Attac(ke) auf Schüler: Österreich strebt nach Armut
Marx, Keynes, Hayek, Friedman, Felber – das ist die ökonomische Welt, wie sie österreichischen Schulbuchmachern gefällt. Sie kennen Felber nicht, Christian Felber, der hier in einer Reihe mit Hayek und Keynes und Friedman steht? Sie kennen keine ökonomische Theorie, kein ökonomisches Modell, keine ökonomische Forschung, die von Christian Felber stammt?
Das wundert uns nicht, nichts davon können sie kennen, denn es gibt nichts davon, keine ökonomische Theorie, keine ökonomische Forschung, kein ökonomisches Modell. Christian Felber hat nichts davon vorzuweisen. Warum er dennoch in die Phalanx von Ökonomen eingeordnet wird?
Felber gehört zu den Gründern von Attac Österreich und popularisiert ein Wolkenkuckucksheim, das er Gemeinwohl-Ökonomie nennt. Deshalb muss er nach Ansicht von Sonja Hinteregger-Euller, die beim österreichischen Bundesministerium für Bildung (?) und Frauen Auskunft über Schulbücher gibt, in einem Schulbuch für Schüler der 7. und 8. Klassen enthalten sein.
Dazu Hinteregger-Euller: “Das Verständnis von heterodoxen Ökonomietheorien ist daher unerlässlich, da es in einem rezenten Ökonomieverständnis auch um die Dimensionen der Ökologie und des Gender geht”. [Rezent meint aktuell. Heterodox ist ein Begriff aus dem Kontext von Religionen und bezieht sich auf Glaubenslehren, die mit dem herrschenden Glauben nicht übereinstimmen. Offensichtlich ist es im Österreichischen Bildungsministerium normal, im Zusammenhang mit Wissenschaft auf eine religiöse Sprache zurückzugreifen.]
Warum auch nicht, wer Bildung und Frauen in einem Ministerium kombinieren kann, der kann auch Marx, Keynes und Felber kombinieren. Das macht schon Sinn, wenn man von Ökonomie keine Ahnung hat. Nun gibt es aber auch in Österreich noch Personen, die von Ökonomie etwas verstehen, die sich mit der Theoriegeschichte der Ökonomie auskennen und ganz allgemein ein Verständnis davon haben, was Wissenschaft ist und was nicht. Und das, was Christian Felber, Magister der romanischen Philologie, zusammenschreibt, wenn er über seinen Marketinggag “Gemeinwohl-Ökonomie” schreibt, das ist keine Wissenschaft. Entsprechend regt sich Widerstand, der sich in einem offenen Brief niedergeschlagen hat, auf den Ulrich Berger auf SciLogs heute hingewiesen hat.
Darin heißt es u.a.:
“Als Ökonomen lehnen wir die Auswahl von Christian Felber, der vorwiegend als politischer Aktivist auftritt, über keine ökonomische Ausbildung verfügt und keine wirtschaftswissenschaftliche Publikation vorweisen kann, daher ab. Die von Felber propagierte Gemeinwohltheorie erfüllt nicht die üblichen Kriterien der Wissenschaftlichkeit.”
Das ist eindeutig und basiert auf der Prämisse, dass in Schulbüchern Inhalte vermittelt werden sollen, die dem Stand der Wissenschaft entsprechen. Das war vielleicht gestern so, ist es heute in Österreich (und nicht nur da) aber nicht mehr. Heute geht es darum, Schüler zu indoktrinieren und mit dem abzufüllen, das gerade als politisch opportun angesehen wird.
Und Gemeinwohl-Ökonomie ist sowas von politisch opportun und dabei vollkommen unwissenschaftlich, Gemeinwohl-Ökonomie appelliert direkt an den Sitz des Affekts im Gehirn und führt unter Umgehung aller mit dem Denken befasster Prozesse zu positiven Reaktionen bei denen, die es nicht gewohnt sind, ihr Gehirn zum Denken zu benutzen.
Um diese These zu belegen, genügt es, den Blick auf die angebliche Gemeinwohl-Ökonomie von Christian Felber zu richten. Darin heißt es u.a.:
Gemeinwohl-Ökonomie beruht auf Verfassungs- und Grundwerten die zu gelingenden Beziehungen führen.
Der Anreiz für Unternehmen/Unternehmer besteht nicht mehr in Gewinn und Konkurrenz, sondern in Gemeinwohl und Kooperation.
Das Bruttosozialprodukt wird durch das Gemeinwohl-Produkt abgelöst. Die unternehmerische Bilanz wird zur Gemeinwohl-Bilanz.
Finanzmärkte werden abgeschafft [Dieser Punkt hat uns besonders erheitert, denn er beweist, dass der Philologe Felber ein Träumer sondergleichen ist. Was würden wohl seine Landsleute dazu sagen, wenn die Abschaffung der Finanzmärkte sie auf einen Schlag all ihres geliehenen Eigentum entledigen würde. Denn natürlich können Kredite, Hypotheken und Leasingverträge ohne Finanzmärkte nicht bestehen, müssen entsprechend gestrichen, zurückgerufen und gekündigt werden. Oder plant Felber mit der zwangsläufig folgenden Enteignungswelle, um Eigentum in Gemeinwohl zu überführen, das dann vom Felber-Trust verwaltet wird und gegen Mietzahlung an Gemeinwohl-Gläubige abgegeben wird?]
“Die Einkommens- und Vermögensungleichheiten werden in demokratischer Diskussion und Entscheidung begrenzt: Die Maximal-Einkommen auf zum Beispiel das Zehnfache des gesetzlichen Mindestlohns.
