Kennen Sie Alain de Benoist? Alain de Benoist wird gemeinhin für die Gründung einer ideologischen Bewegung verantwortlich gemacht, die als “Nouvelle Droite” in Frankreich bekannt wurde und im Verlauf der 1980er Jahre auch nach Deutschland übergeschwappt und hier zur Neuen Rechten eingedeutscht wurde.
Die Nouvelle Droite von de Benoist ist eine Bewegung, die konservativen Werten verpflichtet ist, sich gegen Globalisierung und den Neo-Liberalismus wendet, der immer als Feindbild herhalten muss, wenn Rechte oder Linke eines brauchen, und die freie Märkte am liebsten abschaffen würde.
De Benoist, der geistige Vater der Nouvelle Droite, die den Front National eine Zeitlang ideologisch gefüttert hat, er würde sich vermutlich gut mit Friedrich von Borries verstehen, der mit “RLF” einen “Chrashkurs gegen den Kapitalismus geschrieben hat”, wie Maximilian Probst in der ZEIT feststellt.
Nun sieht sich von Borries nicht als Rechter, geschweige denn als Neuer Rechter, vielmehr ist er besorgt, besorgt ob der Neuen Rechten, die er – bar jeglicher politikwissenschaftlichen Bildung – meint in der AfD zu erkennen und nicht nur in der AfD, der er als Unterzeichner eines offenen Briefes “reaktionäre, fremden- und frauenfeindliche Positionen” zuschreibt (männerfeindlich wäre scheinbar in Ordnung).
Wissen Sie, was reaktionäre Positionen sind? Eigentlich egal, denn reaktionär ist ein Begriff, der im Zuge der französischen Revolution aufgekommen ist. Irgendwie scheinen heute alle Wege nach Frankreich zu führen. Als reaktionär, der Reaktion angehörig, wurden all jene bezeichnet, die versucht haben, die Guillotinista der 1789er Jahre aus dem Rest von Europa fernzuhalten. Die erfolgreichsten Reaktionäre sitzen entsprechend im Vereinigten Königreich, wo man nach 1649 (Charles I) von der Sitte, Köpfe vom Rumpf zu trennen, Abschied genommen hat.
Möglicherweise liegt hier die Ursache der in Teilen Kontinentaleuropas vorhandenen Aversion gegen den Liberalismus begründet. Diese Aversion, sie findet sich auch im Offenen Brief, den besagter von Borries, der nicht nur Bücher und offene Briefe schreibt, sondern auch als Kunstprofessor der Hamburger HfBk, als Architekt und Designer angestellt ist, unterzeichnet hat.
Der Offene Brief, er richtet sich gegen Dr. Marc Jongen. Jongen wiederum lehrt an der Karlsruher Hochschule für Gestaltung (HFG) Philosophie und ist Herausgeber der Schriftenreihe “HFG Forschung”. Soweit so gut, ja fast perfekt, doch ein Makel trübt den Frieden und die Freude, denn Jongen, der Herausgeber von “HFG Forschung”, Jongen der wissenschaftliche Mitarbeiter an der HFG, er ist Parteimitglied. Nicht etwa ehemaliges aus Zeiten der SED, das wäre verschmerzlich. Auch nicht bei KBW oder DKP oder KPD, das wäre fast schon urig. Nein, Jongen ist Parteimitglied der AfD, prominentes Parteimitglied obendrein, Parteimitglied mit Meinungen wie der folgenden:
“Zum bedrohten geistigen Bestand unseres geschundenen Kontinents zählt nicht zuletzt die bürgerliche Liberalität selbst. In ihrem Namen versuchen dreiste Ideologen in der Presse und in den Ministerien, das freie Denken und das freie Leben politisch korrekt auf Linie zu bringen. Wo „Gleichstellung“ steht, ist „Gleichschaltung“ nicht weit – die Gleichberechtigung hat das Nachsehen.
Der angebliche Widerspruch zwischen einem konservativen und einem liberalen Parteiflügel der AfD ist damit als Propaganda des politischen Gegners enttarnt. Genuin liberal zu sein, heißt heute, konservativ zu sein. Zuweilen sogar reaktionär.”
