Mehr CO2 – weniger Brandgefahr oder: Planet gerettet, Lebewesen tot.

Klimahysteriker – seit das Wort von den Unwortlern aus Darmstadt zum Unwort gemacht wurde, benutzen wir es besonders gern – Klimahysteriker verteufeln CO2. Kohlendioxid sei verantwortlich für die Erwärmung der Erde. Würden weiterhin fossile Brennstoffe verbrannt, der Hitzetod sei uns gewiss. Gleichzeitig tragen Pläne, dem CO2-Ausstoss Herr zu werden, irre Blüten. Die ZEIT berichtet z.B. von Forschern der ETH-Zürich, die ein Drittel mehr Bäume pflanzen wollen, natürlich um Klimaneutralität herzustellen, denn Bäume, so die einfache Rechnung, nehmen CO2 auf, speichern es und – nein behalten tun sie es nicht. Sie werfen es u.a. als Laub zu Boden, wo es dann über Verwesungsprozesse wieder freigesetzt wird.

Dessen ungeachtet schreibt die ZEIT:

“Der Studie zufolge ist die Erde derzeit mit 2,8 Milliarden Hektar Wald bedeckt – eine Neubepflanzung von 900 zusätzlichen Millionen Hektar sei möglich. Das entspräche in etwa der Fläche der USA oder einem Gebiet, das mehr als 27-mal so groß wie Deutschland ist.”

Humbug.




Kennen Sie diese Kurve. Sicher doch, oder?

Der vielzitierte Anstieg von atmosphärischem CO2. Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum der Anstieg oszilliert?
Blätter!
Die periodischen Schwankungen resultieren aus der Verwesung von Blättern auf der Nordhalbkugel der Erde und das dadurch freigesetzte CO2.

Aber natürlich ist es eine gute Idee, mehr Bäume zu pflanzen, immerhin geben Bäume Sauerstoff, also O2, an die Umgebung ab. Zuweilen kassieren sie den Sauerstoff aber auch wieder ein, vor allem in tropischen Gegenden tun sie das. Wälder wie der Amazonas-Regenwald entnehmen CO2 aus der Atmosphäre. Photosynthese ist das Zauberwort, das den Prozess beschreibt, bei dem aus Kohlendioxid Zucker und Sauerstoff entsteht. Den Sauerstoff geben die Bäume, die in Ansammlung Wälder formen, an ihre Umgebung ab. Aus dieser Umgebung entnehmen sie jedoch Sauerstoff, zum einen für die pflanzliche Zellatmung, zum anderen dann, wenn alte Bäume sterben, Blätter verrotten. In Brasilien, im Amazonasgebiet ist es warm.



Deshalb verrotten alte Bäume, verrottet organisches Material im Wald schneller als es das z.B. in der Taiga in Sibirien tut. Weil sie schneller verrotten, deshalb entziehen sie der Atmosphäre auch schneller wieder Sauerstoff. Der Amazonas Regenwald ist daher nicht die Lunge der Welt, er ist bestenfalls ein geschlossenes System, das den Sauerstoff verbraucht, den es produziert. Tatsächlich mehren sich derzeit die Anzeichen, dass auch der Regenwald in Brasilien mehr Sauerstoff verbraucht und mehr CO2 freisetzt als er Sauerstoff freisetzt und CO2 absorbiert.

Woher kommt dann der Sauerstoff?
Nicht aus dem Regenwald.

Er kommt aus den Wäldern der Taiga, aus Sibirien, aus borealen Wäldern, die insofern einen Standortvorteil haben, als Bäume, die sterben, langsamer verrotten. Deshalb haben die Wälder in Sibirien auch ein positives CO2-Konto und können entsprechend und im Gegensatz zum Regenwald nicht besteuert werden (kleiner Scherz am Rande).

“The primary reason for this difference is the influence of temperature on the relative rates of production and decay of organic matter. At high latitudes (i.e. in cooler climates), soil organic matter accumulates because it is produced faster than it can be decomposed. At low latitudes, however, warmer temperatures encourage the rapid decomposition of soil organic matter and subsequent recycling of nutrients.”