Demokratische Banken sind für ethische Sparanlagen zuständig und betreiben regionale Gemeinwohl-Börsen.
Natur kann nicht zu Privateigentum werden. Wer ein Haus bauen will, muss das Land, auf dem sein Haus steht, mieten.
Arbeit wird geteilt in Regel-Erwerbsarbeit, Fürsorgearbeit, Eigenarbeit und politische Gemeinwesenarbeit. Die Dauer der Regel-Erwerbsarbeit wird über das mehrheitlich gewünschte Maß bestimmt.
Ob sich Karl Marx in Gesellschaft eines Träumers oder eines politischen Opportunisten, wer weiß, wie Christian Felber wohlfühlen würde?
Bei so viel Unsinn weiß man gar nicht, wo man anfangen soll. Vielleicht bei ein paar grundlegenden Dingen:
Verfassungs- und Grundwerte sind nicht für gelingende Beziehungen verantwortlich. Oder haben Sie geheiratet, weil Ihr Partner sich zum Grundgesetz bekannt hat? Akteure und ihre Interessen sind für gelingende Beziehungen verantwortlich. Die Triebkraft menschlicher Aktivitäten, das was man als Conditio Humana bezeichnen kann, besteht u.a. darin, sich von anderen zu unterscheiden, sich mit ihnen zu messen, in irgendetwas besser als andere zu sein. Wer Konkurrenz aus menschlichen Gesellschaften streichen will, zeigt damit, dass er von Anthropologie und Sozialpsychologie überhaupt keine Ahnung hat und macht damit menschliches Zusammenleben unmöglich. Wie absurd die Vorstellung ist, man könne menschliche Gesellschaften nur auf Kooperation bauen, zeigt sich z.B. dann, wenn man sich vorstellt, die Attac-Mitglieder würden zur Kooperation mit dem AfD-Stadtverband Dresden gezwungen. Was dabei wohl herauskäme?
Das Problem besteht u.a. darin, dass sich die Interessen der Mitglieder von Attac und die Interessen der Mitglieder des AfD-Stadtverband Dresdens unterscheiden. Das ist bei Menschen so, dass sich ihre Interessen unterscheiden. Wer entsprechend Menschen ausschließlich Kooperation in dem von ihm erträumten Paradies verordnen will, der muss das Paradies zum Gefängnis umgestalten, muss den Menschen sagen, wie Kooperation stattzufinden hat, welchen Zielen Kooperation zu dienen hat, was erlaubt ist, was verboten ist und genau das ist es dann auch, was die Gemeinwohl-Ökonomie produzieren wird: Ein Gefängnis, gleich den Gefängnissen, in denen die DDR-Bürger oder die Bürger der Sowjetunion gehalten wurden. Ein Gefängnis, in dem ihnen vorgegeben wird, wie lange sie zu arbeiten haben, welche Gemeinwohl-orientierte oder Fürsorgearbeit sie in ihrer Freizeit zu verrichten haben, wonach sie streben dürfen, was die verdienen, besitzen und wie sie leben dürfen, denn alles, was es in der Gemeinwohl-Ökonomie an Maßnahmen gibt, muss dem Gott der Ökologie huldigen. Ist der Gott der Ansicht, die Tätigkeit von Hans Werner X verstößt gegen das Reinheitsgebot ökologisch einwandfreier gemeinwohlorientierter Betätigung, dann ist es um Hans Werner X oder seine Tätigkeit oder um beide geschehen. Denn die Natur ist wichtiger als das individuelle Leben. Nicht das gute Leben ist das Ziel der Gemeinwohl-Ökonomie, sondern die „Reduktion des ökologischen Fußabdrucks“.
Die Gemeinwohl-Ökonomie, sie hat ein totalitäres System zum Ziel. Wieso? Ganz einfach: Jemand muss bestimmen, was Gemeinwohl ist. Wer soll das sein? Sie, wir, der Papst, Bill Gates oder Christian Felber oder die Mehrheit? Egal, wer es ist, wir haben die Wahl zwischen einer individuellen Diktatur und dem, was Alexis de Tocqueville die Despotie der Mehrheit genannt hat. Freiheit geht anders. Aber Freiheit ist nicht, was Felber in seinem Gemeinwohl-Gefängnis vorschwebt. Er will ein sozialistisches Trainingslager, in dem die Menschen in der vorgegebenen Weise glücklich und gleichgeschaltet sind, in der das Leben in etwa so geregelt ist, wie dies Ayn Rand in Anthem beschrieben hat.
Nichts wird dem Zufall überlassen, alles ist geplant und nachhaltig und mit minimalem ökologischem Fußabdruck. Und damit dies auch gelingen kann, werden bereits Schüler auf Linie gebracht: „19. Um die Werte der Gemeinwohl-Ökonomie von Kind an vertraut zu machen und zu praktizieren, muss auch das Bildungswesen gemeinwohlorientiert aufgebaut werden. Das verlangt eine andere Form von Schule mit anderen Inhalte, z. B. Gefühlskunde, Wertekunde, Kommunikationskunde, Demokratiekunde, Naturerfahrenskunde, Körpersensibilisierung und Kunsthandwerk.“ So steht es im Begleitpamphlet zur Gemeinwohl-Ökonomie.