Da offenbart sich einer als Liberaler, als einer, der sich der Tradition der Liberalität von Kant bis Schopenhauer, von Voltaire bis John Stuart Mill, von Bertrand Russell bis Karl R. Popper verpflichtet zu fühlen scheint.
Liberalismus, das Wort an sich löst bei manchen Hasstiraden und rote Köpfe aus, bedeutet Liberalismus doch Freiheit, nicht Bevormundung, Gerechtigkeit, nicht Gleichstellung und Leistung, nicht Nutznießen. Liberalismus steht für eigene Verantwortung, was die Möglichkeit, Menschen zu manipulieren einschränkt und für Selbstwirksamkeit, was die Möglichkeit, zu paternalisieren, beseitigt.
Und das ist schlecht, in einer Zeit, die voller Propheten des Heils ist, die andere bevormunden wollen, die nur die richtige Lehre verbreitet sehen wollen und die sich nicht scheuen, anderen den Mund zu verbieten, sie mundtot zu machen und aus der Öffentlichkeit zu verbannen – oder das zu fordern, wie
Ruedi Bauer, Dr. Friedrich von Borries, Dr. Alexander Gutzmer, Dr. Anke Haarmann, Dr. Cornelia Ortlieb, Dr. Michaela Ott, Dr. Stephan Trüby und Dr. Kathrin Wildner, die nach eigenen Angaben nicht mehr das Vertrauen aufbringen, als Autoren der oben bereits erwähnten HFG Forschung zu fungieren, denn: Dr. Marc Jongen ist deren Herausgeber, und Jongen ist Mitglied der AfD.
Er habe sich, so heißt es im Offenen Brief als “stellvertretender Sprecher und Programmkoordinator der AfD Baden-Württemberg und Mitglied der AfD-Bundesprogrammkommission entpuppt” und als solcher sei er verantwortlich für “reaktionäre, fremden- und frauenfeindliche Positionen”, die die AfD vertrete.
Wer nun darauf wartet, dass die entsprechenden “reaktionären, fremden – und frauenfeindlichen Positionen” zumindest in Form eines Beispiels genannt werden, der sieht sich getäuscht. Denunziation funktioniert über die Phantasie der Adressaten, die einfüllen müssen, was fehlt, die ihrer miesen Phantasie freien Lauf lassen müssen, denn nur so können sie das notwendige Erregungslevel erreichen, das sie blind für fehlende Belege und empfänglich für die Segnungen der Lynch-Justiz macht.
Gerade, so heißt es weiter im Offenen Brief, “von der HfG Karlsruhe … erwarten wir”, also die neun Unterzeichner, “dass sie die Neue Rechte nicht salonfähig macht. Wir fordern deshalb die Hochschulöffentlichkeit der HfG Karlsruhe, das Rektorat dieser Hochschule und den Wissenschaftlichen Beirat eindringlich auf, Dr. Marc Jongen als Herausgeber der Schriftenreihe “HfG Forschung” abzulösen”.
Warum auch nicht? Immerhin fordern es von Borries und Co. Alles keine AfD-Mitglieder, alles gute Menschen, die für Toleranz gegenüber Andersdenkenden werben, so lange diese Andersdenkenden nicht anders denken. Alle ein Beispiel dafür, wie tief das demokratische Verständnis in Deutschland gesunken ist, wie wenig von dem, was eine Demokratie ausmacht, in Deutschland angekommen und im Denken von denen, die sich als Aushängeschild der hiesigen Demokratie sehen, vorhanden ist.
Von Borris und seine Mitschreiber, sie haben Angst, dass die “Neue Rechte”, die sie – ob ihrer Ahnungslosigkeit dahingehend, dass “Neue Rechte” mehr als ein Kampfbegriff, quasi ein wissenschaftlich geschütztes Konzept ist – in der AfD erblicken, durch Dr. Marc Jongen “salonfähig” gemacht wird, dass er seine Arbeit am Parteiprogramm der AfD nicht von der Herausgeberschaft von HFG Forschung trennen kann.