Doch zurück zum CO2. Viel Wald, weniger CO2, so die (weitgehend falsche) Rechnung, denn es gibt einen “Tipping Point”, ab dem Grünzeug nicht mehr wächst. 180 ppm wird gewöhnlich als die Grenze angegeben, bei deren Unterschreiten (erst) Pflanzen sterben (dann Tiere, dann Menschen). Man kann also nicht endlos CO2 aus der Atmosphäre binden ohne heftige negative Konsequenzen heraufzubeschwören. Und natürlich ist die Rechnung, mehr Bäume weniger CO2 zu einfach, denn Bäume gedeihen, wie alle Pflanzen bei höheren CO2-Konzentrationen VIEL besser als bei geringen CO2-Konzentrationen. William Happer zeigt dazu in der Regel drei Nadelbäume, die einer seiner Kollegen im Labor hat wachsen lassen. Je mehr CO2 den Bäumen zur Verfügung gestellt wurde, desto höher und breiter sind sie gewachsen. Je höher und breiter sie wachsen, desto mehr CO2 nehmen sie auf …



Hinzukommt, dass viel CO2 nicht nur dem Wachstum von Pflanzen förderlich ist, es ist auch ein Garant gegen heftige Busch- und Waldbrände, wie sie in Australien gerade gewütet haben und in Afrika immer noch wüten (freilich ohne dass es jemanden interessiert). Weizhe Chen, Dan Zhu, Philippe Ciais, Chunju Huang, Nicolas Viovy und Masa Kageyama haben das gerade in einem Beitrag mit dem Titel: “Response of vegetation cover to CO2 and climate changes between Last Glacial Maximum and pre-industrial period in a dynamic global vegetation model” gezeigt. Der Beitrag ist im August Heft der Quaternary Science Reviews (Seite 293-305) erschienen. Das Hauptergebnis formulieren die Autoren wie folgt:

“Results show that elevated CO2 and warmer climate promote global total tree cover but the impacts are different between forest biomes. Regional tree cover is highly regulated by mean annual precipitation (MAP) especially in the tropics, and by temperature for the boreal-arctic tree line. Based on quantile nonlinear regressions, we analyze the MAP threshold at which maximum tree cover is reached. This threshold is significantly reduced with elevated CO2 for tropical and temperate trees. With higher CO2, increased tree cover leads to reduced fire ignition and burned area, and provides a positive feedback to tree cover, especially in Africa. Besides, in our model, increasing CO2-induced enhancement of gross primary productivity (GPP) is more prominent for tropical trees than for temperate and boreal trees, and for dry regions than wet regions. This difference explains why CO2 is the major factor influencing forest cover in the tropics. It also highlights that special attention should be paid to collect paleo-vegetation data across savannas-forest transition in dry regions.”

Mehr CO2 führt zu dem, was die NASA Greening of the Earth nennt: Mehr Bäume, mehr Fläche, die von Bäumen und ihren Ästen bedeckt ist. Mehr Bäume reduzieren die Brandgefahr und infolge die durch Waldbrände zerstörte Fläche. Zudem hat eine Zunahme der Waldfläche vor allem in trockenen Gebieten einen positiven Effekt auf die “Gross Primary Productivity”, also die Menge der produzierten Biomasse. Kurz: Mehr Bäume sind für das regionale Klima gut, sie verbessern, wie Chen et al im Text später ausführen, die Effizienz des Wasserhaushalts von Pflazen und diese Effizienz wird direkt durch CO2 beeinflusst: Je mehr CO2, desto höher ist die Wassereffizienz von Pflanzen, d.h. Pflanzen werden toleranter gegen Dürre und hohe Temperaturen.

NASA-Daten zeigen, seit 1982 ist die Erde grüner geworden, CO2 sei Dank!

Wenn derartige Vorzüge eines kleinen Moleküls wie CO2 in einer rationalen Welt bekannt würden, die Menschen würden sich beeilen, CO2 in die Atmosphäre zu emittieren, um die Erde zu einem grünen, noch grüneren Planeten zu machen und die vielen Vorteile, die mit einer höheren CO2-Konzentration einhergehen, zu genießen. Trifft eine derartige Kenntnis auf irrationale Hysteriker, die aufgrund einer Korrelation, die noch dazu verkehrt herum ausgegeben wird, denn das atmosphärische CO2-Niveau wird immer, wie Eisbohrkerne zeigen, in der Folge steigender Temperaturen höher, nicht umgekehrt, dann geschieht, was wir derzeit erleben: Ein Mob von irrationalen Sektenmitgliedern versucht, die Erde zu einer Wüste zu gestalten, einen Ort, an dem weder Pflanzen noch Menschen einen Platz haben. Planet gerettet, Lebewesen tot.



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