Soll man lachen oder heulen? Soll man, ob dem, was man in einem Extrem als Naivität, im anderen als völlige Verkennung der menschlichen Natur und der Erfordernisse eines Lebens auf der Erde ansehen kann, in Mitleid ausbrechen? Nichts davon. Die Attacke auf das Denkvermögen, sie ist in vollem Gange. In Österreichs Schulen wird bereits gelehrt, dass der Unsinn von Felber auf gleicher Stufe anzusiedeln ist, wie der zwar empirische falsche, aber doch als theoretischer Versuch zählende Beitrag von John Maynard Keynes. Felber mit Hayek oder Friedman in einem Zug zu nennen, ist sowieso eine Unverschämtheit. Wehret den Anfängen, so können wir nur sagen, wehret den Anfängen einer Verdummung von Schülern, deren Ziel darin besteht, sie zu Gemeinwohl-infiltrierten Marionetten am Faden des Gemeinwohl-definierenden Staates zu machen, zu Zombies der Moderne, Gemeinwohl-Zombies.
Die Gemeinwohl-Ökonomie ist nämlich gemeingefährlich!
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“….da es in einem rezenten Ökonomieverständnis auch um die Dimensionen der Ökologie und des Gender geht….” Da isses wieder das Gender, der Wahn No. 1 unserer Zeit, so dämlich und zerstörerisch wie Refugee-……. (oh, leave me alone)
Folgende interessanten Fakten zu o.g. Wahn fand ich kürzlich in einem kleinen Blog:
“Die Menschen merken, dass bei weiterem Vorgehen gegen das Generationengedächtnis “Mutter” und bei Frühsexualisierungs- und Krippenaufbewahrungstendenz der Kinder beachtliche Probleme auf uns zukommen werden.Siehe auch in den hierzulande weitgehend unbekannten Studien z. B. von Prof. Annica Dahlström, Uni Göteborg: Innerhalb der letzten 15 – 20 Jahre einen Anstieg psychischer Erkrankungen bei schwedischen Mädchen um 1000 Prozent, Depressionen um 500 Prozent; Suizidrate finnischer Mädchen ist die höchste in Europa. [siehe Kapitel „Kinder – Die Gefährdung ihrer normalen (Gehirn-) Entwicklung durch Gender Mainstreaming“ im Buch: „Vergewaltigung der menschlichen Identität. Über die Irrtümer der Gender-Ideologie, 4. erweiterte Auflage, Verlag Logos Editions, Ansbach, 2014, ISBN 978-3-9814303-9-4] und „Es trifft Frauen und Kinder zuerst – Wie der Genderismus krank machen kann“, Verlag Logos Editions, Ansbach, 2015: ISBN 978-3-945818-01-5” – vielleicht könnte sciencefiles diesen Forschungen ja mal zu höherer Publizität verhelfen?
Da kann aber ersatzweise, wer will – aber linksgrünversiffte vollideologisierte Pseudowisssenschaft gibt ja den Ton an – den sog. Energiesatz zur Anwendung bringen: Ex nihilo nihil fit – von nichts kommt nichts, oder doch. Wilhelm Busch hat ihn in einer kleinen Moritat hilfreich für den Hausgebrauch erklärt, und von der man sich klammheimlich wünscht, dass sie auf solche hoffnungslosen Religioten – ein wunderbares Wort von Ulrich Kutschera zum Gender-Rassismus, hier ausführlich diskutiert – wie Felber e.a. häufiger Anwendung fände:
Ein Prall – ein Schall – dicht am Gesicht –
Verloren ist das Gleichgewicht.
So töricht ist der Mensch. – Er stutzt,
Schaut dämisch drein und ist verdutzt,
Anstatt sich erst mal solche Sachen
In aller Ruhe klarzumachen. –
Hier strotzt die Backe voller Saft;
Da hängt die Hand, gefüllt mit Kraft.
Die Kraft, infolge der Erregung,
Verwandelt sich in Schwungbewegung.
Bewegung, die in schnellem Blitze
Zur Backe eilt, wird hier zu Hitze.
Die Hitze aber, durch Entzündung
Der Nerven, brennt als Schmerzempfindung
Bis in den tiefsten Seelenkern,
Und dies Gefühl hat keiner gern.
Ohrfeige heißt man diese Handlung,
Der Forscher nennt es Kraftverwandlung.
Der Aprilscherz mit Marx und Engels war ja gut und hat einige aufs Glatteis gelockt -siehe Kommentare.
Aber am 8. April noch einen Scherz abliefern?
Wer hat denn da das Datum 1. April verpennt? ScienceFiles wohl eher nicht, dann bleiben nur die Österreicher.
Aber egal ob verspäteter Scherz oder nicht, den Fans von Österreicherwitzen wird es wohl Wasser auf die Mühlen sein, Wasser aus den Tränen der Betroffenen.
Ich beziehe mich hier auf Carlo Cipollas kleines Traktat über die Gesetze der Dummheit. Demnach geht ein Land unter, bzw ist auf dem Abstieg, wenn die Dummen zuviel Macht bekommen.(siehe http://www.polpro.de/dumm.html) In Deutschland sieht man das am politischen Leben und dem Journalismus in den Mainstreammedien. In Österreich hat nun eine MinisterIn für angebliche Bildung jemanden auf die Bevölkerung losgelassen, der bewusst ökonomische Grundsätze (aus über 6000 Jahren Lebenserfahrung) in Abrede zugunsten von Heilsversprechen stellt.
Wer diese Frau in Österreich wiederwählt, trägt auch die Verantwortung für den Schaden den sie anrichtet!
