“Katastrophe auf Raten” – Klimahysteriker gestern und heute
Als an den meisten deutschen Universitäten noch Wissenschaftslehre und Methodologie gelehrt wurde, das war bevor die Genderista und andere politische Aktivisten Wissenschaft veralbert haben, gab es für Studienanfänger in Philosophie oder Wissenschaftstheorie die berühmte „Bewusstseinshürde“.
Der Satz „der Schnee ist weiß“ ist genau dann wahr, wenn der Schnee weiß ist.
An den Reaktionen auf diesen Satz konnte man diejenigen aussortieren, die keine Wissenschaftler werden würden und diejenigen, die es vielleicht, vielleicht auch sicher schaffen. Tatsächlich eröffnet dieser Satz das ganze Universum der Erkenntnistheorie, das all denjenigen verschlossen bleibt, die wie Genderista schon wissen und daher nichts begreifen.
Denn: wir sind als Menschen in der misslichen Lage, für unsere Theorien über die Realität keine Wahrheit beanspruchen zu können. Wir wissen nicht, ob unsere Theorien über die Realität wahr sind, schon weil wir nicht in die Zukunft blicken können, was z.B. für Newton bedeutet hat, dass er den Fehler seiner Gesetze, den Einstein finden würde, nicht kennen konnte und entsprechend davon überzeugt war, dass seine Gravitationstheorie richtig ist.
Eigentlich beginnt das ganze Unglück spätestens mit Hume und seiner Zerstörung des naiven Empirismus: Alle abstrakten Konzepte und alle Bezeichnungen der Dinge existieren nur in unserem Geist, so hat Hume gezeigt. Objekte der Außenwelt formen Eindrücke in unserem Geist. Wir bauen in unserem Geist aus diesen Eindrücken komplexe Vorstellungen über Zusammenhänge in der Außenwelt, deren Wahrheit wir aber nicht zeigen können, denn die komplexen Vorstellungen basieren auf Begrifflichkeiten und Zusammenhängen, die es nur in unserem Geist gibt. Wer hätte jemals Kausalität gesehen? Wer jemals einen Rassisten, eine Linksextremen, einen Pseudo-Intellektuellen. All diese Begriffe sind Zuschreibungen. Keiner davon hat eine Existenz, die unabhängig vom menschlichen Geist besteht. Wer hätte jemals wirklich weißen Schnee gesehen?
Und weil dem so ist, können wir nicht sagen, ob unsere Theorien wahr sind.
Das ist die Humesche Katastrophe der Erkenntnistheorie, die Karl Raimund Popper zu unser aller Glück dahingehend überwunden hat, dass wir zwar nach wie vor nicht sagen können, ob unsere Theorien wahr sind, aber wir können sagen, dass sie nicht falsch sind, solange sie rigoros geprüft werden und die Prüfungen bestehen, sich bewähren, wie Popper das nennt. Doch auch die am besten getestete Theorie und die am besten bewährte Theorie ist keine wahre Theorie, jedenfalls nicht, dass wir es mit Bestimmtheit behaupten können.
Weil dem so ist, haben Wissenschaftler für all diejenigen, die so genau wissen, dass sie meinen, sie könnten andere belehren, keinerlei Respekt, bestenfalls Mitleid, schlimmsten Falls Verachtung übrig. Weil dem so ist, sind all diejenigen, die so genau zu wissen meinen, was gut und richtig und für andere gut und richtig ist, die Genderista und die anderen linken Sozialisten keine Wissenschaftler und keine intelligenten Menschen, sondern Gläubige, die der irrigen Ansicht aufsitzen, der Müll, der sich in ihrem Gehirn anfindet, sei etwas anderes als ihre ureigenen Gedanken, sei eine Wahrheit.
Seltsamerweise hat die Säkularisierung, die Sozialwissenschaftler daran festzumachen können glauben, dass heute weniger Menschen am Sonntag in die Kirche gehen als dies noch vor einigen Jahrzehnten der Fall war, zu einer sekundären Religionswerdung geführt, die sich in einer höchst unglücklichen Weise mit den Wissenschaften verquickt hat. Nunmehr wird nicht mehr an Gott, das Paradies und die Erlösung geglaubt. Nunmehr wird an Teufel (Kapitalisten, weiße alte Männer), die Hölle (des Neokapitalismus oder des weißen Mannes) und die Verderbnis durch Klimawandel oder Rassismus geglaubt.
