens dadurch distanziert hat, dass sie darauf hingewiesen hat, dass es “zwar nicht repräsentativ ist … aber dennoch einen aufschlussreichen Einblick” bietet, um ein paar Grunddaten zu ergänzen.
An der Befragung haben im Verhältnis 2/3 zu einem Drittel Frauen teilgenommen. D.h. Frauen sind deutlich überrepräsentiert, Männer deutlich unterrepräsentiert. Offensichtlich ist eine Umfrage zum Thema Frauenquote in der Lage, mehr Frauen (als wie auch immer Betroffene) zu mobilisieren als Männer.
Rechnet man nunmehr auf Grundlage der Abbildung oben und mit einer konservativen Fehlerwahrscheinlichkeit von 5% (weil ich die dargestellten Prozentwerte PhixDaumen schätzen muss) Grunddaten aus, dann ergibt sich folgendes Bild:
An der Befragung haben 394 Männer und 778 Frauen teilgenommen.
80% der befragten Männer (316 von 394) und 25,2% der befragten Frauen (196 von 778) lehnen eine Frauenquote ab.
Insgesamt lehnen 43,7% der Befragten, eine Frauenquote an Hochschulen ab.
Abgesichts der Tatsache, dass an Universitäten mehr Männer als Frauen beschäftigt sind und es unter Studenten zwar zwischenzeitlich mehr weibliche als männliche Studenten gibt, diese aber einer Frauenqote zu mehr als 40% negativ gegenüberstehen, kann man also mit einiger Berechtigung sagen, dass die Mehrheit der an deutschen Universitäten Beschäftigten oder Studierenden einer Frauenquote ablehnend gegenüber steht.
Das ist doch einmal ein Ergebnis. Es ist ein Ergebnis, das zeigt, wie undemokratisch die derzeitigen Versuche, eine Frauenquote über das Professorinnenprogramm auf kaltem Weg und unter der Hand und über diverse Bestechungs- und Zwangsmaßnahmen ganz offen einzuführen, tatsächlich sind. Aber der Vorwurf, ihr Verhalten sei undemokratisch, hat Überzeugungstäter noch nie von etwas abgehalten, und Ideologen sind Überzeugungstäter, totalitäre Unterdrücker, die keinerlei Wert auf Volkes Stimme legen.
Das, so scheint es, weiß man auch bei der AG Hochschulpolitik des Jungen Kollegs der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste. Entsprechend muss das Ergebnis der Befragung blankes Entsetzen hervorgerufen haben und Angst, in erster Linie Angst, ob der Reaktion der staatsfeministischen Furien. Und was tut man, um derartigen Reaktionen vorzubeugen? Man bringt Opfer, Opfer in Form von wissenschaftlicher Lauterkeit in diesem Fall, indem man eben einmal die doch recht eindeutigen Ergebnisse links liegen lässt und der politischen Korrektheit huldigt. Wie? So:
“Die AG Hoschulpolitik plädiert angesichts der Ergebnisse der Umfrage … dafür: – Im Falle einer Einführung einer Frauenquote ein präzises, um Einzelnen zu diskutierendes Kaskadenmodell zu wählen.” (Was gibt es bei “Präzisem” zu diskutieren?)
Und so:
“Die Arbeitsgruppe mahnt unabhängig von der Diskussion um eine Frauenquote in der Wissenschaft zu einer schnellen Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Wissenschaft.
Warum man Familie mit Wissenschaft vereinen wollen sollte, ist mir nach wie vor nicht nachvollziehbar und erscheint angesichts der Tatsache, dass es einer Marie Curie möglich war, neue Elemente wie z.B. Polonium zu entdecken, wissenschaftlich zu publizieren und in Radioaktivität zu forschen, obwohl sie zwei Töchter und keine Kindertagesstätte hatte, mehr als armselig. Wer nicht im Stande ist, Familie und Wissenschaft zu vereinbaren, wie dies Marie Curie offensichtlich im Stande war zu tun, der sollte sich für eines von beiden entscheiden, es ist für alle Beteiligten das Beste!
Und es ist an der Zeit, Organisationen wie die AG Hochschulpolitik des Jungen Kollegs der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste zu mahnen, sich doch wieder um Wissenschaft zu kümmern und die Fertilität anderer diesen anderen zu überlassen.