Das Problem ist: Österreich ist nicht Deutschland. In Österreich ist ein wesentlich größerer Teil der Bevölkerung Mitglied in einer Partei. Weshalb auch immer. Ich weiß leider nicht mal in welcher Partei diese Frau ist, Damit würde für mich diese Partei nicht mehr wählbar. Ideologie hat nichts in Schulbüchern zu suchen! Sicher soll man sich auch mit Phantasten befassen, aber nachdem man rechnen gelernt hat und beurteilen kann was Realität ist und was Humbug ist. Felber gehört in die Schublade “bunter Humbug”. Zusammen mit seiner MinisterIn.
Offensichtlich weil die Gesellschaft sowas derzeit durchgehen lässt.
Eine alte Weisheit:
wer in einer Demokratie schläft, wird in einer Diktatur aufwachen.
Eine Demokratie scheint nicht “eigenstabil” zu sein, sonst hätte sie sich ja (spätestens nach den Griechen) im Laufe der Jahrhunderte durchgesetzt. Alles was möglich ist, wird früher oder später mißbraucht.
Wir müssen (viel) wachsamer und kritischer und mißtrauischer sein. Insbesondere gegenüber Politikern die ja sonst keine ernstzunehmende Qualifikation haben.
Weil es kein Regulativ gibt. Staatliche Angestellte schreiben Gesetze, verabschieden Gesetze und legen Gesetze aus. Also wo taucht dort “die Gesellschaft” auf. Es gibt für Bürger in D keine Möglichkeit Einfluss zu nehmen. Es geht nur über Parteien und die wenigen Spitzenleute geben die Richtung vor und die Meisten folgen dem weil Ihr Wohlverhalten mit der Position in der Landesliste einher geht.
Ja, wenn die Bürger / das Volk nicht permanent und kritisch aufpasst.
Eine Demokratie wie wir sie haben ist jetzt schon extrem schwach,
weil es keine Volksabstimmungen gibt,
weil das Volk nicht über Koalitionen abstimmen darf,
weil Abwahlen nicht möglich sind,
weil die Sitze die eigentlich Nichtwählern zustehen, per Liste von lobbyverseuchten Parteisoldaten okkupiert werden.
Und trotz dieser und weiterer eklatanten Mängel wird uns eingeredet: wir leben in einer Demokratie!
Alle Punkte, die Sie bis jetzt aufgeführt haben, waren auch vor 10, 20, 30 oder mehr Jahren gültig. Warum tritt das Problem gerade jetzt auf? Was hat sich am System fundamental geändert?
Natürlich,
schon Hitlers Ermächtigungsgesetz kam nur durch eine Koalition zustande.
Mit allen Folgen.
Warum lehrt sowas niemand? Warum lernt das niemand? Warum merkt das niemand?
Warum will niemand die Konsequenzen ziehen und die Macht wirklich vom Volk ausgehen lassen? So eine Floskel steht zwar im GG, wird aber durch den Gesetzesvorbehalt konterkariert. Bezeichnenderweise war der Vorsitzende der Arbeitsgruppe für das GG ein gewisser K. Adenauer/CDU. Deshalb gibt es auch keine bundesweiten Volksabstimmungen. Wovon die CDU heute noch profitiert. Von den damaligen Regularien im Wahlgesetz sowieso. Adenauer/CDU ging es immer und nur um seine persönliche Macht, nie um D. Analog heute in der CDU.
Schon bei dem Satz sträuben sich mir die Nackenhaare:
“Das Verständnis von heterodoxen Ökonomietheorien ist daher unerlässlich, da es in einem rezenten Ökonomieverständnis auch um die Dimensionen der Ökologie und des Gender geht”
Dazu ist zu sagen: die Schule dient nicht dazu abstruse und konträre Ideologien von politischen Aktivisten ohne jede Qualifikation (hier Christian Felber) zu diskutieren, sondern um Basiswissen zu vermitteln. Jemand der eine derartig deformierte Auffassung der Schule hat, ist auf diesem Posten eine glatte Fehlbesetzung. Schlimmer, er ist dort gefährlich. Wer hat diese Figur namens Sonja Hinteregger-Euller (hier richtige Schreibweise, aber Google korrigiert das selbst!) auf diesen Posten gelassen? Auch diese Nase strotzt vor Unfähigkeit und hat sich erfolgreich disqualifiziert. Eine Beschwerde an die höheren Stellen (auf der Webseite in Österreich ersichtlich) wäre angebracht.
Nochmal: Politische Indoktrination hat in der Schule nichts zu suchen.
Ein kritischer Geist ist in Österreich, dem Epizentrum der Homöopathie und Grander Wasser ja einiges gewohnt.
Ein herzlicher Dank aus Wien, dass ihr hier dieses Thema so ausführlich aufgreift. In den Österreichischen Medien war das ja nur eine Agenturmeldung.
Ein Detail aus dem email von Fr. Hinteregger-Euller finde ich der näheren Betrachtung noch Wert:
Sie begründet die Aufnahme der “Gemeinwohl-Theorie” so: “…weil Schülerinnen und Schüler mit der Gemeinwohl-Theorie und ATTAC auch in den österreichischen Medien konfrontiert sind”
In Österreich gibt es fast ausschließlich Medien im Bild-Zeitung Stil: Kronen-Zeitung, heute (selbe Partei wie Kronen-Zeitung) und “Österreich” prägen die Meinungsbildung. Und was diese Zeitungen schreiben, zählt weit mehr als wissenschaftlich gestützte Theorien.
