Der Boris-Faktor: Auf dem Weg zum Hard Brexit

Während in Deutschland über Boris Johnson in einer Weise berichtet wird, die zeigt, wie sehr diejenigen, die sich für geistige Elite halten, im Kindergarten stecken geblieben sind, denn außer sich lustig zu machen und ihre Sätze mit derogativen Begriffen, die alle auf Boris Johnson zielen, zu spicken, fällt Ihnen nichts ein, weht im Vereinigten Königreich ein frischer Wind, seit Boris Johnson die Regierungsgeschäfte übernommen hat.

Gleich sein erster Auftritt im House of Commons als Prime Minister wurde zu einem vollständigen Fiasko für Jeremy Corbyn und die Corbynistas.

Der neue Wind frischt auch die Umfragen von YouGov auf. Boris Johnson ist seit Mittwoch, dem 24. Juli im Amt. Vom 24. bis zum 26. Juli war eine YouGov-Umfrage im Feld, die ein mehr als erstaunliches Ergebnis erbracht hat. Für die Tories hat YouGov einen Zugewinn von 10% gemessen, auf 31%, das sind 10% mehr als Labour an Unterstützung einfahren kann. Auf den Plätzen folgen die Liberal Democrats und die BREXIT Partei.





Besonders stolz sind wir auf den Boris Faktor, wie er – ebenfalls von YouGov – in einer Befragung zum Ausdruck kommt, die vom 23. Juli bis zum 26. Juli in Wales im Feld war. Demnach ist die konservative Partei zum ersten Mal in ihrer Geschichte stärkste Partei in Wales. Labour hat es geschafft, innerhalb von knapp eineinhalb Jahren von rund 49% auf 22% zu schrumpfen. Das ist dann wohl der Corbyn Faktor.

So würden die WALISER wählen, wenn am nächsten Sonntag Wahlen zum Unterhaus stattfinden würden.

Die wichtigsten sonstigen Entwicklungen in aller Kürze:

Der Vice Prime Minister und Foreign Minister des Vereinigten Königreichs, Dominic Raab, hat am Wochenende in einem Interview mit der Times gesagt: „We want a strong relationship with our European friends and partners, but we also want to raise our horizons. […] Brussels isn’t the only game in town.”

Die Neuorientierung über den Atlantik findet ihren ersten Niederschlag in Telefongesprächen, die Johnson mit Trump und Raab mit Mike Pompeo geführt haben und vor allem darin, dass die Gespräche über ein Freihandelsabkommen zwischen dem Vereinigten Königreich und den USA intensiviert werden, weshalb Raab in den nächsten Tagen in die USA reisen wird.

Dass sich die EU auf neue Zeiten einstellen muss, zeigt sich auch darin, dass Michael Gove, der als Chancellor of the Duchy of Lancaster ausschließlich für die Vorbereitung eines „No Deal Brexit“ zuständig ist, die Erwartung, dass es einen Hard Brexit geben wird, zur Grundlage aller Planung in der Regierung gemacht hat. Bei der BBC hat seine Aussage, dass “No deal is now a very real prospect” entsprechendes Erschrecken hervorgerufen.

Schließlich hat der Chancellor of the Exchequer, Sahid Javid Finanzmittel bereitgestellt, um den Übergang aus der EU in ein WTO-Regime zu gewährleisten.

Deutsche Journalisten und Politdarsteller machen Witze, britische Politiker schaffen Tatsachen.

Dessen ungeachtet werden natürlich alle Politdarsteller auf dem Kontinent im November überrascht tun, dass die Briten mehr als drei Jahre nach den Referendum tatsächlich den Wählerwillen umgesetzt haben, und natürlich werden alle europäischen Politdarsteller bedauern, dass es soweit kommen musste, ganz so, als wären sie nicht dafür verantwortlich.


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