Und wie immer sind ausgerechnet die, die glauben müssen, der Ansicht, sie hätten die Wahrheit erkannt. Dass sekundär-Gläubige der Ansicht sind, sie hätten die Wahrheit erkannt, hat mit dem Schnee zu tun, der für sie in jedem Fall weiß sein muss, denn, was sonst sollte er sein? So wie der Klimawandel menschengemacht sein muss. Was sonst sollte er sein? Wer sonst sollte für die Erwärmung der Erde, das Global Warming und die vielen Katastrophen verantwortlich sein, als der Mensch. Und natürlich gibt es keinen Zweifel an der menschengemachten Erderwärmung. Die modernen Klimahysteriker sind im Besitz der Wahrheit, so wie die Klimahysteriker der 1970er Jahre sich im Besitz der Wahrheit wähnten. Nur war die Klimawahrheit der 1970er Jahre eine andere als die, die heute angebetet wird.
„Katastrophe auf Raten“, so lautet der Titel eines Beitrags im Spiegel aus dem August des Jahres 1974. „Kommt eine neue Eiszeit?“, so fragt der Autor sich und seine Leser. Seine Antwort: „Nicht gleich, aber der verregnete Sommer in Nordeuropa, so befürchten die Klimaforscher, war nur ein Teil eines weltweiten Wetterumschwungs – ein Vorgeschmack auf kühlere und nassere Zeiten“.
Der Klimawandel der 1970er Jahre, er war demnach ein Global Cooling. Alles wird kälter und nässer und die Zeichen dafür, die haben Klimaforscher unmissverständlich erkannt, so wie sie heute die Zeichen dafür, dass wir eine Erderwärmung sehen, die menschengemacht ist, unmissverständlich und ohne begründeten Zweifel erkannt haben wollen.
In den 1970er Jahren hatten die Klimaforscher „Meßdaten über fortschreitende Abkühlung des Nordatlantiks [gesammelt]. Dort sank während der letzten 20 Jahre [also von 1950 bis 1970] die Meerestemperatur … Seither wanderten die Eisberge weiter südwärts. … Zugleich wuchs auf der nördlichen Halbkugel die mit Gletschern und Packeis bedeckte Fläche um rund zwölf Prozent … Die sich in den letzten Jahren [zu Beginn der 1970er Jahre] häufenden Meldungen über Naturkatastrophen und extreme Wetteränderungen in aller Welt …“, werden vom Autor des Beitrags aus dem Jahre 1974 als Zeichen eines „globale[n] Klima-Umschwungs“, in kältere und feuchtere Zeiten gesehen.
Die Belege der Klimaforscher für die Abkühlung der Erde sind zahlreich: Die „Intensität der Sonneneinstrahlung in der Erdatmosphäre“ hat nachgelassen, die „Luftdruckverhältnisse auf dem Erdball“ haben sich verändert, im „Magnetfeld der Erde“ zeichnen sich Veränderungen ab. Der Zyklus aus Eiszeiten und Warmzeit, er bringt die Reihe nach der Phase der .Erwärmung, die die globale Temperatur von 1890 bis 1945 um 0,7 Grad Celsius erhöht hat, wieder an die Eiszeit, an die Abkühlung.
Wer könnte angesichts dieser Beweislage noch daran zweifeln, dass die Abkühlung der Erde und der Anstieg der Meeresspiegel bevorsteht, ganz ohne Zutun der Menschen, einfach, weil es der Natur so gefällt? Zu Beginn der 1970er Jahre und im Verlauf derselben, wäre jeder, der diese akzeptierte Sicht der Dinge angezweifelt hätte, in derselben Weise als Ungläubiger behandelt und beschimpft worden, wie es heute demjenigen widerfährt, der sich traut, am menschengemachten Klimawandel, in dessen Folge nunmehr eine Erwärmung und keine Abkühlung der Erde stattfinden soll zu zweifeln. Die gläubigen Dummen, sie sterben nicht aus.
Sowenig wie diejenigen nicht aussterben, die die Dummen benutzen, um sich Vorteile zu verschaffen, um ihre Ideologie durchzusetzen, um andere zu belehren, zu erziehen und anderen den Verzicht zu verordnen, Verzicht auf Kohle, auf Öl, auf Auto, auf viele Dinge, die das Leben angenehm und sorgenfrei machen. Letztlich ist, darin ist Karl Marx zuzustimmen, Religion Opium für das Volk. Religion ist ein Herrschaftsmittel, das es nicht nur ermöglicht, eine Hierarchie durchzusetzen, sondern zuweilen so mächtig wird, dass es möglich ist, freien Individuen einzureden, etwas, was offensichtlich nicht in ihrem Interesse ist, z.B. der Verzicht zu Gunsten von Ungeborenen, sei in ihrem Interesse. Und natürlich sind Religionen immer Instrumente der Selbstbereicherung für die Priesterkaste gewesen, für all die, die frühen katholische Devotionalien und Serviceleistungen und Ablässe verkauft haben und heute am angeblich menschengemachten Klimawandel verdienen oder an den anderen Glaubensinhalte, die die sekundär-religiöse Gesellschaft beherrschen, die den Korpus der neuen Religion darstellen.