Nichts fürchten Politiker und verantwortliche Spitzenbeamte hier mehr, als den Segen dieser Zeitungen zu verlieren. Da dies nun schon seit Anbeginn der 2. Republik so ist, hat sich mit der Zeit das bloße Machtkalkül in unreflektierte Hörigkeit verändert. Während beim international üblichen Machtkalkül die Politikerin wenigstens weiß, dass sie etwas Falsches sagt, verhält es sich hierzulande so, dass die Politiker den Unsinn aus den Boulevardmedien tatsächlich glauben!
Das ist noch schlimmer als Machtpolitik, das grenzt an religiösen Fanatismus.
So ein Unfug endet früher oder später immer in einer Diktatur. Hat Eugen Richter schon im 19. Jahrhundert vorhergesagt. Und irgendwann kommt dann so’n kleiner Ulbricht und sagt :” Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten! “.
Eine kleine Korrektur zum Artikel. Die Einordnung einiger Ökonomiemodelle als “heterodox” kenne ich aus der Fachliteratur, etwa im lesenswerten Buch von Nelson und Winter “An Evolutionary Theory of Economic Change” (findet sich als PDF hier -> http://bit.ly/1Xn0qg1) zb. auf Seite 34 bzw. 48 des PDF.
Die Trennung zwischen Orthodoxie und Heterodoxie verläuft entlang der Einordnung von ökonoischen Gleichgewichten:
Die orthodoxe Betrachtung geht davon aus, dass Marktkräfte so wirken, dass sich Angebot und Nachfrage letztlich immer in irgendeinem Gleichgewicht wiederfinden.
Als heterdox werden Modelle eingeordnet, die davon ausgehen, dass sich Marktteilnehmer permanent darum bemühen, aus dem Gleichgewicht auszubrechen und sich ein Alleinstellungsmerkmal/eine Nische zu erarbeiten.
Was aber natürlich nichts an der Idiotie ändert, einen irrlichtenden Aktivisten als (wichtigen) Ökonomen zu bezeichnen, oder ihn gar in die Reihe der Österreichischen Schule zu stellen.
PS:
Im oben genannten Buch werden die Grundlagen gelegt, auf denen auch die heutigen Klimamodellprognosen basieren (sollten). Es liesst sich teilweise wie eine Fundamentalkritik an den ach so komplexen und hochgradig fortschrittlichen Modellen, wie sie etwa im Klimavatikan zu Potsdam auf den Rechnern laufen:
‘To introduce complexity in the name of “realism” alone, disregarding the added costs of checking and interpretation, is no more appropriate in the one theoretical endeavor than in the other. It is, in short, a very pernicious doctrine that portrays simulation as a nontheoretical activity, in which the only guiding rule is to “copy” reality as closely as possible . If reality could be “copied” into a computer program, that approach might be productive -but it cannot, and it is not.’ (S. 209 bzw. 223)
Die Computertechnik hat sich seit der Veröffentlichung des Buches zwar verzigfacht, die grundlegende Kritik an Ergebnissen basierend auf komplexen (= per se nicht zurückverfolgbaren) Prozessen hat aber nach wie vor die volle Gültigkeit.
Die Kritik ist eine Themenverfehlung, wie der Felberismus selbst. Das wird keinen seiner Anhänger überzeugen.
1. Gemeinwohl-Ökonomie beruht auf Verfassungs- und Grundwerten die zu gelingenden Beziehungen führen.
Genau das ist der Markt. Verträge sollen “gelingende Beziehungen” herbeiführen.
2. Der Anreiz für Unternehmen/Unternehmer besteht nicht mehr in Gewinn und Konkurrenz, sondern in Gemeinwohl und Kooperation.
Die Motivation von real existierenden Unternehmen lässt sich sowieso nicht alleine mit dem Gewinnstreben erklären. Sonst müssten alle Unternehmen, die in wenig profitablen Sektoren agieren, sich sofort liquidieren oder die Ausrichtung komplett auf das am höchsten profitabelste Marktsegment umstellen. In der Praxis machen Unternehmen bis zum bitteren Ende weiter, also bis zum Konkurs.
Unternehmen müssen mit Kunden, Geldgebern und Zulieferern kooperieren. Es gibt auch meistens eine Art Vereinscharakter, Stolz auf das eigene Produkt, Unternehmenskultur, etc.
Marktteilnehmer praktizieren primär Kooperation. Die Konkurrenz entsteht nur sekundär, indem um die Gunst von Kooperationspartnern geworben wird.
Felbers Kapitalismusbild ist witzigerweise identisch zu dem vieler Neoliberaler, die die Marktwirtschaft mit falschen Argumenten anpreisen und den Konkurrenzkampf zum Kern und Erfolgsgeheimnis der Marktwirtschaft erheben.
Sehr gerne werden da Vergleiche mit dem Sport gezogen. Aber ein Fussballspiel ist kein Markt. Konkurrenzkampf gibt es auch im Krieg, in einer politischen Partei, zwischen verfeindeten Indianerstämmen, im Feudalismus. Ganz besonders brutal und halsbrecherisch war der Konkurrenzkampf unter stalinistischen Apparatschiks.
Felber ist Initiator und Unterstützer der <a href="https://www.mitgruenden.at/Bank für Gemeinwohl. Das ist rechtlich eine Genossenschaft und man betreibt gereade Crowdfunding.
“Crowdfunding” ist in dieser Szene positiv besetzt, “Kapitalmarkt” aber negativ. Teilweise besteht diese Ideologie aus Begriffsrochaden. Dahinter versteckten sich mehr kapitalistische als auch sozialistische Ideen, als man sich selbst bewusst ist und eingesteht.