Auf diese Idee muss man erst einmal kommen. Sie muss einem quasi bekannt, geläufig sein, vielleicht aus eigener Anwendung oder Anschauung, denn die Prämisse der Anklage lautet, es sei nicht möglich, Ideologie und Wissenschaft zu trennen, was bedeutet, es wäre – hätten die Offene Briefe Schreiber recht, nicht nur für Marc Jongen nicht möglich, sondern auch für sie nicht möglich.
Und in der Tat offenbaren sie in ihrem Offenen Brief, neben logischen Fehlern, wie z.B. dem ökologischen Fehlschluss vom Parteiprogramm der AfD auf die Meinung von Marc Jongen (Hätten die Offene Brief Schreiber damit Recht, sie wären für den Beschluss, die Bundeswehr in den Krieg in Syrien zu schicken, verantwortlich), vor allem eine völlige Unkenntnis demokratischer und liberaler Grundwerte, wie Akzeptanz, Respekt und Toleranz, denn nur so ist ihr vollkommen unbelegter und ohne Begründung verfasster Brandbrief zu verstehen.
Als Konsequenz haben sich die neun Unterzeichner aus der Riege derjenigen ausgeschlossen, die auf dem Boden der freiheitlich demokratischen Grundordnung stehen und müssten somit, ihrer eigenen Unlogik folgend, von den Hochschulen, an denen sie ihr Unwesen treiben, entfernt werden. Aber natürlich fordern wir das nicht. Schließlich sind wir Liberale!
Es ist erfreulich, dass die neun Konspiratoren, die sich verschworen haben, um Herausgeber Jongen zu Fall zu bringen und vielleicht einen aus ihren Reihen an seiner Stelle zu installieren, mit ihrem Ansinnen beim Rektor der Hochschule für Gestaltung aufgelaufen sind.
Man wisse, dass Jongen Mitglied der AfD sei. Die AfD sei eine verfassungsgemäße Partei, die Mitgliedschaft Jongens in der AfD dessen Privatangelegenheit, und solange die Mitgliedschaft sich nicht auf die Tätigkeit Jongens als Dozent an der HfK negativ auswirke, er z.B. seine Pflichten vernachlässigt, so lange gibt es auch keinen Grund für die Hochschulleitung zu irgendetwas.
Der Rektor der HfG ist in der glücklichen Lage, keinerlei Anzeichen dafür zu haben, dass Jongen sein Amt als Dozent und sein Seminar über die Klassiker der Ästhetik (Kant, Schopenhauer …) dazu benutzt, neue Mitglieder für die AfD zu werben.
Derlei Sicherheit können die Rektoren der Hochschulen in Berlin, Hamburg, Erlangen-Nürnberg und München, an denen die Unterzeichner des Offenen Briefes beschäftigt sind, nicht haben, denn Letztere haben sich öffentlich als politische Agitatoren zu erkennen gegeben und ihren Professorentitel, der ihre Anstellung auf Kosten von Steuerzahlern (auch von solchen, die ihr Wahlkreuz bei der AfD machen) anzeigt, dazu missbraucht, ihrer politischen Agitation Nachdruck zu verleihen. Von ihnen ist also bekannt, dass sie politische Agitation und Professorenamt nicht trennen können oder wollen. Entsprechend ihrer eigenen Logik sind sie damit von ihrem jeweiligen Professorenamt zu entfernen.
Wir danken einem Leser von ScienceFiles für den Hinweis auf den Offenen Brief.
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Eine ähnliche Entwicklung wie “reaktionär” erlebt der Begriff “Fundamentalismus”. Sogar der Papst, der doch als Kephas, als Fels der Kirche auf steinhartem Boden statt auf Sand stehen sollte, beklagt zunehmend oft den Fundamentalismus in der Religion.
So möge er doch bitteschön, die Dogmen, das sind Mauern von der untersten Unterwelt bis in den 7. Himmel, schleifen wie weiland die Berliner Mauer geschliffen wurde.
Es sind aber immer die anderen, die ihre Fundamente verlassen sollen für eine neue Ökumene. Richtig lustig wird es, wenn Protestanten im Sturmschritt zu neuen Ufern aufbrechen und den “reaktionären” Katholiken zurufen, sie sollten ihnen doch um der Ökumene willen entgegen gehen. Je schneller die Katholen laufen, desto größer die Distanz, denn die anderen laufen noch schneller – weg.