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… nein, natürlich nicht, denn Frauenquoten wurden von selbsternannten Expert(inn)en für die Interessen DER Frauen oder gar DER Frau als im Interesse von Frauen (welchen auch immer) proklamiert, und damit basta.
Die Empirie und mit ihr real existierende Frauen und ihre Wünsche, Meinungen und Agumente spielen dabei überhaupt keine Rolle. Ich kann mich an keine einzige Gelegenheit erinnern, bei der in den angeblich selbstverwalteten Hochschulen Mitarbeiter und Studierende über Dinge hätten entscheiden können, die sie zutiefst betreffen: Einführung des BA, Lehre in Modulen, Einrichtung von Uni-Kindergärten, z.B. statt mehr Geld für Fachbibliotheken, und eben auch Frauenquoten – und seit Neuestem die Abschaffung der Habilitation (samt der Ignorierung dieser Qualifikation bei denen, die sie schon haben) und die Festschreibung von Teamfähigkeit oder sozialer Kompetenz als (angeblich) unabdingbare Kompetenzen von Wissenschaftlern durch den Deutschen Qualifikationsrahmen.
Und genau das macht den Staatsfeminismus so perfide: gegen die real existierenden Frauen (und Männer) wird das “wahre” weibliche Interesse gestellt, das “richtige” Frauen und “gute” Männer zu haben haben. Und die real existierenden Menschen, die meinen, andere Interessen oder Gegenargumente zu haben, na, die sind dann halt einfach “antifeministisch” oder “rechts” – wahlweise, es ist egal; das ist ja sowieso bloß eine Worthülse, die das Wort “böse” ersetzen soll, von der man sich aber gleichzeitig erhofft, dass die so bezeichneten Personen samt ihrer Interessen und Argumente von Anfang an diskreditiert sind. Wie wenig das funktioniert und wie bemitleidenswert ein so alberner Versuch der “Auseinandersetzung” wirkt, merkt man vielleicht gar nicht, wenn man sich immer im selben Netzwerk bewegt und zunehmend den Kontakt zur Außenwelt verliert, die sich irgendwo zwischen Verärgerung und Lachanfall bewegt – ganz so wie in einer Sekte….
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Das ewige Streitthema. Beachten die Professoren der Wissenschaft auch, dass sogar der Größteil der Frauen die Frauenquote für falsch hält?
@locke
… nein, natürlich nicht, denn Frauenquoten wurden von selbsternannten Expert(inn)en für die Interessen DER Frauen oder gar DER Frau als im Interesse von Frauen (welchen auch immer) proklamiert, und damit basta.
Die Empirie und mit ihr real existierende Frauen und ihre Wünsche, Meinungen und Agumente spielen dabei überhaupt keine Rolle. Ich kann mich an keine einzige Gelegenheit erinnern, bei der in den angeblich selbstverwalteten Hochschulen Mitarbeiter und Studierende über Dinge hätten entscheiden können, die sie zutiefst betreffen: Einführung des BA, Lehre in Modulen, Einrichtung von Uni-Kindergärten, z.B. statt mehr Geld für Fachbibliotheken, und eben auch Frauenquoten – und seit Neuestem die Abschaffung der Habilitation (samt der Ignorierung dieser Qualifikation bei denen, die sie schon haben) und die Festschreibung von Teamfähigkeit oder sozialer Kompetenz als (angeblich) unabdingbare Kompetenzen von Wissenschaftlern durch den Deutschen Qualifikationsrahmen.
Und genau das macht den Staatsfeminismus so perfide: gegen die real existierenden Frauen (und Männer) wird das “wahre” weibliche Interesse gestellt, das “richtige” Frauen und “gute” Männer zu haben haben. Und die real existierenden Menschen, die meinen, andere Interessen oder Gegenargumente zu haben, na, die sind dann halt einfach “antifeministisch” oder “rechts” – wahlweise, es ist egal; das ist ja sowieso bloß eine Worthülse, die das Wort “böse” ersetzen soll, von der man sich aber gleichzeitig erhofft, dass die so bezeichneten Personen samt ihrer Interessen und Argumente von Anfang an diskreditiert sind. Wie wenig das funktioniert und wie bemitleidenswert ein so alberner Versuch der “Auseinandersetzung” wirkt, merkt man vielleicht gar nicht, wenn man sich immer im selben Netzwerk bewegt und zunehmend den Kontakt zur Außenwelt verliert, die sich irgendwo zwischen Verärgerung und Lachanfall bewegt – ganz so wie in einer Sekte….