Felber hat in einer Aufzählung von Ökonomen nichts verloren. Aber das argumentum ad verundicam im offenen Brief der Wirtschaftswissenschafter akzeptiere ich auch nicht, denn die Wirtschaftswissenschaft befindet sich meiner Einschätzung nach auf der Höhes des ptolemäischen Weltbildes.
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“….da es in einem rezenten Ökonomieverständnis auch um die Dimensionen der Ökologie und des Gender geht….” Da isses wieder das Gender, der Wahn No. 1 unserer Zeit, so dämlich und zerstörerisch wie Refugee-……. (oh, leave me alone)
Folgende interessanten Fakten zu o.g. Wahn fand ich kürzlich in einem kleinen Blog:
“Die Menschen merken, dass bei weiterem Vorgehen gegen das Generationengedächtnis “Mutter” und bei Frühsexualisierungs- und Krippenaufbewahrungstendenz der Kinder beachtliche Probleme auf uns zukommen werden.Siehe auch in den hierzulande weitgehend unbekannten Studien z. B. von Prof. Annica Dahlström, Uni Göteborg: Innerhalb der letzten 15 – 20 Jahre einen Anstieg psychischer Erkrankungen bei schwedischen Mädchen um 1000 Prozent, Depressionen um 500 Prozent; Suizidrate finnischer Mädchen ist die höchste in Europa. [siehe Kapitel „Kinder – Die Gefährdung ihrer normalen (Gehirn-) Entwicklung durch Gender Mainstreaming“ im Buch: „Vergewaltigung der menschlichen Identität. Über die Irrtümer der Gender-Ideologie, 4. erweiterte Auflage, Verlag Logos Editions, Ansbach, 2014, ISBN 978-3-9814303-9-4] und „Es trifft Frauen und Kinder zuerst – Wie der Genderismus krank machen kann“, Verlag Logos Editions, Ansbach, 2015: ISBN 978-3-945818-01-5” – vielleicht könnte sciencefiles diesen Forschungen ja mal zu höherer Publizität verhelfen?
Da kann aber ersatzweise, wer will – aber linksgrünversiffte vollideologisierte Pseudowisssenschaft gibt ja den Ton an – den sog. Energiesatz zur Anwendung bringen: Ex nihilo nihil fit – von nichts kommt nichts, oder doch. Wilhelm Busch hat ihn in einer kleinen Moritat hilfreich für den Hausgebrauch erklärt, und von der man sich klammheimlich wünscht, dass sie auf solche hoffnungslosen Religioten – ein wunderbares Wort von Ulrich Kutschera zum Gender-Rassismus, hier ausführlich diskutiert – wie Felber e.a. häufiger Anwendung fände:
Ein Prall – ein Schall – dicht am Gesicht –
Verloren ist das Gleichgewicht.
So töricht ist der Mensch. – Er stutzt,
Schaut dämisch drein und ist verdutzt,
Anstatt sich erst mal solche Sachen
In aller Ruhe klarzumachen. –
Hier strotzt die Backe voller Saft;
Da hängt die Hand, gefüllt mit Kraft.
Die Kraft, infolge der Erregung,
Verwandelt sich in Schwungbewegung.
Bewegung, die in schnellem Blitze
Zur Backe eilt, wird hier zu Hitze.
Die Hitze aber, durch Entzündung
Der Nerven, brennt als Schmerzempfindung
Bis in den tiefsten Seelenkern,
Und dies Gefühl hat keiner gern.
Ohrfeige heißt man diese Handlung,
Der Forscher nennt es Kraftverwandlung.
Der Aprilscherz mit Marx und Engels war ja gut und hat einige aufs Glatteis gelockt -siehe Kommentare.
Aber am 8. April noch einen Scherz abliefern?
Wer hat denn da das Datum 1. April verpennt? ScienceFiles wohl eher nicht, dann bleiben nur die Österreicher.
Aber egal ob verspäteter Scherz oder nicht, den Fans von Österreicherwitzen wird es wohl Wasser auf die Mühlen sein, Wasser aus den Tränen der Betroffenen.
Ein zwar schwacher, dennoch ein Trost: Verrückte gibt keineswegs NUR im Merkel-Reich…
Ich beziehe mich hier auf Carlo Cipollas kleines Traktat über die Gesetze der Dummheit. Demnach geht ein Land unter, bzw ist auf dem Abstieg, wenn die Dummen zuviel Macht bekommen.(siehe http://www.polpro.de/dumm.html) In Deutschland sieht man das am politischen Leben und dem Journalismus in den Mainstreammedien. In Österreich hat nun eine MinisterIn für angebliche Bildung jemanden auf die Bevölkerung losgelassen, der bewusst ökonomische Grundsätze (aus über 6000 Jahren Lebenserfahrung) in Abrede zugunsten von Heilsversprechen stellt.
Wer diese Frau in Österreich wiederwählt, trägt auch die Verantwortung für den Schaden den sie anrichtet!
Das Problem ist: Österreich ist nicht Deutschland. In Österreich ist ein wesentlich größerer Teil der Bevölkerung Mitglied in einer Partei. Weshalb auch immer. Ich weiß leider nicht mal in welcher Partei diese Frau ist, Damit würde für mich diese Partei nicht mehr wählbar. Ideologie hat nichts in Schulbüchern zu suchen! Sicher soll man sich auch mit Phantasten befassen, aber nachdem man rechnen gelernt hat und beurteilen kann was Realität ist und was Humbug ist. Felber gehört in die Schublade “bunter Humbug”. Zusammen mit seiner MinisterIn.