Wissenschaftler zeichnen sich durch Zweifel aus. Sie zweifeln am menschengemachten Klimawandel, sie zweifeln an der in den 1970er Jahren mit absoluter Sicherheit verkündeten Erdabkühlung, so wie sie an der in den 1990er Jahren mit absoluter Sicherheit verkündeten Erderwärmung, die menschengemacht sei, zweifeln. Wissenschaft ist ein emanzipatorisches Unterfangen, das Menschen durch Wissen befreien will. Es ist nicht das Ziel von Wissenschaft, angebliches Wissen zu einer Religion aufzubauen, mit deren Hilfe Menschen zu Unfreien gemacht werden können, mit deren Hilfe sie hierarchisiert und domestiziert werden können, mit deren Hilfe man ihnen vorschreiben kann, was sie zu tun und zu lassen haben. Wissenschaftler haben Achtung und Respekt vor der menschlichen Freiheit. Deshalb können Genderista und all diejenigen, die an die Religionen der sekundären-Religionswerdung glauben, keine Wissenschaftler sein, dazu fehlt ihnen die Fähigkeit zu zweifeln, denn der Schnee ist nur dann weiß, wenn der Schnee weiß ist!
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Es gibt Widersprüche, die einem auffallen, wenn man die Dinge gedanklich zusammenbringt. Beim Lesen des Artikels ist mir, an der Stelle, wo der Autor vom Verzicht spricht, klar geworden, dass die Begründung für den Verzicht beim Thema Klima und seiner Rettung (welch Schwachsinn) religiösen Mustern folgt. Diese sind Jahrtausende alt und haben den Charakter eines Deals mit der Gottheit. Fasten(Verzicht auf Nahrung), sexuelle Enthaltsamkeit (Verzicht körperlicher Freude), Beten, Befolgung von Ritualen (Verzicht auf freie Zeit), werden getauscht gegen jenseitige Freuden, ewiges Leben, die Annehmlichkeiten des Paradieses, alles Dinge, die unsicher sind, und in der Zukunft liegen. Das Jenseits der Klimareligion heisst Nachhaltigkeit und zielt auf das “Wohl kommender Generationen” also wieder unsicher und weit in der Zukunft. Aber der Verzicht ist schon sehr real in der Gegenwart: Kohlepfennig, Netzgebühren, horrende Subventionen mit der Folge des zweithöchsten Strompreises auf der Welt in Deutschland.
Aber, und jetzt kommt der Widerspruch, beim Thema Schulden und Schuldenmacherei spielt das Wohl künftiger Generationen keine Rolle mehr, obwohl diese Bedrohung für die jetzt noch nicht Geborenen schon berechnet werden kann.
Bei der Klimareligion bräuchte es eine “zweite Aufklärung”, die mit aller Pseudowissenschaft inklusive Gender aufräumt und den Grundsätzen und Kriterien von Wissenschaft, die alle erarbeitet sind, wieder ihren Platz zuweist.
Der Weg führt m.M.n. über die Psychologie weiter – da gibt es keinen Widerspruch sondern nur einen Zusammenhang von erkenntnisfähigem Handeln (zu dem ich auch das unbewußt instinktive zähle, also alles Handeln, das im persönlichen Antrieb liegt) und solchen Verhältnissen, die der Masse abstrakt jenseits des Horizonts liegen.
Und da diese “religiösen” Grundzüge im Menschen verankert sind (gibt es überall) hilft dann auch keine Aufklärung. Des Rätsels Lösung läge in einer Verschiebung bzw. Umbesetzung.
Passend dazu berichtet gestern die Basler Zeitung, wie Theorie, Modellrechnungen und die schöne Welt der Ozonlochalarmisten durch neue Messdaten zusammenbrechen:
https://bazonline.ch/schweiz/standard/der-fluch-der-simulationen/story/16431157
“In Wahrheit ist es schon seit einigen Jahren offensichtlich geworden, dass das Ozonloch trotz des FCKW-Verbots weiterhin existiert. Bislang wurde dies aber von vielen Wissenschaftlern und ihnen verbundenen Journalisten hartnäckig vertuscht und verleugnet.”
“..Das sollte auch Klimaforschern zu denken geben.”