Die Kirche gibt sich mit ihrer politischen Korrektheit sowieso gerade den Rest. Eigentlich müsste man das feiern, doch das dadurch entstehende ethische Vakuum wird leider von Staatsvergottung und sozialistischen Irrationalismus ersetzt anstatt durch moralische Prinzipien, die aus der Vernunft abgeleitet werden. Deren Zerstörungspotential ist um ein Vielfaches größer als das der Fundamentalisten.
Man muss dem Rektor der Hochschule für Gestaltung (HfG) Hochachtung zollen, dass er vor diesen gesinnungsschnüffelnden Briefschreiberlingen nicht einknickt und seine Hochschule nicht zur “Hochschule für Gesinnung” verkommen lässt.
Andere Hochschulen, wie die Humboldt-Universität Berlin, haben bei Denunziation gewisse Traditionen.
Widerlichstes Beispiel hierfür ist nach wie vor der Umgang mit dem ehemaligen Ordinarius der Urologie. Dem selbsternannten Sturmgeschütz der Demokratie (“Der Spiegel”) war das damals diesen reißerischen Artikel wert:
“Man muss dem Rektor der Hochschule für Gestaltung (HfG) Hochachtung zollen, dass er vor diesen gesinnungsschnüffelnden Briefschreiberlingen nicht einknickt und seine Hochschule nicht zur “Hochschule für Gesinnung” verkommen lässt.”
Dem kann ich nur uneingeschränkt zustimmen.
Es ist eine große Erleichterung, dass es ein paar Menschen an Universitäten und Hochschulen in der Noch-Bundesrepublik gibt, die den Standort, für den sie sprechen und für den sie Verantwortung tragen, tatsächlich als Standort von Wissenschaft betrachten und nicht als intellektualistische Varianten einer Zelle der Gesinnungsschnüffelei und Handlangerei für ideologischen Quatsch.
Vermutlich ist das der Unterschied zwischen Leuten, für die ihr Beruf samt der Stellen und Funktionen, die er mit sich bringt, Berufung ist, und Leuten, die einfach nur ein Pöstchen besetzen wollen zur Inszenierung der eigenen Surrogat-Identität, weswegen es für sie keinen Unterschied macht, ob sie ein Pöstchen an einer Hochschule haben oder in einer Partei oder als Referent in irgendeiner Bundesvereinigung von Lobbyisten. Für sie erfüllt das alles dieselbe Funktion: es bietet ihnen die Möglichkeit, durch Finanzierung durch den Steuerzahler und vermeintlich statushoch oder auch nur mittelschichtsangemessen, eine Identität vorzugaukeln, auch dann, wenn diese Leute in Ermangelung persönlicher Integrität nur der nächstbesten, recht dummen Ideologie und politischer Korrektheit hinterherlaufen.
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Sehr schlüssig und zutreffend argumentiert! Die Demokratie und die nicht in jedem Fall mit ihr konnotierte Meinungsfreiheit ist weltweit auf dem Rückzug. Und damit scheinbar nicht nur die Relativität einer jeden Kommunikation, wie sie nach wissenschaftlichem Konstruktivismus und dem Beobachter der Systemtheorie/Kybernetik zweiter Ordnung geboten wäre – und der daraus gebotene Respekt. Sondern auch die wissenschaftliche Freiheit. Menschenrechte kämpfen gegen Unmenschen, der Islam gegen Ungläubige, scheinbar überall triviale Maschinen und einfache Antworten, die der Komplexität und gleichzeitigen Kontingenz nicht »gerecht« werden. Gut gegen Böse, eine historische und scheinbar auch aktuell alles überlagernde Unterscheidung, die zu sprachlicher und materieller Gewalt verleitet, gewinnt an brisanter Aktualität. Danke für diesen Beitrag!
Eine ähnliche Entwicklung wie “reaktionär” erlebt der Begriff “Fundamentalismus”. Sogar der Papst, der doch als Kephas, als Fels der Kirche auf steinhartem Boden statt auf Sand stehen sollte, beklagt zunehmend oft den Fundamentalismus in der Religion.