Und wieso bekommen die Dummen auf einmal soviel Macht? Zufall?
Offensichtlich weil die Gesellschaft sowas derzeit durchgehen lässt.
Eine alte Weisheit:
wer in einer Demokratie schläft, wird in einer Diktatur aufwachen.
Eine Demokratie scheint nicht “eigenstabil” zu sein, sonst hätte sie sich ja (spätestens nach den Griechen) im Laufe der Jahrhunderte durchgesetzt. Alles was möglich ist, wird früher oder später mißbraucht.
Wir müssen (viel) wachsamer und kritischer und mißtrauischer sein. Insbesondere gegenüber Politikern die ja sonst keine ernstzunehmende Qualifikation haben.
Warum lässt die Gesellschaft so was durchgehen?
Weil es kein Regulativ gibt. Staatliche Angestellte schreiben Gesetze, verabschieden Gesetze und legen Gesetze aus. Also wo taucht dort “die Gesellschaft” auf. Es gibt für Bürger in D keine Möglichkeit Einfluss zu nehmen. Es geht nur über Parteien und die wenigen Spitzenleute geben die Richtung vor und die Meisten folgen dem weil Ihr Wohlverhalten mit der Position in der Landesliste einher geht.
Also ist die Demokratie ein dysfunktionales System?
Ja, wenn die Bürger / das Volk nicht permanent und kritisch aufpasst.
Eine Demokratie wie wir sie haben ist jetzt schon extrem schwach,
weil es keine Volksabstimmungen gibt,
weil das Volk nicht über Koalitionen abstimmen darf,
weil Abwahlen nicht möglich sind,
weil die Sitze die eigentlich Nichtwählern zustehen, per Liste von lobbyverseuchten Parteisoldaten okkupiert werden.
Und trotz dieser und weiterer eklatanten Mängel wird uns eingeredet: wir leben in einer Demokratie!
So ein Hohn.
Alle Punkte, die Sie bis jetzt aufgeführt haben, waren auch vor 10, 20, 30 oder mehr Jahren gültig. Warum tritt das Problem gerade jetzt auf? Was hat sich am System fundamental geändert?
Natürlich,
schon Hitlers Ermächtigungsgesetz kam nur durch eine Koalition zustande.
Mit allen Folgen.
Warum lehrt sowas niemand? Warum lernt das niemand? Warum merkt das niemand?
Warum will niemand die Konsequenzen ziehen und die Macht wirklich vom Volk ausgehen lassen? So eine Floskel steht zwar im GG, wird aber durch den Gesetzesvorbehalt konterkariert. Bezeichnenderweise war der Vorsitzende der Arbeitsgruppe für das GG ein gewisser K. Adenauer/CDU. Deshalb gibt es auch keine bundesweiten Volksabstimmungen. Wovon die CDU heute noch profitiert. Von den damaligen Regularien im Wahlgesetz sowieso. Adenauer/CDU ging es immer und nur um seine persönliche Macht, nie um D. Analog heute in der CDU.
Am System hat sich wohl kaum etwas geändert.
Aber vielleicht wachen die Menschen langsam auf und durchschauen das System.
Je mehr man sich bieten lässt, je mehr wird einem geboten.
Schon bei dem Satz sträuben sich mir die Nackenhaare:
“Das Verständnis von heterodoxen Ökonomietheorien ist daher unerlässlich, da es in einem rezenten Ökonomieverständnis auch um die Dimensionen der Ökologie und des Gender geht”
Dazu ist zu sagen: die Schule dient nicht dazu abstruse und konträre Ideologien von politischen Aktivisten ohne jede Qualifikation (hier Christian Felber) zu diskutieren, sondern um Basiswissen zu vermitteln. Jemand der eine derartig deformierte Auffassung der Schule hat, ist auf diesem Posten eine glatte Fehlbesetzung. Schlimmer, er ist dort gefährlich. Wer hat diese Figur namens Sonja Hinteregger-Euller (hier richtige Schreibweise, aber Google korrigiert das selbst!) auf diesen Posten gelassen? Auch diese Nase strotzt vor Unfähigkeit und hat sich erfolgreich disqualifiziert. Eine Beschwerde an die höheren Stellen (auf der Webseite in Österreich ersichtlich) wäre angebracht.
Nochmal: Politische Indoktrination hat in der Schule nichts zu suchen.
Ein kritischer Geist ist in Österreich, dem Epizentrum der Homöopathie und Grander Wasser ja einiges gewohnt.
Ein herzlicher Dank aus Wien, dass ihr hier dieses Thema so ausführlich aufgreift. In den Österreichischen Medien war das ja nur eine Agenturmeldung.
Ein Detail aus dem email von Fr. Hinteregger-Euller finde ich der näheren Betrachtung noch Wert:
Sie begründet die Aufnahme der “Gemeinwohl-Theorie” so: “…weil Schülerinnen und Schüler mit der Gemeinwohl-Theorie und ATTAC auch in den österreichischen Medien konfrontiert sind”
In Österreich gibt es fast ausschließlich Medien im Bild-Zeitung Stil: Kronen-Zeitung, heute (selbe Partei wie Kronen-Zeitung) und “Österreich” prägen die Meinungsbildung. Und was diese Zeitungen schreiben, zählt weit mehr als wissenschaftlich gestützte Theorien.
Nichts fürchten Politiker und verantwortliche Spitzenbeamte hier mehr, als den Segen dieser Zeitungen zu verlieren. Da dies nun schon seit Anbeginn der 2. Republik so ist, hat sich mit der Zeit das bloße Machtkalkül in unreflektierte Hörigkeit verändert. Während beim international üblichen Machtkalkül die Politikerin wenigstens weiß, dass sie etwas Falsches sagt, verhält es sich hierzulande so, dass die Politiker den Unsinn aus den Boulevardmedien tatsächlich glauben!
Das ist noch schlimmer als Machtpolitik, das grenzt an religiösen Fanatismus.
So ein Unfug endet früher oder später immer in einer Diktatur. Hat Eugen Richter schon im 19. Jahrhundert vorhergesagt. Und irgendwann kommt dann so’n kleiner Ulbricht und sagt :” Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten! “.
Eine kleine Korrektur zum Artikel. Die Einordnung einiger Ökonomiemodelle als “heterodox” kenne ich aus der Fachliteratur, etwa im lesenswerten Buch von Nelson und Winter “An Evolutionary Theory of Economic Change” (findet sich als PDF hier -> http://bit.ly/1Xn0qg1) zb. auf Seite 34 bzw. 48 des PDF.
Die Trennung zwischen Orthodoxie und Heterodoxie verläuft entlang der Einordnung von ökonoischen Gleichgewichten:
Die orthodoxe Betrachtung geht davon aus, dass Marktkräfte so wirken, dass sich Angebot und Nachfrage letztlich immer in irgendeinem Gleichgewicht wiederfinden.
Als heterdox werden Modelle eingeordnet, die davon ausgehen, dass sich Marktteilnehmer permanent darum bemühen, aus dem Gleichgewicht auszubrechen und sich ein Alleinstellungsmerkmal/eine Nische zu erarbeiten.
Was aber natürlich nichts an der Idiotie ändert, einen irrlichtenden Aktivisten als (wichtigen) Ökonomen zu bezeichnen, oder ihn gar in die Reihe der Österreichischen Schule zu stellen.
PS:
Im oben genannten Buch werden die Grundlagen gelegt, auf denen auch die heutigen Klimamodellprognosen basieren (sollten). Es liesst sich teilweise wie eine Fundamentalkritik an den ach so komplexen und hochgradig fortschrittlichen Modellen, wie sie etwa im Klimavatikan zu Potsdam auf den Rechnern laufen:
‘To introduce complexity in the name of “realism” alone, disregarding the added costs of checking and interpretation, is no more appropriate in the one theoretical endeavor than in the other. It is, in short, a very pernicious doctrine that portrays simulation as a nontheoretical activity, in which the only guiding rule is to “copy” reality as closely as possible . If reality could be “copied” into a computer program, that approach might be productive -but it cannot, and it is not.’ (S. 209 bzw. 223)
Die Computertechnik hat sich seit der Veröffentlichung des Buches zwar verzigfacht, die grundlegende Kritik an Ergebnissen basierend auf komplexen (= per se nicht zurückverfolgbaren) Prozessen hat aber nach wie vor die volle Gültigkeit.
Das ändert nichts am Ursprung des Wortes.
Die Kritik ist eine Themenverfehlung, wie der Felberismus selbst. Das wird keinen seiner Anhänger überzeugen.
Genau das ist der Markt. Verträge sollen “gelingende Beziehungen” herbeiführen.
Die Motivation von real existierenden Unternehmen lässt sich sowieso nicht alleine mit dem Gewinnstreben erklären. Sonst müssten alle Unternehmen, die in wenig profitablen Sektoren agieren, sich sofort liquidieren oder die Ausrichtung komplett auf das am höchsten profitabelste Marktsegment umstellen. In der Praxis machen Unternehmen bis zum bitteren Ende weiter, also bis zum Konkurs.
Unternehmen müssen mit Kunden, Geldgebern und Zulieferern kooperieren. Es gibt auch meistens eine Art Vereinscharakter, Stolz auf das eigene Produkt, Unternehmenskultur, etc.
Marktteilnehmer praktizieren primär Kooperation. Die Konkurrenz entsteht nur sekundär, indem um die Gunst von Kooperationspartnern geworben wird.
Felbers Kapitalismusbild ist witzigerweise identisch zu dem vieler Neoliberaler, die die Marktwirtschaft mit falschen Argumenten anpreisen und den Konkurrenzkampf zum Kern und Erfolgsgeheimnis der Marktwirtschaft erheben.
Sehr gerne werden da Vergleiche mit dem Sport gezogen. Aber ein Fussballspiel ist kein Markt. Konkurrenzkampf gibt es auch im Krieg, in einer politischen Partei, zwischen verfeindeten Indianerstämmen, im Feudalismus. Ganz besonders brutal und halsbrecherisch war der Konkurrenzkampf unter stalinistischen Apparatschiks.
Felber ist Initiator und Unterstützer der <a href="https://www.mitgruenden.at/Bank für Gemeinwohl. Das ist rechtlich eine Genossenschaft und man betreibt gereade Crowdfunding.
“Crowdfunding” ist in dieser Szene positiv besetzt, “Kapitalmarkt” aber negativ. Teilweise besteht diese Ideologie aus Begriffsrochaden. Dahinter versteckten sich mehr kapitalistische als auch sozialistische Ideen, als man sich selbst bewusst ist und eingesteht.
Felber hat in einer Aufzählung von Ökonomen nichts verloren. Aber das argumentum ad verundicam im offenen Brief der Wirtschaftswissenschafter akzeptiere ich auch nicht, denn die Wirtschaftswissenschaft befindet sich meiner Einschätzung nach auf der Höhes des ptolemäischen Weltbildes.