So möge er doch bitteschön, die Dogmen, das sind Mauern von der untersten Unterwelt bis in den 7. Himmel, schleifen wie weiland die Berliner Mauer geschliffen wurde.
Es sind aber immer die anderen, die ihre Fundamente verlassen sollen für eine neue Ökumene. Richtig lustig wird es, wenn Protestanten im Sturmschritt zu neuen Ufern aufbrechen und den “reaktionären” Katholiken zurufen, sie sollten ihnen doch um der Ökumene willen entgegen gehen. Je schneller die Katholen laufen, desto größer die Distanz, denn die anderen laufen noch schneller – weg.
Die Kirche gibt sich mit ihrer politischen Korrektheit sowieso gerade den Rest. Eigentlich müsste man das feiern, doch das dadurch entstehende ethische Vakuum wird leider von Staatsvergottung und sozialistischen Irrationalismus ersetzt anstatt durch moralische Prinzipien, die aus der Vernunft abgeleitet werden. Deren Zerstörungspotential ist um ein Vielfaches größer als das der Fundamentalisten.
Wer den Unterzeichnern dieses Pmphletes gegen die Meinungsfreiheit die Meinung geigen möchte- hier die Adressen
Verteiler
wyss@hfg-karlsruhe.de
ruedi.baur@hesge.ch
friedrich.borries@hfbk-hamburg.de
alexander.gutzmer@quadriga.eu
anke.haarmann@haw-hamburg.de
Lars.Koch@tu-dresden.de
cornelia.ortlieb@fau.de
philott@arcor.de
stephan.trueby@tum.de
Kathrin.Wildner@hcu-hamburg.de
Sie freuen sich sicher über lebhafte Diskussionsbeiträge…
“Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant!”
Man muss dem Rektor der Hochschule für Gestaltung (HfG) Hochachtung zollen, dass er vor diesen gesinnungsschnüffelnden Briefschreiberlingen nicht einknickt und seine Hochschule nicht zur “Hochschule für Gesinnung” verkommen lässt.
Andere Hochschulen, wie die Humboldt-Universität Berlin, haben bei Denunziation gewisse Traditionen.
Widerlichstes Beispiel hierfür ist nach wie vor der Umgang mit dem ehemaligen Ordinarius der Urologie. Dem selbsternannten Sturmgeschütz der Demokratie (“Der Spiegel”) war das damals diesen reißerischen Artikel wert:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13489907.html
Von der Rehabilitation mussten dann andere berichten:
http://www.zeit.de/1992/27/ausgehorcht-von-einem-falschen-freund/komplettansicht
“Man muss dem Rektor der Hochschule für Gestaltung (HfG) Hochachtung zollen, dass er vor diesen gesinnungsschnüffelnden Briefschreiberlingen nicht einknickt und seine Hochschule nicht zur “Hochschule für Gesinnung” verkommen lässt.”
Dem kann ich nur uneingeschränkt zustimmen.
Es ist eine große Erleichterung, dass es ein paar Menschen an Universitäten und Hochschulen in der Noch-Bundesrepublik gibt, die den Standort, für den sie sprechen und für den sie Verantwortung tragen, tatsächlich als Standort von Wissenschaft betrachten und nicht als intellektualistische Varianten einer Zelle der Gesinnungsschnüffelei und Handlangerei für ideologischen Quatsch.
Vermutlich ist das der Unterschied zwischen Leuten, für die ihr Beruf samt der Stellen und Funktionen, die er mit sich bringt, Berufung ist, und Leuten, die einfach nur ein Pöstchen besetzen wollen zur Inszenierung der eigenen Surrogat-Identität, weswegen es für sie keinen Unterschied macht, ob sie ein Pöstchen an einer Hochschule haben oder in einer Partei oder als Referent in irgendeiner Bundesvereinigung von Lobbyisten. Für sie erfüllt das alles dieselbe Funktion: es bietet ihnen die Möglichkeit, durch Finanzierung durch den Steuerzahler und vermeintlich statushoch oder auch nur mittelschichtsangemessen, eine Identität vorzugaukeln, auch dann, wenn diese Leute in Ermangelung persönlicher Integrität nur der nächstbesten, recht dummen Ideologie und politischer Korrektheit hinterherlaufen.